Hygienebeauftragte: welche Aufgaben, wieviel Zeit?

Didimo

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Hallo Ihr Lieben!:flowerpower:
Ich wurde vor vor einigen Monaten zur Hygienebeauftragten ernannt, so zwischen Tür und Angel. 8O Ok ich habe mich damit abgefunden und bin auch dazu bereit 8) Ich arbeite in der ambulanten Pflege (Teilzeit).
Ich habe bereits an einem Aufbauseminar der bGW teilgenommen, hier nun meine Fragen, die ich dort dummerweise nicht losgeworden bin :-?
Wieviel Zeit/Stunden habt Ihr für Eure Tätigkeit als Hygienebeauftragte, bzw. werdet Ihr freigestellt?
Wie informiert Ihr die Mitarbeiter? Vortrag/Infoblatt o.ä.???
Bekommt ihr mehr Geld für diese Tätigkeit?
Dienstkleidung für das Personal (speziell für die ambulante Pflege) Gestellt oder eigene? Wäscherei oder private Waschmaschine?
Umkleideraum oder nicht?
Mehr fällt mir jetzt nicht ein.
Hoffe auf gute Tipps!!!:lol:
LG
 
Hallo,

wenn du mal nicht zwischen Tür und Angel steckst, kannst du deine Sätze vtl. so ausführen, dass man nicht so viel Phantasie für die Interpretation braucht?

Wo bist du Hygienebeauftragter?
Station, AH, KH, PD?

Wir haben in der Klinik ein Hygieneteam und auf den Stationen Hygienebeauftragte, sogenannte Link-nurses zur Hygiene.

Wir haben ausgebildete Hygienefachkräfte mit 2 jähriger Weiterbildung und entsprechender Gehaltseinstufung.
 
Hallo,


Wo bist du Hygienebeauftragter?
Station, AH, KH, PD?


Wir haben ausgebildete Hygienefachkräfte mit 2 jähriger Weiterbildung und entsprechender Gehaltseinstufung.

Sie schrieb, es ist im ambulanten Dienst, sorry:wavey:

Mal zur Antwort:

Bist du im öffentlichen Dienst oder Privat?

Öffentlich schreibt der Tarifvertrag dein Gehalt dann vor, aber so wie du das hier schilderst, bist du im Privaten ambulanten Dienst, also gilt generell: Gehalt ist verhandelbar!!

Nach dem wichtigsten mal Systematisch:
1. was will dein AG: Qualität und Hygiene? Dann sollte er dich freistellen, denn auch diese Arbeit ist ganz klar Arbeitszeit! Leider glauben immer noch viele AGs, das macht man so mal eben nebenbei, und wundern sich dann über demotivierte Mitarbeiter. Also, handel dir die Zeit dafür aus, frag deinen AG, welche Zeit er dafür eingeplant hat

2. Vortrag / Infoblatt: Kommt auf die Situation an, wenn du möglicht schnell alle MAs informieren willst, nimm den Vortrag, bei nicht dringenden Dingen reicht ein Infoblatt

3. s.o.

4. Auch das ist Sache des AGs. Wenn er allerdings keine Dienstkleidung stellt muss er die Privatkleidung bezuschussen (wg. Reinigung + Anschaffung). Stellen mus er generell immer spezielle Schutzkleidung, wie z.B. bei nasalem MRSA!

Was für eine Weiterbildung hast du gemacht? Den 3 Tage Crashkurs bei der BG oder eine Richtige mehrjährige Weiterbildung? (gibt es auch über die BG)

Ich hoffe, das hat geholfen
 
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Reaktionen: erftnymphe
Ich befürchte mal die Ernennung ist ähnlich zu werten wie der Medikamentenschrankbeauftragte im klinischen Bereich. Im Pflegedienst braucht man wahrscheinlich für den MDK einen Namen.

Richtige Aufgaben verbinden sich da wohl wenig-weil außer namentlicher Festlegung keine weiteren Forderungen dahinter stecken.

Im klinischen Bereich geht es ja um Qualitätskontrolle per Abstriche usw.. Ich kann mir kaum vorstellen, dass dies in einem Pflegedienst so genutzt werden kann. Stichwort: Kosten.

Elisabeth
 
Da mus ich dir leider oftmals recht geben.

Als ich angefangen habe als stellv. PDL in einem ambulanten Pflegedienst zu arbeiten hat es sich meine damalige Chefin sehr einfach gemacht. Ich bekam meinen Arbeitsvertrag und ne Stellenbeschreibung als Stellv. PDL. Als ich ein paar Wochen später mal zufällig das Organigram fand, stand mein Name ausserdem noch bei den Stellen: Sicherheitsbeauftragte, Hygienebeauftragte, Datenschutzbeauftragte und Qualitätsbeauftragte :eek1:

Als ich fragte, wann ich denn das alles machen soll und ob ich überhaupt noch in der Pflege mitfahren solle, sagte meine damalige Chefin nur, das macht sich doch alles nebenher, ich solle mir mal keinen Kopf machen. Das müsse nunmal ein Pflegedienst haben, aber ich solle einfach weiter meine Touren fahren und vielleicht mal ab und zu am QMH (was es bis dato noch gar nicht gab) mitarbeiten. :freakjoint:

Habe mich dann mal schlau gemacht, und die verschiedenen benötigten Weiterbildungen dafür (natürlich nur Minimalstandart) durchgesetzt. Nur Zeit für diese Aufgaben habe ich nie bekommen, bis ich irgendwann mal zw. 55 und 60 Wochenstunden hatte.

Habe daraus auf jedenfall gelernt, wie man es nicht macht.

Welcher AG gute Qualtiät will, mus zwei Sachen investieren:

1. Geld und
2. Zeit

Sonst sind das alles nur Pöstchen, die abgedeckt werden ohne Sinn zu machen.
 
Auch ich habe das Problem der kürzlich ernannten Hygienebeauftragten und keine Ahnung wie ich das Qualitativ umsetzen kann.
ich arbeite erst seit kurzem in einem Therapiezentrum und Pflegeeinrichtung für neurologisch erkrankte junge menschen.
Kann mir vielleicht irgendjemand tipps geben oder von Selbsterfahrungen berichten?Über jede Antwort wäre ich sehr dankbar.

liebe grüße
 
Guten Tag liebe Gruppenmitglieder,

da die Fragen bereits über 6 Jahre alt möchte ich meine Antwort zu dem Thema kurz zusammenfassen.

Als erstes sollte man eine Stelle zum Hygienebeauftragten bewusst wahrnehmen, sich dafür entscheiden und keine Ernennung akzeptieren.
Wenn Sie die Aufgabe eines Hygienebeauftragten wahrnehmen sollen, dann bestehen Sie bitte auf eine dementsprechende Fortbildung inkl. Kostenübernahme durch den Arbeitgeber.
Nach einer Fortbildung können Sie auch Fragen zum Thema Umkleideräume und Arbeitskleidung beantworten.
Im nächsten Schritt sollte Ihr Vorgesetzter Ihnen ein Leistungsverzeichnis oder zumindest eine Art Stellenbeschreibung erstellen, damit Sie genau wissen welche Aufgaben und Verantwortungen Sie tragen.
Auf Basis dieser Angaben können Sie dann am besten abschätzen, wie viel Zeit Sie dafür brauchen und wie viele Stunden dafür gezahlt werden müssen.
Die Stelle des HB ist keine Zusatzaufgabe die 1x im Monat eine Unterschrift erfordert, sondern in der täglichen Arbeit mehr Kompetenzen, Zeit und Verantwortung fordert. Dies sollten Sie genau solchen Vorgesetzten klar machen, um im Vorhinein die Stellung eines Hygienebeauftragten klarzustellen.
Gerne können Sie auch die Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts als Kriterienkatalog zur Rate ziehen:
RKI 4.2 Leitlinie Hygienebeauftragte in Pflegeeinrichtungen
Die Aufgabe des HB muss die nötige Wertschätzung erfahren, um einen Mehrwert an Sicherheit für die Patienten und Mitarbeitern sicherzustellen. Hierfür ist jeder Mitarbeiter in seinem Bereich selbst verantwortlich.

Freundliche Grüße und viel Erfolg
 
Erde an Zabe :

In einem ambulanten Kleinbetrieb wird i´eine PFK ausgeguckt und ernannt.
In meinem Fall war man noch so gnädig, dass ich einen Online-Zertifizierungskurs auf Kosten der Firma (mit amtlich unterstützter Finanzierung) in meiner Freizeit absolvieren durfte.
Die Stellenbeschreibung wurde von i´einem Abo heruntergeladen --- lochen und heften.
Bezahlte Zeit für die Arbeit ? Zitate :
"Mönsch, Du hast doch vor und nach der Tour 10 Min Rüstzeit. Da ist das locker mit drin !"
"Aber Hallo ! Für diesen blödsinnigen Sermon für die jährliche Verlängerung der Lebensmittelbelehrung werde ich mit Sicherheit nicht die Dienstbesprechung zum Kaffeeplausch machen. Ihr habt Diensthandys. Macht das unterwegs !"

L.G. Frieda
- Leidgeprüft -
 
Zuletzt bearbeitet:
Ist eben der Unterschied zwischen Anspruch und Wirklichkeit bzw. zwischen Theorie eines Hygienebeauftragten mit Schnellbleiche und "Reallive"!
Aber ok es gibt auch andere Einrichtungen die das Ganze ernst nehmen und besser Umsetzen.
Im Übrigen verweist die Textstelle von Zabe auf das Curriculum der DGKH zu den Ausbildungsinhalten!
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank für das Feedback. Mir ist bewusst, dass die Realität eine andere ist. Aber ich möchte Sie dazu ermutigen, die Wichtigkeit eines Hygienebeauftragten an Ihrem Arbeitsplatz zu argumentieren. Dieses Antworten lesen vllt. auch "potentielle" Hygienebeauftragte, welche nicht den Eindruck bekommen sollen, dass man solche Zustände akzeptieren muss.
 
Die "potentiellen Hygienebeauftragten" haben andere Sorgen und über Gebühr eine Unmenge an Arbeit, dass sie sich garantiert keine Gedanken über solche "Zustände" Sorgen machen! Bitte mal einen Fuß in die Klinik setzen und die personellen Situationen (die zur Genüge in den Medien breitgetreten werden) zur Kenntnis nehmen!
 
kenn mich da jetzt recht wenig aus was es da für Lehrgänge gibt. bei uns in der klinik gibt es in der hygieneabteilung logischerweise ärzte und dann noch Pflegekräfte, diese sind freigestellt (machen nichts anderes) und mussten eine zweijährige Hygieneweiterbildung absolvieren.. hab mich da nie weiters mit beschäftigt da mich das thema zu wenig Interessiert bzw. wäre diese Tätigkeit keine option für mich. aber ich war doch überrascht dass die kollegen dort alle eine zweijährige Weiterbildung haben.

was ich hier so lese scheint dies wohl nicht überall standard zu sein und es gibt wohl viele versch. Weiterbildungsangebote. kenn mich da aber echt zu wenig aus und kann nicht viel mehr zum Thema beitragen.
 
kenn mich da jetzt recht wenig aus was es da für Lehrgänge gibt. bei uns in der klinik gibt es in der hygieneabteilung logischerweise ärzte und dann noch Pflegekräfte, diese sind freigestellt (machen nichts anderes) und mussten eine zweijährige Hygieneweiterbildung absolvieren.. hab mich da nie weiters mit beschäftigt da mich das thema zu wenig Interessiert bzw. wäre diese Tätigkeit keine option für mich. aber ich war doch überrascht dass die kollegen dort alle eine zweijährige Weiterbildung haben.

was ich hier so lese scheint dies wohl nicht überall standard zu sein und es gibt wohl viele versch. Weiterbildungsangebote. kenn mich da aber echt zu wenig aus und kann nicht viel mehr zum Thema beitragen.
Das sind für gewöhnlich Hygienefachkräfte!
Diese haben eine idr zweijährige Weiterbildung. Die Hygienebeauftragten sind Multiplikatoren vor Ort, die idR ein Fortbildungsprogramm durchlaufen haben.

Sicher überschneiden sich die Begrifflichkeiten mal, aber die Weiterbildung wird tatsächlich als Fachweiterbildung geführt, wenn auch nicht basierend auf DKG Empfehlungen, sondern nach Vorgaben von Gesundheitsamt und RKI durch eine Hygienefachkraftvereinigung (oder so ähnlich) aufgelegt.
 
Hallo zusammen,

wie richtig erwähnt gibt es verschiedene Stufen an Verantwortung und Kompetenz für das Thema Hygiene in einem Krankenhaus. Krankenhaushygieniker, Hygienebeauftragte Ärzte, Hygienefachkraft und Hygienebeauftragte in der Pflege bilden das Konstrukt an Verantwortlichen für das Thema Hygiene.

Das Thema in diesem Forum ist jedoch der Hygienebeauftragte in einem Pflegeheim. Hier sind die Anforderungen und die Struktur des Personals für das Thema Hygiene nicht so klar reguliert und auch nicht so konsequent umgesetzt.
Freundliche Grüße
 
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Reaktionen: Elfriede
Die Verantwortlichkeiten sind sowohl in Kliniken als auch in Pflegeheimen oder Kurkliniken klar geregelt. Wer sich u.U. bis heute nicht daran hält kann ganz schnell Probleme kriegen.
 
Moin Zabe ! Hattu recht.

Krankenhäuser haben / müssen haben: ausgebildete Hygieniker - ärztlich und pflegerisch -.

In der ambulanten und stationären Alten- und Krankenpflege gibt es --- Nachholbedarf.
Sowohl in der Vorgabe, wie auch in den Umsetzung und/oder der Kontrolle.
 

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