Dekubitus 3. Grades

Hallo, ich habe heut mal nach gefragt, der Hausarzt meinte es wäre ok so, wie wir in pflegen, nichts mit Verband, kann man echt nicht nachvollziehen. Die eine Kollegin meinte nur, wir sind abgesichert,naja.:cry:
Und eine andere sagte, die sparen Geld ein. In der Doku ist jetzt sogar schon Grad 4 angekreut, Wunde ist trocken und da meinte der Hausarzt ist gut so. Ich denke Wunden sollen Feucht verbunden bzw. behandelt werden oder ist das ne bei allen Wunden so?
 
Stadium I
Bei Fingerdruck ("Fingertest") nicht abblassende, umschriebene Hautrötung bei intakter Haut. Weitere klinische Zeichen können Ödembildung, Verhärtung, lokale Überwärmung und Verfärbung der Haut (insbesondere bei Personen mit dunkler Haut) sein.

Stadium II
Teilverlust der Haut. Epidermis bis hin zu Anteilen der Dermis sind geschädigt. Der Druckschaden ist oberflächlich und stellt sich klinisch als Blase, Hautabschürfung oder flaches Geschwür dar.

Stadium III
Verlust aller Hautschichten und Schädigung oder Nekrose (abgestorbenes Gewebe) des subkutanen Gewebes, die bis auf den drunter liegenden Muskel reichen kann. Der Dekubitus zeigt sich klinisch als tiefes offenes Geschwür.

Stadium IV
Verlust aller Hautschichten mit ausgedehnter Zerstörung, Gewebsnekrose oder Schädigung von Muskeln, Knochen oder unterstützenden Strukturen (Sehnen, Gelenkkapsel)
http://www.dekubitus.de/dekubitus-dekubitusstadien.htm

Ob da wirklich jeder weiß, was er da dokumentiert?

Elisabeth
 
Also es ist jetzt auf alle Fälle schon tiefer, ich kann es halt schlecht schätzen, so 5 bis 6 mm. Und wie wäre das mit der Wundversorgung, heißt es Wunden immer feucht behandeln, hab das zumindest so gehört?
 
Also es ist jetzt auf alle Fälle schon tiefer, ich kann es halt schlecht schätzen, so 5 bis 6 mm. Und wie wäre das mit der Wundversorgung, heißt es Wunden immer feucht behandeln, hab das zumindest so gehört?

Auch dann ist Grad 4 eher nicht der Fall.
Wie die Wunde zu behandeln ist, kann dir hier immernoch niemand sagen!
 
Bin nun leider seit dieser Woche wieder in der Schule und das WE ist der Herr ne bei uns, somit kann ich ne berichten wie es sich weiter verhält, ist richtig blöd wenn man im Ungewissen steht. :cry:
 
wenn ich jetzt mal wirklich davon ausgehe das es wirklich nur 5-6mm tief ist bleib locker es ist unschön und sicherlich nicht gut!
Aber es ist bei der tiefe und der ausdehnung (ca. 2 cm sagtest du?) nicht lebensbedrohlich.

Behandlungsbedarf besteht ohne Frage

Akhran
 
Also nu bin ich auf Seite 3 angekommen.
Grad 4 kann ich mir auch nicht vorstellen bei den angaben die du gemacht hast.
Um deine Frage mit den Wunden zu beantworten. Feuchte Wunden sollten auch so behandelt werden und trockene auch. Also feuchte Wunde = feuchter Verband (obwohl man da die unterschiedlichen Wundheilungsphasen beachten muss), tockene Wunden = trockener Verband/kein Verband (je nach Wunde und Lokalisation eventuell nur zur Polsterung)

Naja zu deiner eigentlichen Frage zurück, gehört da ein Verband drauf sobald sie offen ist.
Wie man den richtigen Verband aussucht da kann ich dir eine Sonderausgabe Dekubitus der Fachzeitschrift Heilberufe empfehlen. Dort ist alles super erklärt von den Wundheilungsphasen bis hin zu den verschiedenen (und sehr umfangreichen) Möglichkeiten an Verbänden und Wundauflagen.

www.heilberufe-online.de (meiner Meinung nach die beste Fachzeitschrift für die Pflege, ich bekomm kein geld zwecks Werbung von ihnen:mrgreen:, ist nur meine Meinung)
 
Ah danke für die Antworten, hab gestern zufällig unseren anderen Lehrling getroffen. Sie meinte jetzt wird Betasalbe drauf gemacht und Verband, des Weiteren würde die Wunde schon riechen. Hab hier in anderen Forums gelesen, dass Betasalbe nicht mehr angewendet werden darf oder hab ich da was falsch verstanden?
 
Betasalbe und Kompressen sind definitiv veraltete Behandlungsmethoden. Die moderne Wundversorgung ist effektiver und bei richtiger Handhabung auch kostensparender. Aber wie schon gepostet wurde das ist ein ewiges Streitthema.
lg
 
Ich habe mir jetzt sicher schon einige Texte, wenn auch nicht alle auf der Seite durchgelesen. Trotzdem kann ich mir die Wunde nicht vorstellen.

Ich könnte jetzt in meine Glaskugel schauen und dir vielleicht weiterhelfen.

Wenn du wissen möchtest, wie eine adäquate Wundversrogung aussehen könnte, brauchen wir eine wirklich gute Wundbeschreibung.

Dazu gehört, und das ist ein wichtiger Punkt in deiner Ausbildung, gute Beobachtungsgabe und diese möglichst anschaulich in Textform wiedergeben zu können.

Also folgendes natürlich völlig anonym würde uns hier weiterhelfen:

- m/w?
- Stoffwechselerkrankungen?
- Hauptdiagnose?
- Allergien/Kontaktekzeme?
- Antikoagulanzien?
- Ernährungszustand?
- Gefährdungsgrad (nach z.b. Braden-Skala)
- Grösse in Länge/Breite/Tiefe in mm (möglichst genau)
- Aussehen Wundgrund (Fibrinbeläge, Granulation, Nekrose, Epithelisierung)
- Wundheilungsphase ( z.b. nach Kammerländer)
- Lokalisation ( möglichst so: Höhe L4 etc.)
- freiliegende Organe?
- Rötung?
- Funktionseinschränkung?
- Schwellung?
- Schmerz? ( unter Bewegung, unter Ruhe, unter Behandlung)
- Überwärmung?
- hat Pat. Fieber?
- Wundgeruch ( jauchig, süsslich etc.)
- Wundexudatmenge
- Wundexudatfarbe
- Wundrand ( aussehen bis 4mm um Wunde)
- Wundumgebung ( ab 4mm um die Wunde herum)
- Art der Druckentlastung ( Lagerung, Matratze, Weichlagerung etc.)
- Umfeld des Pat. ( Möglichkeiten im privaten Bereich + Complience der Angehörigen)

Also wie du siehst, jede Menge Informationen die notwendig sind um halbwegs einschätzen zu können wie eine adäquate Wundversorgung aussehen sollte. Wäre schön wenn du die Infos zusammen tragen kannst.

Interessieren würde mich auch, ob die Institution wo du gerade arbeitest ein Wundmanagement hat oder wie die Versorgung generell geplant ist. Kannst ja als Ausbildungsauftrag vorhalten um die Info zu bekommen.

Habe aber eher das Gefühl, als ob sich da keiner so wirklich auskennt und dringender Handlungsbedarf besteht.


lg

soul

PS: hab grad noch gesehen das du Anfang 2. LJ bist, daher noch kurz die Links zur Braden-Skala - PflegeWiki und Wundheilung - PflegeWiki ;-)
 
hi,
also wie schon geschrieben, bin ich die 3. Woche in der Schule, kann über den weiteren Verlauf leider nix mehr sagen. Ich weiß nur von einem anderen Lehrling, dass er gar nicht mehr zu uns kommt, also ganze pflege nun durch ambulanten Dienst. Versuch trotzdem noch soweit wie es geht die Fragen zu beantworten.
Es handelt sich um eine männliche Person.
Stoffwechselerkrankung: Diabestes mellitus Typ 2 (insulinpflichtig, Werte lagen meist so bei 7-11mmol/l )
Hauptdiagnose: Rectum CA
Allergien keine bekannt
Antikoagulanzien eigentlich nicht
Ernährungszustand: leichtes Übergewicht BMI weiß ich leider nicht, hatte an sich gut gegessen, nur am Ende hat er Hilfe benötigt, also essen reichen
Gefährdungsgrad (nach z.b. Braden-Skala): ist hoch, er ist bettlägerig, kann seine Lage ne verändern und hat immerzu Durchfall trägt inkomaterial, das einzige was gut ist, ist der Ernährungszustand kann sich aber vielleicht auch schon geändert haben
Zur Wunde direkt kann ich nichts mehr sagen, hab sie ja eweig nicht gesehen, kann nur das zur Verfügung stellen was ich schon angegeben hab. Weiß nur noch von unserem anderen Lehrling, dass die Wunde schon unangenehm roch.
Dek. ist an re Gesäßhäfte, nicht an der Wirbelsäule.
freiliegende Organe: nein
Rötung: am Wundrand
Schwellung: ja
Schmerz: im Bezug auf den Dek. nicht, aber höllische bauchschmerzen
Wie ist das mit Überwärmung gemeint?
Fieber: nein
Art der Druckentlastung : Ich weiß nicht ob er mittlerweile eine Antidek.matratze hat. Bei uns damals wurde er abwechselnd auf die Seite 30° gelagert und zum Essen in den Rollstuhl
Umfeld des Pat: lebt bei seinem Sohn, er ist sehr besorgt, eine Fachkraft von uns ist mal zu ihm gefahren und hat ihm die Lagerungen gezeigt.
Wie schon gesagt zu der Wunde kann ich nicht mehr sagen, sorry.
Wegen dem Wundmanagement muss ich fragen, bin aber erst im Dezember wieder auf Arbeit. Hoffe meine Angaben bringen wenigstens ein bissl was.
Danke
 
Sorry hatte vergessen mit aufzuführen, dass er eher wenig trinkt, dabei mussten wir ihn auch unterstützen.
 

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