Angst vor jedem neuen Arbeitstag

Hallo
Ich hatte ja heute wieder einen (meinen vierten) Arbeitstag. Ich hab auch direkt mit der netten praxisanleiterin gesprochen und ihr gesagt, was Sache ist. Sie wirkte sehr verständnisvoll, sie meinte ist zwar blöd gelaufen - aber krank ist nunmal krank. Sie hat auch extra nochmal gefragt, ob es mir wirklich gut geht..

Auch wegen dem überfordert sein, sie meinte sie lässt mich nur machen, was ich kann. Gucken darf ich alles, machen nur, was ich theoretisch schon hatte. Und wenn jmd was anderes verlangt, soll ich mich auf sie berufen.

Mir tat das Gespräch sehr gut, der Tag hat viel Spaß gemacht und nachdem das einmal rasu war, gings mir echt besser...

LG
 
@ Moewe: Das ist doch schon mal eine wirklich positive Wendung...:P
 
Ich frag mich gerade, warum bei so vielen Azubis eine so große Angst herrscht.....:gruebel:
Kann es sein,dass viele junge Menschen heute nicht mehr genug /oder aber das andere Extrem zuviel Unterstützung vom Elternhaus bekommen ?
Die einen sind den ganzen Tag sich selbst überlassen, müssen nur sich selbst verwalten - was manch einen auch schon überfordert- die anderen brauchen nichts zu tun, weil Mama ihnen alles hinterherträgt und für sie denkt.....
Ist das jetzt zu pauschal oder gibt es da Zusammenhänge ?
Ich stelle immer wieder fest, dass es uns heute so gut wie keiner Generation vorher geht und viele junge Leute lebensunfähig aus der Schule entlassen werden und dann mit dem ersten Druck im "wahren Leben" zusammenbrechen und mit Kritik überhaupt nicht umgehen können, es sei denn, sie ist so weichgespült, dass es eigentlich schon keine Kritik mehr ist.
Mannomann, natürlixch ist man nervös, wenn man die ersten Tage auf Station ist und Tätigkeiten zum ersten Mal durchführt, dass kann man in der Schule so oft besprochen haben wie man will, Nervosität gehört dazu- aber ich muss mich doch so weit im Griff haben, dass ich danach kein Wrack bin sondern gestärkt aus der Situation hervorgehe.
Bei Klassenarbeiten war das doch auch so oder in Fahrprüfungen etc, es kann mir doch keine erzählen, noch nie in einer Prüfung gestanden zu haben, (ich stell den ersten Einsatz jetzt mal gleich mit einer Prüfungssituation).
Klar, dass man gerade in den Krankenpflegeberuf reinwachsen muss, aber direkt an Abbruch zu denken, weils am dritten (!!!) Tag nicht klappt und man mal einen bösen Blick (interpretiert!) bekommt ????
Was machen die denn, wenn wirklich mal was nicht klappt?

Eine nahdenkliche
Malu68
 
@malu

ich will dir in der Sache nichtmal widersprechen, finde es aber irgendwie unpassend in diesem Thread. Du machst damit die Person der TE und ihre Familie hier zum Spekulationsgegestand. Sollte besser in einem eigenen Thread besprochen werden.

Lieben Gruß
 
Hmmm, ja kann sein, es gab ja schon einige ähnliche Diskussionen und das inspirierte mich halt zum Nachdenken, ich mein das überhaupt nicht persönlich....
Malu68
 
Ich frag mich gerade, warum bei so vielen Azubis eine so große Angst herrscht.....:gruebel:
Kann es sein,dass viele junge Menschen heute nicht mehr genug /oder aber das andere Extrem zuviel Unterstützung vom Elternhaus bekommen ?
Die einen sind den ganzen Tag sich selbst überlassen, müssen nur sich selbst verwalten - was manch einen auch schon überfordert- die anderen brauchen nichts zu tun, weil Mama ihnen alles hinterherträgt und für sie denkt.....
Ist das jetzt zu pauschal oder gibt es da Zusammenhänge ?
Ich stelle immer wieder fest, dass es uns heute so gut wie keiner Generation vorher geht und viele junge Leute lebensunfähig aus der Schule entlassen werden und dann mit dem ersten Druck im "wahren Leben" zusammenbrechen und mit Kritik überhaupt nicht umgehen können, es sei denn, sie ist so weichgespült, dass es eigentlich schon keine Kritik mehr ist.
Mannomann, natürlixch ist man nervös, wenn man die ersten Tage auf Station ist und Tätigkeiten zum ersten Mal durchführt, dass kann man in der Schule so oft besprochen haben wie man will, Nervosität gehört dazu- aber ich muss mich doch so weit im Griff haben, dass ich danach kein Wrack bin sondern gestärkt aus der Situation hervorgehe.
Bei Klassenarbeiten war das doch auch so oder in Fahrprüfungen etc, es kann mir doch keine erzählen, noch nie in einer Prüfung gestanden zu haben, (ich stell den ersten Einsatz jetzt mal gleich mit einer Prüfungssituation).
Klar, dass man gerade in den Krankenpflegeberuf reinwachsen muss, aber direkt an Abbruch zu denken, weils am dritten (!!!) Tag nicht klappt und man mal einen bösen Blick (interpretiert!) bekommt ????
Was machen die denn, wenn wirklich mal was nicht klappt?

Eine nahdenkliche
Malu68


Dem kann ich nur zustimmen :klatschspring:
Deinem Namen nach zu urteilen sind wir eine Generation und ich habe genau die gleiche Meinung zu dem Thema :wink:
 
Hallo,
von malu68: Kann es sein,dass viele junge Menschen heute nicht mehr genug /oder aber das andere Extrem zuviel Unterstützung vom Elternhaus bekommen ?
Die einen sind den ganzen Tag sich selbst überlassen, müssen nur sich selbst verwalten - was manch einen auch schon überfordert- die anderen brauchen nichts zu tun, weil Mama ihnen alles hinterherträgt und für sie denkt.....
Ist das jetzt zu pauschal oder gibt es da Zusammenhänge ?

Ich sehe und verstehe das in pauschalen Zusammenhängen so:
Kinder sind der Spiegel der Gesellschaft.
Sicher spielt das Elternhaus eine tragende Rolle (jede dritte Ehe ist in unserer heutigen Zeit geschieden, KURZarbeit, Arbeitslosigkeit, Harz 4... die finanzielle Schere geht immer weiter auf) und es kommt immer mehr durch, du bist was du hast, nicht was du bist.

Moralische Werte? = s. den Umgang damit bei den Politikern.
Was wird vermittelt? Besch..ß.. ist legitim (IN. Du darfst dich nur nicht erwischen lassen und wirst du erwischt, leugne so lange du kannst, verschweige, vertusche, schiebe andere Menschen als Bauernopfer vor).


malu68...Klar, dass man gerade in den Krankenpflegeberuf reinwachsen muss, aber direkt an Abbruch zu denken, weils am dritten (!!!) Tag nicht klappt und man mal einen bösen Blick (interpretiert!) bekommt ????
Was machen die denn, wenn wirklich mal was nicht klappt?...

VERtrauen kommt von trauen, wie sollen Kinder lernen das Fehler nicht schlimm sind wenn sie so schwerwiegende Folgen haben? Sie haben die Erfahrung gemacht das soziale Werte kaum für einen guten Notendurchschnitt verantwortlich sind.
Die Note sechs gibbet nur auf dem Papier, aber Tote liegen vor deinen Augen. Sprich die Konsequenzen deines Versagens sind ersichtlicher und das ist ihnen auch bewusst.
Jetzt sind sie in einem sozialen Beruf und haben mit Menschen zu tun.
Wie tritt man (n/frau) ihnen entgegen?
Es liegt MIT an uns, wie wir verantwortungsbewusst mit diesen JUGENDlichen umgehen.
WIR formen die nächste Generation Gesundheits- und Krankenpflegepersonal mit.

Claudia B.
 
Ich frag mich gerade, warum bei so vielen Azubis eine so große Angst herrscht.

Meine Ausbildung liegt inzwischen über 20 Jahre zurück und auch damals gab es sowohl diese lebensuntüchtigen Azubis, als auch vollkommen inkompetente Praxisanleiter, die die Schüler lediglich als Dispositionsmasse missbrauchten und / oder ihren pädagogischen Auftrag konsequent ignorierten- was selbst den motiviertesten und selbstbewussteten Azubi irgendwann extrem frustriert zurückgelassen hat. :emba:

Es liegt MIT an uns, wie wir verantwortungsbewusst mit diesen JUGENDlichen umgehen.
WIR formen die nächste Generation Gesundheits- und Krankenpflegepersonal mit.
YEP.
 
Und genau da setzt meiner Meinung nach die Verantwortung im Elternhaus ja an: Ich muss mich um mein Kind kümmern, ihm soviel Selbstbewusstsein mitgeben, dass ein Kind auch nicht depressiv wird, wenn es mal was nicht bekommt.
(Mein Sohn ist 16 (!) und hat kein Handy und lacht sich über die ganzen Handysüchtigen halbtot - und nein, er ist kein Sonderling und auch beliebt!)
Es erfordert natürlich von den Eltern jede Menge Gesprächsbereitschaft und auch Mut, sich den Gedanken und Argumenten des eigenen Kindes zustellen....

Wenn wir es mit Azubis zu tun bekommen, haben sie meist schon 18 oder noch mehr Jahre in einer Schweinwelt vor sich hin gelebt, in der die Note 6 wirklich nur auf dem Papier stand und schöngeredet wurde.
Eltern haben sich eher gegen den Lehrer gewandt und auf das Schulsystem geschimpft als mal kritisch das eigene Kind unter die Lupe zu nehmen.
Kinder sind heute heilige Kühe mit einem Recht auf freie Entfaltung, dürfen schreiben, wie sie wollen um ja durch Mißerfolg nicht entmutigt zu werden (GRundschule!!!) und brechen natürlich zusammen, wenn sie nach 18 Jahren aus dem elterlichen Kokon schlüpfen und sich dann in der harten Realität und getoppt noch im Krankenhaus wiederfinden, wo der Patient absoluten Vorrang hat .
Wir haben natürlich die Pflicht, Azubis verantwortungsvoll in den Beruf einzuführen, aber der Azubi hat auch Pflichten. Ich lese hier nur mehr von den Rechten.
Und wir können nicht 18 Jahre weichgespültes Leben neutralisieren weder verantwortungsvoll noch unverantwortungsvoll.
Manchmal muss man auch ma die ungeschminkte Wahrheit sagen dürfen ohne das ein Volljähriges, geschäftsfähiges Mitglied der Gesellschaft direkt vom Dach springt.
Kritik - auch harsche- ist immer eine Chance etwas zu ändern. Lob ändert nichts !
Malu68
 
Sorry aber ich bin echt ein wenig entsetzt... ICH bin nicht von meinen Eltern verwöhnt worden, im Gegenteil. Ich bin ein Scheidungskind, habe den Frust meiner Mutter immer zu spüren bekommen und wohne seit einigen Jahren schon alleine. Ich hab mich seit ich 8 bin um meine kleine Schwester gekümmert (wecken, anziehen, zur Schule bringen). Ich behaupte mal, verantwortunsbewusst bin ich schon.

Es ist leider nicht jedem Kind gegönnt, wohlbehütet unter den Elterlichen Fürsorgepflichten aufzuwachsen!
 
Meine Güte, jetzt geht diese Generationsdiskussion wieder los. Ja, früher war alles besser, is klar:klatschspring:
Früher gab es auch noch keine Foren auf denen man sich austauschen konnte über seine Probleme.

Weichgespülte Kindheit? Der Leistungsdruck auf die Kinder fängt doch schon in der Grundschule an! Wer kann zu erst lesen und schreiben, wer kommt aufs Gymnasium, wer nur auf die Realschule und wer ist der "nutzlose Rest".....

Das sind doch letztendlich alles nur Mutmaßungen, denn ob Azubis heute wirklich weniger belastbar sind also vor 20 Jahren kann man doch pauschal nicht so beurteilen.
 
Ich denke auch, dass sich das nicht pauschalisieren lässt. Aber Moewe, wie erklärst Du Dir selbst Deine extremen Empfindungen in dieser Situation?
 
Verantwortungsbewusstsein hab ich Dir ja auch nicht abgesprochen, ich sprach von Selbstbewusstsein, dass ist was anderes.
Und ich sprach davon, Kritik auszuhalten, auch wenn sie nicht in Glanzfolie verpackt wurde.
Das man im Streß nicht immer noch Laune hat, Kritik zu schönen finde ich verständlich -solange es nicht in Mobbing ausartet oder an die Würde desjenigen geht - und damit sollte man als eigentlich Erwachsener umgehen können.
Das ist was ich meine "Eltern haben sich eher gegen den Lehrer gewandt und auf das Schulsystem geschimpft als mal kritisch das eigene Kind unter die Lupe zu nehmen." Man schimpft auf die Schwester anstatt das eigene Verhalten zu hinterfragen


Malu68
 
@ claudia: Danke für den Link- das Buch kannte ich noch nicht...wirkt sehr interessant. :flowerpower:
 
IN meinen Beruf versuche ich damit zu arbeiten (an MIR zu arbeiten, denn das LERNEN hört nie auf):

Das würde aber bedeuten, dass auch die Azubis an sich arbeiten müssen.

Ich kann die Frage nach dem Grund für solche extremen Panikattacken schon verstehen, vor allem, da wir die Meldung ja in letzter Zeit mehrmals im Forum hatten. Etwas Nervosität ist völlig normal - schlaflose Nächte und Heulkrämpfe nicht. Vor allem bei einem so geringen Anlass - ich bin krank, dafür kann ich nichts - ein kleiner Fehler ist bemerkt und kritisiert worden - so what?

Der Vergleich mit der Schule ist gut. Da haben ja wohl die wenigsten nur Einser geschrieben. Bricht man denn bei jeder Zwei gleich in Tränen aus und stöhnt über die megastrenge Lehrerin, von der man solche Angst hat?

Hier schreiben junge Erwachsene, keine Kleinkinder. Denen muss doch klar sein, dass andere Lösungen gesucht werden müssen.
 
@Claudia: Seufz...im Prinzip stimmt ich Dir zu, aaaaaber...viele dieser jungen Erwachsenen sind leider nun mal alles andere als erwachsen. Wie oft stellen wir fest, wie unreif und dementsprechend unsouverän so manche frisch Examinierte agiert. Das Examen attestiert ihnen lediglich die Berufsfähigkeit...
 
von Claudia: Das würde aber bedeuten, dass auch die Azubis an sich arbeiten müssen.
Ja, genauso ist es. Ich finde das Buch gehört zum Beispiel auch im Ausbildungsunterricht.

Krankenpflegepersonal hat kaum ein BerufsSELBSTbewusstsein.

von Claudia: Der Vergleich mit der Schule ist gut.
Jo (zynisch), noch so`ne SystemBAUstelle. Du glaubst nicht wie viele Kinder extrem unter Druck gesetzt werden wegen der Noten und sie weinen auch. Die psychosomatischen Erkrankungen haben auch bei den Kindern (laut Krankenkassen) zu genommen.

von Claudia: Hier schreiben junge Erwachsene, keine Kleinkinder. Denen muss doch klar sein, dass andere Lösungen gesucht werden müssen.
Dann zeigen wir ihnen doch EINEN Lösungsweg.

Fakt: WIR können weder Junge noch Alte ERziehen.
Wir können "nur" zeigen wie wir in (mit) unserem Beruf miteinander
umgehen.

Krankenpflege ist ein Beruf wo jeder für sich verantwortlich ist (auch für andere) UND uns wird TEAMfähigkeit abverlangt.

Die Kombination macht es aus.
 

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