Das Thema ist zwar schon geklärt, wollte nur noch wie versprochen den Beitrag posten. Sorry, habe Lux. mit Schweiz vertauscht. Danke.
Pfleger nur noch mit Abitur
Brüssel.
Geht es nach der EU, sollen Hebammen und Krankenpfleger künftig zwölf Jahre Schulausbildung vorweisen müssen. Hierzulande reichen bisher zehn.
Krankenschwestern oder Hebammen hätten immer höhere Ansprüche zu erfüllen, entsprechend sollten auch die Anforderungen an Berufsanfänger steigen. So sieht das die EU-Kommission, und deshalb forderte sie in ihrem gestern präsentierten Vorschlag für eine Reform der EU-weiten Anerkennung von Berufsqualifikationen, dass Krankenschwestern und Hebammen in Zukunft zwölf Schuljahre vorweisen müssen.
Wer in Deutschland, Luxemburg und Österreich Krankenpfleger oder Hebamme werden will, müsste also künftig vor der Ausbildung noch zwei Jahre an einem Gymnasium oder einer Berufs- oder Fachschule dranhängen, falls es nach den Brüsseler Plänen geht. Bisher reichen hierzulande zehn Jahre allgemeine Schulbildung. In den restlichen 24 Mitgliedstaaten sind zwölf Jahre bereits Pflicht.
Der CDU-Europaabgeordnete Andreas Schwab kritisierte den Vorschlag: "Die Kommission muss nachweisen, warum eine Aufstockung notwendig sein soll." Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe begrüßte dagegen den Plan. Mit der Anhebung der Zugangsvoraussetzungen zur Ausbildung vollziehe die Kommission nach, was in der großen Mehrheit der EU-Staaten schon Realität sei.
Auch für die Ausbildung in anderen Berufen will die Kommission die Mindestanforderungen EU-weit anpassen und auf den neuesten Stand bringen. Die Berufsstände sollen sich auf Ausbildungsgrundsätze einigen - also auf gemeinsame Fachprüfungen und notwendige Fähigkeiten. Für Architekten fordert Brüssel zum Beispiel einheitlich mindestens sechs Ausbildungsjahre, inklusive Vollzeitstudium und einem bezahlten einjährigen Praktikum bei Profis.
Durch diese einheitlichen Mindestanforderungen soll es Fachkräften insgesamt leichterfallen, in einem anderen EU-Land zu arbeiten. Die Pläne der Kommission sehen auch einen freiwilligen europäischen Berufsausweis vor. EU-Kreisen zufolge könnten so für viele Berufe die Anerkennungszeiten im Ausland halbiert werden.
Die geplante EU-Richtlinie kann frühestens Ende 2012 beschlossen werden. Das Europaparlament und der Ministerrat müssen zustimmen, bevor sie in Kraft treten kann.
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