Abschaffung Pflegehilfskräfte/Pflegehelfer ohne Ausbildung in der Altenpflege

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Altenpflegehelfer
Akt. Einsatzbereich
Altenpflege
Hallo alle zusammen,
Kurz zu mir ich bin 27 Jahre alt, seit 13 Jahren Pflegehilfskraft (ungelernt) mit Abschluss eines Pflegebasiskurs und div. Fortbildungen. In verschiedenen Einrichtungen beschäftigt gewesen dementsprechend Erfahren. Familienvater von 2. Kindern.

Jetzt das Problem was mir Sorgen und Schlaflose Nächte bereitet. Nach dem aktuellen Landesverordnung (S-H) werden im kommenden Jahr bis unbekannt alle Beschäftigten Ungelernten Pflegehilfskräfte / Altenpflegehelfer/in. Einen Berufsverbot erhalten, da sie somit nicht mehr Qualifiziert sind weiter in der Altenpflege/ Pflege jeglicher Art zu Arbeiten.

Und das ist absolut unverständlich und eine Unverschämtheit, ich verliere somit meine Existenz und muss mich komplett neu Beruflich orientieren. Ich habe sehr viel Herzblut mit Sinn und Verstand gerne meine Heimbewohner stets gepflegt mit allem was dazu gehört.
Natürlich wurde mir die Ausbildung Angeboten genauso wie die Pflegefachkraft Ausbildung. Die ich ebenfalls gerne durchgeführt hätte, jedoch bin ich nur im Besitz eines Förderschulabschlusses. Und somit kein Anrecht auf ein Schulplatz (Schlechtes System) ich sehe es nicht ein Einen Hauptschulabschluss nach zu holen, da ich halt seit 13. Jahren diesen Beruf ausübe und nun bin ich für den Staat nicht mehr Kompetent genug!?.
Unsere Nichtsprachigen Arbeitskollegen, auch aus der Vergangenheit mit dennen ich gearbeitet habe, dürfen Sofort die Ausbildung ausüben obwohl sehr viele auch kein fließend Deutsch in Wort und Schrift beherrschen? Obwohl gerade Kommunikation wichtig ist.( Ich habe nichts gegen Ausländische Kollegen im Gegenteil gerne zusammen gearbeitet mit ihnen).

Ich Arbeite in einer Pflegeeinrichtung die aus 90% aus ungelernten Hilfskräfte besteht und diese Maßnahme soll zukünftig in unbekannter Zeit Bundesweit einheitlich werden. Es wird zukünftig die Ausbildung zur Pflegefachassistenz bezeichnet und neu Aufgestellt werden.
Ich Frage mich auch was aus allen ungelernten Hilfskräften wird Deutschland weit. Gerade auch bei dem Personalmangel und Fachkräftemangel herrscht. Wie soll das System funktionieren und wie sollen die Pflegeempfänger adäquat versorgt werden ob nun Grundpflegerisch oder auch mit Essen und Trinken versorgt werden?

Umsonst gibt es nicht ein Zitat "ohne euch Pflegehelfer sind wir Ex.Altenpfleger/Fachkräfte nichts".
 
Es wird - meines Wissens - kein Berufsverbot geben, aber die ungelernten Kräfte werden nicht mehr finanziert. Daher können sie ohne Ausbildung nicht weiter beschäftigt werden.

Dies ist schon länger bekannt und die Arbeitgeber überlegen sich vielerorts Möglichkeiten, ihre Leute - Pflegehilfskräfte, Versorgungsassistent*innen, Stationshilfen oder was auch immer die Bezeichnung sein könnte - entsprechend zu qualifizieren.

Das Pflegefachassistenteneinführungsgesetz ermöglicht zwar in Ausnahmefällen die Pflegeassistent*innenausbildung auch ohne Hauptschulabschluss, aber diese Ausbildung kommt erst 2027. Das hilft Dir also nicht. Bis dahin gibt es in einigen Bundesländern (Hamburg z.B.) zwar noch die Möglichkeit einer Pflegehelferausbildung ohne jeden Schulabschluss, aber Du bist wahrscheinlich ortsgebunden und kannst nicht einfach für ein Jahr umziehen.

Ergo: Den Schulabschluss nachzuholen und anschließend eine Ausbildung zum Altenpflegehelfer zu beginnen dürfte für Dich der sinnvollste Weg sein, ob Du das als Unverschämtheit empfindest oder nicht. Es gibt berufsbegleitende Möglichkeiten hierfür. Möchtest Du nicht selbst vorankommen, anstatt für den Rest Deines Berufslebens ungelernten Tätigkeiten nachgehen zu müssen?

Änderst Du bitte die Berufsbezeichnung in Deinem Profil? Es sorgt sonst für Verwirrung. Wenn Du die geschützte Berufsbezeichnung "Altenpflegehelfer" bereits führen dürftest, hättest Du das beschriebene Problem schließlich nicht.
 
Bis dahin gibt es in einigen Bundesländern (Hamburg z.B.) zwar noch die Möglichkeit einer Pflegehelferausbildung ohne jeden Schulabschluss
Gibt es z. B. auch in Bayern Berufsfachschule der Wertachkliniken ist Modellschule - Pflegehilfskraft: Ausbildung ohne Schulabschluss
oder Hessen Pflege in Hessen integriert (PFIN)
In S-H leider nicht, also müsstest Du eine andere Lösung finden (siehe Claudia).

Ich Arbeite in einer Pflegeeinrichtung die aus 90% aus ungelernten Hilfskräfte besteht

Bitte wie kann das sein? Das verstößt eklatant gegen die Fachkraftquote:
Selbst wenn diese inzwischen mancherorts gesenkt wurde, aber 10% (wenn es stimmt, was Du schreibst) kann nicht sein! Und darf auch nicht sein.
 
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Selbst wenn diese inzwischen mancherorts gesenkt wurde, aber 10% (wenn es stimmt, was Du schreibst) kann nicht sein! Und darf auch nicht sein.
Mein Mann ist Altenpfleger. Er wechselt jetzt ab Januar zu mir ins Klinikum :-) Was glaubst du, was er mir alles berichtet. Er war fast immer in seiner Schicht die einzige examinierte Pflegekraft im ganzen Haus, Sonst auf allen Etagen Helfer. Fachkraftkollegen sah mein Mann nur zur Übergabe.
Als er im Klinikum bei mir hospitiert hat, sagte die Schwester, "Sorry, heute viel zutun..", aber das empfand mein Mann eher entspannt :mrgreen: Vor allem ist er immernoch fasziniert, dass in einer Schicht sogar mehr als zwei examinierte Fachkräfte, Helfer und Azubis da sind und jeder seinen Bereich hat.Erstaunt ist er, dass es sogar Stationshilfen gibt, die Essen austeilen und einsammeln. :mrgreen:
Ich gönne es ihm von Herzen...
Ja die Altenhilfe wird von Helfern aufrecht erhalten. Wie die das schaffen wollen, ist mir ein Rätsel
 
Die Stationshilfen und Helfer wird es 2025 vielleicht nicht mehr geben. Sie werden nicht mehr über das Pflegebudget finanziert. Genau das ist das Problem, vor dem der TE steht.
 
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Mein Mann ist Altenpfleger. Er wechselt jetzt ab Januar zu mir ins Klinikum :-) Was glaubst du, was er mir alles berichtet. Er war fast immer in seiner Schicht die einzige examinierte Pflegekraft im ganzen Haus, Sonst auf allen Etagen Helfer. Fachkraftkollegen sah mein Mann nur zur Übergabe.
Ein Anteil von 50% Fachkräften bedeutet ja nicht, daß jederzeit 50% Fachkräfte anwesend sein müssen; sondern daß insgesamt beim Personal 50% Fachkräfte dabei sein müssen,
Wenn man jetzt bedenkt, daß z. B. nachts ständig eine Fachkraft da sein muss und z. B. die Leitungen Fachkräfte sind, dann fließen die ja auch schon in die Berechnung mit ein und fehlen je nachdem anderswo.
Außerdem wurde die Quote von 50% inzwischen von mehreren Bundesländern gesenkt.

Für mich ein katastrophaler Zustand. Auch wenn ich nichts gegen die Helfer habe, aber so geht´s nicht weiter.
 
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Unsere Nichtsprachigen Arbeitskollegen

Jemanden, der nicht fließend Deutsch spricht, als ‚nichtsprachig‘ zu bezeichnen, ist herabwürdigend.


Abgesehen davon gibt es viele Pflegefachkräfte, die in ihrem Heimatland studiert haben, hier jedoch als Pflegehelfer arbeiten müssen, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Die Bürokratie ist für alle eine Herausforderung.
 
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Ich würde die Gelegenheit beim Schopf ergreifen und mich erkundigen: Welche Hilfen erhalte ich bei einer Ausbildung. Gerade in der Pflege, gab es immer wieder Wellen, in denen selbst ausgebildete Krankenpflegehelfer angeblich entlassen werden sollten, wenn sie keine 3 jährige Ausbildung machen. Dieser " wellenartige Ausbruch", erfolgte in den letzten Jahrzehnten mindestens 4 mal, seit dem ich im Beruf bin. Je älter Du wirst, desto kleiner wird die Chance sich neu zu orientieren. Evtl. unterstützt der Arbeitgeber oder das Amt eine richtige Ausbildung ! Das kann sicherlich mal über den Zeitraum der Ausbildung hart werden. Das ist aber kein Vergleich zu den ständigen Zitterpartien, die noch auf Dich zukommen könnten. Liebe Grüße Christina
 
Für mich ein katastrophaler Zustand. Auch wenn ich nichts gegen die Helfer habe, aber so geht´s nicht weiter.
Hallo Martin,

Es wäre sehr wünschenswert, wenn die Altenhilfe einen ganz neuen Umbruch erfährt, sich in einem ganz neuen "Kleid" präsentiert und ganz neue Wege gehen würde.
Es geht so nichtmehr weiter! Die Altenhilfe müsste für die junge Pflege attraktiver werden. Medizinische Versorgungen vor Ort durchführen. Zb auf Anordnung Nadel legen und Infusionstherapie durchführen dürfen. Ob nun bei exsikkierte Bewohner, oder Antibiotika iv usw usf.
Nicht allein nur, das es dem Bew damit viel besser ginge, da es zu viel weniger Krankenhauseinweisungen kommen würde, sondern auch für das Personal, dass die Arbeit ja tun muss.
Diese "Zwangsbebastelung" und diese alten Lieder Singen MÜSSEN, ist eine Unzumutbarkeit für Bewohner.
Ich fände für die Altenilfe das Model von Erwin Böhm viel besser.
Ein Essensbuffet erstellen, Bewohner solange schlafen lassen, wie sie möchten und die Dienstzeiten gestaffelt daran anpassen.Nichtmehr um 6 Uhr wecken.
In Zeiten von Work life Balance Dienstplan selber schreiben lassen, 4 Tage Woche einführen.... Mit der Zeit gehen!
Generell muss die Pflege verstehen, dass unsere Jugend nichtmehr so sind wie wir älteren. Wir müssen mit der Zeit gehen. Die Altenhilfe wird aber bald bis zum Stillstand kollabieren. Es muss jetzt was passieren.
Pflege geht uns allen an und wir werden alle alt.
 
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Es geht so nichtmehr weiter! Die Altenhilfe müsste für die junge Pflege attraktiver werden. Medizinische Versorgungen vor Ort durchführen. Zb auf Anordnung Nadel legen und Infusionstherapie durchführen dürfen. Ob nun bei exsikkierte Bewohner, oder Antibiotika iv usw usf.
Nicht allein nur, das es dem Bew damit viel besser ginge, da es zu viel weniger Krankenhauseinweisungen kommen würde, sondern auch für das Personal, dass die Arbeit ja tun muss.
Ich würde noch weiter gehen und Advanced Practice Nurses in den Pflegeheimen befürworten, die dann selbst z.B. Infusionen bei Exsikkose oder Laxantien bei Obstipation anordnen dürfen. Das käme nicht nur den Pflegebedürftigen zu gute, es würde auch eine Menge Geld für vermeidbare Krankenhauseinweisungen ersparen.

Ist aber off-topic: Ungelernte Pflegehelfer*innen wie der TE sind von APNs ziemlich weit entfernt.
 
Es wäre sehr wünschenswert, wenn die Altenhilfe einen ganz neuen Umbruch erfährt, sich in einem ganz neuen "Kleid" präsentiert und ganz neue Wege gehen würde.
Es geht so nichtmehr weiter! Die Altenhilfe müsste für die junge Pflege attraktiver werden. Medizinische Versorgungen vor Ort durchführen. Zb auf Anordnung Nadel legen und Infusionstherapie durchführen dürfen. Ob nun bei exsikkierte Bewohner, oder Antibiotika iv usw usf.
Da bin ich bei Dir bzw. bei @-Claudia- , das betrifft die komplette Pflege, nicht nur die Altenhilfe:
Pflege müßte selber bestimmte Dinge/Maßnahmen verordnen können, ohne für jeden Furz eine ärztliche Verordnung zu benötigen - das ist einfach nicht mehr zeitgemäß, ein Riesenhemmschuh für die gesamte Gesundheitsversorgung in D und international m. W. auch nicht mehr üblich (zumindest im englischen Sprachraum).
Diese "Zwangsbebastelung" und diese alten Lieder Singen MÜSSEN, ist eine Unzumutbarkeit für Bewohner.
Da fehlt mir ehrlich gesagt der Einblick; aber gerade die Beschäftigung mit den alten Menschen war doch m. W. immer der Kern der Altenpflege und ein grundsätzlicher Unterschied zur Krankenpflege.
Von daher finde ich Lieder singen oder basteln mit den Bewohnern nicht falsch, so lange es ein Angebot an die alten Menschen ist.
Ich fände für die Altenilfe das Model von Erwin Böhm viel besser.
Ein Essensbuffet erstellen, Bewohner solange schlafen lassen, wie sie möchten und die Dienstzeiten gestaffelt daran anpassen.Nichtmehr um 6 Uhr wecken.
In Zeiten von Work life Balance Dienstplan selber schreiben lassen, 4 Tage Woche einführen.... Mit der Zeit gehen!
Was die Work-Life-Balance, den Dienstplan u. a. betrifft bin ich absolut bei Dir... aber das hat doch nichts mit Böhm zu tun, oder?
 
Da fehlt mir ehrlich gesagt der Einblick; aber gerade die Beschäftigung mit den alten Menschen war doch m. W. immer der Kern der Altenpflege und ein grundsätzlicher Unterschied zur Krankenpflege.
Von daher finde ich Lieder singen oder basteln mit den Bewohnern nicht falsch, so lange es ein Angebot an die alten Menschen ist.

Bevor ich Gesundheits-und Krankenpflegerin wurde, habe ich Altenpflegerin gelernt und es war zumindest damals noch so ( fast 20 Jahre her), dass es Beschäftigungsangebote in Altenheimen gab, und jeder Senior nach dem Gießkannenprinzip "Hoch auf dem gelben Wagen" aufgedröhnt bekam, ...unabhängig seiner Biographie :mrgreen: Also auch JEDER nur erdenkliche Heimbewohner musste Lieder mitsingen, ob die ihm gefielen oder nicht. Wenn mich jemand in 30 oder 40 Jahren damit vollsingt, werde ich aggro.. nur zum Verständnis. :aetsch:
Das Erwin-Böhm-Konzept finde ich deswegen viel zeitgemäßer, weil Senioren aus einer Zeitreise abgeholt werden, wo sie Leistungsstark in ihrem Leben gewesen sind, und diese Ressourcen werden dann durch entsprechendes Fachpersonal reaktiviert. -Ohne "Fiesta Mexicana"-Lieder- Ohne fiese Bastelrunden..

Das war OT, aber es galt nur zum Verständnis.

Wie es heute in den Heimen ausschaut, dafür habe ich keinen Plan, aber wie man überall hört, hat sich seit 2006 auch nichtsmehr geändert.
Nur das in Heimen der Fachkraftmangel so massiv wurde, dass es pro Schicht im gesamten Altenheim nur eine Fachkraft gibt.

Du hast geschrieben:
aber das hat doch nichts mit Böhm zu tun, oder?

Im entferntestem Sinne vielleicht ... Mit Erwin Böhm Konzept erreicht man viel schnellere Pflegeziele , als wie es aktuell der Fall ist..

Altenpflege-Arbeit, die richtig durchgeführt wird, (also so RICHTIG richtig) ,kann sehr sinnstiftend sein... Es könnte alles so schön sein... *träumweiter*


Das war aber jetzt tatsächlich am Thema vorbei .. sry dafür
 
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Passt schon, danke für Deine Einschätzung.
 
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