Wegezeiten in der ambulanten Pflege

chrissi1601 schrieb:
wieder hatte ich eine Diskussion !!! Langsam habe ich es leid und das schlimme ist ja auch noch das ich alleine damit dastehe. Die Kollegen die nicht soviel fahren müßen stört es auch nicht!!! Mein Chef meint nämlich wir haben es viel zu gut mit den "Zeiten". Wenn ich zum Beispiel einen med. Abenddienst fahre bin ich zwei Stunden unterwegs und bezahlt bekomme ich aber nur eine Stunde,ist das korrekt???? Er sagt er könne gerne die Zeiten kürzen das heißt Tabletten geben statt 5min. nur 3min. ! Kann er ja gerne machen dann bekomme ich wenigstens die Stunde Fahrt bezahlt die zur Arbeitszeit gehört. Aber da muß er ja mehr bezahlen!?! Oder!?! Ich versteh das alles nicht!
:angry: Ich bin richtig sauer!!!
(Mein Std Lohn ist übrigens 11,21 als exam. Altenpflegerin)

Hallo Chrissi, habe mal unsere Tour durchgerechnet:
8 Patienten à 10 min (Durchschnitt für einfache Behandlungspflege) = 80min
um zu den Patienten zu kommen in Schnitt 5 min Fahrzeit (Kleinstadt, Durchschnittswert) macht mit Anfahrt zum ersten Patienten und zurück ins Büro 45 min
Vor- und Nachbereitung (Schlüssel zusammensuchen und wieder wegsortieren etc.) je 10 = 20 min.
Macht 145 min bezahlte Arbeitszeit!!!!
Bekommt ihr die Fahrzeit zu den Patienten nicht bezahlt? Das ist schon mal gesetezwidrig. Stormriders Idee, dass dein Chef dir das vormacht (wenn auch illusorisch) find ich gut:razz1: , hilft dir aber wohl wirklich nicht weiter. Was sagen deine Kollegen dazu?
 
Hey Eiseule!!

das ist es ja gerade mit der fahrtzeit:verwirrt: ,von bürozeit fange ich gar nicht erst an. Ich werde mir wohl was anderes suchen müßen das mach ich nicht mehr mit. Die Kollegen wollen die Fahrtzeit angeblich nicht bezahlt bekommen (wahrscheinlich um Stress zu vermeiden) und eine ist verwandt mit dem chef sagt alles oder?
 
In der Probezeit ist es schwierig, das ist ganz klar.
Ich habe z.B. im SD zw. 25 - 30 Pat in einem Zeitraum von 6-7 Stunden ohne Pause, km weiß ich nicht genau, könnten so ca. 50 sein.
Aber in solch einem Fall hast du schon Möglichkeiten, ich würde vermutlich bei der Gewerbeaufsicht anfangen. Fragt sich nur, ob es dir Erleichterung bringt, wenn dir zwischendurch eine Pause aufgedonnert wird. Meines Wissens muß spätestens nach 6 Stunden eine Pause eingelegt werden. Ich persönlich würde dann lieber noch ein wenig dranhängen, denn wie soll man eine entspannende Pause machen wenn man unterwegs ist.

Helfen kann man hier wirklich niemandem. Die Fehden mit den Chefs muß jeder selbst austragen. Aber man sollte wissen, was man sich wert ist und sich grundsätzlich nicht alles gefallen lassen. Man kann hier nur "moralische" Unterstützung geben.

Das Problem mit dem Anwalt habe ich anders gelöst. Ich leiste mir eine Rechtsschutzversicherung. Kann man auch nur auf Arbeitsrecht begrenzen und unbezahlbar sind die nicht. Dann lieber mal auf was anderes verzichten aber gescheit abgesichert sein, um sich sein Recht zu holen.

@chrissi1601
Was anderes suchen? Wird vermutlich das beste sein. Gute Arbeitskräfte, auf die man sich wirklich verlassen kann, stehen übrigens nicht zahlreich vor der Tür. Lass dich damit nicht erpressen. Und was die Mobbingschiene angeht, man bruacht extrem starke Nerven. Aber oft genug kann man den Effekt auch umdrehen. Z.B. die Taktik des Dienstwagen versteckens. Na und? Dann suche ich das Teil stundenlang und die Patietnen beschweren sich weil ich zu spät komme. Wenn man mir deshalb dann kündigt gehe ich direkt zum Arbeitsgericht. Soll er mal versuchen. Pflegeplanung ist übrigens Bürozeit. Da kann sich der Arbeitgeber auf den Kopf stellen, es bleibt dabei.

Problem ist, die können es mit den meisten machen weil sie sich nicht wehren. Ihr habt viel mehr Rechte und Möglichkeiten als ihr euch vorstellt.
 
stormrider schrieb:
Wenn ich bei einer Patientin anstatt 30 Minuten plötzlich 60 Minuten brauche, dann ist das in Ordnung.

Hallo Stormrider,
meinst du mit der halben Stunde, Notfallsituationen???
Oder den alltäglichen Umgang???
Weil da würde sich doch die nachfolgenden Patienten beschweren, da sie dann ne halbe Stunde später dran sind. Oder sind eute Patieten nicht so auf ihre Zeiten fixiert???
 
Pause?

Ehrlich gesagt, persönlich brauche ich eine lange Pause nicht, aber mal aufs Klo gehen können, ohne ne Stoppuhr im Genick und dann gleich überlegen, wie hole ich die 5 min wieder raus, wäre schon was.
Offiziell ist es auch garnicht möglich, eine Pause zu machen, da die Pat. derart eng gesteckt sind, besonders eben in den Abendsstunden. In der Einrichtung, wo ich momentan arbeite, sind die Pat. ziemlich auf ihre Zeiten fixiert.
Hatte auch schon ab und an einen Notfall, und als ich es den nachfolgenden Pat. erkläre, erntete ich Mißmut, wurde als Lügnerin bezeichnet, die zu faul ist, immer Ausreden parat hat, nur wenige brachten das Verständnis auf.
Problematisch ist auch, dass die Firma immer neue Pat. aufnimmt, sie in die Tourenplanung integriert, ohne zu schauen ob es noch paßt. Da werden dann mal schnell die Fahrzeiten auf dem Papier von 5 min auf 3 zusammengekürzt und ähnlicher Schw... Bisher habe ich mich nicht an die vorgegebenen Zeiten gehalten, sondern so gearbeitet, wie ich es besser hintereinanderweg nicht gekonnt hätte. Es gibt da z.B. eine Kollegin, die der Meinung ist, dass man in der zeit, in der der BZ gemessen wird ,man schnell die Spritze geben kann und es auch noch schaft, dem Pat. die Med. einzugeben - so schafft man 3 Dinge in 5 Minuten, die eigentlich nur für eine Spritze vorgesehen sind. Da frage ich mich, wie soll man so im Team eine Einigkeit herstellen, wenn es KollegInnen gibt, die eher weniger Minuten aufschreiben als sie brauchen.
Wie ich es schon in meiner Vorstellung schrieb: wenn wir etwas verändern wollen, müssen wir bei uns selbst anfangen und uns dann zusammenschließen. Bisher habe ich aber keine KollegInnen kennengelernt, die dazu bereit waren.
Ein bißchen werde ich noch kämpfen, aber ständig gegen Mauern rennen, will ich auch nicht mehr. Dann steige ich aus.
Gruß blauwolf
 
Nicht zu glauben,
wenn jemand zu mir kommen würde, und mir in drei Min allerhand Zeugs eintrichtern würde, Ich würde ihn der Polizei anzeigen, oder einen Bullterrier auf den Hals hetzten. Ehr das letztere!
unerhört.
 
@SrSA
Das kann eine Notfallsituation sein, aber auch eine Situation wo sich der Patient nicht gut fühlt und erheblich mehr Zeit braucht als geplant. Das kommt zum Glück nicht so häufig vor.

Allerdings meckern meine Patienten auch nicht. Grundsätzlich wird ihnen von Anfang an klargemacht, dass wir eine Schwankungsbreite von 30 Minuten haben. Wenn man mit den Patienten spricht und ihnen erklärt, warum das so ist, haben sie auch Verständnis. Die schwierigeren spätestens dann, wenn man bei ihnen selbst mal einen Batzen mehr Zeit verbraucht hat als eingeplant.
 
In der Gemeindepflegestation (öffentl.Träger) wird von Abfahrt bis Ankunft bezahlt. Allerdings müssen überlange Fahrtzeiten auch begründet werden (Bahnschranken zu, Stau etc.).
Erkundige dich mal bei anderen Pflegediensten am Ort, wie es da läuft.
Denn rechtens ist das bestimmt nicht was da bei euch läuft.
Der Patient bzw. die Kasse bezahlen doch auch eine Anfahrtspauschale.
So läuft es zumindest bei uns.
 
Der Patient bzw. die Kasse bezahlen doch auch eine Anfahrtspauschale.
Das gilt aber nicht für die Behandlungspflegen, zumindest auf NRW bezogen.
 
Ahja, interessant zu wissen. Ich frage mich sowieso schon seit längerem was diese unterschiedlichen Bezahlungsmodelle in den einzelnen Bundesländern soll. Warum wird das nicht vereinheitlicht?
 
Es geht auch anders! Inzwischen habe ich bei meiner alten Stelle gekündigt und werde im Mai bei einem neuen Pflegedienst anfangen, wo ich mich in jeder Hinsicht verbesern werde:

1. der Stundenlohn ist höher (immerhin jetzt 10 EUR statt 8,70 EUR)
2. die bezahlten Zeiten sind deutlich menschlicher, sowohl für die Patienten als auch für die Schwestern
3. es wird sogar eine Telefonpauschale gezahlt - auch das war ja früher mein "Privatvergnügen", wenn ich mit meinem Handy dienstlich telefonieren MUSSTE!

Nun kommt der abschließende Ärger bei meinem alten Arbeitgeber, da sind solche Sachen wie Lohnfortzahlung (ich war 2 Wochen erkrankt) oder bezahlter Urlaub Fremdwöerter, da (Originalzitat!!) ich ja nur auf Stundenbasis arbeite und keine Krankenversicherung zahle:angry: . Naja, ich bin rechtshutzversichert über die Gewerkschaft, das ziehe ich durch:sbaseballs:
 

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