Zu wenig Pfleger/Pflegerinnen?

Und warum verdient ein ungelernter Chemiearbeiter mehr als ich? Bekommt höhere Schicht- und Wochenendzulagen? Wenn ich sehe, was ein Bekannter verdient, im obengenannten Bereich, da werde ich blass vor Neid.
Da setzt sich wohl deine Gewerkschaft nicht genug für dich ein.
 
Vielleicht liegt es nicht an der Frau als solche (die sich durchaus um andere Stellen bewirbt und sich im Berufsleben durchzusetzen weiß) sondern daran, daß unser Beruf (oder dessen Vorläufer) jahrhundertelang nur von Frauen ergriffen wurde, die bereit waren am Menschen zu dienen und sich aufzuopfern ohne zu fordern? Irgendwie steckt das doch immer noch drin. Man bewirbt sich weil man "Menschen helfen" will, das steht doch in fast jeder Bewerbung, oder? Wie viele bewerben sich, weil sie in einem Beruf arbeiten wollen in dem Fachwissen, wissenschaftliches Arbeiten und eigenständiges Denken und gute Karrieremöglichkeiten vorhanden sind bei gleichzeitig manueller Tätigkeit und Kundenkontakt? Mich reizt es schon seit ich hier angemeldet bin, (falls ich mal studiere) eine Studie darüber zu machen, warum sich hier im Forum die Hälfte aller weiblichen Nutzer Mäuschen, Häschen oder Engelchen nennt. Sind nicht noch immer vor allem die am Beruf interessiert, die sich als Gutmenschen sehen und verwirklichen wollen, statt starker Karrierefrauen (die dann wohl eher bei der Bank anfangen)? Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel...
 
Ich hab mal darüber nachgedacht, wie das sein kann, dass Frauen bei der gleichen Stelle weniger Gehalt bekommen. Um den Tarifvertrag kommt der Arbeitgeber ja normalerweise nicht drumherum.
Vllt. fragen sie seltener nach, wenn sie falsch eingruppiert werden?
Oder in die Studie wurde irgendwas nicht einbezogen, z.B. Zuschläge für Berufserfahrung, und durch Unterbrechung durch Kinder und Teilzeit, fehlte da Frauen durchschnittlich was?
 
In anderen Ländern ist Pflege auch organisiert. Liegt das an einem höheren Männeranteil?

Naturell gefällt mir hier auch nicht. Als würde es in der weiblichen Natur liegen, sich nicht zu wehren. Diese Frauen haben eben verinnerlicht was die Gesellschaft wohl von Frauen zu erwarten scheint. In der Natur liegt so ein Verhalten sicher nicht.

Es wäre in diesem Zusammenhang schön gewesen, wenn Du meinen ganzen Beitrag zitiert hättest. Ist ja schlimmer als in den Medien, wo Zitate zusammengekürzt werden und ein wichtiger Bestandteil verloren geht.
 
...

Eine Station voller Männer, würde im Streikfall nur noch die allernötigsten ärztlichen Interventionen mitmachen, und die Personalanzahl auf Nachtdienst-Niveau reduzieren. Versuch das mal mit Frauen durchzuziehen. Ist keine Wertung, aber man fühlt sich halt dann zu sehr dem Patienten verpflichtet, und vergisst darüber die Eigeninteressen. Ist aber wie der Rettung, immer erst an den Selbstschutz denken.
...

Danke!
 
Da setzt sich wohl deine Gewerkschaft nicht genug für dich ein.

Oder es liegt daran, dass die Organisationsgrad bei der IGBCE weit über 20% (oder in den Kliniken üblichen unter 10%) liegt? Womit dass nur wieder zusammenhängt??
 
Woher nehmt ihr diese Aussagen - gibt es hierfür Zahlen?
 
Die Pflege ist weltweit von den Frauen dominiert. Das Ansehen ist vielerorts aber deutlich besser, die Vergütung zum Teil ebenfalls. Daran allein kann es nicht liegen.

Elisabeth hat übrigens Recht: Im TVÖD wirst Du nach Position und Berufsjahren, nicht nach Geschlecht eingestuft. Ein Krankenpfleger, der die gleiche Berufserfahrung hat wie ich, trägt Brutto das Gleiche heim wie ich auch.
 
Die Zahlen bezogen sich auf die Streikbereitschaft.
 
@Jörg
Ich wollte nichts aus dem Zusammenhang reißen, tut mir leid!:engel:
...aber am anderen Teil deines Posts hatte ich ja nichts auszusetzen.:hippy:
 
Nein, allgemein auf die Aussagen von Max.
 
Das Prinzip ist, dass sich Frauenberufe seit jeher unter Wert verkaufen, weil man es der inneren Überzeugung wegen macht.
Männer machen es auch der inneren Überzeugung wegen, verkaufen sich aber besser.

Eine Station voller Männer, würde im Streikfall nur noch die allernötigsten ärztlichen Interventionen mitmachen, und die Personalanzahl auf Nachtdienst-Niveau reduzieren. Versuch das mal mit Frauen durchzuziehen. Ist keine Wertung, aber man fühlt sich halt dann zu sehr dem Patienten verpflichtet, und vergisst darüber die Eigeninteressen. Ist aber wie der Rettung, immer erst an den Selbstschutz denken.

Ich hab mal ne Schicht auf ner größeren ITS mit ausschließlich Männern erlebt, nicht dass ich Männer im Privaten präferiere ^^, aber im Beruf finde ich könnte es noch mehr geben.

dieses sexistisch-hoffnungslose gesellschaftsbild graust mich vor allem wegen der aus ihm erwachsenden perspektive; und du sagst es ja auch selber: "es könnte im beruf noch mehr männer geben" -> natürlich um einen ausgleich zu den defizitären frauen zu schaffen...


zu unterstellen, dass man mit frauen keine station bestreiken könnte, ist ja schonmal mindestens sehr gewagt, bestenfalls aber schlichtweg nicht belegbar (bzw.: belege es gerne, ich bin gespannt).
und wäre ich eine frau und würde dauernd diese chauvinistische argumentation hören, die speziell von dir immer wieder geführt wird, dann würde ich mich irgendwann vielleicht fragen, ob, wenn denn etwas dran wäre, es nicht an genau solchen männern liegen würde, mit denen die frauen, in ermangelung weiterer alternativen, sich zu sozialisieren gezwungen sind...
 
In Skandinavien, in Irland, in Australien haben die Pflegekräfte in den letzten Jahren massiv gestreikt und etliches durchgesetzt - und da sind die Frauen auch in der Überzahl. Es liegt an unserer mangelnden Organisation.

Bei uns im Betriebsrat sind auch großteils Frauen, unsere PDL ist eine, unsere Geschäftsführerin auch - wie kann das sein?
 
Die mangelnde Organisation liegt ja, wenn man der Argumentation mancher User folgt, an dem hohen Frauenanteil.
Dass es in anderen Ländern trotz der vielen weiblichen Pflegekräften auch klappt, habe ich auch schon angeführt.
Wurde bisher aber nicht wirklich drauf eingegangen.
 
Die mangelnde Organisation liegt ja, wenn man der Argumentation mancher User folgt, an dem hohen Frauenanteil.
Dass es in anderen Ländern trotz der vielen weiblichen Pflegekräften auch klappt, habe ich auch schon angeführt.
Wurde bisher aber nicht wirklich drauf eingegangen.
Hm, vielleicht weil in anderen Ländern die Kinderversorgung besser geregelt ist? Ich bin wegen der Kinder in die Teilzeit gegangen und ich hänge fest wegen der Seniorenversorgung. Diese Familienleistungen übernehmen noch immer meistens die Frauen.
Wo soll da noch Zeit sein um sich beruflich EINzusätzen? Ich denke, es hängt immer noch an der überwiegenden Rollenverteilung in den Familien ab. Mann sorgt für die FamilienGRUNDlage (schließlich verdienen Männer nun mal meistens mehr UND werden nicht schwanger) und selbst bei den Erziehungszeiten hat sich gezeigt das es nur sehr wenige Männer in Anspruch nehmen. Die Karriereleiter zu unterbrechen kann man(n) sich selten erlauben.
Alleinerziehende haben oft genausowenig Zeit ÜBER.
Zusätzlich finde ich, setzt uns der Pflegenotstand mit den bekannten Folgen zu. Bevor jemand in eine Krankheit gerät, weil er sich IN seinem Beruf und in seiner Freizeit nur mit seinem Beruf beschäftigt, wird sich halt zurück gezogen.
IN unserer Arbeit wird uns doch kaum Zeit gelassen uns beruflich für UNS einzusetzen.

LG
Claudia B.
 
Ich stimme Claudia zu.
Armut ist weiblich, aus genau diesen genannten Gründen.

Hinter jedem erfolgreichen Mann steht eine Frau, die ihm den Rücken frei hält. Hinter jeder (erfolgreichen) Frau steht ein Korb mit schmutziger Wäsche.
 
I...

Hinter jedem erfolgreichen Mann steht eine Frau, die ihm den Rücken frei hält. Hinter jeder (erfolgreichen) Frau steht ein Korb mit schmutziger Wäsche.

Oh je, jetzt geht's aber richtig in die Klischeekiste. Sicher gibt es viele Männer für die Haushalt ein Fremdwortwort ist, aber es gibt auch genug Frauen für das so ist und wo der Mann den Haushalt schmeißt (neben der Arbeit her).
 
Nun habe ich schon häufiger im Thread gelesen, dass es an mangelnder Organisation liegt.
Jetzt sagt mir, was tut ihr dagegen? Seid ihr aktives Mitglied des DBfK, des Pflegerates o.ä., oder tut ihr nur so, als wärt ihr empört?
Darüber zu sprechen mag ganz nützlich sein um die Probleme aufzuzeigen. Aber jedem, der sich ein wenig intensiver mit der Berufspolitik außeinandergesetzt hat (und sei es nur das regelmäßige Lesen der Threads hier im Forum), dem wird deutlich geworden sein, wo noch unausgeschöpftes Potential der Pflege in Deutschland liegt.
Doch statt zu diskutieren muss doch nun endlich einmal gehandelt werden!
 

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