Wie sieht der Beruf in der Schweiz aus? Gehalt?

ogyz21

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Azubi
Hallo,

Habe seit 2 Monaten mein Examen, arbeite momentan auf einer Chirugischen Int und habe vor bis nächsten sommer in ein anderes Haus zu wechseln und evtl auch in die Schweiz. Möchte jedoch auf jeden fall in Deutschland wohnen. Wie ist der Beruf in der Schweiz? kann man da als normale GuK überhaupt auf einer Int arbeiten oder kommen da nur die hin die studiert haben? Und ist der Stationsalltag auf Normalstation wie in Deutschland (Durchgang, Pflege, Antibiosen richten, etc) oder auch nicht vergleichbar? Würde mich einfach mal interessieren wie da der Klinikalltag aussieht...... Außerdem wäre es für mich sehr interesannt zu wissen wieviel man verdient (über Geld spricht man ned, ich weis ;)). Möchte halt abwiegen ob sich der Gehalt lohnen würde alles hinter sich zu lassen...
 
Auch Hallo,

man kann mit anerkanntem deutschen Examen auch auf Intensiv arbeiten, wobei man mit einer Fachweiterbildung natürlich bessere Einstellungschancen hat.

Der Alltag auf Normalstation ist so, wie er auf den einzelnen Stationen eben geregelt ist. Große Unterschiede sehe ich in der Organisation der einzelnen Schichten: Sehr viel Personal im Frühdienst, wenig im Spätdienst. Der Frühdienst muss also das meiste vom Tagespensum erledigen, weil der Spätdienst eben geringere Zeitressourcen pro Patient hat. Die Dokumentation ist wesentlich umfangreicher als in Deutschland, insbesondere muss jede Pflegefachperson an der Leistungserfassung mitwirken. Es wird viel mit Hausstandards gearbeitet. Individuelle schriftliche Pflegeplanung und die Arbeit mit Pflegediagnosen spielen eine große Rolle.

Der Lohn ist stark unterschiedlich, je nach Arbeitgeber und Region. Hier Zahlen zu nennen ist schwierig. In der Regel solltest du aber genug zum Leben und auch eine ordentliche Summe fürs Sparschwein haben.

Wohnen in der Schweiz schlägt tatsächlich ziemlich zu Buche. Du würdest gerne in Deutschland wohnen - bedenke dabei, dass die Steuer in D höher ist und du eher Kontakte zu Schweizern knüpfen kannst, wenn du tatsächlich in der Schweiz wohnst. Nicht wenige Schweizer stören sich daran, wenn man in CH arbeitet und in D wohnt. Das kann sich tatsächlich auf das Arbeitsklima auswirken, je nachdem mit was für Kolleginnen du es zu tun hast.
 
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Reaktionen: Sebbel01
Hallo,

in der Schweiz ist vieles anders und man sollte sich vor einem Umzug dorthin mit den "Rahmenbedingungen" des Arbeitsverhältnisses sowie dem Sozialversicherungssystem dort auseinander setzen...

Man hat z.B. deutlich weniger Urlaub bei längerer Wochenarbeitszeit, die Leistungen des AG im Krankheitsfall fallen geringer aus (Lohnfortzahlung), die KV wird selbst bezahlt und umfasst weniger Leistungen (z.B. sind selbst die jährlichen Untersuchungen beim Zahnarzt nicht automatisch mit drin), es gibt eine Vermögensteuer (kantonal unterschiedlich) etc.
Beschäftige Dich auch mit den Dingen wie Aufenthaltsstatus, Planung des Umzuges (Zoll kann dort wohl recht kompliziert werden) etc. - ein Umzug in die Schweiz ist etwas kompliziertes als der in ein EU-Land.

Der Lebensstandard in der Schweiz ist sehr hoch - die Mentalität ist allerdings eine andere :-)
 
Lillebrit - du hast viele wahre Worte gesprochen, zwischen durch höre ich ein leises, blieb doch und überlege es noch einmal gut? an den Fragesteller. gut der Fall ist etwas älter , aber nicht weniger brisant.
Weniger Urlaub, bei der Möglichkeit Urlaub zu kaufen
Mehr Arbeitszeit, bei weinger Pat pro PP
KV muss ich wiedersprechen, je nach abgeschlossenem Tarif wird bezahlt , nicht pauschal weniger
Vermögenssteuer irrelevant, bei normalen Pflegekräften ohne Lottogewinn
Planung der Zügelei ist heute aber sowas von easy, ne gute Pflegeplanung ist da schwerer zu machen.
Letzter Satz Mentalität - So wie ich in den Wald rufe ..... ? :-)
Aber nichts desdotrotz haste Recht, denn viele Kollegen gehen retour , aber eher auch aus anderen Motivationen.
Seit über 6 Jahren in CH, mehrfach umgezogen, incl Zollformalitäten.
Bei Fragen kann ich umfassend und erschöpfend Auskunft geben, incl Wegleitungen.
Jobmässig Intensivstation, mit deutlich mehr Möglichkeiten als in D früher möglich waren, Thema Kompetenzen der PP, wie es im Moment aussieht, keine Ahnung zu lange weg.
 
Hallo
ganz kurz dazu ein paar Infos.

Als GuK Gesundheits- und Krankenpflegerin hast Du viele Möglichkeiten in der Schweiz zu arbeiten. Jedoch im Bereich Intensivpflege OPS braucht es zusätzlich eine Anerkennung vom SRK.
Eine GuK wird in der CH als Dipl. Pflegefachfrau problemlos anerkannt, wenn die Ausbildung in DE absolviert wurde. Noch besser geht es mit ein paar Jahren Berufserfahrung.

Bruttolohn:
wenig Erfahrung: 5'500 bis 6'000 CHF
mittl. Erfahrung: 6'000 bis 6'500 CHF
viel Erfahrung: 6'500 - 7'300 CHF

Die Unterschiede sind regionalbedingt.

Melde Dich einfach für mehr Infos unter: info@medical-jobs.ch

Herzlicher Gruss
Michael
 
du wirst vom SRK als pflegefachfrau bzw. pflegefachmann anerkannt OHNE die bezeichnung dipl. und OHNE die bezeichnung HF.

problemlos gegen eine gebühr von etwa 500 franken..

und auch im ops oder ips bereich kann man ohne SRK anerkennung arbeiten.
 
Hallo

Korrekt. Ganz offiziel heisst die Bezeichnung nur PFF resp. PFM. Das vorangestellte Dipl. wird jedoch mittlerweile überall bei Spitälern und Heimen anerkannt. Korrekt auch die Bemerkung zur Bezeichnung "HF". Diese darf nur angewandt werden, bei einer Ausbildung in der Schweiz.
Die Anerkennung kostet mittlerweile 600 CHF mind. Kann aber auch teuerer werden bei Unklarheiten.
OPS und IPS ohne Anerkennung. hmmm. Es gibt tatsächlich noch ein paar wenige Institute, die darauf verzichten. Diese darf ich aber nicht im Netz benennen. Grundsätzlich gilt, bei fast allen kantonalen Instituten muss spätestens nach der Probezeit die Anerkennung vom SRK vorliegen. Entweder als Pflegefachfrau oder IPS/OPS Spezialist.
Bis vor ein, zwei Jahren wurde dies noch nicht so streng gehandhabt.

Und ja, es gibt viele Pflegefachleute, welche immer noch ohne SRK-Anerkennung arbeiten, weil niemand bis jetzt danach gefragt hat. Und plötzlich passt die Stelle nicht mehr und sie wollen wechseln. Uuuuund dann wird es lustig. Ich habe einige betreut, die fast vor dem Nichts standen. Bitte daran denken !

Herzlicher Gruss
Michael

Noch fragen ?
info@medical-jobs.ch
 
Michael , schön geschrieben... ups nix passiert .
Aus eigener Erfahrug ist es heute sehr schwer, für Kollegen ohne Ausweis bzw. die Fachanerkennung durch das SRK eine Stelle in einem KH zu erhalten in einem Funktionsbereich IPS / OPS. Sollte es dennoch möglich sein, zeigt das nur den wahnsinnigen Druck innerhalb der Institution, Stellen zu besetzten, welche lange schon frei sind und durch eigenes ausgebildetes Personal nicht oder nur unzureichend besetzt werden können.Andererseits zeigt es manchmal auch der Hasuleitung eine Richtung , wie sie mit den MA s umgeht. Wer dann noch schlau genug ist das zu erkennen , kann dagegen etwas positives tun. Das Lohngefüge ist auch Spitze, da stimme ich dir voll zu.
Ich sehe es etwas realer, ( Mittelland)in der jeweiligen Stufe -500 bis -700 CHF bei Eidgenössisch geborenen Kollegen, rede nicht von der 2 oder 3 Generation Migranten. dann kommen wir langsam hin und mir ist bewusst , das deine Zahlen eigentlich real sein sollten mit Spielraum nach oben. nix für ungut
Gruss Seb
 

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