Wenn der Tod zum Alltag wird

Calypso, ich weiß nicht, wann Du Deine Ausbildung gemacht hast, aber zu meiner Zeit (damals...) war das mit dem Nase zuhalten gar nicht unüblich und eine akzeptierte Vorgehensweise. Heute würdest Du dafür u.U. richtig Ärger bekommen.
Ich bedaure heute noch, diesen Mist mitgemacht zu haben, kann es aber leider nicht ungeschehen machen.
 
Hallo!

Ich bin schockiert, was ich hier lese!!!

Trotz des ganzen Alltags-Streß kann ich von unserer Abteilung nur positives in der Richtung berichten.
Es kommt nicht so oft vor, das bei uns ein Pat.verstirbt, aber dann geht alles in Würde für den Toten ab.
Tagsüber machen wir dann sogar eine "Notpause" für Reflexion, egal ob der Dr.schon tobt, weiterzuarbeiten...ist mir völlig Schnuppe.

Gespräche, gerade auch bei neuen Kollegen sind wirklich wichtig.

Ich hatte als Schülerin eine ähnliche Erfahrung gemacht, da äußerte sich die damalige Leitung sehr negativ über meine damals "Lieblingspatientin" die verstarb.Ich habe die Leitung gehaßt und mir immer gesagt:"So wirst du nie werden".Die Leitung wurde damals abgesägt...haha

LG angiemaus0511
 
@Pflegeschock
Bei einem persönlichen "Lieblingspatienten" können andere nur Fehler machen...klar man hat Bezug zu dieser Person man wünscht sich nur das beste und verbringt möglichst viel Zeit damit alle Register des Pflegefachwissens anzuwenden weil es der Person ja auch gut tut und man viele Veränderungen mit ansehen kann.
Allerdings sollte jedem der in der Pflege arbeitet irgendwann wieder das Nähe und Distanzgefühl in den Sinn kommen.

Es ist zwar schade das du in der Hinsicht keine wirkliche hilfe angeboten bekommen hast, auch das du die Situation als sehr belastend empfunden hast. Allerdings musst du dir in der Einschätzung der beteiligten Personen evtl. auch deine persönlichen Emotionen eingestehen.
Meine Empfindung bei dem von dir Geschilderten ist schlicht weg, dass du in der Situation die gefühle eines Angehörigen entwickelt hast - Soll kein Angriff sein ist nur meine Empfindung und ist vielleicht auch garnicht so abwägig da der Tätigkeitsbereich neu für dich war.

Wir müssen allen Patienten gerecht werden und Empathie entgegenbringen, unabhänig ob Lieblingspatient oder die LTX aus Zimmer 15 die eigendlich ununterbrochen schellt und dann auch nur um ein Fenster zu schließen.
Wobei ich immer wieder die Erfahrung mache, dass wenn man sich auch nur 5Min. Zeit nimmt um mit ihr zu quatschen das schellen deutlich nachlässt zumindest was die Lakaienaufgabe dabei betrifft, egal...ich schweife ab...

Fakt ist auch wir sind nur Menschen und müssen irgendwie die Waage halten zwischen Mitgefühl und Distanz! Mitleid ist fehl am Platz genauso wie "abstumpfung"

Wir hatten auch mal einen Fall auf der Neurochirurgie wo ein Patient ein Glioblastom IV hatte, allerdings hat man ihn mit der Begründung "Es ist nur ne Zyste, die wird bestrahlt und danach können wir die entfernen" auf die Onko verlegt...das ist auch nicht Sinn der Sache...der Patient und sogar die Angehörigen wussten bis zu seinem Tod nichts von seiner infausten Prognose bzw. überhaupt von der Diagnose...
 

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