Weiterbildung oder doch eher Studium?

DomRio,

ja, ich habe inzwischen eine Leitungsposition inne. Und meine Mitarbeiter haben trotz stressigem Alltag immer noch sehr viel Gründe zu lachen, Aber das liegt auch daran, dass ich viele Jahre an der Basis tätig war, also aus dem Team gekommen bin und die Interna und Strukturen sehr gut kenne. Ich setze mich im Rahmen meiner Möglichkeiten für mein Team ein und stehe voll hinter ihnen. Trotzdem kann ich auch nicht immer so agieren, wie ich es mir manchmal wünsche, weil die Ziele der Geschäftsführung auch erfüllt werden müssen.
Wir sind ein stabiles, gewachsenes Team aus jungen und auch sehr erfahrenen Mitarbeitern, dass auch inzwischen einige Strukturveränderungen hat hinnehmen müssen. Unsere Fluktuation ist äußerst gering und es haben tatsächlich schon Mitarbeiter nach ihrem Weggehen darum gebettelt, wieder in meiner Abteilung arbeiten zu dürfen.

Das alles konnte ich aber erst realisieren, als ich die Abspaltung der OP-Abteilung von der Pflegedirektion erreicht habe und mich mit meinem Team direkt der KH-Leitung unterstellen ließ.

Nein, mein Sohn hatte einen geraden Weg: Abitur mit knapp 18 J., Studium mit Auslandssemester, mit 23 J. den Master in der Tasche und anschl. ein gut bezahlter Job mit sehr guter Zukunftsperspektive.
Ich spreche dir nicht ab, dass du ein ehrgeiziger und auch sicherlich kluger Mensch bist, aber dein Weg zum Abitur spiegelt genau das, was ich meine:
1. Ausbildung abgeschlossen, dann
2. Ausbildung + Abitur, jetzt
Studium Pflegemanagement mit Ziel Pflegedirektor oder doch Weiterbildung A/I mit anschl. Leitungsfunktion?
Ein gerader Weg sieht anders aus.

Glaubst du wirklich, dass du mit einem abgeschlossenen Pflegemanagementstudium mit 28 J. als Pflegedirektor den "altbackenen Chefs" die Stirn bieten kannst?
Ich möchte dich nicht entmutigen, zu studieren.
Allerdings solltest du deine Ziele etwas realistischer und nicht so populistisch angehen.

LG
 
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Glaubst du wirklich, dass du mit einem abgeschlossenen Pflegemanagementstudium mit 28 J. als Pflegedirektor den "altbackenen Chefs" die Stirn bieten kannst?

Nicht zu vergessen, dass man auch den "Altbackenen Pflegekräften" irgendwo die Stirn bieten muss. Denn als Pflegedirektor ist man alles, aber eben nicht" everybody´s Darling".
 
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:-) gut erkannt ! Weiter so !

Die "Alten" haben es nicht geschafft die Pflege auf die Beine zu stellen. Immer noch magere Löhne immer noch die Duckmäuserschaft gegenüber den Ärzten. Die Pflege in Deutschland ist am Boden. Stationen werden geschlossen , weil niemand mehr in der Pflege arbeiten will.
Machs anders und lass dir von den Altbackenen :-) nicht reinreden, denn sie haben die Pflege gegen die Wand fahren lassen und dabei zugeschaut.

Mach es anders !

lg
 
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Na dann bin ich mal gespannt, wie schnell der Threadersteller wieder zurückrudert, wenn er/sie die Position inne hat.
Da die bisherigen Pflegekräfte bis dato nichts erreicht haben, wird der TE garantiert den Markt und die Politik umkrempeln.
 
Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren.
- Bertolt Brecht
 
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Tatsächlich?
Deswegen wird den 'alteingesessenen' unterstellt, dass sie sich duckmäuserisch verhalten und gerne den Leibeigenen spielen.
Dass die 'alteingesessenen' sich jedoch in Gewerkschaften organisieren und zu Demonstrationen gehen...Nun ja, lassen wir die Jugend forschen.
 
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@Leander
Das hatte er doch gar nicht geschrieben?! :weissnix:
Nu lasst ihn doch erst mal machen...
 
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Wenn es um flächendeckende Veränderungen geht, führt meiner Meinung nach kein Weg an der aktiven Partei(!!!)politik vorbei. Wenn es um Institutionelle geht --> siehe TE

Deswegen wird den 'alteingesessenen' unterstellt, dass sie sich duckmäuserisch verhalten und gerne den Leibeigenen spielen

Das sehe ich verallgemeinert nicht so. Aber die Mehrheit hat sich jetzt nicht als "Revoluzzer" aufgespielt. Oder wird nicht von Gewerkschaftsseiten, Verbänden o.ä. Organisationen die geringe Bereitschaft zur Selbstorganisation innerhalb der Pflege beklagt? Mit einhergehender geringer Streikbereitschaft und/oder politischen Engagement (Berufs-sowie Parteipolitisch). Es gibt einzelne Personen in Gewerkschaften, Parteien und in der Wissenschaft welche sich als Pioniere oder Koryphäen hervortun. Aber das sich die "jungen" Pflegekräfte da nun anders verhalten sehe ich ebenfalls nicht. Sie passen sich eher dem "altbackenen" (um das mal als Synonym zu verwenden) an um nicht anzuecken und da meckern eben einfacher ist.
 
Es gibt bei uns Gewerkschaftsmitgliedern in meinem KH eher die "alteingesessen" als die jungen Hüpfer. Die haben mit Gewerkschaft und Politik nix zu tun - was wir Alteinesessenen schon für fusselige Münder haben!
 
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Tatsächlich?
Deswegen wird den 'alteingesessenen' unterstellt, dass sie sich duckmäuserisch verhalten und gerne den Leibeigenen spielen.
Dass die 'alteingesessenen' sich jedoch in Gewerkschaften organisieren und zu Demonstrationen gehen...Nun ja, lassen wir die Jugend forschen.
Wenn die ,,alteingesessenen“ doch so aktiv und mit herzblut dabei sind, warum werden wir immer noch unterbezahlt ? Warum arbeiten wir immer noch in Präkeren Verhältnissen ? Und wieso müssen wir ständig darauf, hoffen das man seinen Freien Tag haben kann oder gar genießen kann ? Soll ich noch Weiter auf zählen ? Ah weiße dann forsche ich mal weiter, und setzte auch was um. Und schreib nicht nur, dass ich bisschen hier und da etwas mache :-?
 
Ich will jetzt keine Lanze für PDL´s oder SL´s brechen, obwohl es ein paar wenige gute gibt... aber es ist nun mal so, dass auch PDL´s und SL´s oft Reglementierungen und Anordnungen unterworfen sind, die für uns "Fußvolk" nicht transparent sind.
Dementsprechend verstehen wir auch manche Entscheidung nicht und reagieren mit Unverständnis und / oder Unmut.

Vielleicht wäre etwas mehr Transparenz "von oben nach unten" ein guter Weg, manche Entscheidung besser zu verstehen und mittragen zu können. Wenn unpopuläre Anordnungen mit entsprechenden Gründen belegt werden können, wäre sicher in vielen Fällen die Akzeptanz besser.

Vielleicht wäre das für dich in einer leitenden Position ein gangbarer Weg. Denn unpopuläre Entscheidungen wirst auch du nach unten weitergeben müssen.
Man glaubt als "Fußvolk" immer, "die da oben" haben's gut und agieren nur aus reiner Willkür.... das ist definitiv nicht so.
Im Gegenteil, ich denke inzwischen, viele Leitungen zerbrechen an dem Druck, dem sie ausgesetzt sind und treten nach unten durch.... aber nicht aus Spaß an der Freud sondern aus Verzweiflung und weil sie nicht wissen, wie sie es begründen sollen.

Und das ist der Punkt, an dem ich dir Recht gebe.... oft sitzen tatsächlich in Leitungspositionen nette Menschen ohne Führungserfahrung oder -ambition.... sie waren nur zur falschen Zeit am falschen Ort....und mutieren dann zum Ar....ch - ääh.... unnetten Menschen.....
Das wäre auch ein Punkt, an dem du arbeiten kannst.... Führungskraft zu werden ..... das allein ist Aufgabe genug---
 
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@DomRio Ich würde an deiner Stelle studieren. Egal welchen Weg du in die höheren Ebenen nimmst, du musst eh aufpassen, dass dir nicht die Fäden an Arme, Kopf und Beine angelegt werden, wenn du tatsächlich so vieles besser machen willst als deine Vorgänger. Das Studium wird dich verändern und die Arbeitsverhältnisse bzw. -bedingungen im Anschluss ebenso. Sicher krempelt dich das nicht komplett um, aber anfängliche Ambitionen sind kein Garant für spätere revolutionäre Umbrüche... die Spielräume in welchen sich z.B. eine PDL / Heimleitungen bewegt sind denkbar klein - auch wenn es hoffnungsvolle Beispiele gibt (thematisch passender Buchtipp, wie ich finde, als Googlesuchlink: jeder pflegt allein - Google-Suche).

Btw. @Martin H. Das genannte Brecht-Zitat, so rückenwindgebend es auch sein mag, ist falsch zugeschrieben.
 
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Ich will jetzt keine Lanze für PDL´s oder SL´s brechen, obwohl es ein paar wenige gute gibt... aber es ist nun mal so, dass auch PDL´s und SL´s oft Reglementierungen und Anordnungen unterworfen sind, die für uns "Fußvolk" nicht transparent sind.
Dementsprechend verstehen wir auch manche Entscheidung nicht und reagieren mit Unverständnis und / oder Unmut.

Vielleicht wäre etwas mehr Transparenz "von oben nach unten" ein guter Weg, manche Entscheidung besser zu verstehen und mittragen zu können. Wenn unpopuläre Anordnungen mit entsprechenden Gründen belegt werden können, wäre sicher in vielen Fällen die Akzeptanz besser.

Vielleicht wäre das für dich in einer leitenden Position ein gangbarer Weg. Denn unpopuläre Entscheidungen wirst auch du nach unten weitergeben müssen.
Man glaubt als "Fußvolk" immer, "die da oben" haben's gut und agieren nur aus reiner Willkür.... das ist definitiv nicht so.
Im Gegenteil, ich denke inzwischen, viele Leitungen zerbrechen an dem Druck, dem sie ausgesetzt sind und treten nach unten durch.... aber nicht aus Spaß an der Freud sondern aus Verzweiflung und weil sie nicht wissen, wie sie es begründen sollen.

Und das ist der Punkt, an dem ich dir Recht gebe.... oft sitzen tatsächlich in Leitungspositionen nette Menschen ohne Führungserfahrung oder -ambition.... sie waren nur zur falschen Zeit am falschen Ort....und mutieren dann zum Ar....ch - ääh.... unnetten Menschen.....
Das wäre auch ein Punkt, an dem du arbeiten kannst.... Führungskraft zu werden ..... das allein ist Aufgabe genug---
Ich küsse dir die Hand. Anscheinend konnte ich mich nicht richtig ausdrücken, naja bin ja noch 23j hab noch genug Zeit vor mir, aber in der Tat, genau so sehe ich es auch. PERFEKT hast du es formuliert :cheerlead::mrgreen::wink:
 
Ich will jetzt keine Lanze für PDL´s oder SL´s brechen, obwohl es ein paar wenige gute gibt... aber es ist nun mal so, dass auch PDL´s und SL´s oft Reglementierungen und Anordnungen unterworfen sind, die für uns "Fußvolk" nicht transparent sind.
Dementsprechend verstehen wir auch manche Entscheidung nicht und reagieren mit Unverständnis und / oder Unmut.

Vielleicht wäre etwas mehr Transparenz "von oben nach unten" ein guter Weg, manche Entscheidung besser zu verstehen und mittragen zu können. Wenn unpopuläre Anordnungen mit entsprechenden Gründen belegt werden können, wäre sicher in vielen Fällen die Akzeptanz besser.
Ich weiß, daß es Leitungen oft schwer haben. Und daß z. B. PDLs "zwischen den Stühlen sitzen", d. h. zwischen dem, was die Geschäftsleitung will und den "einfachen" MA. Genauso die SL, die wiederum zwischen PDL und MA sitzt.
Trotzdem kann es nicht sein, daß uns "einfachen" MA irgendwelche Entscheidungen vor die Füße geknallt werden und wir das gefälligst alles super zu finden haben. Auch wenn diese "erklärt" werden, reagierte und reagiere ich trotzdem häufig mit Unverständnis und Unmut und werde dies auch weiterhin so tun.
Denn es kann nicht sein, daß einfach nur "Druck nach unten weitergegeben" wird und wir das alles so schlucken sollen. Ich erwarte nämlich umgekehrt auch, daß sich eine Leitung schützend vor ihre MA stellt und deren Interessen wiederum nach oben vertritt (Fürsorgepflichten des AG). Dies habe ich aber in meiner Klinikzeit zunehmend weniger erlebt, sichtbar z. B. auch am Ablauf von Teamgesprächen:
Wurden früher noch bestimmte Themen im Team besprochen, um Lösungen zu finden, so mutierten Teamgespräche später immer mehr zu reinen "Ankündigungsveranstaltungen", d. h. die SL verkündete uns die neuesten Anordnungen der Obrigkeit.
Ums platt zu sagen:
Darauf sch***e ich. Dafür brauche ich weder eine Besprechung noch einen Pausenaugust, der mir das vorliest. Das ist nicht Sinn eines Teamgespräches.
 
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So ganz hilflos wären wir Team ja nun auch nicht, wenn wir denn in die Pötte kämen. Hongkong macht es uns gerade vor. Dort hält die Masse zusammen - wir Pflegekräfte sind untereinander zerstritten, da schauen die Leitungen lächelnd zu und reiben sich die Hände.
Die SL zähle ich übrigens nicht mehr zur Leitung, nur noch zur Leitungsebene. Zumindest bei uns wird von ihnen erwartet selber einzuspringen bei nicht zu besetzendem Personalausfall. Unsere SLen machen da sogar mit, schließlich wollen sie die Leiter erklimmen - statt dessen steigt ihr eigener Krankenstand.
Es wird sich nix ändern - außer wir ändern uns
 
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So ganz hilflos wären wir Team ja nun auch nicht, wenn wir denn in die Pötte kämen. Hongkong macht es uns gerade vor. Dort hält die Masse zusammen - wir Pflegekräfte sind untereinander zerstritten, da schauen die Leitungen lächelnd zu und reiben sich die Hände.
Die SL zähle ich übrigens nicht mehr zur Leitung, nur noch zur Leitungsebene. Zumindest bei uns wird von ihnen erwartet selber einzuspringen bei nicht zu besetzendem Personalausfall. Unsere SLen machen da sogar mit, schließlich wollen sie die Leiter erklimmen - statt dessen steigt ihr eigener Krankenstand.
Es wird sich nix ändern - außer wir ändern uns
Diese Frage stell ich mir auch ?
Jetzt mal Hand aufs Herz !!! Würdest du des bevorzugen, dass alle aber wirklich ALLE Pflegerkräfte egal ob Alten Kranken, Ambulant Stationär, aber wirklich ALLE Protestieren würden, und somit das Gesamte Gesundheits System in Deutschland für Stunden wenn nicht sogar Monate zu lähmen, um einfach den da oben (Politiker,Geschäftsführungen,Kirchen) einfach mal zu zeigen wer hier das sagen hat ?? Aber auch mit der Aussage, dass eventuell Menschen versterben... Ich mein Ärzte sind ja genug da... Oder ?? Ich denke wenn wir alle wirklich protestieren, würden wir innerhalb von 3 Stunden wenn nicht kürzer, 225% Gehalts Erhöhung erhalten :rocken: :hicks::rofl:
Oder wir machen einfach so weiter wie jetzt... :-?
 

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