Hab es erlebt. Digitalisspiegel knapp über 20 also oberer therapeutischer Bereich, Kalium war von einem vorher schon eher niedrigem Kalium, auf 2,9 gerutscht, vemrutlich dezent höher, weil Anzeichen für Verdünnung in der BGA (nicht mein Patient, hatte nur ein Auge mit drauf). Atropinampulle hatte ich aber schon in der Kitteltasche, weil ich mich bei Frequenzen <30 schon unwohl fühlte. Erhöhung des Kaliumspiegels beendete die Bradykardien, die vorher ebenfalls niemals aufgetreten sind.
Unerklärbare Bradykardien hat man ja immer mal, mittlerweile werde ich da eher mal auf einen hochnormalen Kaliumspiegel bei Digitalis bestehen. Bei dem einen PAtienten war der Zusammenhang ganz klar.
Diese Wirkung von Hypokaliämie bei Digitalis hats sogar in die Wikipedia geschafft.
NA Wiki ist keine Quelle für mich.... aber wenn du es erlebst hast, dann glaube ich das werde mir mal die Literatur dazubesorgen und dann mit auf die Arbeiten nehmen
Ich würde euch was husten. Meine Freizeit gehört mir, wenn ihr wollt dass ich in Büchern lese, dann schafft mir Zeit während der Arbeitszeit.
Siehste, und genau das wird woanders andergehandhabt.
Quatsch, man lässt es doch nicht bimmeln.
Nimm mal folgende Situation: dein Patient beginnt plötzlich mehr zu ziehen, als die AMV-Grenze zulässt und überschreitet diese Grenze, dann erhöhst du die Grenze und denkst dir: der Patient braucht halt mehr?
aber du erhöhst ja nicht die AMVgrenze unendlich, sondern im Rahmen dessen was vorher abgesprochen ist, und was Sinn macht.
Ich bitte erst den Doc ob ich die Grenze erhöhen kann, oder ob er etwas anderes machen will, z.B. Clonidin erhöhen, wenn der Patient gar nicht hyperventilieren muss/sollte, oder mal ein Analgesiebolus wenn man annehmen muss, das ist schmerzbedingt.
Na vor Clonidin und Analgelsie fallen mir noch mehr Dinge ein, die ich pflegerisch machen kann damit mein Pat. wieder ruhiger atmet.
Es ist keinen Augenblick länger laut bei mir im Zimmer, aber ich übernehme nicht die Verantwortung, auch nicht die für die Veränderung der Alarmgrenzen.
Stummschalten, bestätigen etc. kannst du deinen Alarm während der Suche nach dem Dr. .... dein Pat. dankt es dir. Uns stört der Alarm nur peripher, aber denk mal an den Pat. ( spreche da mal aus Patsicht)
Nur wenn man die Atemminutenvolumengrenzen enger setzt als vorher vom Arzt festgelegt, um mehr mitzubekommen, und die im Zweifel dann wieder auf seine Werte ausdehnt, da könnte ich noch mitgehen, aber die vom ihm festgelegten Werte selbstständig erweitern, das finde ich auch kompetenzüberschreitend.
Wenn das AMV zu niedrig ist, und die Sättigung und die BGA noch ok, senkste einfach die AMV-Grenze, ohne Arztinfo?
Natürlich saugen wir selbstständig ab, wir lassen auch die Beatmung nicht aussen vor, sondern wir machen nur klar, dass *Veränderungen* an der Beatmung oder den Alarmgrenzen in die Verantwortungsbereich der Ärzte fällt, und nur die sind dafür auch haftpflichtversichert.
Genau darum geht es doch, dass auf etlichen Stationen die Pflege offenbar festlegt in welchem Beatmungsmuster der Patient betrieben wird und welche Beatmungsparameter gewählt werden.
Du hast dich aber sehr an deiner AMVgrenze festgebissen , nein Beatmungsmuster legt der Arzt fest, aber wir kommunizieren vorher zusammen.
Wenn der Arzt das festlegt, brech ich mir kein Bein ab und dreh auch mal am PEEP, Af, oder Druckunterstützung, aber die Entscheidung muss immer vom Doc kommen.
Ich geb dir ja Recht, dass es gut ist, wenn man sich als Pflege mit einmischt, und mit dem Arzt Beatmungsparameter diskutiert. Aber die endgültige Entscheidung "die klaren Anweisungen" müssen vom Doc kommen.
Willst du auf einer Station liegen, wo das Pflegepersonal selbstständig über deinen Beatmungsmuster entscheidet, über die Parameter, und das ohne Rücksprache mit den Docs?
Wenn sie es können und dafür trainiert sind, eindeutiges JA.
Es läuft bei euch nicht viel anders als bei uns, die Ärzte legen die Beatmungsparameter fest, und ihr seid maximal die Hand die sie am Gerät einstellt.
Nur dass ihr Alarmgrenzen selbstständig ausdehnt ohne Arztinfo, nur damit es leise ist im Zimmer, das würde es bei uns nicht geben.
Dauerpiepen gibts natürlich nicht, natürlich sagen wir den Docs: entweder du veränderst was am Patienten/Respirator, oder an den Alarmgrenzen. Die Docs wissen schon, dass sie uns brauchen, die sind dann innerhalb von paar Augenblicken im Zimmer und kümmern sich. Bis er im Zimmer steht, schalte ich den Alarm stumm.
Du darfst eines nicht vergessen, wir haben net soviel Docs, die würden am Rad drehen, wenn immer jemand wegen ne Kleinigkeit angeschleppt kommt.
Bei postoperativen Pat. erfolgt das reduzieren durch die Pflege, nach festgelegten Schematas, funktioniert super und die Beatmungszeiten und reintubationraten sind deutlich zurückgegangen... endgültiges Extubieren, natürlich vom Arzt.
Mit einem gebe ich dir recht, unerfahrenes Personal sollte nicht an der Beatmung rumspielen, aber Pflegepersonal was darauf geschult ist, darf gerne mit der Beatmung arbeiten.
Woanders legt aber das Personal die Beatmungsmuster und -parameter fest, und da hört für mich der Spass definitiv auf.