News Arbeitslose in Pflegeheime

Hallo Alle

möchte nun mal meinen Senf dazu geben:

Prinzipiell halte ich jegliche Qualifizierungsmaßnahme für sinnvoll- vorausgesetzt die Probanden bringen die Voraussetzungen mit. Für demente Menschen ist Empathie ein absolutes Muss- sorry, aber ich kenne auch genügend Pflegefachkräfte, die in diesem Bereich besser nicht arbeiten sollten. Deshalb hab ich grundsätzlich garnichts gegen Langzeitarbeitslose.

Politisch gesehen ist diese Maßnahme eine Verschleierungstaktik. In der Pflegeversicherung ist zuwenig Geld- wie hier schon berichtet, werden eben nur 50 % Fachkräfte finanziert, selbst wenn ein Heim mehr Fachkräfte wollte!

Dass es in der Altenpflege gewaltig rummst, ist auch bekannt- also sucht man eine günstige Lösung, damit die Kritiker schweigen. Günstig ist alles, was wenig Geld kostet... mit Langzeitarbeitslosen habe ich Doppeleffekt: einmal krieg ich sie aus den berüchtigten STatistiken weg ( ist ja immerhin ein gewaltiger Aspekt für ne Wiederwahl); zweitens kosten sie den Staat dann "nur" eine Qualimaßnahme- drittens halten die Träger, Angehörigen und Pflegekräfte den Mund - sie kriegen ja das lang gewünschte Personal!!!

Jeder kann pflegen- das ist bekannt, seitdem es die Pflegeversicherung gibt- häusliche Pflege vor ambulanter, ambulante vor stationär!! Na, warum wohl? Noch Fragen- nö....

Alles in allem ist es eine kostengünstige und medienwirksame Maßnahme- sie " hilft" allen.... den zu wählenden Politikern; dem leeren Staatssäckel, den armen vernachlässigten Heimbewohnern, den Altenheimträgern und dem gebeutelten Pflegepersonal.

Mal sehen, was wir in ein zwei Jahren über diese Innovation ( hihi) zu berichten wissen.

Verzeiht meinen Sarkasmus..........

Gruß Dino
 
Hallo, alle zusammen! :mrgreen:

Ich finde das nicht schlimm das Langzeitarbeitslose in Heimen arbeiten sollen. Laut diesem Zeitungsbericht geht es doch garnicht darum, das diese Arbeitslosen unsere Bewohner pflegen sollen, so wie wir das tun?!
Es ist doch so, das die Anzahl der Demenzkranken stetig zunimmt. Dadurch steigt für das Personal die psychische Belastung oft ins unermessliche.
Beispiel: Bew.1 stöhnt lautstark den ganzen Tag, Bew.2 ruft laut den ganzen Tag immer das selbe Wort(Susi), Bew. 3 Schreit bei jeder Berührung laut "Hilfe, Hilfe", Bew.4 sagt 3minuten nach dem Toilettentraining "Ich muß mal", Bew. 5 läuft Dir den ganzen Tag hinterher, Bew.6 steht im 5minutentackt auf dem Flur und ruft "Hallo", Bew.7 bezeichnet das Personal als "Arsc.....", Bew.8 singt lautstark den lieben langen Tag "Alle Vögel sind schon da", Bew.9 .............!!! Diese Liste könnte jetzt endlos fortgesetzt werden. Bei all diesen Geräuschen sitzen wir dann im Dienstzimmer und sollen dann noch Akten und eine vernünftige Dokumentation schreiben! Mir kann doch niemand erzählen das man da nicht selbst verrückt wird??!! Auf dem Flur gehts ab wie in der Psychiatrie!

Für solche Bewohner sollen diese Arbeitslosen eingestellt werden um sich mit ihnen zu beschäftigen, spazieren zu gehen und einfach mal zum reden. Wenn ich daran denke das dies bei uns im Heim umgesetzt werden soll, überkommt mich ein wohliges Gefühl! Dann kann ich einige nervige Schreiereien aus meinem Kopf streichen. Wenn sich jemand intensiv mit diesen Bewohnern beschäftigt, glaube ich das die Psyche des Personals auch mal zur Ruhe kommt und wir alle können klarer denken! Nirgendwo steht geschrieben das diese ungelernten Abreitslosen einen Bewohner waschen oder Inkowechsel durchführen sollen. Dazu wird es auch nicht kommen da das Arbeitsamt strenge Kontrollen durchführen wird.

Ich arbeite in einem Pflegeheim, wo seit mehreren Jahren sogenannte 1Euro-Jobber mitarbeiten. Wir haben sowohl gute als auch schlechte Erfahrungen damit gemacht. Die haben strenge Vorgaben was sie dürfen und was nicht. Für einen Euro pro Stunde würden diese 1Euro-Jobber das Heim sofort an******en wenn man mehr verlangen würde als sie eigendlich tun dürfen. Naja ist eben Arbeitsmoral! Ich würde für`n Euro auch niemanden waschen oder windeln.

Jedenfalls fände ich das mit den Langzeitarbeitslosen nicht schlecht. Ich hoffe nur das bei uns bald etwas in dieser Form geschieht, bevor ich den "HEIMKOLLER" kriege!

Bye:)
 
Es ist toll, dass es doch viel mehr Heime gibt, in denen die Aufgaben von 1€-Jobbern so klar geregelt sind. Leider habe ich das von Frauen die an Qualifizierungsmaßnahmen zu Pflegehilfskräften teilgenommen haben und vorher 1€-Jobs hatten ganz anderst berichtet bekommen. Obwohl sie eigentlich Betreuungsaufgaben übernehmen sollten haben sie überwiegend in der Pflege gearbeitet. Nachdem die 6 Monate rum waren, haben die Sachbearbeiter sie mehr oder weniger genötigt in die pflegerische Qualifizierungsmaßnahme zu gehen. Diejenigen, die Spass an der Aufgabe hatten, waren schon ganz richtig in der Maßnahme. Die werden sicher auch heute noch einen guten Job machen und gut für die Bewohner sorgen.
Aber leider hat die Anzahl derer überwogen, die sich nicht in dem Job wohl gefühlt haben. Ein Beispiel: eine Teilnehmerin hat mir mal erzählt, dass sie alte Menschen nicht leiden kann und dass sie " gestern im Supermarkt dem alten Weib vor sich in der Schlange am liebsten den Einkaufswagen in die Hacken gefahren hätte damit die schneller läuft. " (Orginalton!)

Ich bin ausdrücklich dafür, dass interessierte und engagierte Menschen die Möglichkeit bekommen sich in dem Bereich zu qualifizieren, aber dann in einem vernünftigen Umfang!

Trickymouse, du schreibst:
ich fange im oktober meine weiterbildung an, die im übrigen aus 504 theoretischen und 540 praktischen unterichtsstunden besteht. also 7 monate vollzeit!!
zu thema "tauglichkeit": bei dem vorstellungsgespräch für diese weiterbildung, wurde dieses thema besonders hervorgehoben!! und wir bewerber durch "rollenspiele" und gespräche sozusagen getestet.
Das klingt so, als solltest Du wirklich eine vernünftige Weiterbildung bekommen. herzlichen Glückwunsch dazu!
Aber in dem Zeitungsartikel, der eigentlich Anlass für dies Diskussion ist, werden nur 160 Stunden angeboten und dass finde ich, so wie die Meisten hier, nicht angemessen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Aber in dem Zeitungsartikel, der eigentlich Anlass für dies Diskussion ist, werden nur 160 Stunden angeboten und dass finde ich, so wie die Meisten hier, nicht angemessen.

warum glaubst du, dass eine Erhöhung der Stundenanzahl gleichbedeutend mit mehr Qualität ist?

Mich erinnert deine Einstellung an die Aussage meines Fachintensivlehrers:
Ich vermittle ihnen hier 130%. Die Erfahrung zeigt, dass sie eh 60% vergessen. Da ist die Ausbeute dann wenigstens entsprechend hoch.

Aber kann das das Ziel der Ausbildung zum Pflegeassistenten sein? Muss es nicht darum gehen, zu schauen welcher Bedarf vorliegt und wo ich diese Leuts einsetzen kann/will?

Was kann ein Pflegeassistent leisten? Ich denke mit wenigen Stunden Ausbildung/ Training müsste er in der Lage sein "Füttern, waschen, trockenlegen" zufrieden stellend zu absolvieren. Jede FSJlerin, jeder Azubi im ersten Lehrjahr, jeder Zivi macht nix anderes- nur ohne Ausbildung.

Und da ist sie wieder die Frage: Was unterscheidet Professionelle Pflege von Laienpflege? Solange wir diese Frage nicht beantworten können wird jede Argumentation gegen die (durchaus) sinnvollen Assistenten vom Tisch gewischt werden.

Müller-Kohlenberg (1988 ).
Im psychosozialen Bereich kann die Arbeit von Laien gelegentlich ähnlich erfolgreich sein wie die professioneller Helfer.
Wenn sich Anbieter sozialer
Dienstleistungen auf dem Berufsmarkt professionalisieren wollen, versuchen sie deshalb, sich möglichst schnell ein Monopol auf ihre Tätigkeit zu sichern, Konkurrenz durch andere Berufsgruppen zu vermeiden und die alleinige Kompetenz für ihr Fachgebiet zu beanspruchen.
...
Professionelle proklamieren damit ein exklusives Wissen für sich und schaffen bzw. beabsichtigen im Prozeß der Professionalisierung eine abnehmende Klienten- oder Laienkontrolle ihres Handelns.
...
Wenn insbesondere soziale Berufe ein Monopol für menschliche Beziehungen anmelden und ausschließliche Kompetenz dafür beanspruchen, ruft das bei den sich selbst für kompetent haltenden Laien die Forderung nach
Deprofessionalisierung auf den Plan, oder schärfer noch nach Entprofessionalisierung.
Dahinter steht die Angst der Klienten vor einer Ausnutzung bzw. eines Mißbrauchs ihrer Abhängigkeit durch den Professionellen, was durch die Art der Beziehung zwischen beiden prinzipiell möglich ist.
Zitate aus: http://deposit.ddb.de/cgi-bin/dokserv?idn=971801053&dok_var=d1&dok_ext=pdf&filename=971801053.pdf

Vielleicht helfen diese Zitate bei der Reflexion der eigenen Einstellung zum Beruf. Wir sind nicht die "Götter im Pflegekittel".

Elisabeth
 
hey....da giebt es gott sei dank auch positive beiträge :)

ich war bei meinem letzten eintrag einfach nur sauer, da sich das ganze so ließt als ob sich mit jeden eintrag noch mehr hochgeschaukelt wird.

ich weiß (leider aus erfahrung), das einfach insgesamt (egal ob ex. oder PH) in der pflege zuwenig zeit ist, um sich ausser um die grundbed. der bewohner, sich noch mit ihnen hinzusetzten und einfach mal die hand zu halten und zuzuhören:cry: ist einfach mal fakt!

ich gebe euch ja auch recht, das nicht jeder für die pflege geeignet ist, aber die die das wollen sollen doch auch bitte die chance bekommen. ich weiß ja aus meiner eigenen arbeitslosen zeit selbst wie das ist.
ich würde gerne eine ausbildung zur ex. altenpflegerin machen, aber mir fehlt als alleinerziehende mutti einfach mal das geld dazu, und ich glaube einfach das es vielen genau so geht. das liebe geld eben. ich kann es mir schlichtweg nicht leisen, 3 jahre zu lernen.

zu den komentar das arbeitslose sich ja auch bei einem vorstellungsgespräch verstellen können....klar kann ja jeder, aber warum sollte mann, wenn mann eh nicht in diesen beruf möchte:gruebel:
da ist mann beim amt ja schön raus, wenn die einen nicht möchten.

ich hoffe ich habe durch meinen letzten wütenden eintrag niemanden auf den schlips getreten:emba:
 
Aber leider hat die Anzahl derer überwogen, die sich nicht in dem Job wohl gefühlt haben. Ein Beispiel: eine Teilnehmerin hat mir mal erzählt, dass sie alte Menschen nicht leiden kann und dass sie " gestern im Supermarkt dem alten Weib vor sich in der Schlange am liebsten den Einkaufswagen in die Hacken gefahren hätte damit die schneller läuft. " (Orginalton!)
Ähnliche Erfahrungen mit 1Eurojobbern haben wir auch gemacht. Tatsächlich waren und sind die wenigsten geeignet für ein Pflegeheim. Viele kamen Lustlos und gingen mit Freude wieder nach hause. Ich glaube jedoch, wenn ein Arbeitsloser zu einem angemessenem Gehalt in einem Pflegeheim arbeiten kann, ändert sich auch dessen Einstellung zu dieser Tätigkeit. Außerdem hat derjenige eine Probezeit zu absolvieren- wenn man dann doch feststellt das man dazu nicht geeignet ist sollte man sich eben wieder trennen.

Aber der Tätigkeitsbereich ist in einer Form eingegrenzt, indem ich gut und gerne bis 67 Jahren arbeiten könnte!!! Ich bin der Meinung man sollte in dieser Form Schonplätze schaffen für Pflegekräfte die sich ihr Leben lang die Knochen kaputtgearbeitet haben, anstatt völlig Berufsfremde teuer zu schulen von denen am Ende 90% nicht geeignet sind.

Bye
 
Eigenartig. Wir wehren uns mit aller Kraft gegen die Vereinheitlichung der Meinung über Pflegekräfte auf der Grundlage von Negativbeispielen.
Wieso sollte es nicht auch bei den 1 Euro Jobern schwarze Schafe geben?
Mal ganz davon ab, dass 1 Euro Jober nicht dazu da sind als billige Pflegeassistenten eingestellt zu werden.

Elisabeth
 
Elisabeth Dinse schrieb:
Eigenartig. Wir wehren uns mit aller Kraft gegen die Vereinheitlichung der Meinung über Pflegekräfte auf der Grundlage von Negativbeispielen.
Wieso sollte es nicht auch bei den 1 Euro Jobern schwarze Schafe geben?
Mal ganz davon ab, dass 1 Euro Jober nicht dazu da sind als billige Pflegeassistenten eingestellt zu werden.
Nicht? Als was denn dann? Ich lese hier immer Pflege= waschen, windeln...sollen diese menschen nicht ausführen. Aber die eigentliche betreuung sprich Beschäftigung, Gespräche, mobilisation soll also jetzt von ein euro jobbern gemacht werden um das exam. personal zu entlasten damit sie ihren schreibkram erledigen können?

wer von euch würde sich denn selber ausbeuten lassen und für einen euro arbeiten? und dann noch in so einem schweren beruf wo soviel liebe und hingabe dabei sein muss.

fakt ist doch, eine gute ausbildung schafft wissen und wissen schafft sicherheit beim pfleger und patienten. man sollte sich dafür einsetzen dass eine gute ausbildung immer vorrang hat und gefördert werden sollte. wir können nicht über unsere eiigne situation meckern was geld und personamlmangel angeht und dann sagen hurra die ein euro jobber kommen. das ist ein widerspruch in sich und geht auch gegen einen selber.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
also bei uns ist es so, das wir uns (meißtens) über die 1 € jobber freuhen. die dürfen bei uns auch nicht in die eigentliche pflege, sondern gehen mit unseren bew. spazieren, spielen und unterhalten sich mit ihnen.
die meißten sind bei unseren bewohnern auch sehr beliebt, und werden oft vermisst, wenn wieder neue kommen.
es wurde auch einer auf teilzeit bei uns eingestellt.
 
Also ich möchte da mal zu euren Aussagen ein klares Veto einlegen...Ihr fangt hier an, alle Arbeitslosen über einen Kamm zu scheren.

Auch ich gehöre zu den "Arbeitslosen", weil das Heim in dem ich in der Hauswirtschaft tätig war in die Insolvenz ging und die Verträge nicht alle verlängert werden konnten.

Auch ich bin gerade in der Qualifikation zur Alltagsbegleiterin für Demenzkranke. Allerdings war ich vorher schon im Demenzwohnbereich tätig und ich weiss, worauf ich mich da einlasse. Ich war schon immer sehr interessiert an der Arbeit mit diesen Menschen und ich kann nicht behaupten, dass diese Quali nicht ausreicht. Sie umfasst insgesamt über 500 Stunden Theorie und nochmal genauso viele in der Praxis.

Der Stoff ist sehr umfangreich und geht auch ins medizinische. Ich würde sagen, wir werden sehr gut auf unsere neue Tätigkeit vorbereitet und sind alle aus freien Stücken da und äusserst motiviert.

Klar haben wir nicht die gleiche Ausbildung wie die Leute aus der Pflege, aber das ist auch nicht gewollt und über Validation lernen wir auch.

Gerade unsere Arbeit soll doch nicht in Konkurrenz zur Pflege stehen, sondern soll euch unterstützen indem wir das übernehmen, wo ihr keine Zeit zu habt ( siehe zahlreiche andere Beiträge ) Also seht uns mal nicht immer als Konkurrenz sondern eher als dringend notwendige Unterstützung an.
 
Also, wir bekommen jetzt dann auch sogenannte "Schwervermittelbare", wie das hier so schön genannt wurde.
Uns wurde gesagt, dass schon danach geschaut wurde, dass diese Menschen dafür geeignet sind, mit Demenzkranken umzugehehn. Fragt mich jetzt aber nicht, wie sie das gemacht haben!
Ausserdem machen die ja auch einen Lehrgang.
Mir ist das egal, wo die herkommen, solange sie gute Arbeit machen. Mir ist eine ungelernte Kraft die gut mit den Leuten umgehen kann und ihre Aufgaben erledigt tausendmal lieber, als eine mit jahrelanger Erfahrung die nur rumsteht!!!
Beispiel: Bew.1 stöhnt lautstark den ganzen Tag, Bew.2 ruft laut den ganzen Tag immer das selbe Wort(Susi)
Gibts die Frau die nach Susi schreit wirklich, ich kannte nämlich auch mal in einem Pflegeheim eine die den ganzen Tag nach ihrer Susi gerufen hat.
 
Das Thema hatte ich unteranderem bei einem Vorstellungsgespräch. Es wurde viel und heiss diskutiert. Und geriet dann etwas aus der Kontrolle, denn zum Schluss wurde nicht mehr dieses Thema diskutiert sondern ob demenzbetroffene Menschen besser zuhause oder in Heime untergebracht sind. War sehr interessant, vor allem den, wennman selbst jemand zuhause hat, der Demenzkrank ist.
 
Hallo
wenn die Arbeitslosen das gerne machen woltlen warum nicht, nach einer Schulung und natürlich immer nur in Begleitung von Pflegefachkräften und nur zur Unterstützung, im grössten Teil bei nicht plegerischer Tätigkeit. Ich denke schon dass es genung gäbe, die das gerne machen wollten. Abraten würde ich von denen die damit gar nicht können, sonst entstehen unübersehbare Konfliktherde und wer weiss was sonst noch alles.
Ich denke auch nicht, dass sie Arbeitsplätze "wegnehmen" sie sollen ja nur auffüllen was eh "leer" steht.
LG Inti38
 
Hallo zusammen,
habe mir jetzt die Zeit genommen und fast alles Threads zu diesem Thema gelesen.
Bedauerlich für mich, dass ein sehr großer Anteil der Thread-Schreiber hier so eine negative Meinung über dieses Thema hat.
Zum einen sind ja wohl nicht alle Langzeitarbeitslose dumm oder wie es hier oftmals dargestellt wird, nicht geeignet. Der der eine Ausbildung anfängt, ist erst mal ein Anfänger. Zuerst lernt sie/er die Theorie und dann die Praxis. Bei keinem fällt das Wissen einfach so vom Himmel - quasi über Nacht kommt die Erleuchtung. Außerdem nach der, zwar relativ kurzen "Ausbildung" kommt erst einmal der Marathon "Bewerbung". Seriöse Krankenhäuser bzw. Seniorenheime achten schon darauf wer sich dort vorstellt.
Zum anderen gibt es auch die Möglichkeit der Weiterbildung.
Ich für mein Teil habe diese Umschulung absolviert und mit sehr gut abgeschlossen. Es war keineswegs einfach. Danach habe ich eine gute Anstellung bekommen und arbeite jetzt mit Dementen. Mein Arbeitgeber ist sehr zufrieden mit mir und ich für mein Teil, werde mit Sicherheit diverse Weiterbildungen noch absolvieren. Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.
Ach ja, von wegen ich möchte nicht von so jemanden betreut werden:
Lieber von einem Menschen betreut werden der Einfühlungsvermögen hat (das können auch Langzeitarbeitlose haben) als, so wie es bei manchen Krankenstationen abläuft, im Ruckizucki-Verfahren abgefertigt werden. Denn die Senibilität bei einigen lässt hier auch zu wünschen übrig.

Fazit: Es gibt in jeder Berufsgruppe solche und solche. Menschen, denen die Arbeit Spass und Freude bereit und andere die es leider nur als Job sehen zum Geldverdienen.

Gruss
Tatze
 
Guten Abend Euch allen,

also ich kann nur Gutes berichten. Bei uns in der Einrichtung haben wir seit November 2008 täglich die Alltagsbegleiterinnen, die die Demenzkranken für die Nachmittagsstunden von 13:30 - 17:00 Uhr betreuen. Diese engagieren sich wirkich sehr für unsere Bewohner. Da wird gebastelt, gesungen, erzählt, Gedächtnisspiele durchgeführt, im sitzen getanz, z.T. auch gebacken. Aber auch die Demenzkranken, welche in den Zimmern in den Betten liegen, werden nicht vergessen.

Wovor ich meinen Hut gaaaanz tief ziehe, wenn die Alltagsbegleiterinnen Sterbende begleiten. Zumindest auf dem Wohnbereich, wo ich arbeite. Sie fragen, ob sie das machen dürfen. Wir sagen Ihnen, wenn sie es sich zutrauen, dürfen sie es machen. Sie können und dürfen jederzeit uns Bescheid geben, wenn es Probleme gibt. - Die Alltagsbegleiterinnen sind wirklich sehr einfühlsam und sensibel dabei. Es ist ist jemand da, der auch die Hand hält und streichelt ... .-

Mein eigener Gedanke zum Thema Dementenbetreuung.
Was mir aufgefallen ist, dass diese Tätigkeit nur von Frauen ausgeübt wird. Zumindest in dem Haus, wo ich arbeite. Ob sich sich eventuell nur Frauen für die Betreuung von Demenzkranken in der Arbeitsagentur melden? Natürlich werden Langzeitarbeitslose getestet, um heraus zu finden, ob sie sich dafür eignen. Mein persönlicher Standpunkt ist aber der, dass es sich oft erst in praktischen Arbeit zeigt, ob sich jemand für die Demetenbetreuung eignet oder nicht. Es war für uns Pflegepersonal anfangs schwierig, die Beschäftigungsangebote den Alltagsbeleitern zu überlassen. Wir hatten auf einmal "mehr Zeit" für die eigentliche Pflege. Ich meine damit, dass man sich mit dem Bewohner etwas mehr Zeit lassen kann. Zum Beispiel beim Duschen oder baden u.a.m. Was habt Ihr für Erfahrungen gesammelt?

Einen schönen Abend noch wünscht Volker!
 
Wenn sie motiviert sind und es ihnen um den Menschen an sich geht, ist es an sich schon ok. Ich finde jedoch, dass man dabei Grenzen einhalten sollte. Denn es sollte nicht so weit ausarten, dass die examinierten irgendwann abgeschoben werden und es nur noch von "schwer vermittelbaren" ausgeübt wird. Denn dann stopfen sie zwar hinten ein Loch, reissen aber gleichzeitig vorne wieder ein enes auf!....
 
@ shining cloudy


Warum denn immer diese Angst, dass Examinierte von " den Neuen " abgeschoben oder verdrängt werden können ?

Die Arbeitslosen sollen zur Unterstützung und nicht zum Konkurieren um die bestehenden Arbeitsplätze angefordert werden


Oder spiegelt sich in Deiner Aussage etwa doch die Angst wieder, dass relativ schnell beleuchtet werden kann, dass Pflege, wie sie momentan ausgeübt wird doch letztendlich von Jedem/Jeder ohne grösseren Aufwand bewältigt werden kann ????
 
Wenn beide die gleichen Arbeiten leisten, entsteht schon ein Konkurrenzdenken. Wozu braucht es teure Dreijährige wenn ein Angelernter die selbe Leistung bringt mit Hilfe von Skalen und "Drehbuchstandards"?

Elisabeth
 
Eben ! Und genau davor haben wahrscheinlich Viele eine Heidenangst !

Aber zugeben will das eben Niemand.
Dann werden eben andere Klisches bedient, anhand derer man eine Ablehnungshaltung zur Rechtfertigung konstruieren kann.

Will hier Niemandem auf die Füsse treten, aber es ist schlichtweg Fakt, dass in vielen Bereichen viele Ungelernte ohne Probleme die Tätigkeiten von Ausgebildeten nach einer kurzen Einarbeitungszeit übernehmen könnten.

Erlebe beispielsweise selbst, da ich aufgrund meiner jetztigen Situation gezwungen bin, die Aufgaben einer Sekretärin zu übernehmen, wie relativ einfach es ist, in " artfremde Gefielde " vorzustossen.

ein paar Telefonate, kurze Lektüre von PC-Programm-Anweisungsheften und schwups hatte ich die Lohnabrechnung für die gesamte Abteilung ohne Fehler hinter mich gebracht.......
 
@ Elisabeth

Upps, nun habe ich im Eifer des Gefechts, die eigentliche Intention Deiner Aussage übersehen:

Das Konkurieren um Arbeitsplätze !!!

Du hast natürlcih recht, denn mit der Zeit wird wahrscheinlich ein Konkurieren stattfinden, was ich anfangs ausgeschlossen habe.....

Da hilft eben nur eins. Pflege muss sich spezialisieren und professionalisieren.

( aber das weisst Du ja bereits schon :mrgreen::mrgreen::mrgreen: )