Wer hat Erfahrungen mit Servicekräften?

Hallo

bei meinem ehemaligen Arbeitsplatz hatten wir auch Servicekräfte. Ich habe fast nur gute Erfahrung damit gemacht.
Die Damen haben die Betten gemacht, Getränke gestellt, kleinere Erledigungen ,für Patienten die es nicht selbst konnten, gemacht (z.b. Zeitung holen). Sie haben die Spülmaschine auf Station ein und ausgeräumt, den Tisch fürs Pflegepersonal gedeckt, Nachmittags Kaffee und Kuchen verteilt.
Ausserdem haben sie Essen verteilt. Und das war auch der einzigste Punkt, der nicht immer so gut funktioniert hat. Die Damen hatten zwar einen Kostplan, welcher Patient was essen darf, aber irgendwie hat es trotzdem oft nicht geklappt. Da haben Pat mit Aufbaukost Stufe 1 dann halt plötzlich Mittags Schupfnudeln und Sauerkraut bekommen und so Scherze. Wahrhaftig nicht ungefährlich. Die Servicekräfte haben halt machmal keine Ahnung warum welcher Patient nur eine bestimmte Kost bekommen darf. Letztendlich musste immer eine Schwester mitgehen beim Essen verteilen um dies zu beaufsichtigen.
Ansonsten find ich es gar nicht schlecht!
 
Hallo Bambamsche, genau so habe ich auch Servicekräfte erlebt, sie gingen einem zur Hand richteten Plätze bezogen Betten machten Aufräumarbeiten, holten für die Patienten die Waschbeutel, Zahnprothesen, Brillen, machen die Essensbestellung, aber heute, 25 Jahre später hier in diesem Kino, äh Krankenhaus....
Obwohl sie wohl auch zu Hause im Bett schlafen, sie wissen auch nach zwei Wochen nicht, wie man ein Bett bezieht, einen Platz herrichtet, oder einen Pflege/Wäscheschrank auffüllt, an jeder Schranktür steht ein Plan...
Essensbestellungen nö, ich mach das lieber selbst oder lasse das unseren Stationsassistenten erledigen. einam sollte eine Servicekraft die Telefonkarten einlösen, für 2 Patienten, also erst eine einlösen, auf Quittung drücken, dass Geld für Patient X in den dafür passenden Umschlag tun, danach Patient Y Karte einlösen, Quittung drücken in den von mir vorbereiteten Umschlag tun.
Was macht sie? Läßt sich beide Karten hintereinander auszahlen (ohne Quittung!), steckt das Geld in die Kitteltasche, gibt mir die beiden Umschläge und sagt, dass soll ich denn mal selbst aufteilen, wie ich das mache wäre doch viiiel zu umständlich:evil1::evil1::evil1:.
Das habe ich meiner Chefin dann gesteckt, die war nämlich der Meinung, solche Aufgaben könnte eine Servicekraft ausführen:evil1::evil1::evil1:.
Inzwischen ignoriere ich diese Servicekräfte liebevoll und mache auch solche Aufgaben lieber selbst, denn die würden selbst Mutter Theresa und den Dalai Lama in den Wahnsinn treiben.
 
Es zeigt sich wieder, dass ich nur das bekomme in das ich investiere.

Bezahle ich meine Servicekräfte korrekt und nicht mit einem Hungerlohn, bekomme ich auch entsprechende Kräfte die ggf. auch noch motiviert sind und nicht das "Hirn an der Stempeluhr abgeben".

Dann werden sie noch gut eingearbeitet, haben einen Tätigkeitskatalog und schon sind sie eine Entlastung für die Stationen.
 
Wobei ich aquarius bedingt recht geben muss: Manchmal helfen keine Pillen mehr.

Es kommt nicht immer ausschließlich für die Einarbeitung an. Ich habe mich vor geraumer Zeit mal in der Küche beschwert, weil die Frühstückstabletts nie ordentlich bestückt waren - mal fehlte Besteck, mal die Tasse, mal die Butter usw. Die Küchenleitung seufzte und erklärte, sein Personal sei eben nicht homogen. Es seien Leute darunter, die vor Jahren mal mit der Stellenbeschreibung "Kartoffel schälen" eingestellt worden waren. Dafür reichte es intellektuell wohl gerade noch. Jetzt wurden die Kartoffeln bereits geschält eingekauft und dieselbe Person sollte anhand der Bestellkarte Tabletts bestücken. Damit war sie überfordert.

Aber wir sind im öffentlichen Dienst, Du kannst so leicht niemanden kündigen.

Allerdings darf man von einem Negativbeispiel nicht auf alle Küchenhelfer oder Servicekräfte schließen.
 
Nein, man soll diese Menschen nicht generell verteufeln, wir hatten mal eine richtig gute, die sagte aber, von dem Geld kann sie sich und ihre zwei Kinder eben nur mit Ergänzungen der ARGE ernähren. Ein Patient hat sie abgeworben, die arbeitet jetzt in seinem Haushalt und das auf Steuerkarte...
Es ist ja nicht so, dass wir nicht auch mal eine gute Servicekraft haben, aber für diesen Hungerlohn, da überbrücken sie eben die Zeit bis sie die Ausbildung/ das Studium anfangen oder bewerben sich um Stellen mit denen sie sich finanzieren können.
 
Deshalb meine Aussage, dass ich die Servicekräfte auch entsprechend entlohnen muss.
Bei uns kommt ein Teil aus der Riege der Reinigungskräfte, die sich eben weiter entwickeln wollten und auch entsprechende Deutschkenntnisse vorweisen können.
 
Reinigungskräfte verdienen aber weitaus mehr... Jedenfalls die die nicht über Putz&Teufel bei uns eingestellt sind...:engel:
 
Bei uns eben nicht...
 
Das rechnet sich dann auch nicht mehr, wenn man Planstellen der Pflege in Servicekräfte umwandelt und annähernd so bezahlt wie Pflegekräfte, die rund um die Uhr und für alle Arbeiten und Schichten einsetzbar sind.

Unsere sind nun wieder zurückgerudert und haben uns die Planstelle letzte Woche für die Pflege zurückgegeben, weil das mit den Servcekräften unpraktikabel war.
Das Thema hat sich damit erstmal erledigt.

Schauen wir mal, wann der nächste auf den Gedanken kommt, mit dem System ließe sich etwas Geld einsparen, wenn er "pflegefremde Arbeiten " auf jemanden umlegt, den er geringer bezahlt?

Das gab es in den letzten 30 - 40 Jahren eigentlich immer schon und es ist kein neues System. Eigentlich wurde nur das Rad neu erfunden.
Im Laufe der Jahrzehnte hatte man die damaligen Stationshilfen/ Schwesternhelferinnen , Küchenhilfen usw.abgeschafft, mit dem Argument, daß man examinierte Kräfte rund um die Uhr einsetzen könne, weil die auch alleine arbeiten können.
Alleine ist natürlich noch billiger, als wenn man eine 2. Arbeitskraft jedweder Ausbildung finanzieren muß.
Liebe Grüße Fearn
 

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