Dekubitus 1. Grades - wir wissen nicht weiter!

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:) Oh doch!
Wir behandeln seit Jahren nicht nur Decubiti II° sondern auch andere offene Hautdefekte II° erfolgreich mit Naturheilölen.
Wir lassen die Wunden von unseren Ärzten begutachten und diese
bestellen dann die Öle, die exakt für jede einzelne Wunde zusammengestellt werden.
Egal ob epithelisierend, ob granulierend, oder fibrinbelegt.

Am Anfang haben wir alle gezweifelt.
Aber mittlerweile sind die Weiterbildungen dazu so voll, das eine Wartezeit von 2 Jahren besteht.


"Naturheilöle" -sind das sterile, explizit zur Wundversorgung zugelassene Produkte? Oder sind sie einfach nur toll und günstig?
Zucker, Honig, Insulin, Mercuchrom, Gentianaviolett waren übrigens auch alle "ganz toll" für die Wunde. Und viele Ärzte finden diese Mittel nach wie vor "toll".

Die Weiterbildungen sind so voll, dass man 2 Jahre warten muss??? - ich bitte Dich: informiere Dich mal richtig. Bei über 80 Anbietern von Wundqualifizierungen in der ganzen Republik verteilt - wird sich garantiert schon in den nächsten Monaten was finden. Also völliger Quatsch.

Für mich eine Ausrede, um eine der aktuellen wissenschftlichen Erkenntnissen angepasste, adäquate Wund- und Dekubitusversorgung außer Acht zu lassen.
"Ich hab ja keine Weiterbildung, also mache ich es so weiter wie bisher". Oh Gott...

Trisha
 
Wie temperamentvoll.

1, Die Öle sind kein Billigkram
und was deine Aufstellung betrifft (Zucker, Honig, ect.)
das sind nun wirklich alte Schuhe.

2. Da habe ich mich nicht korrekt ausgedrückt.
Ich meinte die Fortbildungen,
die unsere eigene Akademie anbietet.
Nicht die Externen.

3. Unser Behandlungskonzept umfasst sowohl schulmedizinische als auch naturheilkundliche Therapien.

Und den Satz von dir "Ich hab ja keine Weiterbildung, also mache ich es so weiter wie bisher". Oh Gott...
Ein wenig persönlich oder?
Diskutieren auf einer sachlichen Ebene ist in Ordnung.
Aber du musst auch andere Meinungen und Erfahrungen
ohne Beleidigungen kontern können.
 
Diskutieren auf einer sachlichen Ebene ist in Ordnung.

Und um dahin zurück zu kehren: Ein Hautdefekt muss nicht zwingend ein Dekubitus sein. Die Behandlung eines Dekubitus unterscheidet sich von der Behandlung einer Windeldermatitis.

Ich würde da nochmal anknüpfen wollen.

Ätiologie einer Windeldermatitis. Das "feuchte Klima" im geschlossenen IKM sorgt für ein Aufquellen der Haut. Zusätzlich wirken Inhaltsstoffe des Urins zersetzend auf diese Schicht= Mazeration. Die Reizung der obersten Hautschicht bewirkt eine zunehmende Durchblutung des Gebietes. Es entsteht ein Hautdefekt, der von der Epidermis ausgeht. In der Regel bliebt es im Bereich der Epidermis.

Ätiologie des Dekubitus: Druck und Zeit wirken auf ein begrenztes Gebiet. Damit wird die Versorgung des Gebietes reduziert. Es kommt zu entsprechenden Störungen bis hin zum absterben der Zellen. Um eine Verbesserung der Versorgung herzustellen schaltet der Körper auf "Notversorgung" des Gebietes und erweitert die Gefäße. Da der Druck weiter einwirkt wird intrazelluläre Flüssigkeit in die Umgebung gedrückt. Es entsteht ein Ödem. Aus dem Ödem wird ein Blase. Die Blase eröffnet sich und es entsteht eine Hautläsion. Der Hautdefekt hat seinen Beginn in der obersten Schicht der Dermis und geht von dortaus sowohl in die Schichten darüber als auch darunter.

Ergo: Die Behandlung unterscheidet sich demzufolge gravierend. Hautöle sind beim ersten durchaus sinnvoll. Beim Dekubitus gilt mittlerweile eigentlich die feuchte Wundbehandlung als State of Arte.

Elisabeth
 
Ergo: Die Behandlung unterscheidet sich demzufolge gravierend. Hautöle sind beim ersten durchaus sinnvoll. Beim Dekubitus gilt mittlerweile eigentlich die feuchte Wundbehandlung als State of Arte.
Natürlich hast du Recht, was die unterschiedlichen Ursachen sind.
Da ist auch nichts hinzuzufügen.
Ich schreibe doch nur, wie wir unsere Wunden versorgen.
Natürlich benutzen wir auch z.B. Varihesive ect...
(Um die aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen angepasste, adäquate Wund- und Dekubitusversorgung zu beachten!)
allerdings nur bei Patienten, die empfindlich auf die Öle reagieren.

Bleiben nur die Fragen,
bekommen wir keine Dekubiti II°
oder sind wir zu "ungebildet" sie zu erkennen?
Und warum funktioniert die Wundheilung so gut mit den Ölen?
 
Eine Rötung am Gesäß ist nicht immer gleich ein Dekubitus.

Woran erkenne ich einen Dekubitus? Er tritt in der Regel PRIMÄR über Knochenvorsprüngen auf- meint hier: es gibt keine Hautveränderungen in der Analfalte sondern ausschließlich über dem Steiß.

Elisabeth

PS Und es ist ausgeschlossen, dass die Veränderung durch Feuchtigkeit bedingt sein kann.
 
So, meine Patientin habe ich jetzt mal anders versorgt.
Ich habe die wunden Stellen einfach mal mit Babyöl abgerieben bzw. abgewischt. Und ich muss euch sagen, es blutet nichtmehr und sieht besser aus als vorher
 
es gibt keine Hautveränderungen in der Analfalte sondern ausschließlich über dem Steiß.

Nur ergänzend, weil ich ständig in den Pflegebrichten etwas vom Dekubitus am Steiß lese, obwoh, sie dort garnicht sind:

Meist ist es eher am Kreuzbein, statt dem Steißbein...
 
Bleiben nur die Fragen,
bekommen wir keine Dekubiti II°
oder sind wir zu "ungebildet" sie zu erkennen?
Und warum funktioniert die Wundheilung so gut mit den Ölen?

Wenn Eure Akademie so voll ist und eine so hohe Wartezeit hat, dann kaufe Dir doch mal entsprechende Literatur, wenn Du tatsächlich an "Weiterbildung" interessiert bist. Diese Fragen, die Du hier stellst, werden in Weiterbildungen abgehandelt, und zwar anhand von Fotos - man kann die Unterschiede zwischen einem Dekubitus und einem Intertrigo oder Mazeration besser unterscheiden lernen, wenn man diese zwei "Variationen" auf Fotos zu sehen bekommt und von einem Experten erläutert werden. Solche Fotos mit Erläuterung findest Du auch in der Literatur.

"Alte Schule" sind ebenfalls die besagten Naturheilöle - diese verwendet man max. in der palliativpflegerischen Wundversorgung.
Zucker, Honig usw. - das hat auch alles geholfen.
Aber sie sind nicht für die Wundtherapie zugelassen!!! Demnach darf man das vielleicht privat benutzen, aber nicht im Rahmen Deiner beruflichen Tätigkeit!

Funktionieren tut vieles! Es funktioniert auch, wenn ich mit 80 km/h durch die Ortschaft rase. Aber ich DARF es nicht.
Ich will damit sagen, es hat alles seine Gründe, warum es gesetzliche und rechtliche Grundlagen auch in der Wundtherapie gibt - und nicht einfach etwas machen darf, nur weil man gute Erfahrungen damit gemacht hat.

LG
Trisha
 
Die Ansetzung der Naturheilöle erfolgt durch einen Arzt. Ergo dürfte die Diagnostik gesichert sein.

Elisabeth
 
Aber sie sind nicht für die Wundtherapie zugelassen!!! Demnach darf man das vielleicht privat benutzen, aber nicht im Rahmen Deiner beruflichen Tätigkeit!

Ich will damit sagen, es hat alles seine Gründe, warum es gesetzliche und rechtliche Grundlagen auch in der Wundtherapie gibt - und nicht einfach etwas machen darf, nur weil man gute Erfahrungen damit gemacht hat.

LG
Trisha
Liebe Trisha,
da ich nicht möchte,
das du dich weiter unnötig aufregst,
werde ich dir hier mal einiges erklären:
Unser Krankenhaus ist eine kleine Privatklinik
mit Schwerpunkt Akutgeriatrie.
Wir weisen offiziell auf unsere Behandlungsmethoden hin
und haben für die Homöopathischen Behandlungen eine Zulassung.
Diese werden von den Krankenkassen bezahlt.
Wir haben halten die Richtlinie zur Krankenhaushygiene stand.
Jedes einzelne Öl kommt aus kontrolliert Biologischen Anbau und ist frei von jeden Zusatzstoffen.
Jeder Patient bekommt sein eigenes, auf ihm zugeschnittenes Öl
und nach dessen Entlassung bekommt er es mit nach Hause oder es wird sofort fachgerecht entsorgt (Biostoffe)

Ich bin von unserer Art der Behandlung,
dh der Mischung aus Homöopathie und Schulmedizin überzeugt.
Und wir sind, denke ich,
in dem Punkt ganz bestimmt nicht altmodisch,
sondern fortschrittlich.

Liebe Grüße
Sabine
 

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