Abschlussprüfung schaffen...

Ich fragte, weil ich mich in der letzten Zeit intensiv mit der recht neuen Ausbildungs - und Prüfungsverordnung beschäftigt habe und ich bei den Schülern im Laufe der letzten Jahre festgestellt habe, daß zwar mehr Kompetenzen erworben werden sollen, daß die Schüler jedoch insgesamt weniger zu wissen scheinen.

Vieles scheint im Selbststudium erlernt werden müssen.

Bei den Gruppenarbeiten ist es häufig so, daß zwar die Gruppe, die am Thema arbeitet sehr viel über das eine Thema weiß und den anderen präsentieren kann.
Das bedeutet aber auf der anderen Seite, daß der Schüler zwar die Arbeiten seiner eigenen Gruppe sehr genau kennt, die der anderen nur vorgestellt bekam und daß hier sehr rasch große Lücken entstehen können, wenn man dann nicht selbst an dem ausgearbeiteten Thema intensivst arbeitet.

Etliche Schüler meinten, sie müßten sich vieles der Krankenpflege nahezu im Selbststudium beibringen, während das System seitens der Schule eher sehr positiv ist.

Das soll aber nun keine Kritik am "neuem " Ausbildungssystem sein, sondern mich interessiert das Thema an sich sehr und ich bin noch dabei mir eine Meinung über das Thema zu bilden.

Was ich sehe, sind sehr große Defizite in der praktischen Ausbildung, wegen der mangelnden Akzeptanz der Mitarbeiter, Vorgesetzten und auch des Arbeitgebers, der die Schüler zu gerne so einsetzt, daß Lücken im Dienstplan gefüllt werden, zu Lasten der Ausbildung auf den Stationen.
Die zustehenden Anleitungsstunden können bei der dünnen Personaldecke nicht ordentlich und im vollem Maße gegeben werden, was der Ausbildung tatsächlich schadet.
Meißtens kann man die Technik ja gerade noch vermitteln, aber alles das was an theoretischen Hintergrundwissen zu einer Lernaufgabe gehört muß oft sehr zusammengekürzt werden.
Andererseits reagieren 8 von 10 Schülern so, wenn man ihnen zu einem Thema Vorabinformationen mitgibt, mit denen sie sich vorbereiten sollen, daß diese Vorbereitung auf die Lernaufgabe nicht stattgefunden hat.

Viele Schüler sind sehr fleißig, was die Praxis betrifft, würde man die theoretische Vorbereitung auf die Lernaufgabe stärker gewichten, so gäbe es in der Praxis sehr große Abstriche, die häufig nicht stattfinden, weil die Anleitung vernachlässigt werden mußte.
Die Noten für den praktischen Einsatz wären fast durchweg um eine Zensur schlechter in der Praxis, als sie in der Regel ausfallen.
Stattdessen wird häufig jedesmal dasselbe schwerer gewichtet, nämlich wie rasch und sicher kann der Schüler die Grundpflege durchführen.

Das ist aber nur eine Beobachtung, die ich gemacht habe.

Liebe Grüße Fearn

sehr gut geschrieben...bei uns waren es vor 3 jahren 5 von 25 die durchgefallen sind und in der parallel klasse 10 !!!!!!! von 25....ich denk auch das da irgendwas nicht stimmt im ausbildungssystem...die meisten sind im mündlichen teil durchgesaust, den ich mit abstand am einfachsten fand.....sehr mekwürdig:sbaseballs:

mit den lückenfüllen durch schüler , war bei uns auch und hätt ich nicht so eine tolle mentorin gehabt wär ich nur zum waschen auf meiner prüfungsstation gewesen. Und mein ergebniss wäre sicherlich anders ausgefallen:twisted:
 
Herzlichen Dank,-
das ist sehr informativ.
Und mein Beitrag sollte keine Kritik am neuen Ausbildungssystem sein.
Ich hatte allerdings den Eindruck, daß das selbstständige Erarbeiten von Themen von einigen Schülern nicht ernst genommen wird, und daß die sich teilweise nur oberflächlich vorbereiten und suchte nach den Gründen hierfür.

Ich habe mehrere Fernstudien hinter mir, in denen man vollkommen auf sich allein gestellt seine Aufgaben erarbeitet.
Hier habe ich die Erfahrung gemacht, daß relativ wenige bis zum Abschluß durchhalten, wenn es beim Lernen um Selbstdisziplin und das Erreichen von Zielen geht, oder aber das nur genau das gelernt wird, was man schon gut beherrscht, weil es den eigenen Neigungen entspricht.

Kann man diese Kompetenz besser fördern und vor allem "wie" könnte das besser gelingen?

Allerliebste Grüße Fearn
 
Hallo Fearn,
ich denke wichtig ist ein stimmiges Rahmenkonzept des Ausbildungsträgers, in welchem eine sehr enge Vernetzung der Lernorte Schule und Praxis verankert ist.
Es wäre zB denkbar, dass dei Schüler Leistungsschein eerwerben müsen (ähnlich wei in einem Studium), welche in einer Art Studienbuch erfaset werden.

Die Aufgaben sind komplex zu stellen, müssen durch vertiefte Lektüre eigenständig vorbereitet werden- denkbar wäre auch das anfertigen von Hausarbeiten, Ausarbeitungen als Vorbereitung auf eine geplante Praxisaneitung.
Der Schüler soll ferner formulieren, was konkret er lernen will.

Alternativ wäre POL eine Überlegung.

Wie gesagt, für sowas ist das Gesamtkonzept maßgeblich- alleine wirst Du (leider) nicht viel bewegen.

Gibt es Arbeitskreise zusammen mit der Schule?
 
Hallo zusammen,es waren die schriftlichen Klausuren, die den Prüflingen das Genick gebrochen haben .....und es waren 9 von 37, also ich finde die Quote ist nicht gerade gering...... :weissnix:Grüße outsch

Sowas hab ich mir gedacht, sonst wär's ja auch kein Problem.
Wie bewertete die KPSchule denn die Fragen, im nachhinein, durchschauen wird man sich's ja schon?
Da ich's nicht weiß - darf sich die Schule eine Kopie der schriftlichen Prüfung machen? Ich mein, dass wir damals eine "alte" schriftliche durchgegangen sind.
Frag mich grad, ob ich, schriftliche Prüfung heute, nicht auch scheitern würde - war eine mittelmäßige Realschülerin, hab ordentlich gelernt, das feiern aber auch nicht vergessen, gelernt wurde anhand der Unterlagen von der Schule- man musste viel mitschreiben sowie den Büchern - damals hatte ich 3 Stück, die Juchli, ein Anatomiebuch und den Pschyrembel, das wars.

Ein Schüler der das Gymnasium durchläuft, lernt zu lernen, Eigenverantwortung zu übernehmen um zum Ziel zu kommen
dafür bleibt an den anderen Schulen häufig wenig Zeit - was zu entsprechenden Ergebnissen führt - für Azubis ohne Abitur - welche die Mehrzahl der Schulabgänger bilden.
Kommst "nur" mit dem Quali aus der Regelschule - hast schon genug Probleme, hier geht's dann weiter, das ist wenig ermutigend.

@lillebrit: Ausarbeitungen, Hausarbeiten - das ist bei uns'ren Azubis bereits drin.
 
ja sowars bei uns auch...gruppenarbeit+selbststudium waren bei und nicht gern gesehen..ich muss sagen mir liegt selbstudium sehr..aber vielen ist es nicht ihr ding ( aber wen man den abschluss machen will, muss man sich reinhängen ) so wen ich zurückblicke sind von unseren 5 durchfliegern alle realschülern aber es gab 2 von hunder absolventen insgesammt die mit 1,0 abgfeschlossen...und das waren auch beide ohne abi...also es liegt am schüler :D
 
An der Zusammenarbeit Schule/ Praxisanleitung wird intensiv gearbeitet.
Da sehe ich weniger die Problematiken.

Die Problematik besteht da wo die Ausbildung, die einzelnen Abteilungen betrifft, und sich dort die Interessen mit den Zielen nicht decken.
Es ist eher die PDL, die Abteilungsleitung und es sind die Mitarbeiter der Abteilungen, die sensibilisiert werden müssen und die den Sinn der neuen Ausbildungsordnung einsehen müssen, damit sie den Schüler nicht ausschließich als Arbeitskraft einsetzen, sondern auch die Gelegenheit zum aktiven praktischen Lernen geboten wird.

Wenn Du dich mal umhörst, dann bestehen seitens vieler Stationsleitungen Probleme damit, daß die Schülerbeurteilung nicht mehr ausschließlich in ihr Ressort fällt, zumal der Schüler Mitarbeiter der Abteilung ist und der Ausbildungsinhalt der Stationsleitung Personalbeurteilung war.
Hat die Stationsleitung keine Anleiterausbildung genosssen, oder sich damit nicht wenigstens beschäftigt, so wird der Schüler ausgebildet wie vor Urzeiten und der PA nur wenig Chancen gegeben. die Anleitung durchzuführen und die Lernaufgaben umzusetzen. Es besteht auch keinerlei Verpflichtungen eine einzige Anleitung einzuplanen seitens der Abteilung.
Meine letzten beiden Schüler sah ich 2 mal in den Dienstüberschneidungszeiten, und wenn ich nicht privat in meiner Freizeit herausgefahren wäre, dann hätte keine Lernaufgabe stattfinden können.
Ist die Praxisanleitung mein Privatvergnügen?
Da fehlt doch ein Schritt in der Umsetzung und es klafft ein großes Loch in der Planung.

Dh. der Schüler wird dann ausschließlich dahin geplant, wo man die meißten Hände benötigt, oder wo er die meißten Patienten waschen kann und Anleitungsstunden werden überhaupt nicht geplant, oder aber man muß darum regelrecht kämpfen, daß man die Lernaufgabe bearbeiten kann.
Unseren Kollegen ist meist nicht einmal klar, daß eine Lernaufgabe, die nicht ausgeführt wurde für den Schüler "ungenügend" beurteilt wird.

Hier müssen zunächst das Stationspersonal umdenken lernen und es müssen klarere Informationen kommen.
Die meißten Mitarbeiter haben in der Vergangenheit eine Mentorenfortbildung absolviert, die aber andere Inhalte als die PA hat.
Deshalb wird die Notwendigkeit der Lernaufgaben insbesondere bei den langjährigen Mitarbeitern nicht wahrgenommen.
Der Schüler wurde halt früher so angeleitet, und die neue Situation die sich aus der Ausbildungsordnung ergibt, gelangt nicht in das Bewustsein, vieler Mitarbeiter die nach dem alten System ausgebildet wurden.

Die verstehen überhaupt nicht, warum man Zeit für die Lernaufgabe mit der Praxisanleitung planen sollte, wenn der Schüler in der Zeit lieber Patienten waschen gehen könnte und somit "brauchbar" wäre.
Anleitung erfolgte früher nebenher und war die Aufgabe aller Mitarbeiter.
Das ist zwar auch heute noch so, was positiv ist, aber das ist eben nicht ALLES, was stattfinden muß.
Und gerade hier besteht noch ein sehr großer Informations-und Handlungsbedarf.
Die Schule und die Praxisanleitung hat da sicherlich weniger Kommunikationsprobleme, aber danach stößt man schon an die Grenze der Tolleranz der Klinikmitarbeiter und auch der Stationsleitungen, die lieber Dienstplanlücken mit dem Schüler ausgleichen und das als vorrangiges Ziel sehen.

Sicherlich ist das bei Stationsleitungen die "neuer" sind einfacher umzusetzen, aber es gibt eben nicht nur "frische" Stationsleitungen, und wenn diese nicht die Notwendigkeit einsieht den Dienst anders zu planen, dann ist die ganze Praxisanleitung für die Katz.
Das Defizit ergibt sich daraus, daß es keine klare Ansage oder Grundlage gibt, daß die Anleitungen in den Dienstplan integriert werden müssen, oder daß der PA darum erst kämpfen muß.
Schüleranleitung passierte in den vergangenen Jahrzehnten auf den Stationen immer nur nebenher. Das Argument der "älteren" Generation ist, "sie haben auch ihr Examen SO geschafft und gelernt. Die Mitarbeiter wissen zwar, daß die Ausbildungsordnung geändert wurde, die wenigsten kennen deren Inhalt.


Liebe Grüße Fearn
 
Hallo fearn,

da sprichst Du das grundlegende strukturelle Problem der deutschen Pflegeausbildung an: Schüler werden auf den Stellenplan angerechnet und stehen aufgrund der (nicht unerheblichen) Ausbildungsvergütung in einer Art Arbeitsverhältnis.
Es kommt zu der Doppelrolle "Lernender" und "Arbeitnehmer"- ein Konflikt der sich im Hinblick auf die drastisch veränderten personellen Ressourcen in der Pflege und den zukünftigen Wegfall der Zivis zugespitzt hat und sich weiter verschärfen wird.

Aus Sicht der Kliniken ist ein Ausbildung nur "rentabel", wenn man Schüler flexibel und "nutzbringend" einsetzen kann.
Gerade mit der neuen Ausbildung haben sich die Zeiten in den Einsatzgebieten des AGs drastisch verkürzt- es fallen alleine 500 Std. mehr Theorie an, es sind mehr Ausseinsätze fällig, die Einsatzlänge hat sich tlw. auf 4 Wochen verkürzt.
Das ist zumindest an kleinen Häusern ein nicht zu unterschätzender Faktor!

Lösbar wäre dieses tatsächlich nur durch eine Abkopplung der Ausbildung von den Häusern - die Schüler würden eine rein schulische Ausbildung ducrhlaufen und unentgeldliche Praktika (etwa 50 % der Ausbildungszeit) absolvieren.
Dafür stehen diese dann nicht mehr auf den Stellenplänen und müssen nicht "funktionieren".
 
Ich möchte hier noch mal aufgreifen, was Lillebrit auch schon geschrieben hat. Im Gegensatz zum alten Krankenpflegegesetz, wo man in der schriftlichen Prüfung eine Durchschnittsnote bekommen hat und negative Noten ausgleichen konnte, geht das heute nicht mehr. Es werden 3 Prüfungsklausuren geschrieben und keine darf schlechter sein als 4. Von daher ist es für mich nicht erstaunlich, dass die Zahl der Durchfaller höher wird.

Auch habe ich noch nicht gemerkt dass das Niveau der SchülerInnen sinkt. Sie sind genauso motiviert und gut vorgebildet wie in den letzten Jahren. Auch was die Schulabschlüsse betrifft hat sich bisher nichts verändert, etwa ein Drittel mit FOS oder allgemeinem Abitur, gut ein Drittel mit Realschule und ein knappes Drittel mit Hauptschule und (schulischer) Berufsausbildung. Die Schüler sind fleißig und motiviert und schreiben gute Klausuren.
Aber trotz Fleiß ist der dritten Tag das größte Problem, selbst für die SchülerInnen mit einem ansonsten guten Durchschnitt.

Ausbildungs- und Prüfungsverordnung für die Berufe in der Krankenpflege (KrPflAPrV):
§ 13 Schriftlicher Teil der Prüfung

(1) Der schriftliche Teil der Prüfung erstreckt sich auf die folgenden Themenbereiche
der Anlage 1 Buchstabe A:
...
3. Pflegehandeln an pflegewissenschaftlichen Erkenntnissen, Qualitätskriterien,
rechtlichen Rahmenbestimmungen sowie wirtschaftlichen und ökologischen Prinzipien ausrichten.
Aber bisher hatten wir (und vor allem die Schülerinnen) Glück. Es ist noch niemand durchgefallen, aber es ging bei einigen Auszubildenden haarscharf aus. Ein bis zwei falsche Antworten mehr -und es wäre passiert.
 
Diese Ausführen sind zu ergänzen um die mündliche Prüfung: auch hier müssen 3 separate Anteile mit mindestens "ausreichend" bestanden werden.
 
Bei uns sind damals 40% des Kurses durchgefallen. Am Ende waren eben fast nur noch Abiturienten übrig. Wieviel davon am Ende noch in der Pflege arbeiten? Gute frage.

Es ist doch mal wieder ein übliches Problem der Pflege. Ein Job der im Anspruch schwankt von einfachste Tätigkeiten die jeder ungelernte sich in 4 Wochen antrainieren kann bis hin zu Aufgaben die in sämtlichen anderen Ländern einen Bachlor Abschluss benötigen.

Jedes Jahr werden neue Aufgabenfelder in die Pflege reingequetscht aber es will keiner Bezahlen geschweige denn überprüfen ob die fachlichen Qualifikationen dafür vorhanden sind. Am Ende zählen eben doch nur die Kürzel auf den Zetteln. Sowas nennt sich in Deutschland Qualität.

Die Pflege in Dt muss sich endlich mal klar werden was sie will. Gut qualifiziertes Personal was mit Anspruch ausgebildet wird? Dann benötigt man dafür aber nur Leute mit guten Real oder besser mind. Abitur. Dafür muss der Job aber auch entsprechend gestaltet und bezahlt werden. Manchmal komme ich mir ziemlich ********* vor wenn ich 50% meiner Zeit damit verbringe die einfachsten Tätigkeiten auszuführen.
Oder wollen wir doch wieder in die einfache Tätigkeiten zurückfallen, jeden ausbilden und das theoretische Gerüst wieder runterfahren damit möglichste viele Leute Rücken waschen und putzen können. Das wird aber meiner Meinung nach nicht passieren.

Es ist eigentlich an der Zeit das endlich eine vernünftige Berufstrennung eingeführt wird in Pflegehelfer, Pflegeassistenten und G&KPfleger. Jeder mit unterschiedlichen Qualifikationen und definierten! Aufgaben.
 
nun das seh ich etwas anders.....für mich ist ganzheitliche Pflege das A u. O....dazu gehört nunma körperpflege genauso wie BE o. Inf.therapie dazu.
Ich bin dafür das Bereichspflege verbessert wird ..ich will bloß 3 Pat versorgen..dafür aber richtig:motzen: stell dir vor als pat kommt morgen eine zum waschen, dan eine andere zut BE, dan wieder eine andere macht den Verband...das ist doch mist...ich möchte als pat. eine ansprechperson haben:)
Ich möcht als KS meinen Pat intensiv kennenlernen und betreuen....das geht doch nur wen ich mich ganzheitlich um ihn kümmere:)

was du beschreibst ist für mich eher Funktionspflege und die hab ich in der Lehre gehasst:knockin:

bei uns wurde Reinigung sowie Essensausgabe ausgelagert...das find ich prima....spart viel Zeit , die man für die pat. hat:hippy:
 
Hallo Kessymaus,

"Ganzheitliche Pflege" bedeutet doch nicht, dass ich jede anfallende Aufgabe bei einem Patienten erledigen muss.
Wieso können bestimmte Tätigkeiten nicht an weniger qualifiziertes Personal deligiert werden?
Das hat doch noch nichts mit Funktionspflege zu tun.

Dein Wunsch nur drei Patienten zu versorgen und ich gehe einfach mal davon aus dass du von einer peripheren Station spricht, ist wohl kaum realisierbar und finanzierbar.

Eine "Weiterentwicklung" der Bereichspflege wäre die Primäre Pflege (Primary Nursing), aber auch die primäre Pflegekraft deligiert ihre geplanten Aufgaben.

Gruß, Mary
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Was den Einsatz von Hilfskräften betrifft, schlagen in meiner Brust zwei Herzen. Einerseits ist das Pflegepersonal so unterbesetzt, dass man über jede Entlastung der Pflegenden froh sein muss, andererseits waren es gerade die einfachen Tätigkeiten, bei denen man früher als Krankeschwester auch mal Zeit hatte, mit den Patienten zu reden, sie zu beraten und psychisch zu betreuen, was ja auch zu den Aufgaben von professionellen Pflegekräften gehört. Vor allem die Krankenbeobachtung leidet darunter, wenn Hilfskräfte die Arbeit übernehmen.
Von daher gebe ich Kessymaus vollkommen recht, statt immer mehr Hilfskräfte zu beschäftigen, müsste die Anzahl der Fachkräfte deutlich erhöht werden, aber woher sollen die kommen?

Die Pflegequalität leidet so oder so. Wenn ich Fachkraft-Stellen habe, die ich nicht besetzen kann, bin ich froh über Hilfskräfte, die zwar nicht in der gleichen Qualität arbeiten wie Pflegefachleute, sich aber wenigstens um die Grundbedürfnisse der Patienten kümmern.

@mary-jane
Du hast zwar recht, dass in der Primärpflege die Primary Nurse Arbeiten an andere deligiert, aber nicht (nur) an Hilfskräfte. Die Associate Nurse ist ebenso eine Fachkraft, wie die PN. Sie pflegt nach dem Plan des PN, wenn diese nicht da ist und muss in der Lage sein, vom Plan abzuweichen, wenn der Zustand des Patienten dies erfordert. Dazu muss sie m.E. eine Fachkraft sein.
[FONT=&quot][/FONT]
 
Warum net so viele Tätigkeiten delegieren, dass man zum bewussten beraten, anleiten usw. kommt. Ein Smalltalk wie früher üblich (und gerne als Beratung verkauft) erfüllt noch lange net die Anforderungen an eine professionelle Arbeit mit dem Pat. .

Wenn die Pflegequalität leidet, dann sollte Fachkraft dringend überlegen, wo das Organisationsproblem konkret liegt. Einem Youngster (dabei ist es egal ob Praktikant oder Azubi), der den ersten auf der Station ist, die Schüssel in die Hand zu drücken: geh mal zu Frau Meier udn wasch sie, dürfte net der richtige Weg sein.
Genauso muss Fachkraft in der Lade sein konkrete Beobachtungsaufgaben zu delegieren. Und wenn es per Checkliste ist.

Wir sind weit entfernt davon professionell arbeiten zu können. Dafür braucht es- analog zum Arzt- eine entsprechendes Fachwissen. Das ist bei uns aber flächendeckend nur fragmentär vorhanden. Damit ist eine sinnvolle Delegation eigentlich unmöglich.

Elisabeth
 
aber nicht (nur) an Hilfskräfte.

Danke Sr. S für deine Informationen, aber ich habe auch nicht behauptet, dass die PN nur an Hilfskräfte deligiert.
Dass die Pflegekraft, welche Patienten der PN übernimmt, die gleiche Qualifikation hat ist ja auch gut so und logisch.
Trotzdem könnten beide bestimmte Tätigkeiten die anfallen an weniger Qualifizierte abgeben.

Mit dem Thema hat das nun leider aber gar nichts mehr zu tun, fällt mir grad mal so auf:knockin:
 
Hallo

Hab mal eine entfernte Frage zu dem Thema.

Was ist bzw. darf eine "Schülerin" die aufs Wiederholen vom Examen (schriftlich) wartet? Kann man sie wie eine KPH sehen und nutzen? Oder darf sie rechtlich gesehen gar nix?

Frage aus aktuellem Anlass... Neue Mitarbeiter wurden eingestellt, sind durchgefallen und sollen nun trotzdem angestellt werden, ab dem bestanden Examen dann als KS.
 
Was ist bzw. darf eine "Schülerin" die aufs Wiederholen vom Examen (schriftlich) wartet? Kann man sie wie eine KPH sehen und nutzen? Oder darf sie rechtlich gesehen gar nix?

naja, gar nix wäre ja fatal :-)
Aber die "Schülerin" ist dann bis zur bestandenen Prüfung in einer Anstellung nur eine Hilfskraft, sprich Pflegehelferin.
Für eine KPH müßte sie auch eine Prüfung zu diesem Abschluss bestehen.

Gruß
outsch :emba:
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Passen die verschiedenen Bestrebungen, die wir im Moment in der Krankenpflege und Politik erleben überhaupt zusammen?

Wir haben auf der einen Seite das Bestreben die Pflege zu professionlisieren zu akademisieren und zu generalisieren, und auf der anderen Seite die Poliltik, die zb. die Zugangsvorraussetzung zur Ausbildung herabsetzt, oder aber ungelernte Pflegekräfte nach 10 Jahren Berufserfahrung automatisch professionalisieren möchte .

Wie unterscheiden sich die Aufgaben, die die verschieden ausgebildeten Menschen erbringen sollen?

Wie unterscheidet sich die Entlohnung ?

Wenn ich also 2 mal durch das Examen gerasselt bin, muß ich dann nur 6 Jahre fleißig weiterarbeiten um dann sowieso eine Anerkennung zu erhalten, oder wie ist das geplant?


Ich finde das alles insgesamt sehr undurchsichtig, denn die erforderliche Arbeit an den Patienten bleibt dieselbe. Alle arbeiten dann nachher dasselbe für unterschiedliche Löhne?

Ich habe das Gefühl, daß die Halbwertzeit der Entscheidungen die getroffen werden, höchstens 2 Monate beträgt und das das insgesamt eher einen sehr konfusen und ambivalenten Eindruck macht.

Oder ergeht nur mir das so?

Wie würde dann so eine Schichtbesetzung, die Aufgabenverteilung und die Entlohnungen für eine 32 Bettenabteilung praktisch aussehen? Hat das mal einer durchexerziert, wenigstens auf dem Papier?
Und wenn man das dann mal durchkalkuliert hat, bleibt dann am Ende eine Bezugs- oder Bereichspflege übrig oder was erhalte ich im praktischem Ergebnis?
Bevor ich mich festlegen wollte, was ich besser oder daran gut finden würde, würde ich gerne einmal sehen, was das in der Praxis für mich an der Basis überhaupt bedeuten würde?

Im Moment erlebe ich lediglich das totale Chaos, wenn eine vollexaminierte Kraft( weil diese nicht mehr ersetz-oder austauschbar ist) plötzlich wegen einer Erkrankung ausfällt, (trotz Poolschwestern) und unsere akademisierten Kräfte sind da leider auch keine große Hilfe.
Mit einer *** und einem Helfer oder Schüler, lassen sich keine Bereiche mehr versorgen, es sei denn man sieht die ganze Abteilung als einen Bereich an, dann paßt das wieder.;-))))/ unterscheidet sich aber nicht mehr sonderlich von einer Funktionspflege.;-)



Liebste Grüße Fearn
 

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