Checkliste für OP zum Einschleusen der Patienten

Wie haben wir bloß vor der Aera solcher Checklisten es geschafft, den Pat. gut vorbereitet mit allen Papieren in den OP zu bringen?

Elisabeth

Hallo,

jaja, die guten alten Zeiten ...

(ich habe es noch erlebt, daß eine Schwester den ganzen Tag nur für die Patienten zuständig waren, die ihren OP-Tag hatten).

.... aber die sind vorbei.

Natürlich werden heute wie damals Fehler gemacht, keine Frage. Nur wer nicht arbeitet macht keine Fehler.

Die Checklisten sind Hilfsmittel für die Pflege, nicht mehr und nicht weniger. Im immer steigenden Altagsstress sind sie eine echte Erleichterung, denn der Audgaben werden vielfältiger und die Zeit knapper.

Glück Aufff !!!

Klaus
 
Im immer steigenden Altagsstress sind sie eine echte Erleichterung, denn der Audgaben werden vielfältiger und die Zeit knapper.

Im immer steigendem Alltagsstreß und mit zunehmender Zeitknappheit sind sie eine zusätzliche Belastung, es wird noch mehr Papierkram.

Die hier vorgestellte Liste ist sinnvoll für Kollegen, die kurzfristig und als Aushilfe in die Chirugie gehen oder die ev. sonst keine OP-Patienten haben. Für alle anderen empfinde ich sie als ein Schlag ins Gesicht. Es spricht ihnen aus meiner Sicht die Kompetenz ab, selbst denken und planen zu können. Spezialisierte Schwestern können mehr als füttern, waschen, trocken legen und Kreuzchen auf irgendwelchen Checklisten machen... wenn man sie so sozialisiert und ausbildet und diese Fähigkeiten anerkennt und pflegt. Aber das scheint mittlerweile nicht mehr üblich in einem Zeitalter der Dienstanweisungen, Checklisten und Drehbuchstandards.

Elisabeth
 
Mich würde viel mehr interessieren, habt ihr eine Auswertung gemacht?

Haben sich vergessene Dinge oder Fehler dadurch reduziert?

Schönen Tag
Narde
 
1. zum Eincremen: Die Haut soll das Desinfektionsmittel annehmen können, möglichst fettfrei sein. Auch die Neutralelektrode hält dann besser.

2. Checkliste habe ich im ersten Jahr im Op mitgemacht. Der Pat. wurde sogar in den PC eingescannt über den Barcode auf dem Pat.aufkleber. Somit war auch die Einschleuszeit erfasst.
An unserem Haus geht's auch ohne Checkliste, doch leider ist es so, dass immer wieder sehr viel vergessen wird: die Aufklärung, die Rö-Bilder, das Rausnehmen der Zahnprothese (was blöd ist kurz vorm Intubieren) , die Rasur (was wegen der Hygiene im Op eigentlich nicht mehr stattfinden sollte). Im ersten Haus hatten wir die Order, keinen Pat. ohne Rö-Bilder und Aufklärung einzuschleusen. Versteht sich warum: Ohne unterschriebene Aufklärung keine Op, Abgleich der richtigen Seite, usw.
Durch das digitale Rö haben wir jetzt die Bilder ohnehin meist auf dem Monitor parat. Antibiosen kann man relativ rasch nachordern, oft sagt uns das erst der Operateur, ob er eine braucht und welche.

Was ich nun leider nicht verstehen kann, ist die Ungepflegtheit vieler Pat., die zu geplanten Ops kommen: nach Schweiß stinkend, mit Nabelsteinen, Pilz in Hautfalten,...
Oder aber auch noch mit Ringen an den Fingern, Bauchnabelpiercing, Nagellack...
Kommt jemand verunfallt von der Straße oder vom Fußballfeld, kann der nicht sauber sein, schon klar.
Zum Thema Blasenkatheter muss ich allerdings sagen, dass es für die Pat. doch weit angenehmer ist, wenn die im Op unter Narkose gelegt werden, ist bei uns in der Gyn ganz üblich.

Aber es gibt da auch ganz einfache Tricks: beim Vergessen der Zahnprothese muss die Station der Anästhesie-Oberärztin immer eine Tüte Gummibärchen vorbeibringen ;-).
 
Aber es gibt da auch ganz einfache Tricks: beim Vergessen der Zahnprothese muss die Station der Anästhesie-Oberärztin immer eine Tüte Gummibärchen vorbeibringen ;-).

Kenne ich ähnlich und sorgte noch fürs gute Betreibsklima zwischen den Abteilungen. Es geht also auch ohne Drangsalieren des Stationspersonals.

Zu deiner Frage: ungepflegte Personen
These: Weniger Pflegepersonal und ältere Pat. mit sowohl kognitiven als auch motorischen Einschränkungen treffen aufeinander.
Übrigens: einen "Pilz" in einer Hautfalte kann auch die beste Fachkraft nicht inerhalb einer Körperpflegeaktion beseitigen.
Zum Schmuck, Nabelpiercing etc.: Wie wäre es mal mit einem Aufklärungsblatt für Patienten? Könnte ich mir gut vorstellen statt eine neue Checkliste zu entwickeln.

Elisabeth
 
Was mir immer wieder zu denken gibt, ist die riesige Informationsflut, die auf den Patienten eintrifft. Ich denke nicht selten fühlt sich ein Pat. überfordert.
Meist ist es so, dass der Pat. am Vortag der geplanten OP aufgenommen wird. Für uns ist der Ablauf Routine, aber für einen Pat. der noch nie operiert wurde, ist es eigentlich ein Wahnsinn.

Ein sowieso schon ängstlicher und unsicherer Pat. kommt auf die Station, muss erstmal eine Aufnahmeprozedur über sich ergehen lassen. Es folgen Untersuchungen, von denen er oft noch nie etwas gehört hat. Der behandelnde Arzt und der Narkosearzt führen Aufklärungen durch, bei denen Konzentration notwendig ist, Angehörige wollen allerhand wissen und dann kommen wir noch mit Infos ohne Ende. Angefangen von Anamnese, Pflegebedarfserhebung, Vorbereitungsmaßnahmen, evtl. schon Aufklärung über postoperatives Verhalten, Thromboseprophylaxe, Kostabbau, weiters am OP-Tag Wertsachenverwahrung, Körperpflege, Schmuck, Make up, Kleidungsvorschriften, Umgang mit Hilfsmitteln, Prämedikation, usw. Da wundert es mich nicht, wenn der Patient auf die Nabelpflege vergisst. Ich muss ehrlich zugeben, bei selbstständigen Patienten kontrolliere ich auch nicht nach. Ich frage nach, ob sie Zahnprothese herausgenommen haben, Wertsachen versperrt, aber wenn ich nochmal alles durchgehe, werde ich ja selber zum "Schwammerl" (und das OP-Team wird sich auch freuen, wenn sie ewig auf den Pat. warten können).

Elisabeths Vorschlag mit dem Infoblatt finde ich super. Werde ich bei der nächsten Besprechung vorschlagen.

Gruß,
Lin
 
Also noch mehr Papierkram fänd ich Quatsch! Was man da jedesmal "abrasseln" muss vor jedem Pat. den man einschleust, ist doch immer dasselbe...:gruebel:... da brauch ich keine Liste! Und in der Einleitung wird bei uns vom Anästhesiepflege-Personal dann nochmals alles abgefragt & kontrolliert. Aber manchmal bräuchten ein paar Leute von der Station eine...
Ich meine mich aus meiner Ausbildungszeit zu erinnern, das manche chirurg. Stationen so etwas hatten.
Eine Checkliste für Patienten mit Verhaltensweisen prä- und postoperativ finde ich gut! Das stärkt die Comliance.

Heute war ich mal wieder ebend in der Pat.-Schleuse eingesetzt. (Die ersten Pat. werden vom Saalpersonal eingeschleust, ab 07.30 Uhr übernimmt dann ein spezieller Schleuser der das dann den ganzen Frühdienst übernimmt.)
Jedenfalls fragte ich höflich die Schwester von der Station :nurse:von welcher Fachabteilung der Pat. ist, damit ich den richtigen OP-Tisch zum Auflegen holen konnte. (Steht ja nicht beim Pat. auf der Stirn: "Ich gehöre auf die Gefäßstation" :rofl:) Die kam mir pampig und sagte: "Das müsste ich den Pat. schon selber fragen!" :knockin: Dann fragte ich eine Reihe den Pat. ab (nüchtern, Allergien, etc.,...). Der Pat. meinte das er Diabetes hätte. Ich fragte die Schwester von Station wie hoch denn der Nüchtern-BZ gewesen sei. Da bekam ich wieder eine pampige Antwort:" Da müssen sie schon selber schauen!" :knockin: Ich meinte dann, das ich schon verlangen könnte, das sie mir das auch mündlich in einem gemäßigten Ton übergeben könnte. Daraufhin meinte sie nur: "Ich kenne den Pat. erst seit heute früh!" Diese Aussagen habe ich schon so oft gehört seitens der Station! Die wissen nix mehr und kommen einen auch noch dumm! Dann werden sie pampig wenn es Probleme gibt, weil was z.B. in den Unterlagen fehlt und sie beim Pat. bleiben müssen oder die Unterlagen von Station nachreichen müssen. Ich verstehe, das auf Station der Bär steppt, aber Höflichkeit & Respekt kann ich doch mind. noch verlangen oder? Und dann noch das Gekeife vor dem Pat. .... :gruebel:
Naja, also abschleißend zum Thema Checklisten kann ich nur sagen, das die Stationen wohl zu viel Schreibkram zu erledigen haben, nicht mehr vernünftig oder deshalb "übergeben" können, da keine Zeit ist.
Sicherlich sind einige checklisten hilfreich aber man kann es auch übertreiben! Irgendwann gibt es eine Checkliste für Checklisten, ob man auch ja alle ausgefüllt hat. :lol1:
 
Übrigens: einen "Pilz" in einer Hautfalte kann auch die beste Fachkraft nicht inerhalb einer Körperpflegeaktion beseitigen.
Zum Schmuck, Nabelpiercing etc.: Wie wäre es mal mit einem Aufklärungsblatt für Patienten? Könnte ich mir gut vorstellen statt eine neue Checkliste zu entwickeln.
Elisabeth

Nein, das Pflegepersonal kann auch keine Wunder vollbringen, ganz klar. Aber bei einer Pat., die schon zwei Wochen auf Station lag und in der Mobilität stark eingeschränkt war, wunderte es mich schon sehr, wie verwahrlost die Frau im Op eintraf. Das Pflegepersonal hat sich keine Mühe gegeben, die Ärzte eine Fraktur zu spät diagnostiziert und die KG hat immer nur geschrieben: Mobilisation nicht möglich. - Vielleicht war die Person allen unsympathisch?!
So ein Aufklärungsblatt gibt es wohl, aber gerade ältere Pat., z.B. in der Gefäßchirurgie brauchen doch allerhand persönliche Zuwendung. Ich denke schon, dass die präoperative Betreuung an einem kleinen Haus klappen kann, wenn alle Abteilungen zusammenarbeiten - man kennt sich doch.
Das Zauberwort heißt Kommunikation. Man muss es nur wollen, dann braucht man auch keine Checkliste.
 
Moin,

schön, dass hier so kontrovers disskutiert wird.


Als Befürworter der Checklisten möchte ich noch einmal ein paar Gesichtspunkte aufzeigen.

Die Checkliste stellt keine Bevormundung des Stationspersonals dar. Sie ist ein wichtiges hilfmittel für Kollegen, die nicht so sicher arbeiten und ein Gedächnisstütze für die Erfahrenen, denen dann auch die Abarbeitung der Liste schnell von der Hand geht.

Leider habe ich jetzt nicht zitziert, aber Elisabeth ... sprach "von einem Schlag ins Gesicht" für Die Schwestern und Pfleger, die Fit in der präoperativen Vorbereitung sind.

Das sehe ich ganz anders!

Wir arbeiten in einem "high risc" Bereich. Wir arbeiten mit und an Menschen, nicht mehr und nicht weniger. Und in "high risc" Bereichen sind auf der ganzen Welt Checklisten eine selbstverständlichkeit.

Wenn ich fliege, dann bin ich mir sicher, daß mein Pilot weiß, was er tut, und das er sich vom ordnungsgemäßen Zustand seines Flugzeuges überzeugt. Das geht natürlich auch ohne Checkliste. Mit ist aber besser und sicherer, denn ich will nicht nur starten sondern auch wieder sicher landen. Ich find es gut, dass Piloten mit Checklisten arbeiten.

Es hilft dem Patienten der zu Schaden gekommen ist wenig, dass die Schwester vorher noch nie etwas falsch gemacht hat.

Und ein letztes Argument für die präoperative Checkliste: Sie dokumentiert, dass von der Station alle geforderten Maßnahmen bezüglich der Patientenvorbereitung durchgeführt wurden.

Glück Aufff !!!

Klaus
 
Aber du hast schon das Post gelesen, wie man fast immer mit solchen Beschäftigungstherapie-Checklisten verfährt? Gelesen, gelacht, gekreuzt, gelocht und abgeheftet... und bei Nachfrage dem anfordernden Personal vorgelegt.
Du gewöhnst deinen Kollegen etwas essentiell wichtiges ab: das Denken. Und das ist gerade in der Arbeit mit Menschen, die nun mal nicht mit Flugzeugen zu vergleichen sind- will keiner gleicht dem anderen, hochgradig wichtig. Und um Denken zu können, braucht es Zeit. Zeit die nicht mit sinnentleerten Checklisten gefüllt werden sollte.

Für deinen "high risk§ Vereich gibt es eine meiner Meinung nach auch sinnvolle Checkliste. Wie wird die eigentlich in eurem Haus umgesetzt?

Elisabeth

PS Welcher Schaden ergibt sich für den Pat. wenne r an der Schleuse ohne OP-Aufklärung erscheint. Nach den rechtlichen Bestimmungen muss er zurückgewiesen werden. Welcher Schaden entsteht dem Pat.?
Und vor allem interessiert mich, wie narde auch, gibt es Zahlen zur Verbesserung der Papiersituation bzw. hat der Pat. jetzt immer alles dabei und früher nie?
 
Moin,

ich hoffe, dass bei uns die Checklisten auf den Stationen nicht "gelesen, gelacht, gehakt ..." werden, obwohl das natürlich auch meine Befürchtung ist. Wer so arbeitet gefährdet die Gesundheit seiner Patienten.

Und ich bin sicher, das eine solche Checkliste NICHT dazu beiträgt meinen Kollegen das denken abzugewöhnen, im Gegenteil: dadurch dass zwar essentielle, aber gleichzeitig auch tw monotone Vorgänge durch die Liste gesteuert werden, haben die Leute den Kopf frei für kreatives Denken, das beim Umgang mit Menschen so wichtig ist.

(Denkende Mitarbeiter sind nach meiner Meinung das wichtigste "Gut" in der Arbeitswelt)

Mit der "sinnvollen Checkliste" meinst Du sicherlich die Checkliste zur Verhinderung von Eingriffs- (Patienten-)verwechselung, die von der WHO herausgegeben und dem Aktionsbündnis für Patientensicherheit im deutschsprachigen Raum verbreitet wird.

Super Sache kann ich nur sagen. Sie wird bei uns aber nicht vollständig umgesetzt, da von ärztlicher Seite noch Widerstände bestehen. Ich arbeite aber daran.

Die Gefahr einer Schädigung für den Patienten entsteht nicht durch eine fehlende OP-Einwilligung. (Ohne Einwilligung werden bei uns nur Notfallpatienten operiert). Gefahren entstehen in den Bereichen Röntgenbilder (externe), Labor, Diagnostik, Piercing, Schmuck usw. Hier können fehlende Unterlagen oder Maßnahmen gesundheitliche Konsquenzen haben.

Und zuletzt zu den Zahlen. Die Vollständigkeit der OP-Vorbereitung ist subjektiv deutlich besser geworden. Zahlen kann ich nicht liefern, für Statistiken fehlt mir die Zeit. Nein, Spass beiseite, wir haben vor Einführung keine Zahlen erhoben, so dass eine statistische Auswertung nicht möglich ist.


Glück Auff !!!

Klaus
 
Der ein glaubt an Checklisten, der andere nicht. *g* Vielleicht liegst daran, dass ich eh kein Freund von Dienstanweiseungen als schnelle Lösung von Problemen nis. Diese haben als Ergebnis oft eine Pseudolösung, deren Effekt sofort wieder verschwindet, wenn das anweisende Papier wegfällt.

Ich bin mehr für die Methode der Kommunikation um Probleme nachhaltig zu lösen. Und ich schein damit nicht alleine dazustehen.

Es gibt eine Berechtigung zum Einsatz dieser Checklisten- das betrifft Bereiche die eher nie opertaive Pat. haben. Chirurg. Stationen brauchen diese nicht, weil sie so spezialisiert sind, dass sie diese zusätzliche Maßnahme zum effektiven und sicheren Arbeiten nicht brauchen.

Was mich verwundert ist deine recht eigenwillige Argumentation. Dem Pat. entsteht ein Risiko, wenn nicht alle Papiere da sind. Ich ging davon aus, dass dieser Fauxpas von den nicht checkliste führenden Kollegen aus dem OP erkannt werden und eine entsprechende Intervention erfolgt. Siehe hierzu auch die Liste http://www.aktionsbuendnis-patientensicherheit.de/apsside/07-07-25_EV_OP-Poster.pdf ... man muss lediglich die ärztl Aufgaben mit der Pflege besetzen... meint die dort geforderten Maßnahmen nicht versuchen an die Station abzuwälzen.
Dort steht eindeutig, dass der OP für die Sicherheit zuständig ist. *fg*

Elisabeth
 
Moin,

also ich stehe auf Checklisten, ohne von ihnen abhängig zu sein. Und bezüglich Deiner Aussage zur Kommunikation sind wir absolut auf einer Linie.

Kommunikation ist das AO für professionelles Arbeiten. Sie wird durch Checklisten nicht ersetzt, aber auch nicht behindert!

Und die Checkliste ist natürlich auch kein Mittel, um Verantwortung auf die Station abzuwälzen. Für die Sicherheit des Patienten im OP ist der OP zuständig.

Technisch und zeitlich ist aber eine Überprüfung der Patientenvorbereitung im OP nicht immer möglich. Die Patientenvorbereitung ist Stationssache und der OP muss sich darauf verlassen können, dass sie durchgeführt wurde.

Bezüglich der anderen Checkliste (*http://www.aktionsbuendnis-patientensicherheit.de/apsside/07-07-25_EV_OP-Poster.pdf*) können wir gerne unter dem Titel "Mal eine sinnvolle Checkliste" weiter disskutieren.

Glück Aufff !!!

Klaus
 
Ich könnte mir vorstellen, dass an einem 1000-Betten-Haus mit extrem vielen chirurgischen Stationen eine Checkliste zur Pat.sicherheit beiträgt.
Es ist jedenfalls angenehmer als einen bösen Anruf aus dem Op zu erhalten wie schon erlebt: Chefarzt/Oberarzt: "Holen Sie mir sofort die zuständige Schwester ans Telefon!"
- Oder noch schlimmer: Der Pat. muss wegen fehlender Unterlagen wieder aus der Narkose ausgeleitet werden.
Wir hatten einmal den Fall, dass Rö-Bilder des re. Knies vorhanden waren, aber die Aufklärung auf links stattgefunden hat und die Pat. schon in Narkose lag.
Ein anderes Mal war keine Aufklärung zu finden - die hatte die Pat. zusammengefaltet in ihrer Handtasche auf Station gelassen. Gerade bei den vielen ambulanten Ops heutzutage ist das manchmal schwierig, eine Checkliste hilft dann Op und Station und ist gegen niemanden feindlich gerichtet.
Doch während wir inzwischen ganz automatisch die Unterlagen kontrollieren, die Pat. vor der Narkose nach der Seite fragen u.ä., kommen viele Chirurgen in den Saal, fertig gewaschen, werfen keinen Blick mehr in die Kurve und kennen oft den Pat. nicht (nicht alle sind so, aber einige).
 
PS Welcher Schaden ergibt sich für den Pat. wenne r an der Schleuse ohne OP-Aufklärung erscheint. Nach den rechtlichen Bestimmungen muss er zurückgewiesen werden. Welcher Schaden entsteht dem Pat.?

Welcher Schaden!? Nun, sicherlich nicht gleich ein körperlicher..., aber die Pat. haben Angst vor ihrer OP und möchten wenn es dann losgeht, alles so schnell wie mgl. & gut betreut hinter sich haben. Wenn Pat. X dann wieder auf Station muss, da irgendwelche Unterlagen od. Blutwerte fehlten, dann ist das für ihn sehr ärgerlich.
Ob man jetzt noch eine Checkliste benötigt, darüber lässt sich streiten... :gruebel:
Aber wie in meinem vorangegangenen Beitrag, muss ich mich doch immer wieder wundern, über die Art & Weise der Pat.- Übergabe der Station in der Schleuse an das OP- Pflegepersonal...:eek1:
 
Ich könnte mir vorstellen, dass an einem 1000-Betten-Haus mit extrem vielen chirurgischen Stationen eine Checkliste zur Pat.sicherheit beiträgt.
Die chirurgischen Stationen haben es garantiert ohne Liste drauf, deren Brot ist es doch, die Patienten tagtäglich in den OP zu bringen.
dieEv schrieb:
- Oder noch schlimmer: Der Pat. muss wegen fehlender Unterlagen wieder aus der Narkose ausgeleitet werden.
sollte dies nicht bei der Übernahme an der Schleuse kontrolliert werden? In meiner Anästehsiezeit wurde kein Patient narkotisiert ohne Kontrolle der Unterlagen, sowie der OP-Seite
Wir hatten einmal den Fall, dass Rö-Bilder des re. Knies vorhanden waren, aber die Aufklärung auf links stattgefunden hat und die Pat. schon in Narkose lag.
Würde für mich bedeuten, dass der Chirurg eine Liste braucht um richtig aufzuklären.

Ich arbeite selbst viel mit Checklisten, aber bei mir arbeiten Leute, die ansonsten nichts damit zu tun haben, in extremen Ausnahmesituationen.
Als "interne" Schwester halte ich die OP-Checkliste für sinnvoll, weil OP's eben selten sind und es mir Sicherheit gibt zu schauen ob ich alles habe.

Sonnige Grüsse
Narde
 
Ich bin gerade sehr verwundert. Werden die Unterlagen bei euch von dem Personal, die den Patienten von der Station übernehmen, nicht mehr überprüft :eek1:?

@dieEv: Für die Aufklärung ist der Chirurg zuständig. Er muss auch wissen, welche Seite die richtige ist. Da helfen 10.000 Checklisten für das Pflegepersonal nichts, wenn der Fehler bei einer anderen Berufsgruppe liegt.

@OPSchwesterlein: Zu deinem Beispiel könnte ich dir auch von Übergaben seitens des Aufwachraum-Personals erzählen, da würde es dir die Haare aufstellen. Es gibt überall schwarze Schafe, die ihre Arbeit nicht vernünftig machen, da helfen aber auch Checklisten nichts dagegen.

Gruß,
Lin
 
....- Oder noch schlimmer: Der Pat. muss wegen fehlender Unterlagen wieder aus der Narkose ausgeleitet werden.
Wir hatten einmal den Fall, dass Rö-Bilder des re. Knies vorhanden waren, aber die Aufklärung auf links stattgefunden hat und die Pat. schon in Narkose lag.
Ein anderes Mal war keine Aufklärung zu finden - die hatte die Pat. zusammengefaltet in ihrer Handtasche auf Station gelassen. Gerade bei den vielen ambulanten Ops heutzutage ist das manchmal schwierig, eine Checkliste hilft dann Op und Station und ist gegen niemanden feindlich gerichtet.
SDtellt sich mit die Frage, was kontrollieren manche übernehmende Kollege an der Schleuse: Pat. ist männlich und hat OP-Mützchen auf? Scheint ein Pat. für den Op zu sein?

Doch während wir inzwischen ganz automatisch die Unterlagen kontrollieren, die Pat. vor der Narkose nach der Seite fragen u.ä., kommen viele Chirurgen in den Saal, fertig gewaschen, werfen keinen Blick mehr in die Kurve und kennen oft den Pat. nicht (nicht alle sind so, aber einige).
Das wollen wir lieber nicht auswerten, erklärt aber die Probs die sich mit der Einführung einer Checkliste á la WHO- Vorgaben ergeben.
Ein Chrirurg fängt an Entzugserscheinungen zu bieten, wenn er nicht schnell genug ans Messer kommt.

*grübel* Ist das nicht ein krankhaftes Symptom. Ich hatte bisher Glück mit meinen Operateuren- die waren noch Menschen und keine messerschwingenden "Monster".
Der Herr möge mich behüten vor letzterer Gruppe. Ops- das sollte ich in mein Patiententestament mit aufnehmen: Chirurg voher beobachten bezüglich Auffälligkeiten. *fg*

Elisabeth
 
Es ist jedenfalls angenehmer als einen bösen Anruf aus dem Op zu erhalten wie schon erlebt: Chefarzt/Oberarzt: "Holen Sie mir sofort die zuständige Schwester ans Telefon!"
Definitiv der letzte Grund, warum man eine Checkliste führen sollte.

Ich sehe die Notwendigkeit von Patientensicherheit. Da gibt es auch sinnvolle Maßnahmen: Patientenidentifikationsbänder, Markierungen der OP-Seite und solche Dinge. Letzendlich ist alles in der Kurve (oder moderner EDV) bereits abgehakt oder dokumentiert und dieser Zettel ist nur ein weiterer, der Pflege von der pflegerischen Arbeit abhält. Hauptsache für den Einschleuser ist alles auf einen Blick - Pflegekräfte auf Station haben ja bekanntlich reichlich Freiraum für zusätzliche Sachen.

Bei EDV-gestützer Doku könnten die Daten eigentlich automatisch in eine Übersichtsmaske für den OP übertragen werden - nur so eine Idee *hm*

Wir planen diese Zettel auch einzuführen. Vielleicht habe ich in einem Jahr eine andere Meinung und finde es ganz super. ;-)
 

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