DPR startet Imagekampagne für professionelle Pflege

Ich werde am 22.09.2013 meine Wahl an den Wahlprüfsteinen von www.ichwillpflege.de festmachen.

  • Ja.

    Stimmen: 14 63,6%
  • Nein.

    Stimmen: 3 13,6%
  • Ich wähle nicht.

    Stimmen: 1 4,5%
  • Ist für mich nicht entscheidend.

    Stimmen: 4 18,2%

  • Umfrageteilnehmer
    22
  • Umfrage geschlossen .
Na ja, 25 000 von 82 Mio... Einen Grund für Euphorie kann ich nicht erkennen. Und, Band1: Die Politiker kommen ins Stottern, wenn man Pflegethemen anspricht und antworten zumeist mit Floskeln, die ich mittlerweile nicht mehr hören kann. Auch, wenn man sich die Antworten der verschiedenen Parteien in "Die Schwester/ der Pfleger" ansieht, kommt nicht gerade Freude auf. Pflege spielt einfach keine Rolle. Hört auf, Euch was vorzumachen. ich bin schwer desillusioniert. Wobei ich mich jetzt schon sehr über mich selbst ärgere: Wieso konnte ich denn überhaupt Illusionen haben, bin ja schließlich alt genug. :(
 
Na ja, 25 000 von 82 Mio... Einen Grund für Euphorie kann ich nicht erkennen. Und, Band1: Die Politiker kommen ins Stottern, wenn man Pflegethemen anspricht und antworten zumeist mit Floskeln, die ich mittlerweile nicht mehr hören kann. Auch, wenn man sich die Antworten der verschiedenen Parteien in "Die Schwester/ der Pfleger" ansieht, kommt nicht gerade Freude auf. Pflege spielt einfach keine Rolle. Hört auf, Euch was vorzumachen. ich bin schwer desillusioniert. Wobei ich mich jetzt schon sehr über mich selbst ärgere: Wieso konnte ich denn überhaupt Illusionen haben, bin ja schließlich alt genug. :(
Pessimistin.
 

Wo bleibt die Altermilde und das "Das müsst Ihr Jungen machen!"?
Womit willst Du den ganz kleinen Indianern Mut machen?

Ist in den letzten 100 - pardon - vielleicht 40 Jahren denn gar nichts passiert? So schlecht sieht die Bilanz doch auch wieder nicht aus. Die Professionalisierung hat große Schritte gemacht (Studiengänge, Wissenschaft, gemeinsamer Pflegerat der verschiedenen Verbände). Aber Du hast natürlich Recht. Pflege spielt bei den (meisten) Politkern keine Rolle und ich glaube auch, dass es so bleibt, wenn wir die Politik nicht selbst in die Hand gelegt bekommen. Du weißt schon, dass ich das K-Wort meine.

Außerdem:

Was die Anzahl der Wähler angeht, wird es so oder so dünn bleiben. 82 Mio Menschen, davon vielleicht 70 Mio wahlberichtigt, davon vielleicht 35 Mio Wähler (die ein Kreuz machen). Macht 0,07% Anteil Wähler, die bei ichwillpflege unterschrieben haben. Von denen verteilen sich die Stimmen dann auch noch auf die unterschiedlichen Parteien, so dass hiervon vielleicht ein verbleibender Bruchteil von 0,04% zur Wirkung kommt. Das kratzt keinen Steinbrück und schon gar keine Merkel. Für die liegt das zahlemäßig gröpere Wählerpotential zum Thema Pflege bei den alten Menschen und bei denen, die sich vor Altersarmut und Pflegebedürftigkeit fürchten. Aber dieses Thema ist mit negativen Emotionen besetzt und deshalb kein guter Lockstoff für Wähler. Da gilt es zu beruhigen und schnell das Thema auf Begeisterungsmerkmale zu lenken wie Kinderbetreuung, Steuererleichterung, Arbeitsplätze, finanzieller Sicherheit usw.

Aber die Unterschriftenaktion hat ja noch andere Wirkungen:
1. Die Pflegenden selbst werden bewegt, sich mit der Pflegepolitik zu befassen, was bitter nötig ist, und wenn noch so wenige damit erreicht werden. Vor allem die Multiplikatoren müssen mobilisiert werden, die PDLer, die Lehrer, die Akkademiker, ..., die dafür sorgen könnne, dass die Pflegepolitik am Köcheln gehalten wird.
2. Die Öffentlichkeit nimmt die Berufsvertreter der Pflege als Mitspieler in Pflegepolitik war, was ebenfalls bitter nötig ist, wenn wir unser Schattendasein im Schatten der ganzen Experten aus anderen Berufen und Verbänden beenden wollen. Das ist mMn das Wichtigste. Wenn Westerfellhaus in den Medien auftritt und unserer Berufspolitik ein Gesicht gibt, so wie es z. B. auch Mongomery tut, dann treten wir in die nächste Stufe der beruflichen Emanzipation und Professionalisierung ein.

Aber squaw, Deine Ungeduld kann in diesem Spiel keine Befriedigung finden. Unsere Mühlen sind noch vergleichsweise schwach und langsam. Mit einer PK ginge es ein bisschen zügiger, vor allem aber nachhaltiger, weil wir selbst am Drücker säßen.

Also sei eine gute Pflegeoma und mach uns Mut!:nurse:
 
Jetzt haste verspielt, wh. Sooooooooooooo alt bin ich ja nun auch wieder nicht. Nur so desillusioniert.
 
Vielleicht ist es wirklich so, dass man in unserem Beruf festelgen muss, dass die Akademiker zwingend mind. 50% ihrer Arbeitszeit in einem ganz normalen Arbeitsverhälrnis als Pflegekraft am Bett arbeiten müssen. Und dies selbst auf die Gefahr hin, dass die Pflegewissenschaft in D sich noch langsamer entwicklet als gewünscht.
Ketzerisch: Das würden die bestimnmt tun, denn somit würde man sicher stellen, dass a) eine 50 % Stelle an einer Uni als wiss. MA auch wirklich nur 20 Wochenstunden umfasst (und nicht 60) ... und b) würden sie so quasi ein volles Einkommen haben und nicht nur mit einem Nettolohn von 1000,- Euro auskommen müssen (weil man von der Arbeitszeit ja nur die Hälfte oder weniger vergütet bekommt). Damit die Entwicklungen aber überhaupt voran schreiten (wenn auch deutlich langsamer als man sich das so denkt), verzichten diese MA auf die halbe vergütete Stelle zu guten Konditionen in der Praxis und widmen sich mit unsicherer Perspektive, Kettenbefristungen und tlw. unbezahlt der Forschung!
 
Jetzt haste verspielt, wh. Sooooooooooooo alt bin ich ja nun auch wieder nicht. Nur so desillusioniert.

Uups, Verzeihung, die 100 waren zeitgeschichtlich gemeint. Die um die 40 waren natürlich "ungefähr" +/- 20 gemeint. Obschon man höchstens nach 30 Jahren im Job desillusioniert sein darf, dann aber schon als Pflegeoma gilt.

Also motivier uns doch mal ganz realistisch und frei von Illusionen, Pflege-Groß-squaw!
 
Howgh, ich habe gesprochen!
Wie soll ich Euch denn motivieren, wenn ich das nicht mal für mich selber hinkriege???
Danke übrigens, daß Du mir die Erlaubnis zur Desillusion gegeben hast, wh. Ich habe meinen FS-Abschluss seit 1975...
 
@squaw: Erlaubnis erteilt. Da lag ich mit 40 Lenzen ja gar nicht so weit weg.

Wer sich keine Illusionen macht, hat dafür die nötige Gelassenheit, einfach nur aus Spaß am Trotz für die trotz allem richtige Sache die Stimme zu erheben. Trotz ist ein sehr widerstandskräftiges Motiv.

Also Pflegeoma, motiviere Deine Nachfahren und lasse Milde über ihren Idealismus walten.

Die Weltveränderer waren Idealisten, die ihr angestrebtes Ideal nimals erreicht, aber die Menschen große Schritte nach vorn gabracht haben.
 
Na Jüngelchen, werde mal darüber nachdenken. Wenn ich's nicht vergesse.... Wer warst Du gleich nochmal und warum???
 
von white horseman: Die Weltveränderer waren Idealisten, die ihr angestrebtes Ideal nimals erreicht, aber die Menschen große Schritte nach vorn gabracht haben.
:klatschspring:, genau so war es und wird immer so sein.
 
Der Idealismus hat ja auch viel mit Altruismus zu tun. Ich begruße durchaus auch materialistische Ansätze. Mit Altruismus nämlich sind wir mit unserem Beruf genau da gelandet, wo wir heute stehen. Mal sehen, ob uns da mal einer abholt... Ich glaub's ja nicht.
 
Um mal wieder auf das Thema des Threads zu kommen: Eine Imagekampagne ist eine spezielle Form einer Werbe- / Marketingkampagne. Das Ziel einer Imagekampagne ist immer, dass Image (in unserem Falle einer Berufsgruppe) nachhaltig zu verbessern. So weit, so gut. Ist ja sowieso anzuerkennen, daß die Kampagne vom Gesundheitsministerium selber in die Wege geleitet wurde. Unser Image ist ja nichts anderes als ein Gesamteindruck, den eine große Zahl von Menschen von uns hat. So, und jetzt kann mir vielleicht mal jemand erklären, wieso die in dieser Kampagne eingestzten Instrumente zu einer Verbesserung unseres öffentlichen Ansehens führen sollen? Und vor allem, indem man DAS Thema mit anderen vermixt?
 
So wie es laut Umfrage aussieht, haben wir doch fast das beste Ansehen (öffentlicher Dienst)....nur die Müllmänner geniessen höheres. (wobei ich deren Job auch nicht machen möchte). Leider scheint von Seiten der Politik, auch jetzt zu Wahlkampfzeiten, nicht besonders viel neues zum Thema Pflege zu erwarten zu sein. Schade! Aber auch von Unterschriftenaktionen egal zu welchen Pflegethemen und/oder von welchen Stellen aus, habe ich einfach mehr erwartet-hoffe auf die Pflegekammer.
 
Was nutzt uns denn das gute Ansehen, wenn wir in der Nähe der Müllmänner gelandet sind und vor allem., wenn es nicht honoriert wird??? Nicht mißverstehen, die Müllmänner tun auch eine wichtige Arbeit, aber für uns würde ich mir schon mehr wünschen und ehrlich, das haben wir auch verdient.
 
Na Jüngelchen, werde mal darüber nachdenken. Wenn ich's nicht vergesse.... Wer warst Du gleich nochmal und warum???

Hallooo, ich bin's, Dein Pflegeenkel auf dem Schaukelpferd!!

Der Idealismus hat ja auch viel mit Altruismus zu tun. Ich begruße durchaus auch materialistische Ansätze. Mit Altruismus nämlich sind wir mit unserem Beruf genau da gelandet, wo wir heute stehen. Mal sehen, ob uns da mal einer abholt... Ich glaub's ja nicht.

Ja, so muss man es sehen:
Hau den Altruismus einfach in dei Tonne! Altruismus ist Gift für unseren Idealimus. Er macht unseren professionellen Anspruch tot.

Mein Idealismus ist ganz und gar nicht altruistisch. Ich will professionelle Anerkennung, weil ich davon überzeugt bin, dass wir sie verdient haben - und noch weiter ausbauen müssen. Ich will ganz und gar nicht selbstlos sein, sondern fähren Lohn für qualitativ wertvolle Arbeit und gesellschaftlich wichtige Leistung. Mein Idealismus verlangt nach Gegenleistung für die Lösung eines wichtigen gesellschaftlichen Problems: Die Versorgung pflegebedürftiger oder alter Menschen (samt Pflegeomas).

Den Altruismus will der Bahr mit seiner Imagekampagne - a la "ich pflege weil mir ein Lächeln reicht ..." - befördern, damit wir brav und selbstlos bleiben, während andere den Schluss daraus ziehen, dass man uns wie Dienstpersonal behandeln kann.

@squaw: Jetzt noch etwas mehr Trotz und Lust am Widerstand und ich fühle mich schon viel mehr auf der Seite meiner Pflegeoma, was grundsätzlich ein gutes Gefühl ist.

Um mal wieder auf das Thema des Threads zu kommen: Eine Imagekampagne ist eine spezielle Form einer Werbe- / Marketingkampagne. Das Ziel einer Imagekampagne ist immer, dass Image (in unserem Falle einer Berufsgruppe) nachhaltig zu verbessern. So weit, so gut.

Ja, so weit so gut.

Ist ja sowieso anzuerkennen, daß die Kampagne vom Gesundheitsministerium selber in die Wege geleitet wurde.

Ne, die vom BMG ist eine andere als die vom DPR. "Ich pflege weil ..." vs. "Ich will Pflege ... für Dich, für mich, für alle"

Unser Image ist ja nichts anderes als ein Gesamteindruck, den eine große Zahl von Menschen von uns hat. So, und jetzt kann mir vielleicht mal jemand erklären, wieso die in dieser Kampagne eingestzten Instrumente zu einer Verbesserung unseres öffentlichen Ansehens führen sollen? Und vor allem, indem man DAS Thema mit anderen vermixt?

Wenn Du die DPR-Kampagne meinst, geht es einerseits darum, das Image der Pflege dahingehend zu verbessern, dass die Pflege als professioneller Berufsstand wahrgenommen und vor allem als aktiver Partner in der Gesundheits- und Pflegepolitik ernst genommen werden soll. Damit verbunden sind die Wahlprüfsteine, die die Parteien dazu bewegen sollen, sich zu den Positionen unseres Berufsstandes zu positionieren.

Unser öffentliches Ansehen kann einerseits durch kompetentes Auftreten z. B. gegenüber einer gesellschaftlichen Größe, wie dem Bundesminister für Gesundheit, in der Wahrnehmung der "Normalbürger" gesteigert werden, wie es u. a. Westerfellhaus im Fernsehen mit Bahr gemacht hat. Viel größer ist allerdings der Effekt, der z. B. durch eine staatlich beauftragte Organisation erreicht wird, die als sachverständig von Gesetes wegen in wichtigen Pflegefragen gerufen bzw. in den Medien gefragt wird. Wenn es um berufliche Pflichten oder auch Vergehen geht, wird eine Berufskammer die wichtigste Anlaufstelle für Jornalisten sein, weil sie zuständig ist und erklären muss, wie sie handeln will. Die Imagekampagne des DPR verlangt mehrere Positionen, in denen der Pflegeberuf strukturell in der Pflege- und Gesundheitspolitik beteiligt werden soll.

Die Kampagne vom BMG unter Bahr bezweckt genau das Gegenteil, wenn man sich mal die Mühe macht, sich zu überlegen, welche Konsequenzen die da getroffenen Aussagen haben sollen.

Lass uns die Themen mixen, wie es uns Spaß macht, solange eine Botschaft immer wieder in die Köpfe der Bevölkerung und vor allem der politischen Machthaber eingepflanzt wird:

Entscheidungen über die Pflege dürfen nicht ohne die Pflege (-profis) getroffen werden.

Noch kürzer: Pflege braucht Pflegeprofis.​

So wie es laut Umfrage aussieht, haben wir doch fast das beste Ansehen (öffentlicher Dienst)....nur die Müllmänner geniessen höheres. (wobei ich deren Job auch nicht machen möchte). Leider scheint von Seiten der Politik, auch jetzt zu Wahlkampfzeiten, nicht besonders viel neues zum Thema Pflege zu erwarten zu sein. Schade! Aber auch von Unterschriftenaktionen egal zu welchen Pflegethemen und/oder von welchen Stellen aus, habe ich einfach mehr erwartet-hoffe auf die Pflegekammer.

Darauf hoffe ich auch. Aber jede Regung unseres Berufsstandes hilft. Ein Tropfen Blut färbt einen ganzen Liter Wasser rot. Die Rote-Karte-Aktion in Bremen z. B. schlägt hohe Wellen. Die Zeitungen in Bremen sind voll davon.

Lasst uns immer wieder betonen, dass wir uns mit den Nöten der Patienten, Alten und Pflegebedürftigen im Stich gelassen fühlen. Lasst uns jeden Liter Wasser, mit dem unser Image wohlig weichgespült werden soll, blutrot färben. Lasst uns Spaß am Widerspruch haben, damit am Ende nicht alles umsonst war und damit wir durchhalten, was ohnehin schwer zu beenden ist. Lasst uns demonstrativ bluten!

Vielleicht sollten wir auch unsere Pflegeomas öffentlich auf den Rathausplätzen in einem Bett von morgens bis abends liegen und bluten lassen und mal abwarten, wie die Bevölkerung oder die Politik auf diese hilflose alte altersverarmte Pflegerin reagiert. Ich würde gerne mal squaw für so eine Aktion engagieren, die jeden Vorschlag der Passanten gnadenlos desillusioniert. Das würde mir Spaß machen. @squaw. Wärst Du dafür zu haben?
 
Wenn Du noch einmal Pflegeoma sagst, daannnn.... Die "hilflose alte altersverarmte Pflegerin", die die Passanten desillusioniert".. Ich war nie eine "Pflegerin" und ich werde auch keine werden. Dass Dir so ein Bild Spaß macht,glaub ich sofort... Oh Jüngelchen, Du kennst weder mich noch meinen Kampfeswillen, der sich gerade jetzt wieder auf einem ganz anderen Schlachtfeld tummelt. Die Pflegegeschichten überlasse ich Dir. Du machst das schon. Ich gucke gespannt zu, wie Du die träge Masse auf die Beine bringst....
Hast ja 30 000 Unterschriften vorausgesagt- vielleicht werden es sogar so viele; aber auch diese Zahl ist nichts im Vergleich zu dem, was gebraucht würde. Imagekampagne fehlgeschlagen. Punkt.
 

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