Zu wenig Pfleger/Pflegerinnen?

@ Joerg - kein Klischee, sondern nach wie vor traurige Realität. Sicherlich "helfen" die meisten Männer heutzutage im Haushalt. Aber das sie ihn schmeissen, ist ja wohl eher die Ausnahme.

Ich hatte mal einen Lebenspartner, der auch in der Welt erzählt hat, er würde in seiner Freizeit NEBEN der Arbeit IMMER den Haushalt schmeissen, wenn er am Wochenende mal durchgewischt oder gesaugt hat und alle haben mich beneidet, weil er ja so toll war und IMMER ALLES gemacht hat. Sie haben das einfach mal geglaubt und gedacht, ich würde während dieser Zeit Kaffee trinkend auf der Couch liegen und es mir gut gehen lassen.

Aber ich glaube, das ist das falsche Thema hier. :flowerpower:
 
Nun habe ich schon häufiger im Thread gelesen, dass es an mangelnder Organisation liegt.
Jetzt sagt mir, was tut ihr dagegen? Seid ihr aktives Mitglied des DBfK, des Pflegerates o.ä., oder tut ihr nur so, als wärt ihr empört?
Darüber zu sprechen mag ganz nützlich sein um die Probleme aufzuzeigen. Aber jedem, der sich ein wenig intensiver mit der Berufspolitik außeinandergesetzt hat (und sei es nur das regelmäßige Lesen der Threads hier im Forum), dem wird deutlich geworden sein, wo noch unausgeschöpftes Potential der Pflege in Deutschland liegt.
Doch statt zu diskutieren muss doch nun endlich einmal gehandelt werden!
Ich mache was ich in meinem Wirkungskreis machen kann. Zur Zeit beschränke ich mich auf die horizontale Feindseligkeit und arbeite mehr mit dem Personalrat (gebe Informationen weiter, mache Aufmerksam auf interen Klärungsbedarf usw). Da ging und geht viel freie Zeit von mir drauf (überwiegend per Mail und schriftlich von zu Hause aus, aber auch außerhalb meiner Dienstzeit zu persönlichen Gesprächen in der Klinik).
Außer für die BGW zahle ich keine Mitgliedsbeiträge mehr. Bei einem Gehalt von früher 400,- € oder jetzt 900,- € als Teilzeitkraft überlegt man(n)/frau sich gut ob er/sie das Geld nicht eher für die Familie braucht.
Ich habe vor kurzem einen Verein in meiner Nähe gesucht, um da aktiv tätig werden zu können, leider sind die Verbände für mich zu weit weg.
Es würde mich a. deutlich mehr meiner freien Zeit kosten und b. Mitgliedsbeitrag.

von Joerg: Oh je, jetzt geht's aber richtig in die Klischeekiste. Sicher gibt es viele Männer für die Haushalt ein Fremdwortwort ist, aber es gibt auch genug Frauen für das so ist und wo der Mann den Haushalt schmeißt (neben der Arbeit her).
Es hat sich schon gesellschaftlich etwas getan. Notfalls wird halt eine Reinigungskraft eingestellt, nur überwiegend ist die Tatsache nun mal so das Frauen diese Tätigkeiten vermehrt leisten. Ist ja auch nix schlimmes, nur fehlt ihnen dann diese Zeit woanders.

Wir Frauen haben nun mal eine engmaschigere BIOlogische Uhr, ihr Männer könnt Euch biologisch mehr Zeit lassen Kinder in die Welt zu setzen (UUUND die dazugehörige JÜNGERE Partnerin).
Das ist eine Tatsache und das hat mit Klischeekiste absolut nix zu tun, gehört aber zu unserem gesellschaftlichen Leben.
Man hat festgestellt das Frauen durchschnittlich älter sind, um ihren GEPLANTEN Kinderwunsch zuerfüllen.

LG
Claudia B.

PS: Selbst eine Überlastungsanzeigen will kaum eine/einer Kollegin/Kollege unterschreiben. Selbst schreiben schon mal garnicht. "Nööööö, sooooo war das ja nun auch wieder nicht gemeint...."

Sie mekern, toben (nur innerhalb der Abteilung), aber sich an den Personalrat wenden tun die wenigsten (unsere jetzige PDL lässt alles laufen und sitzt ihre Zeit ab).
Mir tut die neue PDL (ab März schon, fast ;)) leid, weil sie viel aufzuarbeiten hat und ich bin mir sicher das sie über vieeeeles vorher NICHT informiert wird.
Also zurück auf Los und wieder alle Papiere (Protokolle, Dienstpläne zusammen suchen) um von (halbwegs) neuen anzufangen (der Personlrat weiß es schließlich schon).
 
Stellen wir uns ein Riesenfußballfeld vor. Auf dem wuseln viele Leute rum. Da ist einer, der schneidet mit der Nagelschere die Halme und verteidigt dies Areal gegen den, der mit der Sense unterwegs ist. Die Halme mit der Schere zu kürzen ist angenehmer für den Grashalm. Der nächst daneben stellt fest, dass man besser gar net scheiden sollte. Biotop und so. Der erfreut sich an seiner "unrasierten" Rasenfläche. Und dann gibt es da den, der erst mal alles untergräbt und für die Neuaussaat steht. Lauter kleine "Experten" in der Rasenpflege.

Am Rande des Feldes stehen andere und beobachten das. Es soll demnächst der Anpfiff erfolgen, der Ball soll rollen. Dafür braucht man einen einwandfrei gepflegten Rasen. Man schaut auf die Uhr und stellt fest- nun ist es aber genug. Das Feld wird geräumt, der Rasenmäher wird angeschmissen... . Und jetzt siehst vor dem Stadion den mit der Nagelschere, wie er sich liebevoll um ein Grasbüschel kümmert. Der mit der Sense mäht ein kleines Rasenstück die Straße runter. Dann gibt es den, der so gerne alles neu hätte. Der ist gerade dabei eine Laterne zu verschönern und Efeu einzupflanzen. Der Biotopfreund hat sein Areal gefunden. Und alle wuseln und sind zufrieden. Der Platzwart wirft einen letzten Blick auf die "Gärtner", schüttelt den Kopf und wendet sich ab. Er geht dahin, wo der Ball rollt.

Pflege wird sich in D wahrscheinlich nie organisieren. Sie leidet unter einer net vorhandenen Anerkennung. Jeder versucht auf seine Art und Weise vor Ort, dass einzufordern, was ihm zusteht. Dabei wird akribisch darüber gewacht, dass man ja net weniger bekommt als der andere. Man ist eifrig damit beschäftigt seinen Weg als den richtigen zu verteidigen und glaubt, dass dies die anderen dazu bringen wird zu folgen.

Und so pflegt jeder seine Marotten. Jammert rum, dass des nix wird. Dieses Jammern hat eine große Bedeutung für den Einzelnen. Es ist in Fleisch und Blut übergegangen, dieses Jammern. Es ist geradezu essentiell geworden. Das Jammern wird mit aller macht verteidigt. Dafür sind auch die abstrusesten Begründungen dabei- Hauptsache Jammern. Wobei man es selber natürlich net jammern nennt. Das hat sowas negatives. Und trotzdem ist es nix weiter als Klagen.

Aber jede flächendeckende Veränderung würde bedeuten, dass man net mehr Jammern kann. Das würde bis ins tiefste Mark gehen. Net wenige würden den letzten Halt verlieren. Ganze Temas wüssten plötzlich net mehr, was sie tun sollen. Die gemeinsame Orientierung wäre weg.

Wasch mir den Pelz aber mach mich net nass- so nennt der Volksmund das Verhalten der Pflege.

Elisabeth
 
Das wird mir jetzt zu philosophisch hier....
 
von Elisabeth Dinse: Jammert rum, dass des nix wird. Dieses Jammern hat eine große Bedeutung für den Einzelnen. Es ist in Fleisch und Blut übergegangen, dieses Jammern. Es ist geradezu essentiell geworden. Das Jammern wird mit aller macht verteidigt. Dafür sind auch die abstrusesten Begründungen dabei- Hauptsache Jammern. Wobei man es selber natürlich net jammern nennt. Das hat sowas negatives. Und trotzdem ist es nix weiter als Klagen.
Genau und darum kann ich nur mein Gejammere abstellen und mein Pelz wird verdammt naß, das kann ich Dir versichern.
Irgendwie habe ich das Gefühl die Klagemauer hört einfach nur andere Dinge.

von Elisabeth Dinse: Pflege wird sich in D wahrscheinlich nie organisieren. Sie leidet unter einer net vorhandenen Anerkennung. Jeder versucht auf seine Art und Weise vor Ort, dass einzufordern, was ihm zusteht. Dabei wird akribisch darüber gewacht, dass man ja net weniger bekommt als der andere. Man ist eifrig damit beschäftigt seinen Weg als den richtigen zu verteidigen und glaubt, dass dies die anderen dazu bringen wird zu folgen.
Nö, ich lasse, SIE wollen es doch so.
Es gibt genug EINspanner, die lassen sich die Kartoffeln aus dem Feuer holen, geht es gut sind sie die Helden, geht es nicht gut bist du die Doofe.
Wir brauchen IMMER eine Schuldige oder einen Schuldigen, aber es ist immer der schuldig der am wenigsten zu tun hat mit dem Problem.

Schritt für Schritt arbeite ich (meine mir wichtigen) Probleme ab, profitiere ich, haben die anderen schließlich auch etwas davon.
Das hat mir die Praxis gezeigt und es klappt (mal mehr, mal weniger ;)).

Alles ist besser, wie nix zu tun und da nehme ich auch in Kauf die Doofe zu sein (im VORfeld und nur nach Meinung BESTIMMTER Leuten).
Lass sie jammern, lass sie stöhnen, mach sie aufmerksam, distanziere dich und mache was du ändern kannst, wenn es wichtig für dich ist.

Stinkt der Fisch vom Kopf, ist der Rest vom Fisch auch schlecht.

ICH kann nicht in ganz D Dinge verändern, aber ich kann schon mal da ANfangen etwas zu verändern wo ich im kleinen EINgreifen kann.
Außerdem kommt JÜNGERES Personal dazu und alleine dafür lohnt es sich (meiner Meinung nach) ihnen zu zeigen das nicht jeder so phlegmatisch ist.

Hm..., ist so als wenn du einen Stein in einen See schmeißt, er zieht Kreise und er KÖNNTE auch mal Wellen erzeugen. ;)

LG
Claudia B.
 
ich denke, der schlüssel liegt in der bezahlung und der profession(alisierung).

es hat nichts mit dem geschlecht zu tun.


die pflege verhält sich insgesamt unprofessionell. und das ist auch wenig verwunderlich, finde ich, wenn sie doch dieselbe breite abdeckt, wie auch eine ärztliche tätigkeit, dabei aber immer nur an der oberfläche bleibt (von eher wenigen ausnahmen mal abgesehen).

und wenn ich mir dabei die altenpflegeausbildung ansehe, dann habe ich bereits an dieser stelle keine fragen mehr. da wird mir eher traurig zumute um die zukunft.


wenn etwas verändert werden muss, dann sind es die löhne & die ausbildung. ob sie länger werden muss, halbakademisch, höhere zugangsvoraussetzungen oder was auch immer in dieser richtung - aber passieren muss etwas.
 
ich denke, der schlüssel liegt in der bezahlung und der profession(alisierung).

es hat nichts mit dem geschlecht zu tun.


die pflege verhält sich insgesamt unprofessionell. und das ist auch wenig verwunderlich, finde ich, wenn sie doch dieselbe breite abdeckt, wie auch eine ärztliche tätigkeit, dabei aber immer nur an der oberfläche bleibt (von eher wenigen ausnahmen mal abgesehen).

und wenn ich mir dabei die altenpflegeausbildung ansehe, dann habe ich bereits an dieser stelle keine fragen mehr. da wird mir eher traurig zumute um die zukunft.


wenn etwas verändert werden muss, dann sind es die löhne & die ausbildung. ob sie länger werden muss, halbakademisch, höhere zugangsvoraussetzungen oder was auch immer in dieser richtung - aber passieren muss etwas.
Ich denke es hat mit beidem (Geschlecht UND Ausbildung) zu tun (aus den vorher geschriebenen Gründen).

Wir können noch so viel Geld bekommen, die Arbeitssituationen ändern sich nicht dadurch und auch das Verhalten des Pflegepersonales wird sich nicht ändern. Außerdem bezweifele ich ob dann wirklich mehr Männer in unseren Beruf streben würden.
 
Schritt für Schritt arbeite ich (meine mir wichtigen) Probleme ab, profitiere ich, haben die anderen schließlich auch etwas davon.
...Es gibt genug EINspanner, die lassen sich die Kartoffeln aus dem Feuer holen, geht es gut sind sie die Helden, geht es nicht gut bist du die Doofe.
dir ist schon klar, dass du dich selber beschreibst?

Ich hab bewusst die Reihenfolge deiner Sätze verändert damit deutlich wird, was ich meine: Du beklagst die Inaktivität, das Desinteresse deiner Kollegen an DEINEN Problemen. Ergo: beklagen = jammern,

Wie geschrieben: jeder ist in seinem Gärtchen unterwegs und will seine Ernte optimieren. Aber selbst in einer Kleingartensparte muss man sich zusammneschließen um die Interessen zu vertreten. Nur in der Pflege, da ist es anders. Da guckt jeder zuerset mal auf SEINE eigenen Bedrüfnisse udn erwartet, dass DIESE BEDÜRFNISSE als das Maß der Dinge gelten wenn es um Veränderung geht. MEIN ZIEL ist das einzigst richtige. Wirklich? Vielleicht sehen dich deine Kollegen ganz anders und verweigern dir deshalb die Gefolgschaft?

Wenn du einen Stein in einen kleinen Eimer schmeißt, dann kann das Wsser unter Umständen überschwappen. Bei einem kleinen See werden ev. die Kreise nich das Ufer erreichen- vorausgesetzt, du wirfst net in die Seemitte. Wenn du den Stein ins Meer schmeißt, dann wirst ihn verschwinden sehen ohne das er irgend was bewegt.

Elisabeth

PS- @Bachstelze- Philosophie geht anders. Die Erzählerchen passen in den Bereich Gleichnisse. Man versucht Sachverhalte bildlich zu veranschaulichen.
 
@ Elisabeth: Was sollte Claudia denn deiner Meinung nach anders machen? Sie hat doch geschrieben, wie sehr sie sich einsetzt! Nur anscheinend wollen die Kollegen z.B. Überlastungsanzeigen nicht unterschreiben und auch sonst nicht tätig werden. Was soll Claudia denn daran ändern? Mit dem Finger schnippen und alle arbeiten zusammen? Ein Einzelner kann nicht das ganze Team mitreißen, wenn es nicht will. Und da ist es doch gut, dass Claudia wenigstens das macht, was sie machen kann, anstatt sich hinzusetzen und zu sagen :"Ach nö, mit meiner Nagelschere erreiche ich doch nichts...hab keine Lust mehr." Besser Nagelschere als keine Schere^^
 
Was soll sie machen? Sich einem Verband oder einer Gewerkschaft anschließen. Ist doch eigentlich ganz einfach. Ich bezweifele, dass man mit einer Nagelschere ein Fußballfeld schnell genug mähen kann- zumal zur Pflege eines Rasens bekanntlich mehr gehört, als nur mähen. Auf einem öffentlichen Platz wird ja net nur ein Spiel laufen.

Nur anscheinend wollen die Kollegen z.B. Überlastungsanzeigen nicht unterschreiben und auch sonst nicht tätig werden. Was soll Claudia denn daran ändern?
Claudia B. glaubt aber, dass sie dies verändern kann. Button up hat sie versucht. Jetzt, so scheint es, ist Top down dran: mit Hilfe dess Personalrates Druck auf die MA ausüben, damit die sich ändern und endlich einsehen, was sie zu machen und zu lassen haben.

Elisabeth
 
*augenverdreh* Gleichnisse fand ich im Religionsunterricht schon zum Gähnen.
 
Kann ich nicht mitreden- kenne ich nicht.

Elisabeth
 
Gleichnisse oder Religionsunterricht? Gleichnisse lassen sich im Neuen Testament nachlesen - ich finde Deines übrigens hervorragend, wenn man es auf die Sitatuon der Pflege in Deutschland anwendet.

Die Pflege ist weltweit ein Beruf, in dem die Frauen deutlich in der Überzahl sind. Dennoch ist die Situation in den übrigen Industrieländern eine ganz andere als in Deutschland. Die Bezahlung mag anderswo auch nur Durchschnitt sein - der Stellenwert in der Gesellschaft ist wesentlich höher. Und das hat meines Erachtens mit der Professionalisierung und dem Selbstverständnis der Pflege zu tun. Wir schaffen es ja nicht mal (in einem anderen Thread) aufzuzeigen, was berufliche Pflege ist.
 
@ Elisabeth: Was sollte Claudia denn deiner Meinung nach anders machen? Sie hat doch geschrieben, wie sehr sie sich einsetzt! Nur anscheinend wollen die Kollegen z.B. Überlastungsanzeigen nicht unterschreiben und auch sonst nicht tätig werden. Was soll Claudia denn daran ändern? Mit dem Finger schnippen und alle arbeiten zusammen? Ein Einzelner kann nicht das ganze Team mitreißen, wenn es nicht will. Und da ist es doch gut, dass Claudia wenigstens das macht, was sie machen kann, anstatt sich hinzusetzen und zu sagen :"Ach nö, mit meiner Nagelschere erreiche ich doch nichts...hab keine Lust mehr." Besser Nagelschere als keine Schere^^
Danke, Du hast mich verstanden.
 
Was soll sie machen? Sich einem Verband oder einer Gewerkschaft anschließen. Ist doch eigentlich ganz einfach. Ich bezweifele, dass man mit einer Nagelschere ein Fußballfeld schnell genug mähen kann- zumal zur Pflege eines Rasens bekanntlich mehr gehört, als nur mähen. Auf einem öffentlichen Platz wird ja net nur ein Spiel laufen.

Claudia B. glaubt aber, dass sie dies verändern kann. Button up hat sie versucht. Jetzt, so scheint es, ist Top down dran: mit Hilfe dess Personalrates Druck auf die MA ausüben, damit die sich ändern und endlich einsehen, was sie zu machen und zu lassen haben.

Elisabeth
Falsch, das ist eine Unterstellung, davon distanziere ich mich und Druck erzeugt immer Gegendruck. Warum sollte ich mir das Leben UNnötig schwer machen. Wer nicht will hat schon. Sie jammern gerne, wollen nix ändern, bitte schön viel Spaß, ohne mich.
Was ich mache habe ich geschrieben und zwar mache ich es in erster Linie für mich. Ich schreibe in ICH-Form (handele auch in Ich-Form), weil ich nicht WIR bin und auch nicht in wir handeln kann.

Ich glaube nicht, ich weiß, ich kann nichts ändern, wenn ich nicht anfange MEINE Denkweise und MEIN Verhalten zu ändern.
Was andere machen, sich weiter auf höhere Mächte verlassen, "wird schon iiirrrrgend jemand richten", ist für mich uninterresant geworden.

Hilf Dir selbst, dann hilft Dir Gott.

Du willst mich in einen Verband oder einer Gewerkschaft haben, erstens KOSTET es Mitgliedschaftsgeld und/oder zweites Zeit. Genau da kann ich nur sagen, danke das es Euch gibt, Ihr seit wichtig, aber ich habe weder Geld über, noch habe ich Zeit mich in einem Verband/einer Gewerkschaft in anderen (weiter von mir weg) Orten zu engagieren.

Gäbe es einen Verband wo ich keine Mitgliedschaftsbeiträge bezahlen müsste und den ich per Mail, Telefon und unter Umständen gelegentlich auch vor Ort unterstützen könnte, sehe die Sache anders aus. Ich mag mich nicht mehr beruflich NUR auf andere verlassen, dazu bin ich zu oft beruflich verlassen worden.

Sie sind auch nicht bei mir auf der Arbeit und können mich auch nicht IN meiner Arbeitszeit, vor Ort unterstützen. Sie können Tipps geben, sie können Rechtsbeistand leisten, aber durch muss ICH und ich muss auch die Konsequenzen tragen.

LG
Claudia B.
 
... Wer nicht will hat schon. Sie ..., wollen nix ändern, bitte schön viel Spaß ohne mich.
...
Ich glaube nicht, ich weiß, ich kann nichts ändern, wenn ich nicht anfange MEINE Denkweise und MEIN Verhalten zu ändern.
...

Ja was denn nun? Andere verändern durch die eigene Veränderung? Oder sich selbst genug sein? Dann darf aber auch jeder machen, was er will weil jeder eigene Ziel hat, die er verfolgt.

Elisabeth
 
Ja was denn nun? Andere verändern durch die eigene Veränderung? Oder sich selbst genug sein? Dann darf aber auch jeder machen, was er will weil jeder eigene Ziel hat, die er verfolgt.
Elisabeth
Hochinteressantes Thema: Haben wir wirklich einen freien Willen???

Ich habe meine Antwort gefunden, die auch von bekannten Leuten anerkannt wird, wobei es natürlich auch Gegenkandidaten gibt.

Wir haben einen weniger freien Willen, wie wir meinen, weil wir werden, unbewusst und bewusst beeinflusst.

Die Gesellschaft ist der Spiegel von jedem Einzelnen, sprich, ist es NORMAL zum Beispiel moralische Werte nicht zu leben, wird es normal keine Moral zu haben oder halt die Moral die von der Gesellschaft ANerkannt wird zu leben.

ICH kann andere nicht verändern in dem ich Hand an ihnen lege, ich kann ihr denken nicht UMdenken, nur jeder für sich kann sich ändern (sein Verhalten ändern). Das Eine schließt das Andere aber nicht aus. Ändere ICH mein Verhalten regagieren die Anderen anders (jetzt erst mal egal wie) wie, wenn ich ihr Verhalten zu meines werden lasse.
Also genauso wie wenn ich ihre Verhaltensweise übernehme, denn DANN kann sich nichts ändern, weil dieses Verhalten als NORMAL ANerkannt ist uuund gelebt wird (auch in der Verhaltenspsychologie bekannt).

Bin ICH mit mir stimmig (zufrieden) und habe ich einen Weg gefunden stimmig zu leben (mit Respekt, Toleranz anderen gegenüber) habe ich eine zufriedene Ausstrahlung.

Schreien alle AUA, ist es AUA, werden die Schreier weniger, wird das Aua weniger...., so verständlicher???

Claudia B.
 
Ich stimme Dir in vielem zu Claudia, aber eine Sache stimmt nicht: man kann definitiv als einzelner Mensch größere Zustände verändern.

Die Realität die wir alle hier ständig neu erschaffen, ist nur ein Ausdruck dessen, was wir über sie denken. Das hast du mit deinem Beispiel der Einbettung der individuellen Moral in die gesellschaftliche Moral schon dargestellt.

Es ist effektiv nicht der einzelne Mensch, sondern eine neue Sichtweise die Dinge verändert. Wenn sich eine neue Sichtweise in vielen Köpfen festsetzt, verändert sich die gemeinsam erschaffene Realität. Ideen, Vorstellungen, Grundannahmen, das ist der Ursprung unserer Welt.
Es ist schwer möglich jemand zu einer konkreten Handlung zu bringen, es ist unmöglich ihm eine Auffassung in den Kopf zu diktieren, aber man kann durchaus als Einzelner bestimmte Denkweisen und Ansichten verbreiten, sie gut vertreten und begründen, und so die Denkweise der MEnschen verändern, und damit nachfolgend auch die Realität.

Wir haben vllt. keinen freien Willen, aber wir haben einen Einfluss. Wir sind das, was wir glauben zu sein, und sehen die Welt so, wie wir es glauben. Unser Gehirn entscheidet vllt. für uns, und gaukelt uns dann ne nette Geschichte vor, dass wir glauben können, wir als Bewusstsein wären es gewesen (vermutlich damit wir nicht verrückt werden, wenn wir merken, dass wir gar nicht die Ursache der Handlungen und Denkweisen unseres Ichs sind). Aber wir können unsere Denkweisen so verändern, dass wir unbewusst schon vernünftigere Entscheidungen fällen. Es ist nicht unser Unbewusstes was die Welt gestaltet, nur weil es unsere Handlungen bestimmt, sondern es sind effektiv trotzdem die Vorstellungen von der Welt, die wir mit dem Bewusstsein zusammenbasteln.

Ja, es ist nicht verwerflich im kleinen Umfeld nach Veränderungen zu streben, aber deshalb muss man nicht den Drang nach Veränderungen im Großen denunzieren.
Ich kann das alles nicht so pessimistisch sehen, die Welt hat sich immer wieder zum Besseren verändert, und es gab auch immer wieder große Entwicklungssprünge, und irgendwie waren da auch Menschen dran beteiligt.
 
Ich stimme Dir in vielem zu Claudia, aber eine Sache stimmt nicht: man kann definitiv als einzelner Mensch größere Zustände verändern. ....

Ich schaue täglich bei den Petitionen rein. Deine ist da noch net verzeichnet. Oder hab ich was übersehen?

Mir ist kein Beispiel bekannt, wo ein Einzelner die Bedingungen einer ganzen Gruppe verändern konnte, wen diese das net wollte. Mir ist auch kein Beispiel bekannt, wo es flächendeckend zu einer Veränderung durch eine einzelne Person kam.

Ich kann mich selber ändern- ob das Umfeld sich ändern will, entscheidet dieses selber. Eine Veränderung des Umfeldes ist um so wahrscheinlicher, um so eher ich deren Interesse finde. Gehe ich lediglich meinen eigenen Bedürfnissen nach, bleibt meine Veränderung nur für mich. Aber manchmal ist das ja auch schon was.

Von daher: wie wäre es, wenn wir mal alle unseren kleinsten und kleinen Ideen unter ein Dach bringen. Ich weiterhole mich gerne: ein Berufsverband kann nur so gut sein, wie seine Mitglieder es einfordern. Eine Gewerkschaft kann nur was erreichen, wenn sie genug Mitglieder hat.

Elisabeth
 
von Fleschor_Max: Ja, es ist nicht verwerflich im kleinen Umfeld nach Veränderungen zu streben, aber deshalb muss man nicht den Drang nach Veränderungen im Großen denunzieren.
Ich kann das alles nicht so pessimistisch sehen, die Welt hat sich immer wieder zum Besseren verändert, und es gab auch immer wieder große Entwicklungssprünge, und irgendwie waren da auch Menschen dran beteiligt.
Ich denunziere nicht Veränderungen im Großen, ein erster Schritt IM Kleinen, KANN der vierte oder fünfte Schritt im Großen sein.
Ich erwarte aber nicht, wie so viele, die Verbände, die Gewerkschaften werden DAS schon richten.
Insgesamt bin ich eine Optimistin, sonst hätte ich meinen Beruf schon längst geschmissen.

von Elisabeth Dinse: Ich kann mich selber ändern- ob das Umfeld sich ändern will, entscheidet dieses selber. Eine Veränderung des Umfeldes ist um so wahrscheinlicher, um so eher ich deren Interesse finde.
Genau, nur das Interesse der Pflege steht oft dem Interesse der geschäftlichen und der ärztlichen Leitung zu IHREN beruflichen Erfolg im Weg.
Interressant ist diese Pflegestudie (hat Claudia mal hier rein gestellt): http://www.dip.de/fileadmin/data/pdf/material/dip_Pflege-Thermometer_2009.pdf
Das habe ich zum Beispiel unserem Personalrat mal zukommen lassen (nochmal danke dafür Claudia).

Was die Pflege betrifft, ist es so das viele reden, diskutieren...., aber kein Kreuz haben gewisse Stellen aufmerksam zu machen.
Beispiel Überlastungsanzeige, würden ALLE unterschreiben hätten wir mehr Chancen Personal zu bekommen.

Taucht Ihr Name auf (wird man(n)/frau erkenntlich), fürchtet die negativen Konsequenzen, schwupp tauchen sie IN der Masse unter und sind Mundtot nach oben, mucken weiter in der Mitte und treten gerne ihren Frust seitlich und /oder nach unten ab.

Sehen sie aber EINE hat eine Überlastungsanzeige geschrieben und DER passiert nix, schreibt der nächste eine Überlastungsanzeige usw. und so könnte es auch dazu kommen auch mal zusammen eine Überlastungsanzeige mit ALLEN Unterschriften zu bekommen.

von Elisabeth Dinse: daher: wie wäre es, wenn wir mal alle unseren kleinsten und kleinen Ideen unter ein Dach bringen. Ich weiterhole mich gerne: ein Berufsverband kann nur so gut sein, wie seine Mitglieder es einfordern. Eine Gewerkschaft kann nur was erreichen, wenn sie genug Mitglieder hat.
Recht haste. Meine Gründe kennste, nur es gibt genug die es anders haben KÖNNTEN und sich überhaupt nicht einsetzen. Bahnschienen lassen sich schwer verbiegen.

Ich setze mich übrigens ehrenamtlich (wird immer wieder gerne genommen) und überwiegend außerhalb meiner Dienstzeit ein.

Hmmm..., vielleicht können auch Verbände und Gewerkschaften UMdenken und etwas fexibler werden. Gerade das Internet (Segen und Fluch) bietet mehr Möglichkeiten, sie müssen nur genutzt werden.

LG
Claudia B.
 

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