Ausfallkonzept

Oh - jetzt kommen die Worte "Berufung" und soziale Einstellung ins Spiel - die moralischen Daumenschrauben.
 
Danke! Das werde ich auch tun! Habe deshalb auch schon sehr gute Rückmeldungen bekommen und das alleine spornt mich an weiterzumachen! Ich habe auch wirklich sehr viele,sehr motivierte MA, was das Miteinander doch sehr erleichtert! Der größte Teil ist ein super Team, aber es gibt halt leider die Ausnahmen und die vergiften halt manchmal das Klima! Aber ich gebe deshalb nicht auf! Ich liebe meinen Job!:emba:
 
Oh - jetzt kommen die Worte "Berufung" und soziale Einstellung ins Spiel - die moralischen Daumenschrauben.

Was hat das mit Daumenschrauben zu tun? Warum sonst macht man solch einen "sehr sozialen Beruf"! Ohne diese eigene soziale Einstellung, kannst Du nicht mit Leib und Seele diesen Beruf machen! Es geht schließlich darum, den Menschen in seiner hilflosesten und angreifbarsten Situation, menschlich zu begleiten und das geht nur mit einer besonders ausgeprägten sozialen Einstellung! Wer diese Einstellung nicht hat, kann auch nicht in einem Team arbeiten, wo alle zusammenarbeiten und füreinander da sein sollten! Hört sich zwar jetzt ein bisschen antiquarisch an, aber ich stehe hinter dieser Einstellung! Damit habe ich mir meine positive Einstellung über all die vielen Jahre behalten und versuche dies auch immer wieder meinen MA zu vermitteln! Die meisten danken mir dies auch durch positive Rückmeldungen!:up:
 
Es geht nicht um die MA, die wirklich krank sind!!:troesten:

Ich finde es ehrlich gesagt zum ko...., wenn KollegInnen die öfters krank sind unterstellt wird, dass sie nicht wirklich krank sind, sondern nur eine "Auszeit" wollen! Es sollte doch jedem hier klar sein, dass das Krankheitsempfinden bei jedem anders ist. Der eine kann mit einer leichten Erkältung arbeiten (wobei ich das den Pat. gegenüber auch unfair finde, weil diese vieleicht auch imungeschwächt sind), andere nicht. Sind es deswegen schlechte Menschen oder schlechte KollegInnen? Wieso hört bei vielen Menschen die in der Pflege arbeiten, die soziale Ader bei den eigenen KollegInnen auf? Wenn ein Pat. im Bett liegt und rumpienzt ist es verpöhnt was zu sagen, auch wenn es klar ist, dass der Pat. ehe unter Morbus Südland leidet. Wehe da sagt man was! Aber die eigenen KollegInnen, die sollten am Besten noch mit dem Kopf unterm Arm auf Arbeit kommen. Unfassbar sowas und vor allem total unsozial!!!
 
Was hat das mit Daumenschrauben zu tun? Warum sonst macht man solch einen "sehr sozialen Beruf"! Ohne diese eigene soziale Einstellung, kannst Du nicht mit Leib und Seele diesen Beruf machen! Es geht schließlich darum, den Menschen in seiner hilflosesten und angreifbarsten Situation, menschlich zu begleiten und das geht nur mit einer besonders ausgeprägten sozialen Einstellung! Wer diese Einstellung nicht hat, kann auch nicht in einem Team arbeiten, wo alle zusammenarbeiten und füreinander da sein sollten! Hört sich zwar jetzt ein bisschen antiquarisch an, aber ich stehe hinter dieser Einstellung! Damit habe ich mir meine positive Einstellung über all die vielen Jahre behalten und versuche dies auch immer wieder meinen MA zu vermitteln! Die meisten danken mir dies auch durch positive Rückmeldungen!:up:

Dieses appelieren an die soziale Ader hat die Pflege doch dorthin gebracht wo sie jetzt ist. Am personellen Abgrund! Es findet sich immer jemand der einspringt und die personell enge Decke des AG überbrückt, man muss ja schließlich an den Pat. denken! Komisch nur, dass immer nur die Basis an die Pat. denken muss, die Oberen müssen dass nämlich nicht. Würden auch die an die Pat. denken, hätten wir mehr Personal! Die denken aber nur an Zahlen und sind heil froh, dass es immer noch genug Leute in der Pflege gibt, die auf ihre Slogans reinfallen, sich selbst kaputt machen, deren Familienleben leidet und der Freundeskreis sich verwundert abwendet.
Gott sei Dank findet im Moment ein umdenken in der Pflege statt und es sind nicht mehr alle bereit immer und immer wieder einzuspringen oder sich krank auf Arbeit zu schleppen.
PS: Ich mache den Beruf in erster Linie weil ich Geld verdienen muss und in zweiter Linie wegen meiner sozialen Ader und ja bei mir gehen die Prioritäten ganz klar nach folgender Reihenfolge: Ich, meine Familie, meine Hobbies, meine Freunde, meine außerberuflichen sozialen & politischen Verpflichtungen und dann kommt erst der Arbeitgeber. Der gibt mir meinen Dienstplan und ich plane alles drumherum. Damit habe ich meine Schuldigkeit dem AG gegenüber getan, ich arbeite meine Dienste ab und dann kommt mein Privatleben. Natürlich kann mich mein AG gern fragen ob ich mal einspringe und wenn ich nichts anderes vorhabe und mich auch körperlich in der Lage fühle (dazu gehört auch ein gewisser Lustfaktor) dann springe ich ein. Ich würde mir aber verbitten, dass mein AG versucht mit moralisch unter Druck zu setzen, was meine Stationsleitung aber ohnehin bei KEINEM Mitarbeiter macht. Unsere PDL dann schon eher, dann gibt es aber auch von meiner Seite aus Theater. Ich habe nun mal einen vollen Terminplan und kann deswegen nicht Gewehr bei Fuß stehen.
Will der AG sowas, dann soll er einen Rufdienst einrichten, die betroffenen KollegInnen wissen, dass sie an diesem Tag erreichbar sein müssen und im Bedarf innerhalb einer bestimmten Zeit beim AG auf der Matte zu stehen haben. Dafür werden sie aber auch an diesem Tag bezahlt, egal ob sie kommen müssen oder nicht.
 
Joerg - Du sprichst mir aus der Seele.
 
Was hat das mit Daumenschrauben zu tun? Warum sonst macht man solch einen "sehr sozialen Beruf"! Ohne diese eigene soziale Einstellung, kannst Du nicht mit Leib und Seele diesen Beruf machen! Es geht schließlich darum, den Menschen in seiner hilflosesten und angreifbarsten Situation, menschlich zu begleiten und das geht nur mit einer besonders ausgeprägten sozialen Einstellung! Wer diese Einstellung nicht hat, kann auch nicht in einem Team arbeiten, wo alle zusammenarbeiten und füreinander da sein sollten! Hört sich zwar jetzt ein bisschen antiquarisch an, aber ich stehe hinter dieser Einstellung! Damit habe ich mir meine positive Einstellung über all die vielen Jahre behalten und versuche dies auch immer wieder meinen MA zu vermitteln! Die meisten danken mir dies auch durch positive Rückmeldungen!:up:

Also ich mag meinen Beruf sehr und arbeite überwiegend richtig gerne im meinen Bereich. Es gibt schöne Tage und es gibt leider auch immer öfter mal nicht so schöne Tage.
Berufen wurde ich nicht und ich hänge da auch nicht mit Leib und Seele vollkommen drin. Zum Glück sonst würde man wohl bei der ein oder anderen Situation zerbrechen.
Ich arbeite trotz allem sehr sehr gerne in meinem Team, werde dort auch geschätzt obwohl ich ja nur Teilzeit da bin.
Ebenso denke ich sehr wohl, dass es mir möglich ist auf meine Patienten einzugehen. Ganz schön dreist zu glauben man hätte ein Empathie-Abo, nur weil man denkt für die Pflege berufen zu sein.

@Jörg
:klatschspring:
 
Hallo Joerg,

volle Zustimmung zu deinen beiden letzten threads :hicks:

Wenn ich krank bin, bin ich krank und da hat auch keine SL sich das Ma... zu zerreissen oder darüber zu befinden.

Auch ich bin nicht berufen und habe ein Privatleben, das ich Leben möchte.

Ich lese hier schon länger mit und ich bin zunehmend der Überzeugung dass solche SL nicht die Lösung sind oder bringen, sondern Teil des Problems sind - leider merken die das oft nicht mal und sind so überzeugt wie toll sie sind.
Wenn MA dann rebellieren stimmt die "soziale Einstellung nicht oder sind unkollegial" und werden dann raus geekelt oder das Weltbild stürzt ein, denn man wollte ja nur gutes und helfen und die undankbaren Kollegen.

ich werde weiterhin für meine engagierten MA einstehen und ihnen helfen wo ich kann!:daumen:
Schau auf dich und lass deine MA sich für IHRE Belange einsetzen - immer dieses allen Helfen wollen.
Und die Engagierten sind die, die einspringen und ihr Privatleben hinten an stellen?
 
Wollen wir mal das Szenario durchspielen, was passiert, wenn plötzlich ALLE Mitarbeiter nur noch Dienst nach Vorschrift bzw. Dienstplan machen?
Wie lange wird sich der böse Arbeitgeber über Wasser halten können? Arbeit ist zum Geld verdienen, wenn man denn noch eine hat.

Wie kommt man denn auf die Idee, daß alle Krankenhäuser aus Ignoranz nicht mehr Personal einstellen oder Einspringen lukrativ vergüten?

Das "Feindbild", wenn man eines braucht, liegt doch nicht vorrangig in der Klinik. Oder kennt man bei ver.di Geldquellen, die wir in den Kliniken nicht ausschöpfen?
 
Wer hat was von Dienst nach Vorschrift geschrieben?
 
Das "Feindbild", wenn man eines braucht,

Es muß in diesem Spiel nicht zwangsläufig ein Feindbild geben, aber immer ein "Freundbild", nämlich mich selbst. Andere auf die Dauer pflegen zu können, bedeutet in erster Linie sich selbst zu pflegen, sowohl seelisch als auch körperlich. Auch wenn man sich das in jungen Jahren nicht vorstellen mag, die eigene Kraft ist endlich und bis zum 67. Lebensjahr ist ein weiter Weg.
Es ist immer, im Idealfall ein Mix zwischen Berufung und normalem Job, wobei sich die Gewichtung im Laufe der Berufsjahre verschiebt. Sowohl die reinen Berufenen, als auch die berufungslosen "Nurjobber" werden eher Schwierigkeiten bekommen.
Das sich in diesem Beruf die vermeintlich empathischen Idealisten sammeln, spielen Politik und Ökonomie in die Hände. Das Bild vom geprügelten Gaul weiter oben fand ich gut. Und das zu allem Übel, wenn einem nicht schon ein schlechtes Gewissen eingeredet wird, man sich das selbst macht, tja...
Zum Thema: ....Mitarbeiter, die mal eben krank machen: Selbst , wenn sie nicht akut krank sind, leiden sie an den kranken Umständen, und nein, niemand hat das Recht, sich darüber aufzuregen und es moralisch zu verurteilen.
Jörg, deine Postings treffen den Nagel auf den Kopf und Lieblingsschwester, du bist nicht die gütige Mama deiner Kollegen, sondern "nur" eine administrative Vorgesetzte.
Im übrigen, da ich mal vor Urzeiten mein nicht vorhandenes Interesse an Berufspolitik und Gewerkschaften kundgetan habe, ich hatte Unrecht. Und bin ver.di Mitglied.

Gruß, Marty
...die nachher wieder in die Tretmühle muß.
 
Wollen wir mal das Szenario durchspielen, was passiert, wenn plötzlich ALLE Mitarbeiter nur noch Dienst nach Vorschrift bzw. Dienstplan machen?

Muss ein AG nicht davon ausgehen?
Oder bucht der das Privatleben bei der Einstellung mit? :deal:
 
Wollen wir mal das Szenario durchspielen, was passiert, wenn plötzlich ALLE Mitarbeiter nur noch Dienst nach Vorschrift bzw. Dienstplan machen?
...

Nicht Dienst nach Vorschrift, sondern Dienst nach Dienstplan. Das sind verschiedene Schuhe, liebe PDL!
 
Muss ein AG nicht davon ausgehen?
Oder bucht der das Privatleben bei der Einstellung mit? :deal:

Bei einigen PDL haben ich den Eindruck! Ich kenne einen Fall aus einer Klinik, da wurde einer Kollegin mit einer Abmahnung gedroht, weil sie in ihrer Freizeit nicht diensttauglich war. Sprich, sie hatte bereits nachmittags Alkohol getrunken und konnte somit nicht in den Nachtdienst einspringen!
 
Mit Dienst nach Vorschrift hab ich Dienst nach Dienstplan in meinem Post gemeint :)
 
Bei einigen PDL haben ich den Eindruck! Ich kenne einen Fall aus einer Klinik, da wurde einer Kollegin mit einer Abmahnung gedroht, weil sie in ihrer Freizeit nicht diensttauglich war. Sprich, sie hatte bereits nachmittags Alkohol getrunken und konnte somit nicht in den Nachtdienst einspringen!

Ich kenne auch einen Fall. Ich bin ehrenamtlich bei versch. Organisationen tätig. First Responder, Rettungsdienst und Feuerwehr
Eine Kollegin vom Rettungsdienst wurde bei der Einstellung verboten dies fortzuführen! Sie musste AUSTRETEN!
(Diesen Job hätte ICH dann nicht angenommen, aber jedem das seine...)
 
Nicht Dienst nach Vorschrift, sondern Dienst nach Dienstplan. Das sind verschiedene Schuhe, liebe PDL!
Das hat die liebe PDL schon auch so interpretiert, daß nur die Dienstplanung gemeint war.

Meine Frage, wem diese Haltung am Ende nutzt, ist dennoch nicht beantwortet. Wenn ich meinem Arbeitgeber schade, dann schade ich mir selbst. So sehe ich die Haltung ("macht Ihr mal da oben") als nicht zielführend.

Nur weil ich dieses Schwarz-Weiß-Denken ablehne und in einer Führungsposition bin, bin ich nicht per se ein Feind meiner Mitarbeiter...ich denke sogar, daß ich auch Arbeitnehmer bin und nicht Arbeitgeber (und unser Geschäftsführer ist auch kein Unmensch)... Im Moment ist es hier im Thread nur noch Gewerkschaftspropaganda. Helfen wird´s keinem.

Laßt den AG Betten schließen, die Einnahmen einbrechen - die Kosten laufen ja fröhlich alle weiter, und dann aber nicht fragen, wenn nach kurzer Zeit Löhne nicht mehr bezahlt werden können. Wird aber nicht passieren, weil ein paar Dumme das ja für Euch weitermachen. Die dafür dann geballt.

NEIN, die Lösung ist nicht, daß man immer einspringt. Aber hier geht es auch darum, ob Mitarbeiter an einem Ausfallkonzept mitwirken dürfen. Mitarbeiter die beteiligt werden wollen, sollten meiner Meinung nach auch beteiligt werden.
 
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NEIN, die Lösung ist nicht, daß man immer einspringt. Aber hier geht es auch darum, ob Mitarbeiter an einem Ausfallkonzept mitwirken dürfen. Mitarbeiter die beteiligt werden wollen, sollten meiner Meinung nach auch beteiligt werden.

Dem stimmt ich voll und ganz zu! Nur lässt sich ein Auffallkonzept für einen AG, dessen Personaldecke zu dünn und bei der TE scheint dies zweifelsohne der Fall zu sein, nicht zum Nulltarif erstellen. Es sei denn es geht einseitig auf dem Rücken der AN! Dies lehen ich als BR aber kategorisch ab!!
Entweder mehr Personal in Form eines Springerpool oder aber einen Rufdienst und dieser wird vergütet! Wenn die Personaldecke so gering ist, dass der Ausfall einer Kraft ein Chaos verursacht, dann ist sie eindeutig zu dünn, da wirst Du mit wohl zustimmen.

PS: Wieso ist es immer gleich Gewerkschaftspropaganda wenn man die KollegInnen über ihre Rechte aufklärt? Ich habe oft das Gefühl dass den AG es nicht recht ist, wenn sein MA ihre Rechte kennen und sie dann auch einfordern.