Alltag der Kinderkankenschwester

connyx

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12.04.2008
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Hallo zusammen!

Ja ich weiß, wir haben hier ein Thema "Ambulanter Kinderintensivpflegedienst" oder das Thema
"Tätigkeitsberichte von Krankenschwestern und Pflegern verschiedener Bereiche"
aber mich würde euer Alltag ganz gezielt in den verschiedenen Kinderpflegestationen im Krankenhaus interessieren.

Wieviele Kinder betreut ihr im Schnitt?
In wie weit lässt es sich zeitlich tatsächlich umsetzen z.B. ein Kartenspiel mit ihnen zu spielen, wenn Bezugspersonen nicht da sind aus welchem Grund auch immer.

Ich bedanke mich schon mal im Vorraus für die Beteiligung :)

:beten:
 
Ich hoffe das mit dem Kartenspiel ist jetzt nicht falsch rüber gekommen.
Es heißt ja, dass man so mitunter Kinder ablenken- oder ihnen das einleben in die Station bei längerem Aufenthalt etwas erleichtern kann.
Keinesfalls wollte ich damit den Anschein erwecken, dass ich damit meine das KKS Spiele zu spielen haben bzw. das ihre (Haupt-)Aufgabe wäre oder so. :roll:

Also bitte nicht falsch verstehen..... :/

(sry, fehlende Schlafstunden meinerseits mögen eventuell für Missverständnisse sorgen -.-)
 
Ich wüßte eher gerne, ob du aus persönlichem Interesse fragst, oder ob die Antworten hier für irgendwas gebraucht werden. Wenn ja wäre es nett zu wissen wofür...
 
Eigentlich bin ich nur neugierig.
Es gibt hier im Forum den einen oder anderen Beitrag über den Tagesablauf beispielsweise auf einer (Erwachsenen) Intensivstation
und wollte nun einfach mehr oder minder das selbe von z.B. der Neonatologie erfahren.
 
Na denn...

Neonatologische Überwachungsstation (Monitoring für alle ;-) ):
- 12 Plätze in der Station, dazu drei mit ans Monitoring angeschlossene Familienzimmer für bis zu 5 Kinder draußen auf dem Flur (wo die Eltern sich in sicherer Umgebung auf die Entlassung vorbereiten können und allein sind mit ihrem Kind und wo immernoch eine Pflegekraft fest für sie zuständig ist bei Fragen und Sorgen - die Kinder sind für die Eltern unsichtbar mit Monitor überwacht, die Pflegenden haben den Notfallpiepser dazu)
- in jeder Schicht 3 Pflegekräfte, tagsüber ein Arzt auf Station, abends und nachts per Piepser zwei Stockwerke weiter unten zu erreichen
- Früh- und Neugeborene ab der 33. SSW, selten kleiner da bei uns kein CPAP/Beatmung möglich ist, Gewicht der Kinder ab ca. 1300g (hypotrophe Kinder, Neugeborene mit Infekt/Anpassungsstörungen/Hyperbilirubinämie/Hypoglykämie, Frühgeborene mit Wärmebedarf und genereller Unreife und allem was das so mit sich bringt, ältere Frühgeborene ab der ehemals 23. SSW die kurz vor der Entlassung stehen, Extremfrühchen die zur Impfung von zu hause kommen und noch mal ins Familienzimmer einziehen, Kinder mit Entzugssymptomatik, selten auch mal ein Kind aus sozialer Indikation wenn z.B. die Mutter auf Intensiv liegt, dringend anderweitig behandelt werden muß (onkologisch, kommt öfter vor) oder leider verstorben ist)
- Hauptbeschäftigung: Patientenbeobachtung! (jede winzige Veränderung am Kind und auch im Verhalten der Eltern kann wichtig sein), Anleitung der Eltern vom ersten Tag an in Körperpflege, Ernährung, Grundlagen von Kinästhetics, auch bei Wärmebett oder Inkubator, Bonding so oft als möglich, Körperpflege, Trinkversuche, Trinktraining etc., Stillanleitungen, Schüleranleitungen, Organisatorisches (Doku, Visite morgens, danach Konsile, Änderungen umsetzen, Absprachen mit den beiden Neointensivstationen, der Wochenstation und dem Kreißsaal wegen Verlegungen etc., Elterngespräche über Neuerungen, Procedere, Entlassvorbereitungen etc., Pflegeplanung anpassen, noch mal mit den Eltern sprechen - oft bleibt nur die Hälfte vom 1. Gespräch hängen)
- Nebenjobs: Aufräumen, Betten putzen, Vorräte auffüllen, Infusionen richten, Papiere machen bei Neuaufnahme und Entlassung (ein Wahnsinnsverwaltungsakt), Mütter betreuen und ggf. mal auf der Wochenstation anrufen und die Kollegin dort auf die Frau aufmerksam machen (bei z.B. Kreislaufproblemen, Brustschmerzen, Depressionen oder wenn sie sich beim Händeschütteln verdächtig heiß anfühlt)
- sonst noch bei uns beschäftigt: Stationssekretärin halbtags, Reinigunskraft 2-3 Stunden vormittags, Physiotherapeutin bei Bedarf, Doktoranden auf der Suche nach Opfern für Studien, FSJ, PJ, Medizinstudenten
 
ebenfalls neo-imc, aber in Ö:
im prinzip fast genau so, wie julien es beschrieben hat. mit kleinen unterschieden.
wir betreuen auch kinder unter der 33. woche und führen auch binasalen CPAP durch ("richtig" beatmen tun wir aber nicht). gewichtsgrenze haben wir keine, ist aber eher selten, dass wir kinder haben, die deutlich unter 1kg wiegen.
wir betreuen 3 kinder im tagdienst und 4 im nachtdienst (2-schicht-system)
wir nehmen keine kinder aus der ambulanz auf, nur von unseren intensivstationen.
betten putzen tun wir nicht und stationssekretätin haben wir auch keine.
was ich bei den tätigkeiten noch ergänzen möchte ist die OP-vor- und nachbereitung (wir bringen die kinder selbst zum op und holen sie natürlich auch wieder ab, wenn sie nicht nachbeatmet werden müssen)
und das legen von venösen zugängen, auch zentralen. das frisst nämlich oft auch ganz schön viel zeit.

wir haben schon auch immer wieder kinder, die ewig lange bei uns sind und dementsprechend auch älter sind. da kann es schon mal vorkommen, dass man sich länger mit so einem kind, dem schon langweilig in seinem bett ist, beschäftigt. vorausgesetzt man hat grade zeit. und das ist nicht die regel :mrgreen:

meist geht die zeit, die man "zwischendurch" hat, für gespräche mit eltern drauf.
 
Uniklinik Göttingen

Halli Hallo.
Ich fange ab 01.09.11 meine Ausbildung als Kinderkrankenpflegerin in der Uniklinik Göttingen an.
Würde mich über Erfahrungen speziell in dieser Klinik sehr freuen.
Liebe Grüße
 

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