Beleidigung durch einen Chefarzt

Hallo Somon,
schon deine Reaktion "soll das ab jetzt unser Kommunikationsstil sein?" fand ich bewundernswert.
Eigentlich genau richtig, ein normaler Mensch hätte da bemerkt, dass er zu weit gegangen ist.
Dieser Choleriker, der sich mit seiner "Arbeitslager!"-Äußerung anhört wie die Reinkarnation eines noch größeren Cholerikers, ist der Alptraum schlechthin.
So ein Mensch wird sich sicherlich in kürzester Zeit Feinde machen.
Ich würde das dokumentieren, dem Betriebsrat vorlegen und an deinen nächsten Vorgesetzten weitergeben.
Es ist mehr als schwer, so etwas auszuhalten, dafür wird man schließlich nicht bezahlt!
Ach, da fällt mir etwas ein:
Das habe ich mal so erwähnt, als ein Arzt, der im Ambulanzbetrieb richtig unter Stress kam meinte, mich anschreien zu müssen.
Da sagte ich "OK, halt, also wenn Sie meinen, mich anschreien zu müssen, dann sorgen Sie bitte erst in der Personalabteilung dafür, dass ich das doppelte Gehalt bekomme, dann können Sie schreien".
In der Situation nahm das dem Arzt den Wind aus den Segeln, er schaute frappiert, redete dann aber normal weiter.
In deinem Fall denke ich, dass der Typ meint, er hätte das Recht, mit einem so umzugehen.
Vielleicht kannst du doch noch andere Kollegen mobil machen und ihr geht gemeinsam gegen ihn vor?
 
Mene ganz klare Reaktion wäre ihm zu zeigen wo der Frosch die Locken hat.
So ein Verhalten geht garnicht. Protokoll schreiben, an eine deutlich höhere Stelle weiter geben.
Dieser Typ scheint Angst zu haben denn sonst hätte er dich nicht so bedroht. Sein cholerisches Verhalten hat er nicht in Griff, deshalb kann er nicht anders handeln.

Ich würde auch den nichswissenden OTA benennen. So ein Verhalten kann ich nämlich auch nicht ab.

Ich hätte auch keine Angst vor Konsequenzen, denn nur so bekommen solche Menschen solch eine Macht. Sollte es mich erwischen, würde ich mir einen Anwalt nehmen und eine neue Stelle suchen. Wir haben es nicht nötig mit solchen A...., um mal in den Jargon des Typen abzudriften, zu arbeiten.
 
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Reaktionen: Martin H.
Hallo,
bei der ersten Entgleisung verbal in die Schranken weisen, mit demn Hinweis bei einer wiederholung von ernsthaften Konsequenzen. Den Vorfall dokumentieren, an die jeweiligen Leitungen/Chefs und den Betriebsrat schicken. Beim zweiten mal Anzeige wegen Beleidgung erstatten.
Alesig
 
Hallo Somon,
Gehört deine Klinik zu einem Verbund? Dann gibt es eine Gesamt-Geschäfts-Leitung an die du dich wenden kannst. Ebenfalls gibt es bei den großen Trägern einen Gesamtbetriebsrat, der nicht in die Kaninchenzüchterstrukturen eures kleinen Hauses verstrickt ist.

Schwank aus meinem Leben...und ich würde jederzeit wieder so machen.

Er war Chefarzt der Anästhesie (kleines Haus eines großen Trägers) und beschimpfte...ähnlich unterirdisch...während einer OP uns 2 OP-PK im Saal......ich verbat mir (höflich...nicht freundlich) diesen Umgangston und wandte mich sofort ... deutlich für Jedermann hörbar ... an alle Anwesenden im Saal, dass sie diese unüberhörbare Ausfälligkeit in ihrem Gedächtnis speichern sollten ...im gleichen Atemzug versprach ich dem Anästhesistenchef ( in Personalunion... als ärztlicher Direktor am Start) Konsequenzen.

Sofort nach dieser OP schilderten wir die Situation unserer direkten Vorgesetzten und informierten sie darüber, dass wir uns über diesen Herrn offiziell beschweren werden. Sie versuchte, wie dort üblich, uns davon abzubringen....denn da kann man doch sowieso nichts machen und so schlimm ist es doch gar nicht.... (schnarrrch)

Sehr zeitnah wurde von uns ein detaillierter Bericht mit Nennung der Ohrenzeugen und Unterschriften an die Geschäftsführung verfasst.
Am nächsten Morgen gaben wir die Chronologie des unsäglichen Vorfalls gegen Eingangsbestätigung im Büro der Geschäftsleitung ab. Dabei machten wir unmissverständlich klar, dass, wenn versucht würde diese Situation unter den Teppich zu kehren (war in diesem Haus gerne mal so) uns noch andere Mittel zur Verfügung stünden, die wir bereit wären auszuschöpfen.

Nachdem bekannt wurde, dass popelige Schwestern Rückgrat zeigen und sich gegen den „Unantastbaren“ zur Wehr setzen...kamen mehr Leute aus der Deckung...
Lange Rede kurzer Sinn...es gab ein „Schlichtungsgespräch“ im Beisein der oberen Führungsriege und er lernte seine Grenzen kennen. Verstanden oder eingesehen hat er nichts...aber das war egal, er wurde in seine Schranken gewiesen.
VG lusche
 
Hallo Kollegen,
ich bin da etwas zwiegespalten ob der Schritte.
Deine erste Reaktion finde ich gut, ich hätte ähnlich reagiert.
Als weiteres hätte ich die Situationen dokumentiert und wenn mgl. mit wörtlichen Aussagen seinerseits.
Er hat Dich sowohl beleidigt (Arschlöcher) als auch bedroht (ich mache Dich fertig). In dieser Drohung ist für mich mitenthalten, dass er jegleiche Weiterleitung seiner Aussagen leugnen und als falsch darstellen wird. Mmn will er Dich damit einschüchtern, und das tun Menschen, wenn sie Gefahr wittern. Insofern unterstelle ich mal, dass er gewisse Ängste hat, dass sein Verhalten an entsprechende Stellen weiter geleitet wird, er ist sich nicht sicher, dass sein Verhalten konsequenzlos bleiben wird.

Jetzt kommt die Frage was möchtest Du erreichen? Und nur danach würde ich die entsprechenden Schritte auswählen.
Für mich steht ganz obenan die Drohung, die für mich existenziell wäre. Das würde ich entsprechend allen relevanten Stellen/Positionen schriftlich schildern und den direkten Vorgesetzten um Klärung bitten.
Und dabei würde ich durchaus taktisch vorgehen und überlegen mit welcher Taktik ich am meisten erreiche. Angepasst an die Strukturen des Hauses, sowie die Menschen, die die erforderlichen Positionen inne haben.

Recht haben und Recht bekommen ist leider nicht immer nur von Fakten abhängig, sondern auch wie diese dargestellt werden.
Oftmals hilft es Choleriker in die Schranken zu weisen und/oder einfach stehen zu lassen wenn sie cholrisch reagieren. Dieser CA scheint mir aber weitaus mehr als nur Choleriker zu sein.
 

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