Warum soll das Aufgabe der Pflege selbst sein? Die Gesellschaft ist daran interessiert, oder sollte es sein. Bei Gaststätten gibts auch eine staatliche gute Kontrolle. Sowas kann auch auf gesetzlichem Weg im Rahmen schon bestehender Behörden geschaffen werden. Man muss die bisherigen Instrumente nur ausbauen. Das zu machen, ist aber Aufgabe der demokratischen Organe.
Die Weiterbildungspflicht für Pflegekräfte wird in Österreich AFAIK von staatlichen Behörden überprüft.
?!?! Was bemängelst du an dem heutigen System?
- Wir sind im 21.ten Jahrhundert. Ich will keine Registrierung bei einer nicht-staatlichen Stelle. Ich finde Lizensen sollten von Behörden vergeben werden und nicht von Kammern. Wir sind doch nicht im Mittelalter. Jeder vernünftige Handwerker schimpft auf die IHK und wir schaffen uns solche Relikte?!
Was meinst du damit?
MMn sind das alles staatliche Aufgaben. Der Bürger ist unser Auftraggeber, unser Klient, er ist doch derjenige der sich kümmern sollte um Qualität in der Pflegepraxis, in der Ausbildung, etc.. Er ist derjenige der das zahlen sollte. Warum soll ich als Pflege meine eigenen Kontrollinstrumente bezahlen? Im Behördenbereich gibt es bestehende Strukturen, die das übernehmen könnten. Warum neue Strukturen schaffen, neue Posten? Das kostet alles nur.
Solange keine politischen Veränderungen stattfinden, ist das eh alles nur Feigenblatt. Da kann die Pflege schön debattieren, aber ändern kann so eine Kammer an den Gesetzen nichts.
Ich seh eher das Problem, dass die Pflege in der Politik völlig unterrepräsentiert ist. Die größte Berufsgruppe im Land und wieviele Bundestagsabgeordnete sind Pflegende? Den Ärzten geht es bei aller Jammerei nicht schlecht. Die haben vllt. Stress aber einen guten Verdienst. Das liegt nicht an der Ärztekammer, sondern an einer Gewerkschaft, und daran, dass wichtige Gesundheitspolitiker Ärzte sind.
MMn ist Politik+Gewerkschaft+Berufsverband völlig ausreichend. Solange die Pflege nicht bereit ist, ihre Macht auch zu nutzen, ändert eine neue Institution gar nichts.
Eine Aktion wie in IIRC Schweden?, wo alle Pflegekräfte mit Kündigung zum gleichen Termin drohten, das wäre mal effektiv, aber kein mittelalterliches Relikt mitten im 3.ten Jahrtausend. Eine Zwangsmitgliedschaft in so nem Postenschacherverein ist echt das Letzte. Wenn mich die Arbeitsbedingungen hier nicht vertreiben, dann solche Zumutungen.
Vor allem, wo ist die Vertretung der Pflege. Schaut man nach Schleswig-Holstein ist beim Errichtungsausschuss nur eine Mindestanzahl von 3 PFlegekräften vorgesehen. Das heisst andere Berufsgruppen werden da die Mehrheit stellen. Und unter diesen drei Pflegekräften sind dann auch noch IIRC ein Pädagoge, also jemand der in den Pflegealltag eher weniger Einblick hat. Sorry, wer sich so verarschen lässt und das auch noch als großen Erfolg feiert. Gar nichts wird sich dadurch ändern.
Meine Meinung, und jetzt kann man über mich herfallen.