DK-Stöpsel, die dank PVC schon
10 Jahre halten, kenne ich auch (wird nur von der Ehefrau des Pat. benutzt, da ich ihr vor Jahren mitteilen mußte, dass DK-Abklemmen/-stöpseln nicht förderlich ist, zumal nicht mit fehlendem Material und wir es somit nicht übernehmen könnten. Aber sie kocht auch Blasenspritzen in der Mikrowelle aus, ebenso das Wasser zur Blasenspülung und macht das selbst - und ich bin FROH DARÜBER.)
Also, Elisabeth: ein bißchen ernst ist das schon. In meiner Pflegewelt *seufz*.
Ebenso wie die Tatsache, dass eine
10 ml-Spritze im Haushalt eines Patienten mit DK ein
Heiligtum darstellt. Denn: Kathetersets sind nicht erstattungsfähig, einige Kassen sind dennoch "einsichtig", einige nicht. Manche Angehörige lassen Einzelteile verordnen (wird vom Doc dann i.d.R. als Wundversorgung deklariert), viele beißen in den sauren Apfel und kaufen ein Katheterset. (Manch einer kommt natürlich mit der 1 l-NaCl-Flasche an ... die reicht ja länger zum Blocken...
).
In den Sets, in denen eine Spritze zum Entblocken enthalten ist, liegt sie im Schälchen am Boden befestigt, ich müsste sterile Handschuhe anhaben, um daran zu kommen- ergo: geht nicht. Was hilft also: Spritze vor dem Desinfizieren aus dem Set sauber entnehmen, fallen lassen - irgendwo ins *Saubere* (Arbeitsfläche... na,ja...).
Beim Aufräumen Spritze in eine geeignete Verpackung legen, zum Heiligtum deklarieren und aufbewahren. Kann nächstes Mal zum Entblocken genommen werden. Dann verwerfen.
Ist gar keine Spritze zum Entblocken im Set: Blockungsspritze nach erfolgtem Blocken aufbewahren, zum Heiligtum erklären, nächstes Mal zum Entblocken verwenden, verwerfen.
Grotesk? Ja. Ich weiß das.
Ich erkläre es dennoch neuen MA so und nicht anders.
Sie lernt es sowieso. Spätestens, wenn sie das erste Mal einen aufgeregten Patienten wieder zudecken, im Auto nach einer Spritze fanden muss (geht ja auch mit 2 ml-Spritzen
) und am Bett angekommen wieder von vorne anfangen darf.
Danach kommt sie dann bei allen Patienten auf der Tour zu spät und erntet für die Nummer zuletzt auch noch einen angesäuerten Blick der Chefin, weil DK-Wechsel so derartig niedrig vergütet werden, dass man eigentlich in 10 Min. fertig gewesen sein müsste (inkl. Vor-/Nachbereitung und Dokumentation).
Somit fördern wir die also seit Jahren mit Begeisterung die Harnkontinenz - wer braucht denn dazu Expertenstandards, wenn schon kleine Alltagsfallen dafür sorgen, dass man denkt, man sei bei "Vorsicht, Kamera!" gelandet