Was verdient ein Altenpfleger?

Angebot und Nachfrage bestimmen bekanntlich den Preis. Und so lange es immer noch Kollegen gibt, die sich zu Dumpinglöhnen verdingen, wird sich auch nix ändern- im Gegenteil.

Das sehe ich auch so!!!

Aber in Deutschland ist es doch so, dass dieser Beruf auch "Berufung" ist (zumindest in der öffentlichen Meinung - viele Arbeitgeber unterstützen diesen Ruf, weil es so schön billig ist...). Und so eine Lobby wie den Marburger Bund bei den Ärzten gibt es nicht. Sonst stünden wir schon lange viel besser da... *find*
Dass wir PflegerInnen auch von unserem Beruf leben müssen, wird schlichtweg ignoriert... *ziemlichsauerbin*

Grüße!

Blauwal
 
@blauwal:

e Lobby wie den Marburger Bund bei den Ärzten gibt es nicht. Sonst stünden wir schon lange viel besser da.
Lobby wächst nicht auf den Bäumen oder fällt vom Himmel!

Ich habe den Eindruck das haben viele noch nicht kapiert.

Bei den neuen Vertragsverhandlungen der Ärzte gehts um 50.000 organisierte Krankenhausärzte und die machen so ne Welle.

Das siehste mal was man/frau erreichen kann, wenn man zusammen Steht und an dem berühmten Strick gemeinsam zieht.

Rufst du zum Streik in der Pflege auf, dann stehst du beim Warnstreik schon ziemlich einsam da.
Streikdrohung - da lächeln die AG nur müde, die Wissen, das eh keiner hingeht.
Anschließend, das große Jammern wie schlecht doch wieder der Abschluss war, vor allem von den Unorganisierten.

Also woher soll die Lobby kommen, wenn "die Pflege" nicht bereit ist eine zu schaffen?

dass dieser Beruf auch "Berufung" ist (zumindest in der öffentlichen Meinung - viele Arbeitgeber unterstützen diesen Ruf,
ja, ja und viele MA verhalten sich danach.

Berufung - so ein Quatsch.
 
Es wäre ja schon mal ein guter Beginn, wenn Pflegekräfte sich generell net unter Wert verkaufen würden. Lobby und Wertlosigkeit vertragen sich nun mal net.

Elisabeth
 
1800 Euro brutto, das ist wirklich sehr wenig für so eine anstrengende Arbeit. Weiß jemand, wie es mit den Gehältern in der Schweiz ausschaut, sind die etwas höher, ich wohne Grenznah und überlege dort sowohl Ausbildung als auch dann hinterher dort zu arbeiten. Aufgrund der Lebenshaltungskosten müsste das Gehalt doch auf jeden Fall höher sein.

Grüße
Rieke
 
Ja, dass Gehalt wird auf jeden Fall höher sein, wie du schon sagst "aufgrund der Lebenshaltungskosten". Aber genau aus dem selben Grund sind deine Ausgaben ebenso höher, somit kommt man auf plus minus null raus. Es sei denn du wohnst so grenznah, dass du in Deutschland Leben und zum Job in der Schweiz pendeln kannst... Aber das kanns ja nicht sein. Die Löhne in der Altenpflege müssen hochgesetzt werden, das ist meine Meinung.
 
Ich habe 1200 netto mit Lohnsteuerklasse 1 bekommen. Das war 2005. Nach einem 1/2 Jahr habe ich die Segel gestrichen.
 
Die Löhne ind der Pflege triften noch viel zu weit auseinander in D. Es ist schon zum Ko...wenn man hört, wie teilweise die Leute entlohnt werden für die verantwortungsvolle Arbeit.
 
Ich bin total für einen radikalen Wechsel im System. Ich habe auch in einem Heim und in der ambulanten (+intensiv) Pflege gearbeitet. Ich kenne das Ausmaß also ganz gut. Dennoch. Vielleicht hätte man sich vor der Berufswahl nach dem Gehalt erkundigen sollen. In der Pflege wird man nicht reich. Punkt.

Ich arbeitete als Pfleger auf einer herzchirurgischen Intensiv (Uniklinikum). Ich bekam so knapp 2.000 € am Ende vom Monat (netto). Auf Normalstation (oder gar im Heim/ ambulante Pflege) möchte ich NIE wieder arbeiten (mehr Arbeit, weniger Geld). Da lerne ich um. Oder, ich ziehe weg.
Da fällt mir ein, ich bin ja nach London gezogen. *g*

Hier gibt's noch die gute 1:1 Pflege auf Intensiv. ^-^

Sorry, wenn ich etwas negativ rüberkomme, aber, Pflegekräfte lieben es ja, sich gegenseitig zu zerfleischen, anstatt mal am selben Strang zu ziehen und am Ende passiert ja doch wieder nichts, wie die letzten 20 Jahre. Wer von euch, die hier so jammern ist den überhaupt in einer Gewerkschaft? Wie soll denn eine Gewerkschaft stark werden, wenn sie keine Mitglieder hat. Das ist wie sich über Politik aufregen, aber nicht wählen gehen.

Ich habe meine Konsequenzen gezogen und habe mich (in meinen Augen) hochgearbeitet und (dennoch) letzten Endes das Land verlassen. Ist natürlch keine Option für jeden, aber, wer jammert und nichts tut, ist genauso viel schuld wie der Betrieb, der einen "ausbeutet".

Shame on you if you fool me once,
shame on me if you fool me twice~
 
Ja, ich glaub, du hast es richtig gemacht. Und stimmt, in D jammern alle, aber Zusammenhalt...Fehlanzeige...Liegt aber vlt. auch daran, dass die Tarifpolitik, gelinde gesagt, so S... ist in unserem Land. Alle einer Berufsgruppe haben das Gleiche zu bekommen, egal, ob sie Schlitzaugen haben oder nur Schlitzohren sind... Ein tolles Buch grad gelesen, da sprechen mir welche aus dem Herzen, und vielen anderen in unserer Branche, in unserem Land wahrscheinlich auch. Titel klingt etwas langweilig, Buch hat es aber echt in sich. Kann ich nur empfehlen: "Otto und Charlotte auf dem Pfad der Altenpflege"
Geht einem richtig gut hinterher, und es sollten sich nicht nur die Pflegenden durchlesen, nein, auch Angehörige und vor allem...Politiker...!

Ich habe übrigens auch schon oft ans "Ausreißen" (oder besser Ausreisen???) gedacht, wenn nicht das Wahnsinns-Heimweh wäre...
Und in London, da klappts besser? Hab schon einiges über Skandinavien erfahren, aber die Pflege bei den Briten ist für mich eine große Unbekannte...
 
@Lisa44
Wirst du eigentlich bezahlt für die Werbung?

Habe gerade auch mal bei Amazon geschaut, habe ein Buch gefunden, dass ganz gut auf dieses Problem passt, hab es mir mal bestellt, manchmal helfen ja auch Bücher, mir geht es jedenfalls so.

Ich galube, die Leute in der Pflege sind zum großen Teil stark! überfordert. Hab mir heute mal ein Buch bestellt, da soll es auch um so etwas gehen, "Otto und Charlotte auf dem Pfad der Altenpfl."

Mittags bestellt und jetzt schon fertig gelesen. Das nenn ich Express-Lieferung...
 
Ja, ich glaub, du hast es richtig gemacht. Und stimmt, in D jammern alle, aber Zusammenhalt...Fehlanzeige...Liegt aber vlt. auch daran, dass die Tarifpolitik, gelinde gesagt, so S... ist in unserem Land. Alle einer Berufsgruppe haben das Gleiche zu bekommen, egal, ob sie Schlitzaugen haben oder nur Schlitzohren sind... Ein tolles Buch grad gelesen, da sprechen mir welche aus dem Herzen, und vielen anderen in unserer Branche, in unserem Land wahrscheinlich auch. Titel klingt etwas langweilig, Buch hat es aber echt in sich. Kann ich nur empfehlen: "Otto und Charlotte auf dem Pfad der Altenpflege"
Geht einem richtig gut hinterher, und es sollten sich nicht nur die Pflegenden durchlesen, nein, auch Angehörige und vor allem...Politiker...!

Ich habe übrigens auch schon oft ans "Ausreißen" (oder besser Ausreisen???) gedacht, wenn nicht das Wahnsinns-Heimweh wäre...
Und in London, da klappts besser? Hab schon einiges über Skandinavien erfahren, aber die Pflege bei den Briten ist für mich eine große Unbekannte...


Mit Skandinavien kann ich Dir sehr gerne weiterhelfen. Lebe und arbeite seit knapp 4 Jahren in Dänemark . Ordentliche Entlohnung (auch im Zusammenhang zu den sehr hohen Lebenserhaltungskosten hier), viel Verantwortung und vor allem eine Lobby.


Apropos Lobby- ja, das kostet so einiges eine vernünftige Pflegegewerkschaft / Kammer. Aber es macht sich bezahlt. Die Pflege steht in Dänemark sehr gut da. Aber es sind auch fast alle Pflegekräfte in der dänischen Pflegevereinigung organisiert. Ok, vielleicht hat Dänemark nicht die allermodernsten Krankenhäuser (werden aber bis 2020 neu gebaut oder renoviert), aber man kann von seinem Pflegegehalt gut leben! Sehr gut sogar.


Für mich persönlich eine sehr gute Entscheidung das Chaos in Österreich verlassen zu haben (was ich hier so lese, ist es aber in D noch viel schlimmer :-( ? ) und nach Dänemark gezogen zu sein.
 
@Mary-Jane: Upps, das ist peinlich, sozusagen erwischt-)))). Nee, im Ernst, eine Kollegin hat mir von dem Buch was vorgeschwärmt, die hatte es bereits. Ich musste bis gestern mittag mit den Leseproben (bei Amazon sind die drin) vorlieb nehmen (und die haben mir schon richtig gut gefallen, ob du es glaubst oder nicht), aber am Nachmittag hat sie es mir vorbeigebracht, da sie unbedingt wollte, dass ich es so schnell wie möglich lese. Und das habe ich dann halt getan, nur gut, dass ich zur Zeit frei habe. Heute bekommt sie es wieder zurück, und wenn mein Buch dann kommt, lese ich es mir nochmal in aller Ruhe durch, da freue ich mich schon drauf. Also nix mit Zusatzverdienst, wär schon schön, aber ich glaube, die Autoren verdienen selbst das Geringste daran, müssen schon teilweise ziemliche Idealisten sein, vor allem, wenn sie sich mit ihren Büchern mit solchen Themen befassen, die tatsächlich leider wahr sind und, wie es scheint, trotz der langen Bekanntheit der Probleme sich doch nicht wirklich etwas ändert. Vielleicht schreiben manche ja nur solche Bücher, damit sich endlich mal was ändert, weißt du, ich glaube es jedenfalls. Und ich meine, es muss sich etwas ändern. Ja, auf jeden Fall.

Und wenn ich lese, dass es in Österreich scheinbar nicht viel besser ist, wie du, Danwolfi (danke für deine Antwort), schreibst, dann bin ich entsetzt. Ich dachte, dort wäre es besser, da ich immer mal gehört habe, dass doch einige Deutsche in Österreich arbeiten.
Wenn es so ist, dann muss ich sagen, doch lieber ein altes Haus, aber dafür genug Personal, motiviertes Personal (welches nicht am Monatsende bangen muss, dass das Geld nicht reicht bzw. das weiß, dass nach einem arbeitsreichen Leben auch eine Pension komt, mit der man gut auskommt). Dann herrscht sicher eine zufriedenere Stimmung und keiner zerfleischt den Anderen. Und den Patienten bzw. Heimbewohnern soll dies ja auch angeblich ganz gut tun, wenn gute Stimmung herrscht, in der das Wort Menschlichkeit kein Fremdwort (geworden) ist.
 
Und wenn ich lese, dass es in Österreich scheinbar nicht viel besser ist, wie du, Danwolfi (danke für deine Antwort), schreibst, dann bin ich entsetzt. Ich dachte, dort wäre es besser, da ich immer mal gehört habe, dass doch einige Deutsche in Österreich arbeiten.
Wenn es so ist, dann muss ich sagen, doch lieber ein altes Haus, aber dafür genug Personal, motiviertes Personal (welches nicht am Monatsende bangen muss, dass das Geld nicht reicht bzw. das weiß, dass nach einem arbeitsreichen Leben auch eine Pension komt, mit der man gut auskommt). Dann herrscht sicher eine zufriedenere Stimmung und keiner zerfleischt den Anderen. Und den Patienten bzw. Heimbewohnern soll dies ja auch angeblich ganz gut tun, wenn gute Stimmung herrscht, in der das Wort Menschlichkeit kein Fremdwort (geworden) ist.

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Es ist vielleicht personalmässig (also, der Pflegeschlüssel) vielleicht besser in Österreich als in Deutschland. Aber in Österreich kämpft man halt auch gegen Hierarchien (insb. die Götter in Weiss und deren Ärztekammer), innerhalb der Berufsgruppe der Pflegenden wird gegenseitig Unruhe geschaffen (die Anästhesiepflegerin ist besser - und allwissend - als die auf der Internen und eine internistische Intensivstation wurde gar als "Hobbyintensivstation" abgeschaselt) und österreichische Politiker meinen im Ernst, dass zum Pflegeberuf "das Herz am rechten Fleck" (FPÖ-Politikerin im Parlament) als einzige Qualifikation reicht. Das Ansehen der Pflege ist auch nicht sehr rosig und dass man sich beim österreichischen Pflegeverband organisiert ist halt auch fur viele unvorstellbar. Aber genau diese Vielen meckern und meckern und wie ach schlimm alles ist und die bösen Ärzte sowieso. Man kann den Ärzten vieles vorwerfen, aber wie sie sich organisieren und politisch arbeiten, da könnten wir uns schon ein Vorbild daran nehmen. Aber wenn man dann über Pflegepolitik oder gar Pflegekammer redet, stösst man auf massivsten Widerstand innerhalb in der eigenen Berufsgruppe. Es gibt einige Wenige, die ich Leuchttürme in der Pflege nenne, die sich für all oben genanntes einsetzen, aber die können halt nicht viel ausrichten, egal wieviel Zeit und Kraft man in dieses Projekt hineinbuttert.
Dazu kommt noch dass es noch nicht all zu lange her ist, als geistliche Ordensschwestern (nichts gegen diese Personen) Dienst taten und der ganze Nächstenliebe- und Dienst an Deinem Nächstenquatsch ist halt auch noch sehr lebendig. An meiner Krnkenpflegeschule ziert noch immer der Slogan "Dienen und helfen" die Fassade. Nichts gegen Religion und Gläubige, aber wir sind Pflegeprofis und da hat Religion nichts verloren. Wir sind Dienstleister und wollen unsere professionelle Pflege so gut wie möglich verkaufen, eine Dienstleistung halt.

Das meine ich u.a. mit Chaos in der österreichischen Pflege.
 

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