Was habe ich erlebt, das durch eine Pflegekammer verbessert werden könnte?

Ich erhoffe mir für meine Arbeit Verbesserungen durch eine Pflegekammer?

  • Ja, direkt für meine Arbeit.

    Stimmen: 14 18,7%
  • Ja, indirekt durch Verbesserungen für meine Berufsgruppe.

    Stimmen: 42 56,0%
  • Nein, bringt gar nicht

    Stimmen: 14 18,7%
  • Weiß nicht.

    Stimmen: 5 6,7%

  • Umfrageteilnehmer
    75
Ich sehe u.a. auch die Schiedsstellentätigkeit bei Konflikten ....., Förderung, Regelung und Anerkennung der beruflichen Aus- , Fort- und Weiterbildung (wobei ich hier das Wort Überwachung bewußt rausließ, da es eher negiert und in einer Erwachsenenbildung nicht unbedingt der erzieherische Gedanke im Vordergrund steht, Abnahme von Prüfungen (würde hierbei das Regierungspräsidium ersetzen), Registrierung der Berufsangehörigen sowie Vergabe von Lizenzen für die Berufsausübung (finde ich sinnvoll, denn bisher kann jeder Alles und Nichts machen). Die selbständige Tätigkeit ist hierbei ein gutes Beispiel in Bezug auf die Freiberuflichkeit. Dies bedeutet derzeit noch, dass der Markt Angebot und Nachfrage bestimmt und es keinerlei besondere Kenntnisse, Nachweise erfordert, um z.B. beratend tätig zu werden. Dies betrachte ich persönlich mit großer Sorge.
 
Dies bedeutet derzeit noch, dass der Markt Angebot und Nachfrage bestimmt und es keinerlei besondere Kenntnisse, Nachweise erfordert, um z.B. beratend tätig zu werden. Dies betrachte ich persönlich mit großer Sorge.
Das kann ich absolut nachvollziehen, ist für mich sowieso ein Unding.
 
ich sag doch die ganze Zeit, daß das unterschiedliche Baustellen sind, die sich EIGENTLICH gar nicht ins Gehege kommen dürften.
 
Ich frage mich langsam- wie kommt es, dass solche Ideen wie die von wh bei der doch eigentlich umfassenden Aufklärung entstehen können. Hier läuft was gewaltig schief, ganz gewaltig schief. Spätstens mit der Entstehung der ersten Kammer wäre Schluss. Denn dann würde deutlich, dass da viele Mißverständnisse zu einer Entscheidung geführt haben, die man so net getroffen hätte.

Es sollte ein Alarmsignal sein, dass hier schnell gegengesteuert werden muss- selbst auf die Gefahr hin, im Moment nicht die benötigten Stimmen zu bekommen.

Elisabeth
 
Ich frage mich langsam- wie kommt es, dass solche Ideen wie die von wh bei der doch eigentlich umfassenden Aufklärung entstehen können. Hier läuft was gewaltig schief, ganz gewaltig schief. Spätstens mit der Entstehung der ersten Kammer wäre Schluss. Denn dann würde deutlich, dass da viele Mißverständnisse zu einer Entscheidung geführt haben, die man so net getroffen hätte.

Elisabeth
Dem ist nichts hinzuzufügen.
 
Ich frage mich langsam- wie kommt es, dass solche Ideen wie die von wh bei der doch eigentlich umfassenden Aufklärung entstehen können. Hier läuft was gewaltig schief, ganz gewaltig schief. Spätstens mit der Entstehung der ersten Kammer wäre Schluss. Denn dann würde deutlich, dass da viele Mißverständnisse zu einer Entscheidung geführt haben, die man so net getroffen hätte.

Es sollte ein Alarmsignal sein, dass hier schnell gegengesteuert werden muss- selbst auf die Gefahr hin, im Moment nicht die benötigten Stimmen zu bekommen.

Elisabeth

Bravo! Danke! Dem ist nichts, aber auch gar nichts hinzuzufügen!
 
Ich finde es sehr bedauerlich, dass hier wieder jeder Ausstausch von den hinlänglich bekannten Protagonisten, mit den hinlänglich bekannten Antiargumenten durch Penetranz torpetiert wird und jegliche Vision nieder geschrieben wird.
Die Entwicklung eines Gedankens und eine Vision in Gang zu bringen, wie durch wh angestrebt wird gnadenlos nieder Gemacht.

Was ist denn daran so schlimm, dass man hier so abgehen muss, hier eine Vision zu entwickeln und zu Überlegen, wie Man/Frau sich vorstellen könnte, dass eine Kammer helfen könnte und wo man sich derzeit allein gelassen fühlt?

Natürlich verändert das bloße vorhanden sein einer Institution schon die Realität ohne vielleicht sogar eine formelle Macht an bestimmten Stellen, an der ihr euch so aufgeilt.

Was hat denn Presse für eine formelle Macht? - Richtig keine und bringt u.a. Bundespräsidenten zu Fall.
Richtig - öffentliche Meinung durch Lobbyarbeit schafft informelle Macht, die oft mächtiger ist als die formelle.

Nein die Kammer ist nicht dass Allheilmittel für alles was in der Pflege schief läuft.
Ich bin Kammerbefürworter weil mir nichts besseres einfällt, wie man der Pflege Gehör und Lobby verschaffen könnte und den Gegenern, wie man deutlich sieht, auch nicht.
Kammer damit auch Pflege seiner gesamtgesellschaftlichen Aufgabe, als größte Berufgruppe des Gesundheitswesens nachkommt, wo sie bisher kläglich versagt hat und vom Gesetzgeber nun gezwungen wird endlich Position zu beziehen und sich zu Organisieren und die Nabelschau zu beenden. Manchmal schäme ich mich für meine Berufsgruppe, die eigentlich eine so wichtige gesundheitspolitische Aufgabe in der Gesellschaft hätte und sich im Großen und Ganzen mit sich Selbst und auf das beschimpfen Anderer beschränken, was DIE schon wieder alles falsch gemacht haben.
Mitreden und Gehört werden, dazu gehört Lobby, die funktioniert nur über Organisation und das sollte uns ein paar Euro wert sein, für uns und die Gesellschaft, wenn nicht Freiwillig dann eben mit Zwang.
Die Gesellschaft hat so einen Hühnerhaufen nicht verdient und duldet ihn immer weniger.
Ich denke die Gesellschaft hat ein Recht darauf und der Gesetzgeber die Nase voll.
Betroffenheitsadressen an die armen Patienten und sich selbst Leid tun reicht nicht.
Die Verantwortung des Systems von dem einzelnen GuK oder AP oder AG einzufordern ist nicht redlich und zum Scheitern verurteilt.

Als verdianer stinkt es mir gewaltig, dass zu dieser wichtigen Frage keine Mitgliederbefragung durchgeführt wurde, vor dieser gewichtigen Stellungnahme, deshalb rumort es auch gewaltig an der Basis. Damit hat sich verdi selbst geschwächt.

Und zum Schluss bitte ich squaw und Elisabeth, deren Meinung hinlänglich bekannt und in mehreren threads sich wiederholt, auch anderen die Chance zu geben ihre Gedanken und Meinungen zu äussern.
Und wenn jetzt die platte Antwort käme - jeder kann doch schreiben - ihr wißt genau, wenn jemand so vehement Auftritt wie ihr, der verprellt andere nicht ganz so robuste Diskutanten.

Und nein ich verbiete hier niemand irgend was - das war eine Bitte. Bitte-Danke

Mich würden die Gedanken anderer hier im Forum dazu sehr Interessieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
renje, wenn wir hier in einer persönlichen Diskussion wären, wo wir uns gegenüberstehen würden, könnte ich Dein Argument nachvollziehen. Aber so nicht. Es ist Quatsch, daß sich einige aus Angst vor uns hier nicht äußern. Sie tun es eher deshalb nicht, weil immer gleich wieder eine Aggressivität zu spüren ist, die so gar nicht sein muß! Vile Argumente für eine Kammer hinken und das sieht man hier in diesem Thread auch ganz gut! DAS ist das Problem!!! Und in einem öffentlichen Forum nur die Dinge zuzulassen, die einem in den Kram passen- na ja. eine ergebnisoffene Diskussion sollte anders aussehen. Mein eigenes Feedback klingt anders. Es lesen in meiner Umgebung recht viele mit, was hier geschrieben wird und die bilden sich ihre eigene Meinung. Die sieht ganz anders aus als die soeben von Dir geäußerte. Großes Plus unserer Diskussionen- es geht heiß her!
 
@Renje- der TE sucht nach Beispielen, wie und wo die Kammer greift. Wie wäre es mit einem konkreten Beispiel deinserseits. Praktiker- undd as scheint wh zu sein- brauchen offensichtlich keine Diskussion auf der Metaebene. Die suchen nach handfesten und für sie nachvollziehbaren Beispielen. Dies schenit bisher sträflich vernachlässigt worden zu sein. Also holen wir es nach´und zeigen auch auf, dass es nicht ausschließlich positive Effekte geben wird.

Und nun bin ich gespannt auf deine Beispiele.

Elisabeth

PS Lobbbyarbeit- das leistet jeder vor Ort selber. Ich kann mich nicht beklagen ob mangelnder Anerkennung. Die ist mir in all den Jahren zuteil geworden... von Pat., Angehörigen, Kollegen und Ärzten. Nur das Pflegemanagement hatte so manches mal ein Problem mit dem Selbstbewusstsein der Basis. Aber das ist ein anderes Thema. *g*
 
Hui, jetzt krieg ich's aber. Aber die Auseinandersetzung ist konstruktiv. Das finde ich gut.


Ich glaube ja, dass die Kammer uns eher im Sinne indirekter Effekte auf unser Berufsleben hilft. In meinem Beispiel möchte auf die Briten zurückkommen.

In dem Berufskodex des NMC (britische Pflegekammer) heißt es u. a.:
  • As a professional, you are personally accountable for actions and omissions in your practice, and must always be able to justify your decisions.
  • Failure to comply with this code may bring your fitness to practise into question and endanger your registration.
  • You must act without delay if you believe that you, a colleague or anyone else may be putting someone at risk.
Quelle: NMC (2011): Standards of conduct, performance and ethics for nurses and midwives: http://www.nmc-uk.org/Documents/Stan...4-20100406.pdf.

Also:
  • Die professionelle Pflegekraft ist persönlich verantwortlich,
  • riskiert ihre Registrierung, wenn sie gegen den Kondex verstößt,
  • und darf nicht zögern zu handeln, wenn sie glaubt, das durch Kollegen oder andere Personen eine Person gefährdert wird.
.
Genau das hätte ich tun sollen und zwar mit der Autorität einer gesetzlich verankerten Pflegekammer, die mich einerseits damit unter Androhung des Entzugs der Lizenz dazu verpflichtet, mich gerade aber hierduch auch mit der ensprechenden Autorität ausstattet, es durchzuziehen.

@Elisabeth: Das sind keine Drehbücher.

@Elisabeth, @ludmilla: Bei den Briten hat es unmittelbaren Einfluss auf ihr Denken und Handeln, weil es für sie selbstverständlich geworden ist. Frag sie. Diesen Wandel müssen wir uns auch vornehmen. Aber nicht nur klein-klein gedacht in den Häusern, sondern flächendeckend an jedem Arbeitsplatz.

@Nordlicht: Genauer muss eine Pflegekammer das nicht regeln. Es genauer im Hause mit Standards und Leitlinien zu regeln wäre wünschenwert. Das ist aber nicht überall vorhanden. In meinem war es das z. B. nicht.

... Ich erwarte, dass die Fachkraft dem anordnenden Arzt erklären kann, dass ein Abklopfen im Sitzen nicht viel bringen wird da der Pat. infolge kognitiver Einschränkungen nicht mitarbeiten kann. Ich erwarte, dass sie Alternativen kennt und diese mit dem Arzt bespricht.
Beispiel: Pat. hat einen Dauerkatheter und der Arzt setzt "Blasentraining" an. Ich erwarte, dass die Fachkraft dem Arzt erklären kann, warum dies bei einem transurethralen Katheter nicht angezeigt ist und welche Risiken sich daraus ergeben.

@Elisabeth: Du kannst ja viel erwarten, aber inzwischen wissen wir, dass das alles wirtschaftlichen Prioritäten untergeordnet wird. Stellenbeschreibungen haben da doch genauso wenig Durchsetzungskraft, wie interne Standards. Und dann kommt es ja auch immer noch darauf an, was da drin steht. Wenn diese Stellenbeschreibungen dem Berufskodex nicht wiedersprechen dürfen, hätte die Pflege ein Stück mehr Selbstbestimmtheit durchgesetzt.

Ich verstehe auch nicht wobei eine Kammer bei deinen "Fallbeispielen" helfen sollte. Beispielsweise ist bereits gesetzlich geregelt, dass ohne entsprechende Verordnung des Arztes keine Medikamente gegeben werden dürfen. Konkurenz hin oder her, ein Pflegedienst wird sich weigern müssen, dies ohne Verordnung durchzuführen. Die Verantwortung muss die Pflege schon übernehmen, warum sollte man sie davor aus der Schußlinie nehmen. Genau das sollte eine Kammer meines Erachtens nicht tun! Wenn es denn irgendwann nicht mehr zu verhindern ist, dass eine Kammer kommt, dann hoffe ich, dass sich die Pflegenden irgendwann auch um ihre Probleme kümmern und nicht wieder andere für ihre Probleme mit den bösen Ärzten, dem bösen MDK oder gar unfähigen Kollegen verantwortlich machen

@ludmilla: Hast Du schon mal im Altenpflegebereich gearbeitet? Würdes Du Dich weigern, den Bewohnern ihre Medikamente zu geben, weil Dir keine Anordnung vorliegt? Das ist doch das Problem! Ich bin für die Gesundheit der mir Anvertrauten mit verantwortlich. Nur weil ein Arzt keine Anordnungen geben will, kann ich doch dem Pflegebedürftigen die Medikamente nicht verweigern.
Aus der Schusslinie nehmen bedeutet hier, auf Lobby-Wegen für eine Ordnung zu sorgen, die für die Pflegebedürftigen/Patienten wichtig und notwendig ist, aber nicht allein auf dem Rücken zum Betteln verdammter Pflegender ausgetragen wird.

Im Einzelfall kann die Pflegekammer sicher nicht viel tun. Sie wird sicher nicht leisten können, eine Art Landesmeckerkasten abzuarbeiten. Das ist doch klar. Aber es wäre ihre Aufgabe, auf ordnungspolitischer Ebene einzugreifen, und zwar so, dass pflegerische Kompetenz einfließt und auch andere Verantwortliche genötigt werden, in ihrem Arbeitsfeld Ordnung zu schaffen.

Die selbständige Tätigkeit ist hierbei ein gutes Beispiel in Bezug auf die Freiberuflichkeit. Dies bedeutet derzeit noch, dass der Markt Angebot und Nachfrage bestimmt und es keinerlei besondere Kenntnisse, Nachweise erfordert, um z.B. beratend tätig zu werden. Dies betrachte ich persönlich mit großer Sorge.

@pericardinchen: Danke für Dein Beispiel, wo praktische Beispiele ja das eigentliche Thema hier im Thread sind!:daumen:

@alle: Die Diskussion stört mich nicht, solange wir Argumente austauschen. Aber selbst die letzten Kontrahenten wünschen sich mehr Beispiele - für oder gegen ist egal. Also ran!
 
Mich würden die Gedanken anderer hier im Forum dazu sehr Interessieren.

Okiedokie.
Meine Meinung:

Das Auftauchen gewisser Worte hier im Forum hat eine Triggerfunktion. Sagen wir mal unverbindlich, Pflegekammer ist so eins.
Es folgt so sicher, wie das Amen in der Kirche, der Einmarsch gewisser Diskutanten in den Thread.
Und bei gewissen Protagonisten, Argumentationsschublade auf und raus mit den Versatzstücken.
Und ...here we go...

So, dann kriegst du noch die Wirkung auf mich.

Es ist so, als säße man im Schrank und würde einem anderen bei der Ipsation zuschauen. Man hat rote Wangen und ist ein bißchen aufgeregt und schaut, na, wie macht der es denn.
Und das zweite und jedes weitere Mal wird es langweiliger, bis man in seinem Schrank einschläft.
Ich scroll halt einmal runter und schau nach, ob es ein bißchen eskaliert, dann lese ich genauer.
Aber der Punkt, solche Triggerwörterthreads zu meiden, steht kurz bevor. Weil, es nervt. Und ja, ich muß ja nicht lesen, mach ich auch nicht mehr.

Mein Empfinden hier ist etwas satirisch überhöht beschrieben.
Sollte ich jemand beleidigt haben, entschuldige ich mich.

Und, ich möchte nicht irgendjemandes Engagement schlechtmachen oder die Wichtigkeit des Engagement für Berufspolitik überhaupt kleinreden.
Aber diese Threads sind keine Einladung an mich als berufspolitisch wenig Gebildeten, mich überhaupt mit der Materie zu beschäftigen.

Gruß, Marty
 
Natürlich verändert das bloße vorhanden sein einer Institution schon die Realität ohne vielleicht sogar eine formelle Macht an bestimmten Stellen...

Was hat denn Presse für eine formelle Macht? - Richtig keine und bringt u.a. Bundespräsidenten zu Fall.
Richtig - öffentliche Meinung durch Lobbyarbeit schafft informelle Macht, die oft mächtiger ist als die formelle.

... Mitreden und Gehört werden, dazu gehört Lobby, die funktioniert nur über Organisation ...

Die Verantwortung des Systems von dem einzelnen GuK oder AP oder AG einzufordern ist nicht redlich und zum Scheitern verurteilt.

@renje: Danke. Genau so verstehe ich auch die Lobbyarbeit.:daumen:
Und das interessante ist, wie sich diese auf die Praxis auswirken kann. Danke.
 
@ludmilla: Hast Du schon mal im Altenpflegebereich gearbeitet? Würdes Du Dich weigern, den Bewohnern ihre Medikamente zu geben, weil Dir keine Anordnung vorliegt? Das ist doch das Problem! Ich bin für die Gesundheit der mir Anvertrauten mit verantwortlich. Nur weil ein Arzt keine Anordnungen geben will, kann ich doch dem Pflegebedürftigen die Medikamente nicht verweigern.
Aus der Schusslinie nehmen bedeutet hier, auf Lobby-Wegen für eine Ordnung zu sorgen, die für die Pflegebedürftigen/Patienten wichtig und notwendig ist, aber nicht allein auf dem Rücken zum Betteln verdammter Pflegender ausgetragen wird.

Im Einzelfall kann die Pflegekammer sicher nicht viel tun. Sie wird sicher nicht leisten können, eine Art Landesmeckerkasten abzuarbeiten. Das ist doch klar. Aber es wäre ihre Aufgabe, auf ordnungspolitischer Ebene einzugreifen, und zwar so, dass pflegerische Kompetenz einfließt und auch andere Verantwortliche genötigt werden, in ihrem Arbeitsfeld Ordnung zu schaffen.

!
Ich weiß jetzt nicht was es damit zutun hat, ob ich im Altenpflegebereich gearbeitet habe. Aber nein, habe ich nicht! Ich habe aber in mehr als 25 Jahren Pflege auf diversen kinderstationen nie ein Medikament ohne schriftliche Anordnung verabreicht. Nein falsch, in akuten Rea-Situationen auf mündliche Anordnung vom Arzt. Keiner der Mediziner hat von mir etwas anderes erwartet, es war seine Verantwortung,wenn die Verordnung nicht vorlag und die erforderliche medikamentöse Therapie nicht erfolgen konnte. Ich habe um die Verordnung nie gebettelt, sondern einfach dazu aufgefordert. Ob Ärzte sich von einer Kammer auffordern lassen...., meine Zweifel bleiben.

Es geht um das Selbstbewußtsein der Pflegenden. Wir ziehen uns aber immer noch den Schuh anderer Leute an, in diesem Fall den der jeweiligen Ärzte. Wie gesagt, meines Erachtens kann eine Kammer das schlechte Gewissen der Pflegekräfte nicht ändern, es würde in dem genannten Beispiel reichen dem Arzt mitzuteilen, dass die Medikamentengabe nur mit Anordnung erfolgen kann und damit hat er die Verantwortung. Tue ich es ohne Anordnung bewege ich mich auf ganz dünnem Eis.
Ludmilla
 
Verstehe ich das jetzt richtig: nur wenn man selbst Nachteile zu erwarten hat, dann muss man intervenieren falls Schaden für den Pat. droht? Das würde ich keinem empfehlen wollen. Bereist jetzt wirst du zur Verantwortung gezogen wenn du wissentlich eine Schädigung zulässt.

Nehmen wir mal die Expertenstandards. Die stellen ganz konkret darauf ab, dass du die fachkompetenz mitbringst um diesen anwenden zu können. Du musst auf der Grundlage deines Wissens beurteilen und einschätzen. Du musst die Maßnahmen entsprechend anpassen. Du musst indivdiuell evaluieren können. Das alles geht nicht mit einem Drehbuch. Der Mensch ist so facettenreich, dass man ihn nicht in eine quadartsiche Form pressen kann.
Wozu dann das Drehbuch? Wenn du als Fachkraft deine Diagnose erstellt und deinen Therapieplan festlgelegt hast, dann erleichtern dir Drehbücher die Delegierung. Du hast einen Leitfaden zum Anleiten für Hilfskräfte.
Ergo: hausinterne Standards sind für Hilfskräfte ohne ausreichende Fachkompetenz sinnvoll. Der Expertenstandard gibt vor, was du erlernen musst, was du können musst.

Beispiel: Du nimmst einen Pat. auf, der einen fieberhaften Infekt hat. Fieber und fiebersenkende Medis haben Einfluss auf die Dekubitusentwicklung. Du legst also fest, dass hier ein besonderes Augenmerk auf die Dekubitusprophylaxe zu legen ist. Lagerungsintervalle, ggf. Hilfsmittel und Evaluationskriterien werden festgelgt. Die Hilfskraft erhält entsprechende Vorgaben, worauf sie zu achten und was sie zu lassen hat. Damit kannst die zu erledigenden Pflegearbeiten weitestgehend deligieren sofern du dich von der notwendigen Kompetenz der Hilfskraft überzeugt hast.

Dieser Ablauf wird von der Kammer festgelegt. Sie gibt keine detailierten Drehbücher heraus. Falls der Pat. trotzdem zu Schaden kommt, wird überprüft, ob die Fachkraft ausreichend geschult war und die Problematik hätte erkennen können.

Auf diese Art und Weise kann man übrigens auch die Qualität der Aus- und Fortbildungen evaluieren. Auch hier ist ja net alles eitel sonnenschein.

Elisabeth
 
Wenn du als Fachkraft deine Diagnose erstellt und deinen Therapieplan festlgelegt hast, dann erleichtern dir Drehbücher die Delegierung. Du hast einen Leitfaden zum Anleiten für Hilfskräfte.

Beispiel: Du nimmst einen Pat. auf, der einen fieberhaften Infekt hat. Fieber und fiebersenkende Medis haben Einfluss auf die Dekubitusentwicklung. Du legst also fest, dass hier ein besonderes Augenmerk auf die Dekubitusprophylaxe zu legen ist. Lagerungsintervalle, ggf. Hilfsmittel und Evaluationskriterien werden festgelgt. Die Hilfskraft erhält entsprechende Vorgaben, worauf sie zu achten und was sie zu lassen hat. Damit kannst die zu erledigenden Pflegearbeiten weitestgehend deligieren sofern du dich von der notwendigen Kompetenz der Hilfskraft überzeugt hast.



Elisabeth

Welche Hilfskraft? Ich darf zwar delegieren, aber es ist niemand vorhanden
 
*g* Das Ziel aller Maßnahmen ist stets, die Ausgaben zu minimieren. Siehe Delegierung von ärztl Tätigkeiten an billigere Pflegekräfte.

Pflegekräfte haben aktuell die Bufdis, die FSJler, die Praktikanten und die Azubis. Das dürfte sich auch zukünftig nicht ändern. Im Gegenteil. Die Pflegeassistenten stehen vor der Tür.

Elisabeth
 
*g* Das Ziel aller Maßnahmen ist stets, die Ausgaben zu minimieren. Siehe Delegierung von ärztl Tätigkeiten an billigere Pflegekräfte.

Pflegekräfte haben aktuell die Bufdis, die FSJler, die Praktikanten und die Azubis. Das dürfte sich auch zukünftig nicht ändern. Im Gegenteil. Die Pflegeassistenten stehen vor der Tür.

Elisabeth

stimmt alles, die sind aber zu oft eben nicht vorhanden.
Hilfskräfte werden hauptsächlich im Frühdienst eingesetzt, Praktikanten haben 2 Schultage, BUFTIs gibt es nicht (bei uns)
Ich arbeite hauptsächlich SD und N, da ist leider nichts mit delegieren
Ansonsten hast du natürlich recht!
 
Das die Schichtbesetzung mehr als fraglich ist... wäre auch eine denkbare Aufgabe für eine Kammer: Festlegung der Mindestschichtbesetzung im klinischen Bereich.

Welcher Skillmix ist in welchem Bereich zulässig.

Elisabeth
 
Okiedokie.
Meine Meinung:

Das Auftauchen gewisser Worte hier im Forum hat eine Triggerfunktion. Sagen wir mal unverbindlich, Pflegekammer ist so eins.
Es folgt so sicher, wie das Amen in der Kirche, der Einmarsch gewisser Diskutanten in den Thread.
Und bei gewissen Protagonisten, Argumentationsschublade auf und raus mit den Versatzstücken.
Und ...here we go...

So, dann kriegst du noch die Wirkung auf mich.

Es ist so, als säße man im Schrank und würde einem anderen bei der Ipsation zuschauen. Man hat rote Wangen und ist ein bißchen aufgeregt und schaut, na, wie macht der es denn.
Und das zweite und jedes weitere Mal wird es langweiliger, bis man in seinem Schrank einschläft.
Ich scroll halt einmal runter und schau nach, ob es ein bißchen eskaliert, dann lese ich genauer.
Aber der Punkt, solche Triggerwörterthreads zu meiden, steht kurz bevor. Weil, es nervt. Und ja, ich muß ja nicht lesen, mach ich auch nicht mehr.

Mein Empfinden hier ist etwas satirisch überhöht beschrieben.
Sollte ich jemand beleidigt haben, entschuldige ich mich.

Und, ich möchte nicht irgendjemandes Engagement schlechtmachen oder die Wichtigkeit des Engagement für Berufspolitik überhaupt kleinreden.
Aber diese Threads sind keine Einladung an mich als berufspolitisch wenig Gebildeten, mich überhaupt mit der Materie zu beschäftigen.

Gruß, Marty

@Marty: Du hast offenbar vollkommen Recht, auf ganzer Linie. Schade für krankenschwester.de, wenn viele Beiträge hier eher Desinteresse als Interesse geweckt haben. Danke für Dein anfängliches Interesse. Deine Gedanken wären sicher interessanter gewesen als manche anderen. Hoffentlich gab es mehr konstruktive Leser als Schreiber.

Ich finde es sehr bedauerlich, dass hier wieder jeder Ausstausch von den hinlänglich bekannten Protagonisten, mit den hinlänglich bekannten Antiargumenten durch Penetranz torpetiert wird und jegliche Vision nieder geschrieben wird.
Die Entwicklung eines Gedankens und eine Vision in Gang zu bringen, wie durch wh angestrebt wird gnadenlos nieder Gemacht.

@renje: Danke, renje, für Deine Unterstützung. Auch Du hast vollkommen Recht. Phasenweise war es wenigstens noch ein argumentativer Austausch, aber auf Manches lohnt es sich einfach nicht zu antworten. Ein ernsthafter, sachlich interessierter Austausch von Gedanken (nicht Parolen, Kurzschlüsse und Allgmeinplätze) ist hier nicht möglich.

@pericardinchen: Schade, dass hier Dein Thema Freiberuflichkeit nicht mehr Raum gefunden hat. Das wäre berufspolitisch sicher für viele sehr interessant gewesen. Für mich jedenfalls sehr.

Immerhin haben 17 Leute hier die "repräsentative Abstimmung" mitgemacht. Momentaufnahme: 76% erhoffen sich Verbesserungen durch eine Pflegekammer. Das bestätigt die Ergebnisse in Niedersachsen noch mal.:D
15.03.2013 Über 2/3 der Pflegenden in Niedersachsen wollen die Pflegekammer.

Aber lieber hätte ich eine Diskussion gehabt, die in kreativen Gedankenspielen geholfen hätte, das wenig verbreitete Thema Pflegekammer aus Sicht der Kolleginnen und Kollegen an der Basis fassbarer zu machen. Es gab leider einige, die das auf keinen Fall zulassen wollten.

Sie taten sich stattdessen mit destruktiver Demotivation und frustrierten Zirkelschlüsse hervor. Sehr schade!

Das war's. Ganz im Sinne von Marty: Das muss ich nicht haben. Ich bin draußen. Tschüss.
 

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