Anzahl an Pflegepersonal

  • Ersteller Ersteller Bürschel
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Der Gedankenfehler ist glaube ich, dass du die Einnahmen auf die PPOR beschränkst. Das sind ja aber nicht alle Erlöse des Hauses. Ich kann keine fixen zahlen nennen, aber 10% sind es sicherlich, die aus den ganezn nebeneinkünften noch drauf kommen. Aus diesem Pool können eventuelle Mängel in der reinen PPR Berechnung ausgeglichen werden.

Neben der reinen leistungsbezogenen Berechnujng (PPR), wird (oder sollte) auch immernoch keine Berechnung auf organisationsanalytischen Verfahren stattfinden...

(Tiefer bin ich aber im Thema nicht drin, ist ja nicht mein Job, kann dir also keine Beispiele hochrechnen...)
 
Neben der reinen leistungsbezogenen Berechnujng (PPR), wird (oder sollte) auch immernoch keine Berechnung auf organisationsanalytischen Verfahren stattfinden...

Sollte- wird aber nicht. Geld ist knapp und du musst den Nachweis erbringen, dass du das Geld auch tatsächlich brauchst um eine entsprechende Leistung zu erbringen. Medizinische Zusatzleistungen werden über OPS-Zahlen verschlüsselt. Pflegerische Leistungen werden bis dato pauschal entlohnt... und hier leider zu niedrig.

Ein Versuch die Situation zu verbessern ist die Einführung des PKMS. Zwei Jahre Datensammlung und erst ab 2012 werden die Daten relevant bei der Erlösberechnung. Ein Schelm, wer arges dabei denkt. Die PPR hat ehedem, wenn ich mich recht erinnere, auch nur 2 Jahre offiziell Bestand gehabt bevor sie nur noch als hausinterne Personalplanung genutzt wurde. Dem Staat war wohl aufgegangen, dass das erforderliche Pflegepersonal niemals in dem Umfang zur Verfügung gestellt werden konnte.

In den Statistiken kann man diesen Verlauf übrigens gut nachvollziehen: in den Jahren der PPR kam es zu einer Personalzahlerhöhung. Nach der Abschaffung gingen die Zahlen rasant runter.

Elisabeth

PS Pflege muss sich dringend mit den gesundheitsökonomischen Aspekten beschäftigen um sicherer argumentieren zu können. Weg vom Jammern- hin zu harten Fakten.

Elisabeth
 
Sollte- wird aber nicht.
Und genau das ist das Einzige, was ich auch in dein em 1. Post kritisiert habe:

Du sagst: In Deutschland wird das (nur) so gemacht.

Falsch!
Es mag sicher jede Menge Häuser geben, die das genau so machen, es mag private Häuser geben, die nur nach Mindestzahlen und Kennzahlen planen, es gibt aber auch Häuser (vor Alleem konfessionelle? weiß ich nicht...) die es auch anders machen und Ausfälle im Vorfeld mit einplanen...!
 
Wie soll ichs erklären. Du kannst die PPR intern führen und dir selbst einen Überblick verschaffen.

Unabhängig davon werden die Kosten für die Pflegeleistungen nach den PPRs berechnet. Die Referenzhäuser haben diese gesammelt und an die IneK gemeldet. Dort wurden sie in die DRG-Berechnungen mit eingerechnet.

Ergo: Du bekommst pro DRG einen festen Satz für die Pflegeleistungen- egal, ob du sie tatsächlich verbrauchst- was wohl eher selten sein dürfte- oder ob du sie überziehst. Und du bekommst nur diese Pflegeminuten vergütet. Zusätzliche Einnahmequellen für die geplanten oder ungeplanten Ausfallzeiten gibts net.

Das bringt KH in die Bredouille. Erstes Mittel war drastische Kürzung des Stammpersonals + Versuch Pools aus den "überschüssigen" Pflegekräften zu bilden um die Ausfälle zu kompensieren.
Nun liegt es in der Natur der Sache, dass Stationen sich selten an das Personalangebot halten können. Du kannst also nur begrenzt Engpässe auffangen. Pools scheinen also nicht der Weisheit letzter Schluss zu sein, wenns um sparen geht.

Mittlerweile wird viel versucht. Personalmix, Reduzierung aller unnötiger Stellen die nicht am Bett arbeiten, Outsorcen von Serviceleistungen wie z.B. Pat.Transporte usw., usw., usw. . So richtig bringt keines der Instrumente wirklich Erfolge. Liegt vielleicht auch an der halbherzigen und oft unprofesionellen Umsetzung

Das alles scheint nicht auszureichen- deshalb die Idee mit dem PKMS. Problem bleibt bestehen, denn (siehe alesigs Beispiel) schon jetzt wird das Personal nicht ausreichend zur Verfügung gestellt.

Aber da fällt mir ein: wie willst du den Pflegebedarf abbilden um in der Argumentation für mehr Personal mit Fakten agieren zu können? Pflege ist individuell. Man kann sie nicht an die DRG anhängen. Die sogenannten "PflegeDrGs" bringen nicht immer die erwünschten Punkte bzw. bilden das Problem gar nicht ab.

Welches flächendeckende Messinstrument, dass bundesweit bekannt und somit schnell verfügbar ist, fällt dir ein?

Elisabeth
 
Ich gebs auf ... ich wollte nicht mit dir über ein neues Berechnungssystem diskutieren, sondern dir nur mitteilen, dass nicht grundsätzlich alle KH in Deutschland ihren Personalbedarf, rein durch die PPR berechnen...
 
*g* ich gebs auch auf.

Nur: Jammern hilft nicht, wenn man sich nicht um Instrumente kümmert, die den Pflegebedarf (wenigstens annähernd real) bestimmen.

Aber Pflege jammert nun mal lieber. Ist halt so. Muss ich wohl akzeptieren.

Jammern ist auch einfacher, weil man sich dann nicht selbst um z.B. auch ökonomische Aspekte kümmern muss. Das sollen mal die tun, die dafür bezahlt werden. ... Nur denen fehlen Daten zum Argumentieren.

Elisabeth
 

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