Schöner Ansatz, Verbindlichkeit zu erzeugen, aber ich fürchte in einer parlamentarischen Demokratie gilt die freie Gewissensentscheidung der Abgeordneten. Sonst ließen sich Stimmen ja auch noch einfacher kaufen, als es heute der Fall ist.
Was aber etwas helfen könnte, wenn Du Deine Bundestagskandikaten Deines Wahlkreises unter Druck setzen willst, wäre es, Öffentlichkeit für deren Statements zu schaffen. Z. B. könntest Du versuchen, Podiumsdiskussionen zu organsieren. Das größte Problem ist dabei, die Teilnehmer da hin zu bekommen. Aber wenn sie einmal da sind, kann man die Politiker ordentlich in Verlegenheit bringen. Hinterher sollte noch eine Pressemitteilung über die Aussagen der Kandidaten an die Zeitungen gehen, und dann fällt es ihnen deutlich schwerer, nicht zu ihrem Wort zu stehen.
Das kriegt man bestimmt nicht alleine als Privatperson hin. Es wäre schon vorteilhaft, eine Organisation dabei zu haben, die auch mehr Leute mobilisieren kann. Das könnte ein Berufsverband sein, aber auch eine oder mehrere PDL (die meisten sind im BV Pflegemanagement organisiert) oder vielleicht ein Bildungsinstitut. Auf dieser Ebene wäre es jedenfalls durchaus realistisch, soetwas hinzubekommen. Die Politiker brauchen ja schließlich Bühnen, auf denen sie sich präsentieren können. In Niedersachsen haben sie das so gemacht - siehe
Landtagswahl entscheidend für Zukunft der Pflegeberufe in Niedersachsen.
Es gibt sicher noch andere Möglichkeiten, die Politiker in die Öffentlich zu zerren und zu klaren Aussagen zu bewegen.
Was noch besser wirkt, ist Mitglied in einer vielversprechenden Partei zu sein und als Mitglied die berufspolititischen Themen immer wieder auf die Tagesordnung und in die Small Talks zu bringen. Wenn man als Parteimitglied darstellen kann, dass man z. B. in der eigenen Berufsgruppe Wählerstimmen für bestimmte Themen mobilisieren kann, kann sich das über die Delegierten bis ins Parlament hineintragen lassen.
Und nicht zuletzt als Gewerkschaftsmitglied kann man Einfluss nehmen, auch wenn zur Zeit die verdi-Spitze lieber mit dem Arbeitgeberverband bpa zu kuscheln scheint. Der bpa suggeriert dies jedenfalls und verdi äußert sich offiziell nicht dazu. In der Ablehnung der Pflegekammer sind die sich leider einig und gleichen sich in ihren Argumenten. Aber sicher braucht verdi mehr Pflege-Mitglieder, die das der verdi-Spitze mal i.v. applizieren, damit es in ihren Köpfen ankommt. (Verdi-Schelte Ende. Verdi ist wichtig, aber zur Zeit falsch gepolt. Punkt)
In der Pflege gibt es sehr viele Leute, die eigentlich nur darauf warten, dass sie jemand an die Hand nimmt, der den Weg gut kennt.