Was erwarten Mentoren und Examinierte von Schülern?

Bin auch schon jahrelang in dem Business und muss sagen, ich habe Lernende bis jetzt seltenst als nervig erlebt. Für mich gilt ebenfalls das Motto: Es gibt keine dummen Fragen, nur dumme Antworten. Allerdings kommuniziere ich auch meinen Lernenden im Eintrittsgespräch, dass sich die Fragen mit der Zeit ändern müssen. Dass sie nach Wochen der Einarbeitung nicht mehr fragen: z.b. wo ist das ? oder was mache ich jetzt? Sondern: "ich habe mir überlegt, es so und so zu machen aus diesem oder jenem Grund, ist die Überlegung richtig?"
Ansonsten auch bei uns --> Löcher in den Bauch fragen!

Wenn ich allerdings den Eindruck habe, es interessiert sie/ihn nicht die Bohne, hake ich nach. Wenn ich den Eindruck habe, sie ist nur zu schüchtern, frage ich nach.

Ich habe es als Lernende ebenfalls selbst erlebt, dass Fragen nicht unbedingt erwünscht sind.

Ute S.
 
Hi,

Bin gerade mal ein halbes Jahr examiniert - ist also noch nicht lange her, als ich selber Schüler war. Bin zum Glück kein Mentor und habe damit auch keine Schüler zum Anleiten.

Zur Frage: Nerven Schüler?
Wenn man die Doppelaufgabe hat, Pat. zu versorgen und gleichzeitig noch Schüler anzuleiten, dann wird es in der heutigen Pflegelandschaft schnell schwierig. Beides unter einem Hut zu bringen ist verdammt schwer und ich kann nur zu gut verstehen, das manche schnell genervt reagieren.

Mich als Schüler hatte das damals sehr geärgert - den Sündenbock sehe ich aber eher darin, das Pflegekräfte fehlen. Für die Anleitung bleibt nicht viel Zeit.

Gruß
HHS
 
Hallo,

ich finde das Thema auch schwierig. Hatte im letzten Einsatz auch ein Anleitung, die wohl etwas genervt von mir war - zumindest kam es mir so vor... Ich habe leider nicht herausbekommen, wie ich es hätte besser machen können. Schade eigentlich.

Wobei ich mit dem "wann frage ich was" auch so meine Probleme habe...
Wenn mir kurz vorm Patientenzimmer erzählt wird, was mich erwartet - dann finde ich das soweit sehr gut. Besser als ohne Ahnung zu haben und rein zu gehen (Vorher an die Kurven zu kommen ist echt schwierig)... nur bleibt dann keine Zeit nähere Fragen zu stellen...
Später wenn Zeit ist schreiben die meisten Schwestern Bericht und sehen die Kurven durch,... dann ist manchmal Zeit, aber eigentlich fühle ich mich da auch, als würde ich stören... aber irgendwann muss man ja fragen. Wobei ich oft auch einfach zu Hause nachschlage. Denn (im letzten Einsatz) ist mir fast jede Frage als "Unsicherheit" ausgelegt worden.

Bin dann auf Grund meiner "Unsicherheit" nicht so gut bewertet worden, und auf Nachfragen, wodran dieses beurteilt worde sei, wurden einige Fragen von mir benannt... z.B. wie die ein oder andere Untersuchung angemeldet wird, wo ich eine bestimmte Abkürzung zum anmelden von Blut finde, oder ob Patient A noch ein Medikament/Salbe gegen seine Beschwerden bekommen kann...

Ich habe nach einiger Zeit definitiv nicht mehr gefragt, wo ich Bettwäsche bekomme, oder wo die Untersuchung gemacht wird, oder wann Visite ist...

Nun ja, wenn ich aber Unsicher wirke, wenn ich frage was ist noch nicht weiß/vermutlich noch nicht wissen kann, dann eigne ich mir das lieber dadurch an, dass ich z.B. den Psychremble oder Mitschüler (auf der Station) befrage - die Bewerten mich ja nicht.

Nun gut. Bin im jetzigen Einsatz etwa anders an die "Sache" heran gegangen, und hoffe, dass es besser wird. Ich hoffe, dass dieser Einsatz besser wird, wobei ich auch noch keine Beurteilung habe und ich mich bisher (wie fast immer) noch nicht wirklich gut finde...

Mal sehen was noch so kommt.

VG Viki
 
Das Fragen hört nie auf! Es gibt immer wieder was dazuzulernen! :D

Es kann mal sein, daß der Zeitpunkt für eine Frage unpassend ist, z. B. wenn ich selber "am rotieren" bin, muß ja auch noch "meine" Patienten versorgen. Dann einfach später fragen!

Gedanken mach ich mir, wenn keine Fragen kommen. Denn das kann im Extremfall auch zu einer Patientengefährdung werden, wenn die SchülerIn in Unkenntnis und Selbstüberschätzung was falsches macht.

Wenn keine Fragen gestellt werden, dann stelle ich in der Regel Fragen!

Nur wer fragt, lernt auch was dazu!
 
Hallo,

mich würde mal interessieren, was die Mentoren & Examinierten unter euch von den Schülern erwarten?
Also quasi welches Wissen, welche Eigenschaften, in welchem Kurs sollten welche Fähigkeiten vorhanden sein?
Was sind allgemein absolute No-No´s & was sind in welchem Kurs/ Ausbildungsstand No-No´s?

Falls es solch eine Frage schonmal gab, bitte ich zu entschuldigen, aber die Suche- Funktion erbrachte bei mir keine Treffer.

Gruß
AnnaH
 
Hallo AnnaH.

Ich bin erst seit September 06 examiniert aber trotzdem maße ich mir jetzt mal an, hier meinen Senf dazu zu geben.

Für mich ist es sehr wichtig, um nicht zu sagen, das wichtigste, dass Schüler (wie im übrigen auch Praktikanten) Interesse zeigen. Das hört sich jetzt einfach an... ist es aber nicht...

Schüler sollten zuhören, versuchen nachzuvollziehen und bei nichtverstehen nachfragen. Ich kenne das Problem, dass nicht alle Examinierten auf Fragen positiv reagieren. Häufig wird man als zu neugierig abgestempelt und bekommt Aussagen wie: "DAs ist halt so!". Meine Erfahrung in der Ausbildung war sehr ähnlich. Dennoch tut es mir absolut nicht leid, dass ich viele Sachen hinterfragte. Meiner MEinung nach haben viele Examinierte das Denken aufgeben. (Achtung ich will hier keinen runterputzen!!!) ES wird häufig wirklich angenommen, dass es halt so ist und man hinterfragt es nicht. Die Fragen der Schüler setzten vorraus, dass man als Exam. nachdenken muss, was viele stört.....

Eine allgemeine Aussage, was ein Schüler zu tun und zu lassen hat, gibt es für mich nicht.
Man sagt immer so schön.... Der Schüler sollte ein FAchwissen dem Lernstand entsprechend haben... DAs ist gar nicht so falsch... Aber kann man davon ausgehen, dass jeder im z.B. zweiten Lehrjahr den gleich Stand hat? Klar, in der Theorie sollte es so sein... aber nicht im Praktischen. Es gibt Notfallsituationen, die total unterschiedlich sind, aber auch "normale" Krankheitsbilder, die aufgrund der verschiedenen Einsätze unterschiedlich kennengelernt werden.

Ich habe es gehasst, wenn ich als Aussage bekommen habe: Guck doch ins BUCH!! Das ist echt das letzte. Denn häufig sind Fragen, die man stellt Situationsbezogen. ICh halte es momentan so, dass ich eine kurze Erläuterung gebe (je nach dem wie es die Zeit zulässt) und DANN auf ein Buch hinweise!!!! So kann ein Scdhüler begreifen, was dort vor sich geht UNd sich noch mehr Hintergrundwissen aneignen.

Tja, nun sollte es an mir sein, ein Fazit zu ziehen.. Schwierig nech!!??

Also so dumm, wie es sich auch anhört...
Sei fleißig..... hör gut zu.... versuche zu verstehen... frag nach... belese dich in Büchern.. und erarbeite das, was man in der Theorie gelernt hat. :o)

Liebe Grüße Tinussi
 
Bin dann auf Grund meiner "Unsicherheit" nicht so gut bewertet worden, und auf Nachfragen, wodran dieses beurteilt worde sei, wurden einige Fragen von mir benannt... z.B. wie die ein oder andere Untersuchung angemeldet wird, wo ich eine bestimmte Abkürzung zum anmelden von Blut finde, oder ob Patient A noch ein Medikament/Salbe gegen seine Beschwerden bekommen kann...

Ich habe nach einiger Zeit definitiv nicht mehr gefragt, wo ich Bettwäsche bekomme, oder wo die Untersuchung gemacht wird, oder wann Visite ist...
Oje, jemand soll unsicher sein, wenn er Dinge nachfrägt, dier er nicht entscheiden darf...
Und zumindest bei uns auf Station, wäre auch die Frage nach der Zeit der Visite o.k., weil die sich ständig verschiebt (allerdings wüßte keiner eine Antwort darauf:king:)

Mein Rat: Probier's bitte auf der nächsten Station wieder und frag nach! Oder frag auf Station, wie sie's haben wollen...

Ulrich
 
Was will ich alles sehen?

Hey, meine Praxisanleiterin hat gemeint ich soll Mir mal ein paar Dinge überlegen,was ich so alles auf der Station genauer sehen und erklärt bekommen möchte, bin gerade auf der Geronto.
Ein paar Sachen habe ich Mir schon überlegt, was ich Mir gerne genauer ansehen würde.
Was würdet ihr euch denn gerne mal genauer auf Station ansehen wollen?? :)
 
Hi Tinussi,

danke für deine Antwort :o
Hm, klar .. Fragen stellen & so .. Interesse zeigen .. klar!

Aber mich würde mal interessieren welche Aufgaben ihr welchen Schülern (UK, MK, OK) übertragt? Was sie noch nicht dürfen?
Oder macht ihr das allgemein von den Schülern abhängig? ... also wie sie wirken? Geht ihr von einem bestimmten Wissenstand & Können aus?

Nachlesen tu ich soweit, also wenn ich merke dass mir ein Krankheitsbild nichts sagt, oder ich (für mich) ungenügende Infos abrufbar habe.

Ich frag auch recht viel nach, v.a. zu Beginn & werde dadurch sehr oft als Unsicher eingestuft ... aber ich weiß halt nicht, wie es entsprechende Examinierte Kraft haben möchte .. also z.B. ob sie die Pat. gerne draußen sitzen lässt, gerne ins Bett haben möchte & da merke ich schon wie es tw. wohl schräg ankommt.
Frage nach dem Ablauf, wie verschiedene Dinge eben geregelt werden & hab dann meist das Gefühl dass es störend ist. Wenn ich noch nicht weiß wie der Ablauf ist, frage ich regelmäßig (wenn ich nichts mehr zu tun habe) was es noch gibt usw usw.
So nach spätestens 2 Wochen legt sich das aber meist, wobei das eigentlich noch zu lang dauert, wenn mein Einsatz nur 3 - 6 Wochen geht.

@Flaffi
Was ich mir gerne ankucke sind Untersuchungen, bei Visiten gerne dabei sein .. eigentlich eben alles was so anfällt, was man ankucken kann .. was man machen kann ... soviel wie möglich eben.... manchmal gibt es wohl auch die Möglichkeit bei OP´s bei zu sein (hatte ich bisher noch nicht).. sowas evtl.?

Liebe Grüsse
AnnaH
 
aber ich weiß halt nicht, wie es entsprechende Examinierte Kraft haben möchte .. also z.B. ob sie die Pat. gerne draußen sitzen lässt, gerne ins Bett haben möchte
Hallo Anna,
auch wenn es etwas OT ist, aber sollten nicht die Wünsche des Patienten dein handeln bestimmen?

Sorry
Narde, die Patientenorientierte Pflege erwartet und nicht Schwesternorientierte Pflege
 
Hallo Anna,
auch wenn es etwas OT ist, aber sollten nicht die Wünsche des Patienten dein handeln bestimmen?

Sorry
Narde, die Patientenorientierte Pflege erwartet und nicht Schwesternorientierte Pflege

Jo, entsprechend wurde mir dann geantwortet "Frag sie einfach" (Pat. war z.T. depressiv & daher sehr gerne im Bett & bewegte sich von sich aus auch nicht) .. tat ich auch .. war auch ok... zumindest auf der Station auf der ich jetzt bin.
Allerdings bekam ich auf anderen Stationen eben dann schon gesagt, dass ich es doch besser anders gemacht hätte.
Daher zu Beginn die Fragen .. die dann eben etwas schräg rüberkommen (können).

Lg
Anna
 
Aber mich würde mal interessieren welche Aufgaben ihr welchen Schülern (UK, MK, OK) übertragt? Was sie noch nicht dürfen?
Oder macht ihr das allgemein von den Schülern abhängig? ... also wie sie wirken? Geht ihr von einem bestimmten Wissenstand & Können aus?

Es gibt doch in der Regel ein Vorgespraech :) - dient der Information auf beiden Seiten. Der Schueler kann Fragen stellen, Erwartungen aeussern (was will ich sehen/lernen?) undundund. Auf der anderen Seite kann die Pflegekraft sich ein Bild vom Schueler machen (Ausbildungsstand etc.) und ihrerseits Informationen geben.
So hat man schon mal eine grobe Orientierung, auf die man aufbauen kann.
 
meine Erfahrung: vorher genau überlegen, was man fragt, wen und wann!!
Manche Sachen zu fragen bedeuten Unsicherheit. Wenn du z.B. etwas fragst, was du eigentlich können müsstest, du dir aber nicht definitiv sicher bist, wird das oft als unsicher abgestempelt!
Manche Schwestern können nicht zwischen "fachlicher Diskussion" und "ahnungsloser Schüler frägt" unterscheiden. Beispiel-"Frage": "das könnte man doch auch so [...] machen, oder nicht?" > selten gelingt es einem dann noch, seine (sachliche/fachliche) Begründung kund zu tun, weil es als "unwissen" interpretiert wird (Erfahrung!)

Achja, Tipp: Wenn eine Frage aufkommt, die nicht akut ist (und ohne die eine vernünftige Patientenversorgung trotzdem adäquat ist): selber nachschlagen, ggf. einen Pfleger des Vertrauens befragen nach seiner meinung etc... Und immer überlegen, WEN du frägst; bei manchen merkt man schon nach der ersten "Halbfrage" oder nach 10 minuten zusammen-arbeiten, dass sie keine wirkliche Ahnung haben, von dem was sie tun >> da was nachfragen?? >> bringt einem persönlich nicht wirklich viel!!
 
Was ich persönlich als etwas komisch entfand war, wo ich nun Praktikantin war und ich natürlich auch fragen gestellt hatte und die alle wussten, ich beginne eine Ausbildung, mir dann gesagt wurde: Du bist Praktikantin, Fragen stellen kannst du in der Ausbildung noch genug.

Ich kann doch nichts dafür, das ich so wissbegierig bin, das ich auch schon als Praktikantin viele Fragen loswerden möchte um natürlich auch schon für die Ausbildung was zu lernen.
 
Was ich persönlich als etwas komisch entfand war, wo ich nun Praktikantin war und ich natürlich auch fragen gestellt hatte und die alle wussten, ich beginne eine Ausbildung, mir dann gesagt wurde: Du bist Praktikantin, Fragen stellen kannst du in der Ausbildung noch genug.
Ach du sch...öne Welt. Ich erwarte auch von einer Praktikantin interesse; auch wenn sie danach keine Ausbildung macht. Warum sollst Du nicht fragen? Dafür ist ja das Praktikum da.

:gruebel:Ulrich:gruebel:
 
keine Ahnung ich hab Fragen gestellt und das war die Antwort dazu...
Naja es waren schon viele Fragen, bloß es interessiert mich halt sehr. Aber zum Glück war nicht jeder so und die meisten Fragen konnten mir ohne probleme beantwortet werden. Die meisten sind ja auch sehr gestresst und so, wenn man so am Wochenenddienst mit 3 Leuten im Dienst ist. Naja Oo, aber ich möcht doch schon wissen, was ich tue und warum das so ist und wieso das so abläuft.
 
Also ich habe gerade meinen Ersten Theorieblock hinter mir und habe ab Montag den 2ten Praxisblock..............Natürlich werde ich viele Fragen an meine Mentorin haben, das Glück was ich habe ist allerdings das ich schon 2 Jahre zuvor in der Einrichtung gearbeitet habe und ich das Haus sowie meine Koleggen schon lange kenne. Dies ist Allerdings auch ein problem denn ich soll/will ja auch nicht mehr so arbeiten wie früher, und dazu kommen eben noch Aufgaben die ich von der Schule bekommen habe und bearbeiten muss.

Also ich muss mich in meiner Arbeitsweise sehr umstellen,was ein Azubi, der Neu ist nicht muss. Ich denke wenn sich Schüler nicht allzu Doof anstellen und mit Elan und Eifer an die Sache gehen werden sie eine lehrreiche Ausbildung haben ich kann mich nicht vorstellen das Mentoren und Examinierte genervt von Pflegeschülern sind /sein werden.
 

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