Checkliste für OP zum Einschleusen der Patienten

Wenn ich bei jedem Pat. den ich als OP-Pflege einschleuse, jedes einzelne Papierschnipsel nach Informationen durchsuchen würde...
... führ ich doch lieber noch einen Papierschnipsel ein ;-)

Idee: Sammelt gemeinsam mit den Stationen die Informationen, die Ihr unbedingt bei der Übernahme eines Patienten braucht und passt die vorhande Dokumentation des Hauses an.

Aber letzendlich interessieren die Kliniken nur die zeitl. Effizienz, gerade im OP. Und wenn eine 100. Checkliste nun dafür beiträgt, dann ist es halt so.
Da dies ja scheinbar flächendeckend implementiert wird, gibt es dazu sicherlich Studien, daß dies wirkungsvoll die Qualität verbessert UND wirtschaftlicher ist?!

Der Argumentation, daß alles dem OP-Zeit-Druck untergeordnet werden muß, muß ich als Pflegekraft mit Patientenorientierung entschieden widersprechen. Die Abläufe müssen passen und die Auslastung muß gegeben sein. Soweit ist das wohl jedem klar. Allerdings sollten Pflegekräfte dies nicht unkritisch von den Betriebswirten übernehmen. Die Dienstleistung am Patienten umfasst mehr als die OP. In den meisten Leitbildern steht was "vom Patienten im Mittelpunkt". Damit ist wohl nicht die geographische Lage der OP-Säle in der Klinik gemeint.

Ich finde es schade, dass die Checklisten nicht als nützliches Hilfsmittel angesehen werden, sondern direkt verteufelt werden.
Ich persönlich finde die Idee super, daß der Einschleuser sich über die Identität und die wichtigen Dinge vergewissert. Wenn er dazu eine Checkliste braucht, werde ich nicht widersprechen. Das war nie mein Arbeitsbereich.
Allerdings habe ich sehr (sehr) lange in der Chirurgie gearbeitet und behaupte einfach mal, daß hier gar nix effizienter wird durch diese Liste.

Welche Informationen beschleunigen genau die Arbeit im OP?

Ich verteufele übrigens grundsätzlich JEDEN neuen Zettel, der unkritisch übernommen wird.
Oft haben wir von den Inneren Stationen fehlende Dinge zu beanstanden ...wenn Pat. eine Vacuseal- Anlage bekommen sollen, aber die nötigen Materialien fehlen (Pumpe, Schwamm etc.). Da wird nicht so mitgedacht.
Denk Dich mal in das Personal auf dieser Station. Haben keine spezielle Kompetenz im operativen Bereich; dann nicht für jeden MA eine tägliche Wundversorgung, eine Vacuseal-Anlage mit der sie sich nicht auskennen und die sie vielleicht irgendwoher besorgen müssen, Unsicherheit im Umgang mit dem Patienten dadurch, anders ausgerichtete Abläufe auf einer internistischen Station, die nicht auf den OP abgestimmt sind etc etc... einiges wird auch auf Euere Innere zutreffen... und vor allem nicht minder Zeitdruck als im OP. Auf Station meckern aber nur die Patienten und nicht der OP-Manager.

Für die Unwissenden sind da Leitlinien sinnvoller, wo sie sich informieren können, als Checklisten, auf denen vielleicht steht: "Material mitgegeben ja/nein" und die Station hat keine Ahnung, welches Material hier nötig ist.
Oder habt Ihr für jeden Eingriff eine eigene Checkliste?
(Ich weiß nicht, ob meine Phantasie ausreicht, mir die Checklisten ausreichend gut vorzustellen.)

Wenn dann in der Kurve "OP-Vorbereitung nach Standard/Leitlinie" abgezeichnet ist, dann müßte das meiner Meinung nach reichen.

Kann man natürlich anderer Meinung sein. Ich wünsche aber Belege, was sich dadurch wirklich verbessert.

Schönen Abend
 
Moin zusammen,

ist doch schön 8O wie die Kollegin die letzten Worte aufgreift und damit beginnt, die Checklisten pauschal zu verteufeln und ins lächerliche zu ziehen.

(Obwohl sie sich vor einiger Zeit eine Checkliste gewünscht hat). :roll:

Aber da ich heute ein wenig "auf Krawall gebürstet bin" :sbaseballs:setz ich noch einen drauf:

Natürlich haben wir in unserem OP unsere Checklisten, denn wir gehören zu einem Hochsicherheitsbereich. Zum Wohl des Patienten gibt es Check-Recheck-Doublecheck, ohne nörgelnde Schwestern und Ärzte.

Wir arbeiten mit Menschen, mit Menshenleben (jetzt wieder im ganzen Krankenhaus). Und da helfen Checklisten ungemein.

Eine perfekte Schwester Stefanie ist leider reine Glücksache und ich möchte meine Gesundheit nicht unter dem Stern "Glücksspiel) behandelt sehen.


So einfach ist Latein !


Glück Auf!

Klaus
 
Zuletzt bearbeitet:
Liebe Kollegen im Op, welche Checklisten habt ihr denn so? Gibst da einen Zettel den der Springer zeitnah ausfüllt, wieviel Tupfer rein und raus?

Du wirst dich wundern, aber JA, das machen wir wenn es um diese Dinge geht! Zwar erfolgt das der modernen Zeit entsprechend alles im PC, aber es wird zeitnah erfasst, wieviel Tupfer, Kompressen, Bauchtücher geöffnet werden.
Oder in der Bauchchirurgie werden bei OP- Beginn - und Ende auch alle Instrumente die zu der jeweil. OP benötigt werden, auf einer Liste in Kooperation von Instrumentierenden und dem Springer abgehakt.
Mag sein, dass Andere Patientensicherheit als lächerlich und überflüssig empfinden, aber möchtet ihr einen vergessene Schere im Peritoneum haben!?


Ich meine eine nette Häkchenliste. Steht die OP-Schwester mit einer Häkchenliste im OP: Licht an, OP-Tisch ist da, Op-Set... moment... ja, kann abgehakt werden.
Ich stelle mir gerade eine Fachkraft vor, mit der Anwesenheitshäkchenliste: Op-Schwester-Häkchen, Operatuer-Häkchen, "Messer gerichtet"- Häkchen, .............

Ist mir echt zu dumm sowas! So ein Blödsinn! Du bräuchtest glaube mal ein "Intensiv- Praktikum" in einem großen Zentral- OP, da vergehen dir deine Sprüche!
Auf Station wird auch jeder "Furz" vom Pat. dokumentiert, möchte ich nur mal sagen!

Wir dokumentieren PC- gestützt:

- Name, Geb.-Datum, Operation wird entspr. DRG seitens der Chirurgen verschlüsselt
- Allergien, Infektionserkrankungen, Beweglichkeitsstörungen, Dekubitus, Herzschrittmacher
- Namen aller bei der OP Mitwirkenden
- mitgebrachten Schmuck, Zahnprothesen, Hörgeräte, Brillen
- Tupfer, Bauchtücher, Kompressen, Streifen
- Medikamente, Verbände, Drainagen, Implantate, Prothesen
- Desinfektion
- Katheter
- Histologien, Abstriche, Schnellschnitte
- Einschleuszeiten, Lagerung, Hautschnitt, Hautnaht, Ende pfleg. Maßnamen etc.
- Neutralelektrode bei HF- Chirurgie
- Vollständigkeit der Insrumente
- Röntgen
- Blutleere/ Blutsperre
- habe bestimmt noch was vergessen, ist aber nicht viel

Die Anästhesie hat ihr eigenes Doku- Programm, wo sie z.B. ihre Zugänge und Tubus- Größen etc. dokumentieren

warum redet ihr nicht mit den Stationen? Warum macht ihr nicht deutlich, worauf es ankommt.

Wir beten jeden Tag auf's Neue beim Einschleusen der Pat. dem Pflegepersonal von der Station herunter, das die Blutwerte fehlen, Rö- Bilder fehlen, etc....
Es gibt auch einige Stationen bei dem klappt es.


Ich komme aus einer Zeit, da gabs keine Checklisten. Wie haben chirugische Schwestern es bloß ehedem geschafft einen Pat. vorbereitet und pünktlich in den OP zu bringen? Damals durften/ mussten Schwestern noch mitdenken. Das scheint heute nicht mehr gefragt zu sein.

Tja, die Zeiten ändern sich...
Un du musst auch bedenken, das wie gesagt der Zeitdruck auf den Stationen und im OP gestiegen und gleichzeitig die Personalschlüssel gesunken ist. Da lässt sich die Qualität des Mitdenkens nicht unbedingt steigern....
 
Moin,

also ich komme auch aus der Zeit, wo es keine Checklisten gabe. Wir hatten einfach nicht genug "Pauspapier" oder Leute, die die Liste immer weider abschrieben.

Im Laufe der Jahrzehnte hat sich diesbezüglicgh einiges getan.

Die Maschinen sind wesentlich leistungsfähiger geworden.

Ich persönlich habe auch immer versucht, dem Neuen gegenüber offen zu sein.

Tach auch,

Klaus
 
Wie schon mal beschrieben, kenne ich es auf die Weise, dass der Einschleuser IM Op, also hinter der Schleuse, die Checkliste abhakt, nicht der Pat.-Lieferant von Station.
Und Pat. ohne Aufklärung und Rö-Bilder wurden gar nicht erst eingeschleust. Das war damals (vor 7 Jahren).
In unserem "kleinen Häuschen" sind die Wege kürzer, der Umgangston freundlicher (meistens) und man kennt sich eher. Falls irgendwas vergessen wurde, kann die Pflegeperson auch schnell noch mal zurücklaufen.

Der Dokumentationszwang wird ja wohl auch als Druckmittel von oben ausgeübt. Also muss es auch immer wieder MA geben, die ihre Arbeit nicht so gewissenhaft ausüben.

Ich finde es allerdings extrem schade, dass sich die Stationsleute immer gleich so angemacht fühlen.
Wir kriegen jede Woche, jeden Tag Druck, dies dauert zu lang, hier waren die Wechselzeiten zu lang, jenes hätte dokumentiert sein müssen (vor allem Zeiten, immer wieder Zeiten!), dabei arbeiten wir ohne Leerlauf - die Zeiten zwischen den Ops tauchen bloß für die Bürokraten einfach nirgends auf, jedenfalls nicht als Nach- und Vorbereitungszeit.

Wir wollen doch die Stationen nicht ärgern, warum sollten wir? - Weil wir uns als Op-Leute so toll fühlen? Da lach ich mich ja kaputt. Wer das denkt, hat ein Persönlichkeitsproblem.
 
Wir kriegen jede Woche, jeden Tag Druck, dies dauert zu lang, hier waren die Wechselzeiten zu lang, jenes hätte dokumentiert sein müssen (vor allem Zeiten, immer wieder Zeiten!), dabei arbeiten wir ohne Leerlauf - die Zeiten zwischen den Ops tauchen bloß für die Bürokraten einfach nirgends auf, jedenfalls nicht als Nach- und Vorbereitungszeit.

Genau das erlebe ich auch jeden Tag und es zeigt, das es mittlerweile doch fast überall dasselbe ist, unabhängig von der Größe der Klinik.
Was uns auch besonders stinkt, ist wirklich die ausschließlich stupide Betrachtung seitens der Bürokraten der Klinik, der Schnitt- Naht- Schnitt Zeiten. Was, wie viel und wie lange man vor- und nachbereiten muss, interessiert nicht.
Es sitzt immer der OP- Manager im Nacken, der zu immer schnelleren Wechselzeiten antreibt. Das bekommen auch die Chirurgen zu spüren, indem sie ständig während der OP gefragt werden, wie lange sie denn noch brauchen (abgesehen von der Einschätzung der Anästhesie für die Menge der Narkosemedikamente.).

Erst fing dieses Effizienz- Getöse in den OP's an, jetzt wird das langsam auch an die Stationen weitergegeben. Und bei einigen Stationen hilft es wirklich nicht anders, als das sie zur Vollständigkeit ihrer Unterlagen eine Checkliste abarbeiten sollten, damit sie nicht wieder auf Station rennen müssen und fehl. Dinge besorgen müssen. Was ja wieder Zeit kostet und im OP ist Zeit Geld, nirgend anderswo sonst in der Klink, das sollten sich vllt. die Stationen auch mal überlegen.

Wir alle haben mal im Beruf auf Station angefangen und wissen ungefähr wie es da zugeht, aber kaum einer hat eine Vorstellung, wie es jenseits der Pat.- Schleuse des OP's zugeht, deswegen gibt es vllt. auch fehlendes Verständnis dafür.
Es geht nicht um Schikane einzelner Abteilungen einer Klinik, sondern um die geforderte Steigerung der Effizienz.:verwirrt:

Desweiteren empfiehlt sich auch im OP eine Checkliste zwecks
- richtiger Pat.
- richtiger Eingriff- bzw. ort usw. einzuführen, denn wir sind alle keine Maschinen, es passieren Fehler wie z.B. falsches Bein amputiert worden etc.

Also ich denke auch, das sich die Kollegen von Station sich nicht auf den Schlips getreten fühlen sollten. Wir sollen alle gemeinsam lt. unserer Klinikleitung jedenfalls "wirtschaftlich" arbeiten. Wie das dann allerdings für uns dann ist, interessiert die da oben nicht. Deswegen dürfen wir nicht gegeneinander arbeiten!

Kleine Anmerkung noch: wir haben sogar ein kleines Tool in der OP- Doku, wo der Grund hineingeschrieben wird, warum der Pat. zu spät im Saal ist ( Bsp.: schwierige Intubation, zu spät von Station gebracht worden, Personal fehlte, etc.).
 
Kleine Anmerkung noch: wir haben sogar ein kleines Tool in der OP- Doku, wo der Grund hineingeschrieben wird, warum der Pat. zu spät im Saal ist ( Bsp.: schwierige Intubation, zu spät von Station gebracht worden, Personal fehlte, etc.).

Genau, das wird bei uns auch dokumentiert, sozusagen als Rechtfertigungsgrund, warum die Zeit dazwischen "so lang" war:
- schwierige Intubation/Spinalanästhesie
- aufwendige Op-Vorbereitung (bei z.B. unbekannten Leihinstrumentarien für TEPs o.ä.)
- aufwendige Lagerung (Extensionstisch, Schultertisch oder Wirbelsäulen-Bauchlagerung)
- Warten auf Operateur oder Anästhesist
- gründliche Saalreinigung wegen MRSA o.ä.
usw.

Die meisten Gründe, die genannt werden, sind eigentlich Selbstverständlichkeiten. Ist doch logisch, dass eine Extensionstischlagerung etwas mehr Zeit in Anspruch nimmt als eine simple Rückenlage, sie gehört eigentlich zur Op dazu, aber das kapieren und sehen die Bürokraten nicht, die interessiert nur Schnitt-Naht, fertig.

Die Anästhesisten sind ja so weit, dass der Pat. oft schon bei den letzten Hautnähten schon wach ist und rumzappelt. Irgendwann fällt mal einer vom Tisch deswegen.

Übrigens lag gestern bei uns eine "fertige" Checkliste einer Abdeckungsfirma bei uns herum, eine Art vorgefertigtes Muster. Irgendwie lustig. Um die ganzen Punkte abzuarbeiten, fehlt mir wirklich die Zeit.
Und da stand doch tatsächlich:
*Chirurg erklärt dem Team kurz das Vorgehen bei der Op - bitte ankreuzen
*kurzes Innehalten vor der Op - bitte ankreuzen
In welcher Traumwelt leben die eigentlich?
 
Übrigens lag gestern bei uns eine "fertige" Checkliste einer Abdeckungsfirma bei uns herum, eine Art vorgefertigtes Muster. Irgendwie lustig. Um die ganzen Punkte abzuarbeiten, fehlt mir wirklich die Zeit.
Und da stand doch tatsächlich:
*Chirurg erklärt dem Team kurz das Vorgehen bei der Op - bitte ankreuzen
*kurzes Innehalten vor der Op - bitte ankreuzen
In welcher Traumwelt leben die eigentlich?
Siehst, genauso wie du diese albern findest, geht es vermutlich dem Pflegepersonal der UCH die einen Patienten zur TEP abliefern soll. Mir, die auf einer inneren Station arbeitet, ist eine Checkliste doch sehr willkommen, da wir nicht so häufig OP's haben. Allerdings würde ich aus meiner Sicht eine Checkliste für eine Bronchoskopie auch albern finden.

Liebe Grüsse
Narde
 
Ich habe mich ja auch niemals für eine Checkliste für Station ausgesprochen. Habe ich auch noch nirgends kennengelernt. Den Sinn einer Checkliste sehe ich nur für das Op-Personal an der Schleuse.
Allenfalls sollte es nachlesbare Standards auf Station für neue Mitarbeiter und Schüler geben für die Einarbeitung.

Wer auf Station einen "Merkzettel" braucht, kann sich selber einen schreiben. Ich traue dem Stationspersonal da schon jede Menge eigenverantwortliches Arbeiten zu.
Wenn Checkliste, dann für den Einschleuser hinter der Schleuse. Das einzige, was sich das Stationspersonal dann gefallen müsste, wären die paar Minuten zum "Abarbeiten" der Punkte, und dass auf fehlende Unterlagen oder bspw. die fehlende Rasur oder was auch immer gleich aufmerksam gemacht würde.
Ich sehe aber bei uns keine Notwendigkeit dazu!!!
An meinem früheren Arbeitsplatz passierten einfach häufiger Fehler, weil auch viel öfter das Personal auf Station gewechselt hat. Die Wege waren auch länger und schlechter nachzuvollziehen.

Aber Fehler passieren immer wieder. Heute erzählte eine Kollegin, ihre Oma, auf der Inneren liegend, sollte eine Colo bekommen. Die Kollegin wollte gerne kurz noch nach der Oma schauen und blättert mal durch die Kurve, stutzt und beginnt sich zu wundern, was die Oma da auf einmal für Diagnosen hat: Mitralklappenersatz, marcumarpflichtig, Zu. n. Gallenop., Kontrastmittelallergie und anderes. Nichts davon stimmte! Da hatte eindeutig jemand (wahrscheinlich der Assistenzarzt) die Pat. verwechselt!
 
Zuletzt bearbeitet:
Du wirst dich wundern, aber JA, das machen wir wenn es um diese Dinge geht! Zwar erfolgt das der modernen Zeit entsprechend alles im PC, aber es wird zeitnah erfasst, wieviel Tupfer, Kompressen, Bauchtücher geöffnet werden.
Oder in der Bauchchirurgie werden bei OP- Beginn - und Ende auch alle Instrumente die zu der jeweil. OP benötigt werden, auf einer Liste in Kooperation von Instrumentierenden und dem Springer abgehakt.
Mag sein, dass Andere Patientensicherheit als lächerlich und überflüssig empfinden, aber möchtet ihr einen vergessene Schere im Peritoneum haben!?

Moment- die gängige Dokumentation auf einer chirurgischen Station reicht euch nicht. Dann bitte gleiches Recht für alle. Bedeutet für euch: erst alles schön mit Häkchenliste per Hand erfassen und dann von mir aus in den PC übertragen. Und ganz wichtig: jeden Tupfer: wo, wer wie, was... einzeln wohlgemerkt. Tupfer 1 von Sr.X mit Pinzette an Dr.Y gereicht um 123 und dann wieder zurück- ist erfolgt: Häkchen
Es geht um das völlig sinnentleerte Handeln, dass ihr von chirurgischen Fachkräften verlangt und was dort schlußendlich in einem sinnentleerten Abhaken am Vortag (Hauptsache Häkchen) mündet.

Ist mir echt zu dumm sowas! So ein Blödsinn! Du bräuchtest glaube mal ein "Intensiv- Praktikum" in einem großen Zentral- OP, da vergehen dir deine Sprüche!

Gegenfrage: wann warst du das letzte mal auf Station arbeiten und hast den ganzen Zettelwust bearbeiten dürfen? Nicht bloß mal so zum schnuppern, sondern Realtime über alle Schichten.
Merkst du was? Mit solchen Anschuldigungen kommt man net weiter. Man verärgert lediglich die andere Partei. Es gibt keine allübergreifende Elite- es gibt nur hochkomopetente und spezialiserte Fachexperten. Als solches möchtest du ja auch anerkannt werden... genauso wie deine Kollegen auf den Stationen.

Auf Station wird auch jeder "Furz" vom Pat. dokumentiert, möchte ich nur mal sagen!
Warum willst du das noch bereichern durch einen weiteren sinnlosen Zettel. Hast du es nötig, dich auf eine Stufe zu stellen mit denen, die unüberlegt einfordern jeden "Furz" zu dokumentieren? Ich denke nicht.

Wir dokumentieren PC- gestützt:

- Name, Geb.-Datum, Operation wird entspr. DRG seitens der Chirurgen verschlüsselt
- Allergien, Infektionserkrankungen, Beweglichkeitsstörungen, Dekubitus, Herzschrittmacher
- Namen aller bei der OP Mitwirkenden
- mitgebrachten Schmuck, Zahnprothesen, Hörgeräte, Brillen
- Tupfer, Bauchtücher, Kompressen, Streifen
-....
- habe bestimmt noch was vergessen, ist aber nicht viel
Du willst mir jetzt sicher nicht erzählen, dass du das anhand einer Checkliste machst? Ich meine so mit Häkchen um es dann in den PC zu übertragen.
Viele Infos findets du übrigens schon im Pflegestammblatt/Pflegeanamnese. Der Rest dürfte sich in der ärztlichen Anamnese, der Op-Aufklärung und dem Anästhesieprotokoll abbilden.

Die Anästhesie hat ihr eigenes Doku- Programm, wo sie z.B. ihre Zugänge und Tubus- Größen etc. dokumentieren
Gibts auf Station auch, nennt sich da Patientenkurve.

Wir beten jeden Tag auf's Neue beim Einschleusen der Pat. dem Pflegepersonal von der Station herunter, das die Blutwerte fehlen, Rö- Bilder fehlen, etc....
Es gibt auch einige Stationen bei dem klappt es.
Lass mich raten? Sind vornehmlich chirurgische Stationen mit einem hohen Anteil von Fachexperten.

Tja, die Zeiten ändern sich...
Un du musst auch bedenken, das wie gesagt der Zeitdruck auf den Stationen und im OP gestiegen und gleichzeitig die Personalschlüssel gesunken ist. Da lässt sich die Qualität des Mitdenkens nicht unbedingt steigern....
Wenn Qualität nur noch mit Checkliste möglich ist, da kann ich mich ja als Pat. glücklich schätzen, wenn alle auch zum rechten Zeitpunkt ihre Häkchen setzen. Dumm nur, dass der Personalmangel auf den Stationen mittlerweile soweit fortgeschritten ist, dass selbst für die einfache Doku kaum noch Zeit bleibt... es sei denn man kümmert sich mehr um die Doku als um den Pat.. Das führt übrigens in der Regel beim Pat. zu einer "Abstimmung mit den Füßen". Sie suchen lieber Häuser auf, wo ihnen Zuwendung zuteil wird.

Ansonsten wiederhole ich mich gerne nochmal:
Eine Checkliste kann sinnvoll sein wenn es sich um Pat. aus einem NICHTCHIRURGISCHEN Bereich handelt.
CHIRURGISCHE Fachbereiche verstehen in der Regel worum es geht und was wichtig ist.


Sollte es trotzdem zu Probs kommen, wäre ein zeitnahes Fehlermanagmenet sinnvoll. Achtung das meint nicht: der Verursacher wird "an dei Wand genagelt" sondern es geht darum gemeinsam einen Lösungsweg zu finden ohne die Erfindung neuer Papiere und damit einer zusätzlichen Belastung.

Evs Beispiel zeigt übrigens wohin die Papiergläubigkeit auch führen kann. Wie war das noch? Wir arbeiten mit Menschen? Wirklich? Oder pflegen wir mittlerweile nicht mehr die Papiere?

Nicht gegeneinander sondern miteinander wirds was werden, damit der Satz: "Der Mensch steht im Mittelpunkt unseres Handelns" nicht immer beendet wird mit: ... und da steht er uns im Weg beim Run auf die Doku.

Elisabeth
 
Zuletzt bearbeitet:
hallo
leider habe ich nicht alle beiträge gelesen.
wenn es bereits kliniken gibt, die checklisten für das einschleusen benutzen, dann wäre es für mich mal interessant, hier welche anzuschauen.
also bitte: wer so etwas benutzt bitte mal zeigen !

wir dokumentieren (via ORBIS (R)) auch alle die daten, die hier bereits von opschwesterlein aufgeführt worden.
 
Bedeutet für euch: erst alles schön mit Häkchenliste per Hand erfassen und dann von mir aus in den PC übertragen. Und ganz wichtig: jeden Tupfer: wo, wer wie, was... einzeln wohlgemerkt. Tupfer 1 von Sr.X mit Pinzette an Dr.Y gereicht um 123 und dann wieder zurück- ist erfolgt:

Das werde ich jetzt nicht kommentieren, denn diese unqualifizierten sarkastischen Bemerkungen tragen keineswegs zu einer objektiven Lösungsfindung bei!

Gegenfrage: wann warst du das letzte mal auf Station arbeiten und hast den ganzen Zettelwust bearbeiten dürfen?

Vor 3 Jahren, ist also solange auch noch nicht her.

Merkst du was? Mit solchen Anschuldigungen kommt man net weiter.

Welche Anschuldigungen?
Das Einzige was seitens der OP- Pflege bemängelt wird ist, das öfters seitens Nichtchirurgischer Stationen wichtige Unterlagen beim Einschleusen des Pat. in den OP fehlen. Das ist einfach nun mal Fakt.
Wenn du dich so angegriffen fühlst, ist dir diese Sache wohl schon bewusst. :daumen:
Wo ist denn das Problem das diese Stationen, wo es nicht klappt, eine Checkliste haben, wo sie kurz bevor sie den Pat. in den OP bringen nochmals kontrollieren, ob sie auch wirklich alles haben. Denn wie oft rennen die Kollegen der Stationen nochmals los um fehl. Unterlagen zu besorgen!? Das ist für alle nicht schön! Die Pflegekraft von Station muss nochmal den ganzen Weg laufen, ihre Arbeit bleibt auf Station liegen, der Pat. der eh Angst hat, muss in der Schleuse warten und der OP selber verliert wieder die wichtigen Ressourcen (nach Meinung der Bürokraten), Zeit & Geld.

Du willst mir jetzt sicher nicht erzählen, dass du das anhand einer Checkliste machst? Ich meine so mit Häkchen um es dann in den PC zu übertragen.
Viele Infos findets du übrigens schon im Pflegestammblatt/Pflegeanamnese. Der Rest dürfte sich in der ärztlichen Anamnese, der Op-Aufklärung und dem Anästhesieprotokoll abbilden.

Also erstens sind wir modern, es wird nichts handschriftlich erledigt, sondern schon in der Patientenschleuse Dinge wie Namen, Allergien und Einschleuszeit etc. in der PC- Doku erfasst. Dann kommt der Pat. in die Einleitung bzw. Saal, wo der Springer Dinge wie Tupfer, Kompressen, Schnittzeit etc. in dieselbige Doku erfasst, ohne extra vorher irgendwelche hanschriftlichen Häkchen zu machen.
Zweitens habe ich als OP- Pflege keine Zeit die ganzen teils unübersichtlichen Dokublätter von Station nach Informationen zu durchforsten. Das macht außerdem schon die Anäs. Und kann man in Zukunft in der Pat.- Kurve lesen, wieviel Tupfer wir während der OP verbrauchen!?

Wenn Qualität nur noch mit Checkliste möglich ist, da kann ich mich ja als Pat. glücklich schätzen, ......... Dumm nur, dass der Personalmangel auf den Stationen mittlerweile soweit fortgeschritten ist, dass selbst für die einfache Doku kaum noch Zeit bleibt...

Viele der OP- Pflege wissen sicherlich was für ein hoher Dokuaufwand auf Station herrscht und das immer mehr auf exakte Dokumentation wert gelegt wird, anstatt auf den pflegerischen, patientenorientierten Aspekt.
Das ist natürlich eine Entwicklung in die falsche Richtung!
Aber wenn Dinge nun mal unvollständig sind, dann muss man doch mal nach Lösungsmöglichkeiten suchen, ohne das gegenseitig aufeinander herumgehackt wird.
Manche von Stationen haben sehr idealistische Vorstellungen, die leider in der heutigen Zeit nicht durchsetzbar sind. Krankenhäuser sind Unternehmen, die wirtschaftlich arbeiten müssen. Natürlich steht der Pat. im Mittelpunkt! Aber um auch der Klinik im Wirtschaftlichen zu entsprechen, müssen auch Dinge neu überdacht werden werden, wie sie optimiert werden könnten. Das ist nicht meine Idee, das wird mir & meinen Kollegen gerade im OP ständig eingebläut. Da ist man schon frustriert und fühlt sich manchmal wie an einem Fließband. Spaß macht das mir so auch nicht. Aber wenn Stationen diesen Umbruch (der nicht schön ist) nicht mitmachen wollen und nur bremsen, dann wird auch wieder irgendwo der Rotstift genommen und Stellen gestrichen, weil das Unternehmen Krankenhaus wieder einmal Minus einfährt und dann evtl. auch noch deswegen privatisiert wird.

Eine Checkliste kann sinnvoll sein wenn es sich um Pat. aus einem NICHTCHIRURGISCHEN Bereich handelt.
CHIRURGISCHE Fachbereiche verstehen in der Regel worum es geht und was wichtig ist.

Sag ich doch die ganze Zeit! :verwirrt:

.... sondern es geht darum gemeinsam einen Lösungsweg zu finden ohne die Erfindung neuer Papiere und damit einer zusätzlichen Belastung.

Was wäre denn dein Lösungsweg, wenn dir Checklisten dermaßen zuwider sind!?
 
Hallo zusammen,

vieleicht sollten wir uns alle jetzut mal zurücklehnen und etwas ruhiger werden, denn wir (ich schließe mich damit natürlich ein) sind an einem Punkt gekommen, wo die sachliche Diskussion schwierig wird.

Wir machen Schuldzuweisungen und das ist ganz schlecht.

Aber für Elisabeth habe ich einen (ernstgemeinten) Tipp:

Wenn ich an Deiner Stelle die Checkliste für absolut überflüssig halten, dann würde ich nicht viele kleine Kreuze machen sondern nur ein großes:

Durch die Checkliste.

Und dies dann unterschreiben.

Wenn es dann Probleme gibt, könnten die Leute sich an mich wenden.


Tach auch,

Klaus
 
Ganz am Rande: Das Wissen um die Nöte der anderen Stationen und Bereiche ist doch relativ gering und so mancher kann sich nur von seinen Schülerzeiten an die Station oder den Funktionsbereich erinnern. Somit ist es dann auch leicht sich über die Fehler und Eigenarten der jeweils anderen Seite zu mokieren.
Back to topic: Wir haben eine solche Liste und die Erfahrungen sind nicht so schlecht damit. Da die einzelnen Abschnitte mit Unterschrift nach erfolgter Arbeit abgezeichnet werden, ist es auch sehr leicht nachzuvollziehen, wer geschludert hat. Fehlen die vor dem Einschleusen nötigen Unterschriften und "Häkchen" :sbaseballs:, so wird der Patient erst nach Rücksprache eingeschleust. Es passiert immer wieder, dass chirurg. Assistenten an die Schleuse müssen, um Lücken auszubügeln. Diese kommen sicher nicht freudig zu uns, aber ich bin mir sicher, das es auch so einen Lerneffekt gibt.
Egal, ob die Liste von der WHO oder dem Aktionsbündnis für Patientensicherheit empfohlen wird, sie mindert mit Sicherheit das Risiko möglicher Fehler. Denn wenn solche passieren, dann ist es doch nicht ein einzelner MA der dafür verantwortlich zeichnet, sondern es hängt eine ganze Schlange von Mitwissern und Fehlerteufeln mit drin. :angryfire:
Übrigens lag gestern bei uns eine "fertige" Checkliste einer Abdeckungsfirma bei uns herum, eine Art vorgefertigtes Muster. Irgendwie lustig. Um die ganzen Punkte abzuarbeiten, fehlt mir wirklich die Zeit.
- Die Liste war von L-R und zeigt sicher nicht alles, was sinnvoll ist. Doch die Situation, dass ein Chirurg seinen Patienten nicht vorher gesehen hat, kommt doch immer wieder vor.
Kleine Anmerkung noch: wir haben sogar ein kleines Tool in der OP- Doku, wo der Grund hineingeschrieben wird, warum der Pat. zu spät im Saal ist ( Bsp.: schwierige Intubation, zu spät von Station gebracht worden, Personal fehlte, etc.).
Gründe zum Aufführen gibt es viele, die Möglichkeiten es zu hinterlegen auch, doch führt es zwischen den Berufsgruppen dann relativ schnell zu Konflikten, in dem Moment, wo man seine eigenen subjektiven Wahrnehmungen aufschreibt, die noch dazu die anderen Berufsgruppen betreffen(Arterie:angry:, Lagerung:angryfire:, Station:sbaseballs:, ...
Einstweilen genug.

Servus
 
Was wäre denn dein Lösungsweg, wenn dir Checklisten dermaßen zuwider sind!?

Fahrrad muss man net neu erfinden, wie wäre es damit:
Idee: Sammelt gemeinsam mit den Stationen die Informationen, die Ihr unbedingt bei der Übernahme eines Patienten braucht und passt die vorhande Dokumentation des Hauses an.

Welche Informationen beschleunigen genau die Arbeit im OP?

Klaus Idee finde ich ganz toll um endlich mal den Weg an den gemeinsamen Tisch zu finden: Häkchenliste einmal mit großem Kreuz versehen und unterschreiben. Beiblatt anhängen mit Nachfrage bezüglich Termin gemeinsamer Besprechung: siehe oben.

Nur gemeinsam kann man für beide Seiten bezäglich der Arbeitszufriedenheit Erfolge eringen. Gegenseitige Wertschätzung ist der erste Schritt in die richtige Richtung. Personalnot und Zeitdruck gibt es mittlerweile in allen Bereichen.

Elisabeth
 
Da die einzelnen Abschnitte mit Unterschrift nach erfolgter Arbeit abgezeichnet werden, ist es auch sehr leicht nachzuvollziehen, wer geschludert hat. Fehlen die vor dem Einschleusen nötigen Unterschriften und "Häkchen" :sbaseballs:, so wird der Patient erst nach Rücksprache ... Diese kommen sicher nicht freudig zu uns, aber ich bin mir sicher, das es auch so einen Lerneffekt gibt.
Der Kontrollaspeket des Personals war mir jetzt dabei neu. Ich dachte, es ginge um Patientensicherheit.
Aus dieser Sicht definiert man Verantwortliche, was in vielen Bereichen sinnvoll ist. Auf den Stationen wird dies in der Pflegedoku gemacht. Die Checkliste bleibt für mich für die Pflegekräfte dort eine "doppelte" Dokumentation.

Wenn diese Zettel wirklich genutzt werden, um Leute "nicht freundlich" zu tadeln, dann sollte wohl grundsätzlich über die Kultur in dem Unternehmen und die Zusammenarbeit nachgedacht werden. Die überwiegende Mitarbeiterschaft dürfte nicht von Geburt an faul, demotiviert und unwillig sein.

Bei der Handlungsempfehlung des Aktionsbündnis Patientensicherheit fand ich dies zur Übergabe an der Einschleuse:
3. Identifikation des richtigen Patienten für den richtigen Saal
Wer: Arzt oder Pflegepersonal
Wann: Zwischen Prämedikation und Narkoseeinleitung, unmittelbar vor Eintritt in den OP
Wo: Einleitungsraum
Was: • Überprüfung der Patientenidentität und des vorgesehenen Eingriffs anhand der Patientenakte
bzw. geeigneter Patientenidentifikationssysteme: Name, Vorname, Geburtsdatum,
PID, Prozedur, Eingriffsort
• Wenn möglich (ansprechbar): aktive Befragung des Patienten zu Name, Vorname, Geburtsdatum,
Prozedur und Eingriff
• Überprüfung der Markierung
(http://www.aktionsbuendnis-patientensicherheit.de/apsside/07-07-25-EV_Handlungsempfehlungen_0.pdf)

Da steht erst für den Bereich im OP (Punkt 4) was von einer Minicheckliste. Oder gibt´s da noch eine andere ernstzunehmende Stelle, wo eine Checkliste für Station empfohlen wird?

Schönen Sonntag
 
- Die Liste war von L-R und zeigt sicher nicht alles, was sinnvoll ist. Doch die Situation, dass ein Chirurg seinen Patienten nicht vorher gesehen hat, kommt doch immer wieder vor

Dafür kann ich mich als Funktionspflegekraft jedoch nicht verantwortlich fühlen. Wenn der Chirurg eine Checkliste braucht, kann er sich eine machen. Die trage ich ihm aber nicht auch noch hinterher. Rö-Bilder und Laborwerte lassen sich zum Glück im PC abrufen.
Schlimm genug, dass viele erst im Op von einem katastrophalen Wert durch die AN erfahren.

Zusammenfassend lässt sich ja nun sagen, dass eine Checkliste für Station Humbug ist, eine Checkliste an der Schleuse für das einschleusende Personal im Op sinnvoll sein kann.
Das kommt auf die Gegebenheiten des Hauses an. - Auch in vielen Ops wechselt das Personal häufig, oder das Pat.aufkommen ist so riesig, dass es schnell unübersichtlich wird. Ich würde sagen, bei drei Säälen und zwei chirurgischen Stationen und einem ausgelagerten ambulanten Op kommt man noch klar, ohne den Überblick zu verlieren. Bei acht Säälen und fünf Fachrichtungen und so viel Personal, dass man sich kaum noch mit Namen kennt, könnte es anders aussehen.
 
Der Kontrollaspeket des Personals war mir jetzt dabei neu. Ich dachte, es ginge um Patientensicherheit.
Es reicht doch mit Sicherheit nicht aus, nur die momentan aufgetretenen Fehler zu beheben. Zur Fehlerbehebung gehört sicherlich auch, mit den Verursachern ins Gespräch zu kommen. In diesem Zusammenhang verstehe ich "Kontrollaspekt" durchaus nicht negativ.
Wenn diese Zettel wirklich genutzt werden, um Leute "nicht freundlich" zu tadeln, dann sollte wohl grundsätzlich über die Kultur in dem Unternehmen und die Zusammenarbeit nachgedacht werden.
Interpretationen sind so ´ne Sache. Patienten werden auf Station vorbereitet, aus welchen Gründen auch immer ist die Checkliste nicht vollständig und so taucht ein Patient in der Schleuse auf. So ist mit ziemlich großer Wahrscheinlichkeit davon auszugehen, das der eigentlich zuständige nicht greifbar ist, sondern unter Umständen selber schon im OP steht. Somit trifft es einen anderen, der seine Arbeit auf Station unterbrechen muss, um nachzuarbeiten. Der kommt dann bestimmt nicht "freudig" in den Schleusenbereich. Nur darauf bezieht sich meine Aussage.
Und aus meiner Sicht: Wenn ich ein mehr an Arbeit bekomme, weil ein anderer seine nicht komplett macht und dann auch noch falsch, dann kommt man zwangsläufig in´s Gespräch(Und das bedeutet nicht[um Mißverständnissen zuvorzukommen], dass ich meinen Gesprächspartner "rund" mache).
Die überwiegende Mitarbeiterschaft dürfte nicht von Geburt an faul, demotiviert und unwillig sein.
Unterschreibe ich. Gerade aber in Stresszeiten passieren Fehler und so ist ein Moment des Innehaltens, der Kontrolle, des Sammelns sicherlich richtig. Sehe ich die momentanen OP-Programme, dann darf der Tag ein paar Stunden mehr haben. Sollte man bei der nächsten Zeitumstellung einführen(28hTag:)).
@hypurg:Zuletzt noch: Um genau diese Empfehlung geht es. Jedwede Aktion, die im Vorfeld schon zu einer Verminderung von Risiken für den Patienten beiträgt, sollte bei entsprechender Sinnhaftigkeit auch angewandt werden.
 
Interpretationen sind so ´ne Sache. Patienten werden auf Station vorbereitet, aus welchen Gründen auch immer ist die Checkliste nicht vollständig und so taucht ein Patient in der Schleuse auf. So ist mit ziemlich großer Wahrscheinlichkeit davon auszugehen, das der eigentlich zuständige nicht greifbar ist, sondern unter Umständen selber schon im OP steht.
Hallo Colibri,

ich verstehe, was Du meinst. Ich (als enthusiastischer "Jung"-Manager) würde mir nur einen anderen Umgang mit dem Problem wünschen. Es wäre doch interessanter, warum auf der Station die Arbeit nicht richtig oder sorgfältig gemacht wird. Ich hoffe, Du verstehst mich jetzt auch. Ich, ganz persönlich, würde diese Problematik nicht über Kontrolle angehen (zumindest nicht ausschließlich).
Patienten werden auf Station vorbereitet, aus welchen Gründen auch immer ist die Checkliste nicht vollständig und so taucht ein Patient in der Schleuse auf.
Zeigt mir das, daß die Checklisten auch nicht helfen?

Zusammenfassend lässt sich ja nun sagen, dass eine Checkliste für Station Humbug ist, eine Checkliste an der Schleuse für das einschleusende Personal im Op sinnvoll sein kann.
Scheinbar durch Übereifer entstanden. Das Aktionsbündnis Patientensicherheit empfiehlt sie nichtmal für Station sondern nur für den OP. Zumindest interpretiere ich da keine Checkliste für die Station rein.
Wenn ich da richtig liege, bin ich doch sehr erfreulich überrascht über die Realtiätsnähe und Weitsicht dieses Aktionsbündnisses und werde mir die anderen Handlungsempfehlungen auch mal durchlesen ;-)

Schönen Abend
 
Also jetzt mal ehrlich, die Op-Vorbereitung auf Station ist immer dieselbe, die könnte ich sogar noch runterbeten, vielleicht nicht mehr so effizient ausführen. Dafür braucht's keine Checkliste. Und eine vergessene Rasur macht den Bock nicht fett. Wer Zettel vergisst, muss eben laufen, Pech gehabt.
Anders sieht es aus mit den Dingen wie "richtiger Pat., richtige Seite, noch nüchtern usw, blabla" - das ist Op- und Anästhesie-Aufgabe. Die Grundlagen "Patientensicherheit" gehören jedem gleich am Anfang eingebleut, wenn nötig, eben mit Checkliste. Aber da braucht man nicht so drumherumtheoretisieren!
Das Stationspersonal hat am wenigsten mit den Risikofaktoren im Op zu tun. Im Gegenteil, sie kleben dem Chirurgen Post-its in die Kurve, damit er nicht wieder vergisst, Clexane anzuordnen!
Ich würde mir nur wünschen, dass sie bei eindeutig unhaltbaren hygienischen Zuständen des Pat. das bei der Visite auch mal ansprechen und den Chirurgen darauf aufmerksam machen. Die schneiden nämlich im Op nachher in alles rein und wundern sich dann, woher der Infekt kommt.
 

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