Ausfallkonzept

@Lieblingsschwester- wer wird sich eine Schwäche eingestehen? Denn als solche gilt die Depression nach wie vor in der Gesellschaft. Da ist eine überschießende Aktivität als Abwehrform gerade richtig. Die wird verziehen. Aber da i-wann der Körper sich verweigert kommen die vielen Kurzkrankschreibungen und fängt das Blatt sich dann an zu wenden. Und das vorher so nette Team macht das, was es machen muss um zu überleben: es drängt den ausgepowerten Kollegen raus und ersetzt ihn durch einen neuen hochmotivierten.

Ich bin der Meinung, dass man bei den Anfängen ansetzen muss. Nicht das Einspringkonzept ist der richtige Weg sondern die Überlegung, was wird alles nicht gemacht, wenn statt zwei nur noch einer da ist. Und das gehört bis zum bitteren Ende durchgezogen- auch auf die Gefahr hin, dass der Pat. darunter leidet. Erst dann wird sich was ändern an den Arbeitsbedingungen.

Und keine Angst- die Klinik geht nicht pleite, weil die Pflegekräfte konsequent ihre Arbeitsinhalte an die Realität anpassen. Das ist eine gerne erzählte Horrorgeschichte. Die Gründe, warum Kliniken in den roten Zahlen hängen sind ganz andere.

Elisabeth
 
An meiner Prioritätenliste zum Einspringen? Nichts, nur hatte ich, anhand Deiner Postings, bei Dir einen anderen Eindruck. Wenn der mich getäuscht haben sollten, dann sorry!

@Joerg,
natürlich ist bei mir auch die Familie und die Freizeit an erster Stelle und mein Gehalt ist mir auch sehr wichtig! :lovelove: Aber was passiert, wenn plötzlich kein Job mehr da ist, Du kein Geld mehr hast um Deine Familie zu ernähren und Freizeit ohne Geld????
Da es sehr viele Schliessungen oder Verkäufe von Krankenhäusern gab, von denen man es nie gedacht hatte, habe ich schon sehr große Zukunftsangst und denke dabei nicht nur an mich!!!!
:gruebel: Ich frage mich immer nur, wie kann ich wenigstens ein Stückchen dazu beitragen, damit es weiterläuft? Ich lasse mir auch nicht alles von der PD einfach nur vorgeben, sondern ich hinterfrage sehr viel und oft gibt es auch heftige Diskussionen, in denen auch ich schon mit der besseren Argumentation herausgegangen bin! Das wissen auch meine MA, da Sie wissen, dass ich hinter ihnen stehe und immer erst alles versuche, bevor etwas entschieden wird! Auch Professionalität wird bei uns groß geschrieben, denn auch wir wollen nicht nur die "lieben Schwestern"sein, die nur mit Handauflegen und einem Lächeln helfen wollen! Ich bin halt noch eine "Krankenschwester der alten Schule", aber ich entwickle mich auch stets weiter! Ich bin trotzdem stolz auf das, was ich mit meinen MA bisher geleistet habe und gebe dies auch an sie weiter! Natürlich ist alles oft eine Gratwanderung, aber trotzdem kommt man mit Freundlichkeit, Respekt und manchmal aber auch mit Konsequenz sehr viel weiter, als nur mit Professionalität! :sdreiertanzs:
 
Glaubst du allen Ernstes, dass du den Untergang deines Tankers Krankenhaus verhindern kannst, wenn du über deine Grenzen hinaus arbeitest? Ich kann es nicht glauben.

Wenn du dein Haus erhalten willst, dann solltest schauen, das du die Arbeitsinhalte an die vorhandenen Kräfet anpasst und nicht umgekehrt. Das wertvollste, was deine Kollegen besitzen ist ihre Arbeitskraft. Wenn du deine auf dem Altar deiner Zukunftsängste opfern willst, mag das für dich legitim sein. Es von deinen Kollegen zu fordern, finde ich unverfroren. Auch die müssen noch ein Weilchen arbeiten- nicht wenige wahrscheinlich um einiges länger als du im Moment.

Elisabeth
 
Seh ich genauso.
Außerdem weiß ich wie es finanziell um meinen AG gestellt ist. Und da schaut alles sehr sehr gut aus.
 
was hast du denn für eine Funktion, das du sowas ausarbeiten muss? Das hört sich ja an, als müsstest du ein Zauberbuch schreiben. Wer hat dir den Auftrag gegeben und wieviel Zeit hast du dafür? bist du bei der Ausarbeitung Arbeitsbefreit? also musst du in dieser Zeit nicht in der aktiven Pflege arbeiten?