Wundversorgung bei Kleinkindern

Bubu0603

Newbie
Registriert
11.02.2014
Beiträge
14
Hallo,

wir versorgen in unserer Notaufnahme auch Kleinkindern mit unfallchirurgischen Vorstellungsgrund (z.B. Kopfplatzwunde).

Kinder werden bei uns zügig angeschaut und behandelt. Wenn die Wundversorgung ansteht, brechen manche Kinder in Tränen aus und im schlimmsten Fall sind sie nicht zu beruhigen.

Wie handhabt ihr das oder was sind eure Meinungen zu folgenden Fragestellungen:

1. Eltern sollen mit in der Wundversorgung bleiben und dem Kind beistehen oder gehören sie von Kind getrennt und in den Wartebereich?

2. Kind lässt sich nicht beruhigen, schreit, zuckt und die Wundversorgung kann nicht stattfinden. Beruhigung ist nicht möglich. Dann einfach anfangen?

Leider gehen die Meinungen in meinem Team sehr auseinander, sowohl pflegerischer- als auch ärztlicherseits.

Vielen Dank für alle Infos.
 
Ich glaube eine pauschale Antwort gibt es nicht. Wenn es wirklich den Säuglings und Kleinkindbereich betrifft ist es oftmals wirklich ratsam die Eltern vielleicht nicht unbedingt raus aber zumindest soweit auf Abstand zu bringen das sie die Behandlung nicht "behindern". Denn viele Eltern sind selbst verunsichert oder gar ängstlich und übertragen diese Verunsicherung auf das Kind sodas dieses noch unruhiger wird. Viele verstehen bzw können auch nicht sehen wie man die Kinder unter Umständen (aus Elternsicht) "brutal" fixieren muss damit eine adäquate Behandlung erfolgen kann, eine Hilfe beim richtigen Fixieren und Beruhigen des Kindes sind diese Eltern daher häufig nicht, sondern sorgen meist eher nur zu mehr Unruhe.
Wenn man die Eltern dann raus schickt werden viele Kinder häufig automatisch ruhiger und die Behandlung kann schnell stattfinden und ich glaube für viele Kinder ist dies meist auch wesentlich besser psychisch zu verkraften als eine wirkliche (lange) Tortour wo die Eltern dabei sind.

Bei Eltern die eine gewisse Ruhe und Selbstsicherheit ausstrahlen kann es natürlich (auch fürs Kind) hilfreich sein bei der Behandlung und Beruhigung aktiv dabei zu sein.
 
ist zwang sinn- und weiterführend??
bei den heutigen Möglichkeiten ist es doch kein Problem ein kind zu prämedizieren.
 
ist zwang sinn- und weiterführend??
bei den heutigen Möglichkeiten ist es doch kein Problem ein kind zu prämedizieren.


Wie meinst du das? Soll man das Kind wegen einer "einfachen" Kopfplatzwunde gleich schlafen legen? Finde ich ein wenig übertrieben und macht auch glaub ich wenig Sinn, zumal du das Medikament zum prämidizieren auch erstmal in das unruhige Kind rein bekommen musst. Da kann man dann auch gleich die Behandlung machen. Oder versteh ich da jetzt was falsch?
Ich mein wenn man das Kind dann tatsächlich nicht mehr unter Kontrolle bekommt und es wirklich sichtbar eine Tortour ist, mag das ja wirklich helfen. Aber meiner Erfahrung nach ist der Fall äußerst selten.
 
anxiolyse hat nichts mit narkose zu tun. wir haben diese möglichkeit, kostet kaum geld, einfache anwendung, geringer zeitaufwand. warum nicht anwenden und dem kind ein traumatisches erlebnis ersparen?

eine gute und bewährte möglichkeit wäre zum beispiel eine intranasale gabe von einem benzodiazepin oder bei grösseren sachen ergänzt mit ketamin, oder einfach p.o. auch das wäre ne option
 
anxiolyse hat nichts mit narkose zu tun. wir haben diese möglichkeit, kostet kaum geld, einfache anwendung, geringer zeitaufwand. warum nicht anwenden und dem kind ein traumatisches erlebnis ersparen?

eine gute und bewährte möglichkeit wäre zum beispiel eine intranasale gabe von einem benzodiazepin oder bei grösseren sachen ergänzt mit ketamin, oder einfach p.o. auch das wäre ne option


Wäre vielleicht ne Option. Ich habe aber tatsächlich jetzt an den Fall gedacht wo das Kind nichts mehr an sich ranlässt und dann kann so eine Prämedikationsgabe allein schon ja ne traumatische Sache sein.
In aller Regel sind das dann aber tatsächlich auch Kinder die doch schon häufiger behandelt wurden und unter Umständen tasächlich auch schlechte Erfahrungen gemacht haben. Bei denen ist es dann sicherlich auch ratsam das ganze mit einer Prämedikation zu machen.

Ich glaube daher sollte man tatsächlich das Ganze von Fall zu Fall entscheiden bzw auch von der Größe der Behandlung abhängig machen.
 
natürlich muss man das in jedem fall individuell handhaben. in der regel funktioniert es super wenn man denk kids erklärt was jetzt los ist und gleich passiert. dann kriegen sie ihre prämed (die sie dann auch freuwillig nehmen) und danach läuft alles geschmeidig ab.
 
Ich würde Eltern und Kind niemals trennen - das kann nur total in die Hose gehen.
Neben Benzo's gibt es auch noch Emla-Pflaster.
 
meistens braucht es nich mal n zugang zur anxiolyse, intranasal, bukkal oder p.o. geht prima..

emla dauert halt ne weile bis es wirkt.