Hallo Christine,
hatte mal auf Station einen Patienten (da war ich noch auf der Inneren), dem gaben wir damals (wie allen Patienten) Kamillentee über die Ernährungssonde. Der hat immer wieder gebrochen. Wir haben die Sondennahrung gewechselt, die Laufgeschwindigkeit reduziert, die Lagerung des Patienten optimiert, Antiemetika verabreicht: Kein Erfolg.
Die Ehefrau des Patienten hat uns aufgeklärt: Ihr Mann, der nicht sprechen konnte, hat sein ganzes Leben noch nie Kamillentee getrunken, der würde ihm nicht schmecken.
Also haben wir den Tee durch Wasser ersetzt...
Wir konnten die Antiemetika absetzen, die Laufgeschwindigkeit der Sondennahrung erhöhen u.s.w.
Ich habe gelernt, dass Tees eben auch Wirkstoffe enthalten. Wenn ich zur Flüssigkeitssubstitution Tee statt Wasser verabreiche, muss ich halt auch die eventuelle Wirkung des Tees mit einkalkulieren.
Gruß Susanne