50% Pflegeschule 50% Station?

Hannes1997

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12.04.2021
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Gesundheits- und Krankenpfleger
Akt. Einsatzbereich
Intensivstation
Moin,

ich arbeite aktuell auf einer Intensivstation und spiele mit dem Gedanken berufsbegleitend Pflegepädagogik zu studieren.
Hat jemand Erfahrung damit, nach dem Studium als Lehrkraft an einer Pflegeschule zu arbeiten, gleichzeitig aber auch noch auf Station zu arbeiten? Wenn ja, gibt es Probleme mit Dienstplangestaltung usw.?
 
Ist möglich, hängt aber immer an den Akteuren ob das gut funktioniert oder Probleme macht. Etwas einfacher könnte es sein, wenn Schule und Station unter einem Träger sind. Aber auch wenn es unterschiedliche Träger sind, ist das mit Absprachen und Willen von beiden Seiten deinen Wunsch von 50/50 zu erfüllen, möglich. Z.b. ist denkbar, dass du immer feste Wochentage in der Schule bist und sonst deiner Station verfügbar bist.

Denk frühzeitig daran, dass auch berufsbegleitende Studiengänge häufig ein Praxissemester in Vollzeit (bzw. entsprechend länger in Teilzeit) verlangen. Hier können unbezahlter Urlaub oder Überstunden eine Option darstellen. Letztere sollten somit frühzeitig aufgebaut und mit deinem Arbeitgeber so vereinbart werden.

Hier und da kommen KollegInnen mit dieser Arbeitskonzeption in Rollenkonflikte wenn es um ihre Funktionen als Lehrende oder Pflegende geht. Stell dich darauf ein, dass dein Weg nicht jedem gefallen könnte oder hier und da einige Überraschungen auftauchen. Einfaches Beispiel (auch wenn es nichts mit Dienstplangestaltung zu tun hat): Nähe und Distanz bzw. "Du" & "Sie" zwischen dir und deinen Lernenden in deiner Rolle als Lehrender oder als anleitenden Pflegekraft auf Station. Weiter kann dir gerade in der Anfangszeit deiner Lehrtätigkeit die Arbeit mal plötzlich über Kopf wachsen. Da kann es schonmal passieren, dass du neben Nachtdiensten noch ein dir u.U. weitgehend unbekanntes Thema für deine Lernenden aufarbeiten musst, aber der Dienst dir schon an deine Reserven gegangen ist. Zwei Baustellen sind immer aufwendiger wie eine.

Nicht falsch verstehen, des kann man schon schaffen, aber das Privatleben wie Familie, Beziehung, liebgewonnene Hobbys usw. müssen da schon mitspielen bzw. auch Mal hinten anstehen können. Nicht nur beim berufsbegleitenden Studium, sondern auch bei der folgenden doppelten Tätigkeit. Die zu Beginn angenommenen 50/50 können da plötzlich mal 50/70 werden. :wink: Schau frühzeitig wo du Puffer möglich machen kannst oder Versuch dir Strategien für stressige Phasen zu entwerfen, dass es dich nicht so leicht aus der Bahn wirft.

Wenn deine Stationsleitung und PDL dir da wohlgesonnen sind und die Schule bzw. Schulleitung und Team dich haben wollen, dann kann das gut klappen - auch mit dem Dienstplan. Am besten vorher mal bei den vorraussichtlich Betroffenen unverbindlich abchecken :wink:

Ich wünsch dir gute Nerven, anhaltende Motivation und vorallem wohlgesonnene Vorgesetzte :wink:
 
Moin,

ich arbeite aktuell auf einer Intensivstation und spiele mit dem Gedanken berufsbegleitend Pflegepädagogik zu studieren.
Hat jemand Erfahrung damit, nach dem Studium als Lehrkraft an einer Pflegeschule zu arbeiten, gleichzeitig aber auch noch auf Station zu arbeiten? Wenn ja, gibt es Probleme mit Dienstplangestaltung usw.?
Einer meine Berufsschullehrer hat das genauso gemacht. Wie Niesreiz schon anmerkt. Das war unter dem gleichen Träger.
50% Lehrer allerdings schon fertig mit der Pädagogischen Ausbildung und 50% Intensivstation.
Wir fanden den Lehrer alle toll. Der hatte noch einen realistischen Einblick in den Stationsalltag und seine Tücken.

Bei uns im Haus gibt es sogar TZ die eine Station und die andere. Allerdings nur 2 Stationen.
Manche würden gerne durch alle ITS und AN rollen. Das möchte man aber von der Leitung her nicht. Dann sollen die Leute in den Personalpool für I&A.

Kleine Anmerkung noch. wenn du im 50/50 Bereich bleiben möchtest macht sich diese Praxis beim gleichen Träger Praktischer. Da du da 100% beschäftigt bist und die Aufteilung intern nur 50/50 sind. Also nur ein und nicht 2 Beschäftigungsverhältnisse hast.

Wenn du bei 2 verschiedenen bist hat du ja auch 2 AG. Somit hättest du den einen Job auf Steuerklasse 1 oder ähnlich und die andere auf Steuerklasse 6.
DAs mache ich z.B. so. Allerdings mit 80/20. Bei den 20 fällt die Klasse 6 nicht so dolle ins Gewicht. Ich zahle knapp 50€ Lohnsteuer. Liegt auch daran das mein HauptAG eine Steuermeldung an meinen Nebenjob macht und diese entsprechend die Lohnsteuer gleich richtig berechnen. Das ist eine Nettigkeit und macht nicht jeder AG.
Der Rest geht in die Sozialvers. das ist ja nicht verkehrt. Ich habe aktuell so mehr Geld raus als würde ich 100% bei meinem HauptAG arbeiten.

Ich kenne allerdings auch Kollegen die wirklich 50/50 bei zwei AG halten. Wie das Finanziell aussieht... keine Ahnung. Ob die das in Kauf nehmen oder sich irgendwo im Lohnsteuerausgleich wiederholen.
 
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