Wieviel Zeit habt ihr bei der Grundpflege oder Teilpflege?

Hallo,
bei uns wurde von der Chefetage jedem Leistungskomplex eine Zeit zugeordnet. Je nach dem welchen Leistungskomplex der Pat. bezahlt (oder über die Pflegestufe abgerechnet wird) diese Zeit erhalten wir als Arbeitszeit. Was wir länger brauchen oder wenn irgendetwas zusätzliches anfällt, was wir nicht abrechenen können- Pech gehebt, Freizeit der Pflegekräfte.
Von Fahrzeit ganz zu schweigen. Bei reinen Pflegen bekommen wir gar keine zusätzliche Fahrzeit. Dokumentationsarbeit, wie z.B. Planungen erstellen, evaluieren etc. ist alles Freizeit.
Wenn das Gehalt nicht o.k. wäre.......

Schöne Grüße
Spritze
 
Deine PDL wird nicht mit der Stopuhr hinter dir stehen.

Das nicht,aber wir arbeiten mit MDA, das heißt die Minuten sind dort eingegeben und sobald wir auf "einsatz beginnen" drücken läuft die zeit... Im PC können sie dann sehen wieviel zeit wir gebraucht haben...
(Über´s MDA führen wir auch das Fahrtenbuch)
 
Ich komme zwar net aus dem Pflegedienst- aber ich hatte eine Kollegin, die es bei zu "eindeutiger Ansage" auch mal fertig brachte, die Infusionsflaschen, die sie gerade unter dem Arm geklemmt hielt um sie wegzuräumen- stante pede auszuklinken und den Hartnäckigen mit Scherben usw. zurück zu lassen. Die hat auch den Doc abtreten lassen, wenn sie mit der Pflege beschäftigt war. Hat übrigens gewirkt. Der Hartnäckige hat beim nächsten mal gefragt: hast du zeit für .. .

Wie gesagt: beim einen mehr Minuten, beim anderen weniger. Der Mensch ist nunmal keine Maschine.

Elisabeth
 
Bei uns gibt es auch Zeiten nach denen man sich gerichtet hat..Z.B.Medigabe 5-10 minuten.klar,bei Pat. die 10 unterschiedliche Medikamente am Tag brauchen dauert es länger als bei Pat.die nur 3 am Tag nehmen..
Zu dem ist es bis lang so gewesen das die PDL bei einer Neuaufnahme den Pat.aufgenommen hat und sich über den Pflegeaufwand bei den Angehörigen informiert hat.In den nächsten Tagen wir dann die zuständige Pflegekraft den Pat.versorgen und dann nach einigen Tagen Rückmeldung geben wie viel Zeit tatsächlich benötigt wird.Einige brauchen 15 Minuten für eine große Pflege,andere 40 minuten mit allem drum und drann..Die Krankenkasse bzw.Pflegekasse legt da keine Zeiten fest oder? Das ist mir nicht bekannt.
Man kann froh sein wenn man eine PDL hat die einigermaßen mitdenkt:lol:
 
Achja das Gerücht das die Kasse die Zeit vorgibt ist immer wieder schön und wird gern benutzt!
Aber die Kasse bezahlt für Tätigkeit X z.B. 6Euro und dies bezahlt sie auch wenn es 5min dauert genauso als wenn es 1h dauert es bleibt nunmal 6Euro.

Der AG/PDL legt die Planungszeit fest.

mfg
 
Um diese Diskussion mal von der "Chefebene" zu betrachten. Wir musten leider Zeitpauschalen einführen da wir sonst insolvent gegangen wären. Wir sind eine gGmbh, haben also kein Gewinninteresse. Unsere Kolleginnen hatten keinerlei Vorstellung , wieviel Geld wir für welche Leistung bekommen bzw was sie selber kosten.
Wir haben uns dann als Team entschieden mit Zetpauschalen zu arbeiten.
Also eine große Körperpflege 32 Min, Fahrzeit 7 Min, Übergabezeiten je nach Menge an betreuten Menschen 15-40 Min, Pflegeplanung 30 Min.
Aber halt auch Medgabe 2 Min und BZ Messen 3 Min.
Das führt natürlich immer wieder zu Ärger und Arbeit in der Freizeit. Das interessante ist, das es immer nur dann streß gibt wenn man/Frau minus macht, aber nicht wenn sie plus machen. das geht nämlich auch!!
Aber es gibt viele Mitarbeiter die sich jetzt selber organisieren, darauf achten ihre Touren in sinnvollst:P zu strukturieren und keine Extras wie mal eben einkaufen gehen, Gardinen aufhängen bei verordneter Insulininjektion oder ähnliches machen.
Ich fahre selber regelmäßig Tour und muß sagen das die Mischkalkulation hinhaut, aber interessante Diskussion, weil der zu verteilende Kuchen ja nicht größer wird,....
 
Ich denke, diese Transparenz von Einnahme und Ausgabe sollte jedem AN zugänglich gemacht werden. Es würde sehr zum Verständnis mancher ev. unschönen Entscheidungen beitragen.

Elisabeth
 
Vielen Dank liebe Kollegen, Eure Meinungen und Berichte waren sehr hilfreich!! :up:
 
Hallo, ich bin ganz neue hier und stelle fest, daß ich wahrscheinlich gar nicht in dem richtigen forum bin. Hier ist mehr ein Forum für Pflegekräfte? Aber das, was ich gerne wissen wollte, habe ich hier teilweise schon gefunden.

Es geht darum:

ich selber habe 5 Jahre meine Mutter gepflegt. morgens hatte ich eine Pflegekraft für die Grundpflege (meien Mutter hate alles Pflegestufen I , II u. III). Ansonsten habe ich diePflege gemacht. Meine Mutter ist seit einigen Jahren verstorben. Ich hatte nie Ärger mit den Pflegekräften bzw. der Zeiteinteilung und Kosten. war alles prima. Darum auch eine Lob für euch.

Nunmehr pflegt meine Freundin ihre Mutter. Pflegestufe II. Morgens kommt die Pflegekraft für die grundpflege, das übrige macht meine freundin.

Nunmehr ist meine freundin, allein schon durch die Pflege sehr beansprucht, total fertig. Die Pflegeeinrichtung hat sie sehr böse angegriffen und gesagt, daß die Pflegezeit von 25 Min. nicht immer eingehalten wird, sondern mehr Minuten benötigt würden, so ginge das nicht weiter.

Darum bin ich über die internetseiten auf diese Seite gekommen. Aber es ist richtig, daß es nicht unbedingt genaue zeiten gibt, also festgelegt werden. Oder ist es so, wenn die 25 Minuten nicht ausreichen, daß dann ein Zusatzbetrag gezahlt werden muß. Wäre doch möglich, daß auf den festgesetzten Betrag der grundpflege evtl. ab und zu ein oder 2 eurodraufgelegt werden können.

wäre nett, wenn mir jemand was dazu sagen kann, damit ich meine freundin ein wenig beruhigen kann. Danke betina
 
Privat zuzahlen ist jederzeit möglich. Mehr Geld von der Pflegekasse wird es nicht geben, es sei denn, eine Höherstufung durch den MDK ist erfolgreich.
 
Das Problem der ambulanten Pflege sehe ich eher in den Fahrzeiten und den fehlenden Parkplätzen.
Das ist nur ein Teil der Problematik in der ambulanten Pflege. Es wird in einer "nicht" standardisierten Arbeitsumgebung gearbeitet. Jede Wohnung ist anders und nur selten sind Bedingungen vorhanden, die ein ideales arbeiten ermöglichen.
 
Nunmehr pflegt meine Freundin ihre Mutter. Pflegestufe II. Morgens kommt die Pflegekraft für die grundpflege, das übrige macht meine freundin.

Nunmehr ist meine freundin, allein schon durch die Pflege sehr beansprucht, total fertig. Die Pflegeeinrichtung hat sie sehr böse angegriffen und gesagt, daß die Pflegezeit von 25 Min. nicht immer eingehalten wird, sondern mehr Minuten benötigt würden, so ginge das nicht weiter.

Darum bin ich über die internetseiten auf diese Seite gekommen. Aber es ist richtig, daß es nicht unbedingt genaue zeiten gibt, also festgelegt werden. Oder ist es so, wenn die 25 Minuten nicht ausreichen, daß dann ein Zusatzbetrag gezahlt werden muß. Wäre doch möglich, daß auf den festgesetzten Betrag der grundpflege evtl. ab und zu ein oder 2 eurodraufgelegt werden können.

Hallo betina

Also die erste Frage wie ist der Vertrag der Station gestaltet? Sind 25min jeden Tag vereinbart oder nach Leistungskomplexen.
Wenn es nach Leistungskomplexen geht ist der Zeitaufwand irrelevant.
Ist aber nach Zeit vereinbart so sollte man als Angehöriger überprüfen ob denn wirklich Mehrbedarf vorliegt und dann einen Kostenvoranschlag sich machen lassen und dementsprechend eine Vertragsänderung wenn nötig. Wie lange brauchen den die Angehörigen wenn sie mal die Pflege übernehmen?

Was ich als eine Selbstverständlichkeit ansehe ist natürlich alle möglichen Hilfsmittel und Hilfen bereitzustellen damit die Station ihre Arbeit ordentlich und schnell erledigen kann.
 
Wenn es nach Leistungskomplexen geht ist der Zeitaufwand irrelevant.
Der Zeitaufwand ist nicht irrelevant, denn die Leistungskomplexe müssen sich schon in einem gewissen Zeitkorridor erledigen lassen, ansonsten stimmt die Vergütung nicht mehr. Die Krankenkassen behaupten zwar, dass sie keine Zeiten vorgeben, dies tun sie indirekt aber schon, wenn sie nur einen gewissen Betrag für einen Leistungskomplex zahlen. Ich kann nicht für 18 Euro eine Stunde benötigen, denn der Stundensatz einer Pflegefachkraft beträgt aus Sicht des Steuerberatern schon mindestens 35-40 Euro. Die müssen herein kommen. Zudem wird gerade in der ambulanten Pflege die Arbeitserschwerung durch das jeweilige Umfeld überhaupt nicht berücksichtigt. Nicht jede Wohnung ist behindertengerecht ausgebaut.
 
ja Storm hast du vollkommen Recht.

Aus der Sicht der Threaderstellerin ist es aber egal den die Kostenkalkulation geht sie im Normalfall nichts an.
 
Aus der Sicht der Threaderstellerin ist es aber egal den die Kostenkalkulation geht sie im Normalfall nichts an.
Jeder sollte an die Kostenkalkulation denken, denn davon wird letztendlich auch das Gehalt bezahlt.
 
Hallo Robby!
Der AG schreibt eine durchschnittliche Zeit bei der Großen GP von 20 Minuten und bei der TP von 10 Minuten vor.
Es gibt Patienten wo man bei einer TP mehr als 10 Minuten braucht.
Das wöchentliche herrichten der Medikamente wird mit 6 Minuten pro Pat. berechnet, egal wieviel Tabletten der Pat. am Tag nehmen muss.
Mich interessiert einfach nur ob jeder PD so eng die Minuten bemisst.
LG
schwester

Bei uns sind es 30 bzw. 20 Minuten. Manchmal braucht man länger (z.B. wegen Haare fönen) ein anderes mal ist man früher fertig.
Med-Boxen werden mitgemacht wenn die Med. nicht verblistert sind.
Die Fahrzeiten sind recht großzügig bemessen, so daß man in der Regel in der vorgesehenen Zeit (gesehen auf die komplette Tour) fertig wird. Es gibt allerdings auch Patienten da kommt man grundstäzlich nicht "pünktlich" raus. Die sind bekannt und das ist dann auch kein Problem.
Wichtig ist meiner Chefin und meiner PDL, daß die Patienten und Angehörigen zufrieden sind.
Andrea
 

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