News Wegen Fachkräftemangel: Spahn will Pflegekräfte zu Mehrarbeit bewegen

Flexibilität ist das A&O in der heutigen Zeit. Auch die Generation Y zeigt eindeutig den Trend zu flexibilität und mehr Work-Life Balance. Da ist der Vorschlag von Spahn, sowie die derzeitige Situation (die nun einmal so ist wie sie ist) total daneben. Daher wäre es wünschenswert, dass es die 80% --> 100% Lösung geben würde. Das passt in die momentane Zeit. Nur gebe ich dir, Claudia, da recht. Daher wird es auch dort feste regeln geben müssen, wie es z.B. die IG-Metall gemacht hat.

Doch sind wir auch mal ehrlich. Der Begriff Arbeit ist nicht mehr der Begriff der er früher mal war. Arbeit ist notwendig, wenns nicht gerade sinnerfüllend ist. Mit Arbeit wird auch nicht mehr so zwingend der Soziale Status fest gemacht. Die Jungen Menschen gehen heute auch meist her nach anderen Kriterien (z.B. Work-Life Balance). Das Gehakt ist wichtig, aber die Zeit mit :" Ich gehe 60 Stunden arbeiten hauptsache die Kohle kommt rein" wie es z.B. bei meinem Vater, Onkel und Großvater war, sind nicht mehr so gegeben.

Der Satz von Nahles während eines Parteitages hat meine Altersgenossen auch zum schmunzeln gebracht:

Zitat:" Die Menschen brauchen Arbeit! Keine Maßnahmen! Arbeit! Keine Jobs, sie brauchen Arbeit! Denn Arbeit... denn Arbeit das ist Würde!" Ich dachte da spricht Rosa Luxemburg oder ich hätte mich in den in die 60er 70er Arbeiterbewegung verirrt.

Ich weiß, dass dies nun total Realitätsfern erscheint bei den momentanen Engpässen. Aber wenn wir über attraktivität sprechen, sollte man auch dies im Auge behalten!
 
Der Satz von Nahles während eines Parteitages hat meine Altersgenossen auch zum schmunzeln gebracht:

Zitat:" Die Menschen brauchen Arbeit! Keine Maßnahmen! Arbeit! Keine Jobs, sie brauchen Arbeit! Denn Arbeit... denn Arbeit das ist Würde!" Ich dachte da spricht Rosa Luxemburg oder ich hätte mich in den in die 60er 70er Arbeiterbewegung verirrt.
Das ist wohl ein Unterschied der Generationen... denn ich finde das gar nicht zum schmunzeln.
"Arbeit ist Würde" soll halt heißen, daß die Arbeit dem Leben der betreffenden Person einen Sinn gibt, daß er/sie etwas Sinnvolles tut. Und nicht nur irgendein x-beliebiger "Job" als wasauchimmer, Hauptsache man ist "weg von der Straße".
So verstehe ich es jedenfalls.
Hab grad gegoogelt, Andrea Nahles ist der selbe Jahrgang wie ich, vielleicht liegt´s daran...
 
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Zitat:" Die Menschen brauchen Arbeit! Keine Maßnahmen! Arbeit! Keine Jobs, sie brauchen Arbeit! Denn Arbeit... denn Arbeit das ist Würde!"

Dazu würde ich gerne mal eine offizielle Umfrage haben...wie viele Menschen in D aktuell ihre Arbeit als Würde in Ihrem Leben sehen.
Von zerstörerischer aber lebensnotwendiger Maßnahme über notwendiges Übel bis hin zu "Ohne meine Arbeit hätte mein Leben keinen Sinn" ist vermutlich viel dabei,...nur wie ist das verteilt?

Aus aktuellem Anlass hier back to topic:
Reaktionen auf Vorschlag zu Mehrarbeit: "Eine bodenlose Frechheit" - SPIEGEL ONLINE - KarriereSPIEGEL
 
Off-topic:
Dazu würde ich gerne mal eine offizielle Umfrage haben...wie viele Menschen in D aktuell ihre Arbeit als Würde in Ihrem Leben sehen.
Da gibt es interessanten Lesestoff von Seiten der Soziologen. Wir stellen heute einen höheren Anspruch an die Arbeit; sie soll "Spaß machen", uns Befriedigung und durchaus auch einen gewissen Sinn verschaffen - ein Gedanke, der niemandem, der bei Henry Ford am Fließband stand, auch nur im Traum eingefallen wäre. Nachdenklich machte mir persönlich da vor allem Sennetts "Der flexible Mensch", der die These aufstellt, dass die Menschen früher mit ihrer Einstellung zur Arbeit insgesamt glücklicher waren als wir heute.

Auf der anderen Seite: Arbeit kann durchaus dazu beitragen, dass ein Mensch sich als wertvoll und nutzbringend erlebt. Die höchste Gruppe unter den psychisch Kranken stellen die Arbeitslosen.
 
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OT:
Off-topic:

Da gibt es interessanten Lesestoff von Seiten der Soziologen. Wir stellen heute einen höheren Anspruch an die Arbeit; sie soll "Spaß machen", uns Befriedigung und durchaus auch einen gewissen Sinn verschaffen - ein Gedanke, der niemandem, der bei Henry Ford am Fließband stand, auch nur im Traum eingefallen wäre. Nachdenklich machte mir persönlich da vor allem Sennetts "Der flexible Mensch", der die These aufstellt, dass die Menschen früher mit ihrer Einstellung zur Arbeit insgesamt glücklicher waren als wir heute.

Auf der anderen Seite: Arbeit kann durchaus dazu beitragen, dass ein Mensch sich als wertvoll und nutzbringend erlebt. Die höchste Gruppe unter den psychisch Kranken stellen die Arbeitslosen.

Ich gebe dir Recht. Arbeit wurde ihrem eigentlichen Stellenwert enthoben, muss Erwartungen erfüllen, die dem konsumgeprägten Ego und der Selbtprofilierung entspringen, was natürlich in den seltensten Fällen gelingt.
Und auch, dass Arbeit einem das Gefühl geben kann, wertvoll zu sein, stimmt in meinen Augen.
Ich denke, wir haben im Grunde verlernt/vergessen, Arbeit, als das zu sehen, was sie ist, z.B. eine notwendige Tätigkeit, und jeder Mensch braucht eine Tätigkeit, eine Beschäftigung im Leben.
Wir wollen und erwarten mehr davon, gleichzeitig müssen viele auch weit über ihr natürliches Pensum heraus, Leistungen bringen, woran sie langsam kaputt gehen.
Das mit den psychischen Erkrankungen und der Arbeitslosigkeit steht endlich nicht zuletzt dadurch in einem engen Zusammenhang, da das meist ein Teufelskreis wird.
Die Arbeit macht einen kaputt, man arbeitet nicht mehr, diese Tatsache mindert den eigenen Wert in der Gesellschaft, man nimmt sich selbst minderwertiger wahr und daraus resultiert noch weniger Kraft, wieder zu arbeiten.
Oder auch spontane Arbeitslosigkeit, raus aus dem geregelten, stressigen Alltag, man kommt zur Ruhe und man merkt dann erst, wie alles, was man bisher gut eingekapselt hatte, mit Gewalt über einem zusammenbricht.
Häufig treten Burn-Outs erst dann zu Tage, wenn die dazu führende Belastung plötzlich wegfällt.

Ich denke ich werde mich mit dem von dir genannten Soziologischen Aspekt mal auseinander setzen.

Rhona
 

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