Diskussion zum aktuellen Thema "Patiententötungen durch Pflegepersonal"

panki

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23.10.2006
Beiträge
172
Beruf
Studentin Berufspädagogik und Kinderkrankenschwester
Akt. Einsatzbereich
Kinderklinik und Krankenpflegeschule
Funktion
Mentorin Manchester Triage System
Hallo,

mit Berufskollegen/kolleginnen und Bekannten haben wir in letzter Zeit oft über das Thema "Patiententötung durch Pflegepersonal" diskutiert, welches ja auch derzeit in vielen Medien vertreten ist.
Hier in Berlin gab es ja den aktuellen Fall an der Charitè.
Besonders geärgert hat mich da die unerträglich "sensationslüsterne", einseitige und beschränkte Berichterstattung in den einschlägigen Zeitungen (z.B. "BLÖD"Zeitung, ihr wißt schon was ich meine).
Gefreut habe ich mich über die gut recherchierten, hintergründigen und intelligenten Beiträge in der Qualitätspresse.
Zwei Beispiele habe ich als pdf-Datei (Quelle) angehängt.
:up:

Mich würde interessiern was Ihr dazu sagt, denkt und meint.

Würde mich über Beiträge freuen.

Liebe Grüße von Anke, die nachdenkliche.
 

Anhänge

Die beiden Zeitungsartikel finde ich sehr interessant. Danke fürs Posten!

Vor allem der zweite zeigt auf, dass es wichtig ist, das Krankenhauspersonal für ein solches Thema zu sensibilisieren. Prävention ist hier das Stichwort.
Es gibt Warnsignale, die man eventuell bei Kollegen beobachten kann, wenn man weiß, worauf man achten muss.

Gerade im medizinischen Bereich scheint es besonders schwierig, die eigene Hilflosigkeit im Umgang mit Leidenden/Sterbenden zu akzeptieren und auch zu thematisieren. Die wenigsten geben zu, wie nahe ihnen bestimmte Patientenschicksale gehen und es gibt wenig Raum um Ängste und Befürchtungen zu äußern.
Die Auseinandersetzung mit dem eigenen Tod und Sterben ist wichtig. Davor scheuen aber viele ohne professionelle Anleitung zurück.
In Supervision wird kaum Geld investiert. Wenn aber ein solcher Fall von Patiententötung publik wird, dann wird gerne mit dem Finger darauf gezeigt.

Ich verweise an dieser Stelle auf einen Beitrag:
Und ich überlegte,ob ich ihr nicht helfen könne.Die Dosen kurzzeitig so erhöhen,daß sie es nur endlich schafft.Ich überlegte lange,und sie nahm mir die Entscheidung ab.Ich war so fertig,daß ich sogar zu Hause noch heulte.Ich sprach mit meinem Mann darüber.Doch Außenstehende können das immer nicht so nachvollziehen.Wir reden im Team viel,das hilft auch.Doch diese Überlegungen,die ich vielleicht noch in die Tat umgesetzt hätte,wollte ich dort doch nicht anbringen.
Das macht deutlich, dass es unbedingt Raum geben müßte, um solche Überlegungen anzubringen, darüber zu diskutieren ohne dafür verurteilt zu werden. Nicht hier, in einem Forum, sondern in professioneller Hand.

Ich glaube, solche Überlegungen hat wohl fast jede Pflegekraft einmal angestellt. Meist ohne sie tatsächlich in die Tat umzusetzen.
Die eigene Hilflosigkeit dem Sterben gegenüber zu akzeptieren und dabei sich selbst aber deutlich zu machen, was man an Pflege leisten kann, um Leiden zu lindern, kann man sich nicht immer selbst bewußt machen.
 
Hallo,
um das Thema nochmal aufzugreifen. Hier ein Buchtip zum Thema:
:daumen:

"Töten aus Mitleid ?"
Theo R. Payk
Verlag Reclam Leipzig

Auszug über den Inhalt:
- Wert des Lebens/Sterben in Würde
- Euthanasie in der Geschichte
- Rechtliche Situation
- Sterbehilfe/Sterbebegleitung
- Palliativmedizin/Hospizarbeit
etc.

Lese dieses Buch derzeit und konnte schon viele Informationen bekommen. Also, für Leute, die sich näher damit beschäftigen wollen, zwecks Interesse, Ausbildung oder Arbeit, ist es zu empfehlen.

Freundliche Grüße
panki
 
Hallo Panki!

Ich schließe mich voll und ganz der Meinung von Arezoo an.Ich denke auch,dass stationsabhängig die meisten Pflegekräfte mit dieser Frage schon in Konflikt mit sich gestanden haben.
Bei uns im Heim gibt es eine Bewohnerin der nach und nach beide Beine amputiert wurden,sie aber von vornherein bettlegrig war.Da frag ich mich was das alles noch soll,klar hat sie jetzt noch ein paar Jahre geschenkt bekommen,aber die Frage ist doch,ob sie je gewollt hätte einmal so zu enden...
Ich für mich hoffe,dass wenn meine Zeit einmal kommt die aktive Sterbehilfe erlaubt ist.
Gruß Fritzi
 
...ein sehr schwieriges Thema, ich selbst habe eine zeitlang auf einer onko/strahlentherapeutischen station gearbeitet und muss sagen das es eine starke belastung für die mitarbeiter ist . Gespräche sind deshalb das a und o !!!
 
"Ich wollte diese Menschen von ihrem Leid erlösen"

Darstellung der Entwicklung des Phänomens der "Patiententötungen" durch Pfegende in den letzten 25 Jahren. Darlegung gemeinsamer Merkmale von Tätern und deren Umfeld.
Entwicklung von Strategien, mit deren Hilfe Patiententötungen durch Pflegende vermieden werden könnten.

Hallo alle zusammen!!
Wir brauchen EURE Hilfe und zwar ist das ein Teil unserers mündlichen Examens.Könnte ihr uns helfen??? Habt ihr irgendetwas zu dem Thema???
Ich dag schon mal ein dickes Dankeschön.
 
Hallo in die Runde,
ich bin neu hier - und suche Kontakt aus aktuellem Anlass. Wer hat Erfahrungen in einer Klinik gemacht, in der Patienten mutwillig/absichtlich getötet wurden? Hat jemand Erfahrungen mit Kollegen, bei denen so etwas vermutet wurde? Wie geht man mit solchen Kollegen um?
Ich recheriere solche Fälle und will sie aus Mitarbeitersicht schildern. Natürlich absolut anonym. Ich freue mich über Erfahrungen aller Art.
Danke!
 

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