Warum eine Pflegeplanung schreiben?

Wie verteilst du dein Fachwissen zeitsparend und schnell unter die Kollegen?

Das eine Planung 6-8 Seiten lang sein muss- da geb ich dir recht: Unsinn. Der Doc fertigt auch keine ellenlangen Papiere aus vorgegebenen Textbausteinen zu Themen die net relevant sind für Diagnostik und Therapie.

Elisabeth
 
Finde Pflegeplanungen auch relativ Sinnlos.
Natürlich hören Sie sich gut an... wenn jemand von außen schaut sieht er das wir uns Gedanken machen.
Aber leider guckt nie jemand in die Pflegeplanung bis auf neue Mitarbeiter. Man kennt seine Bewohner ja und weiß welche Gefährdungen Sie haben und welche Ziele man sich setzt... Die Verschlechterung des Zustandes von jemanden kann man auch aus dem Berichteblatt erkennen.

Deshalb bin ich GEGEN die Pflegeplanung oder FÜR eine GEKÜRZTE Version der Pflegeplanung (In der nur sehr wichtige Sachen stehen).
 
dass nie jemand in diese pflegeplanungen schaut, die du da beschreibst, ist doch wohl kein problem der pflegeplanungen, oder?


da haben wohl eher die mitarbeiter (ein selbst- oder nicht-selbstverschuldetes) problem.


da zitiere ich ergänzend auch gern nochmal:

Hallo Stefan,

ich möchte doch zwei Fragestellungen grundsätzlich unterschieden wissen:

1. Ist es sinnvoll, Pflege zu planen?
2. Ist es sinnvoll, wie derzeit Pflege geplant wird?

Du hast Frage zwei völlig korrekt, aber unvollständig beantwortet, aber gleichzeitig auch Frage1 : mit nein !

Nach meiner Berufserfahrung gilt immer noch, etwas salopp formuliert: Frage drei Schwestern, und du bekommst vier Antworten.
Eine sinnvolle Planung schliesst ein, dass ich für die geplanten Massnahmen auch ausreichend Zeit zur Verfügung habe. Nun kann ich umgekehrt den Zeitdruck als Begründung anführen, warum die Planung unsinnig ist.
Für Politiker ein gefundenen Fressen: Lösen wir doch die Probleme durch Entbürokratisierung.
Die Frage ist: was wollen wir Pflegenden?
Im SGB 11 heisst es:

Die Leistungen der Pflegeversicherung sollen den Pflegebedürftigen helfen, trotz ihres Hilfebedarfs ein möglichst selbständiges und selbstbestimmtes Leben zu führen, das der Würde des Menschen entspricht. Die Hilfen sind darauf auszurichten, die körperlichen, geistigen und seelischen Kräfte der Pflegebedürftigen wiederzugewinnen oder zu erhalten.

Das setzt für mich nach wie vor geplante Pflege und entsprechende Zeit für die Pflege voraus. Hat natürlich nur wenig mit der Realität in den Heimen zu tun.
 
Naja wozu brauchst du eine Pflegeplanung... im Berichteblatt kannst du Veränderungen nachlesen, du siehst den Bewohner, als ausgebildete Fachkraft weißt du selbst welche Prophylaxen du durchführen musst, ob der Bewohner trockene Altershaut hat o.Ä.
Wozu brauchst du dafür noch eine Pflegeplanung?
 
klar, natürlich kann eine pflegeplanung, die bei - sagen wir - 35 bewohnern ~100 konkrete pflegeprobleme transparent macht und den prozess deren veränderung beschreibt und plant, keine hilfestellung sein, denn man hat besagte 100 probleme ja fortwährend lückenlos im kopf - neben den drölftausend anderen dingen, die so zu machen sind.

weg mit dem mist!
 
Ich bin ja nun kein Autofahrer- aber ist das immer gleich mit dem Auto starten? Immer der gleiche Druck aufs Gaspedal? Immer die gleiche Druckreduzierung bei der Kupplung? Oder gibt es da Unterschiede zwischen den Autos?
Natürlich gibt es da Unterschiede, natürlich ist es nicht immer gleich. Aber würde Dir deshalb der Gedanke kommern, jeden Einzelschritt, um eine Auto zu starten, aufzuschreiben und dann auch noch zu zergliedern??? Mir nicht...
 
Ich finde auch für uns PP wichtig, denn wir können dann
anhand der Evaluierung sehen inwiefern sich der Zustand
des zu Pflegenden gebessert oder auch verschlechtert hat
....
Das konnten wir vorher auch schon sehen, ohne Romane darüber zu schreiben! Ich gebe Dir allerdings recht, wenn Du sagst, daß man das dann auch bei Pat. sehen kann, die man bisher nicht gepflegt hat.
 
... Aber würde Dir deshalb der Gedanke kommern, jeden Einzelschritt, um eine Auto zu starten, aufzuschreiben und dann auch noch zu zergliedern??? Mir nicht...
Das machen schon die allseist beliebten Standards.

Ich glaube man sollte mal anfangen zu differenzieren zwischen dem, was man in der Ausbiludng macht- Pflegeplanung nach Fichter und Meier- und dem, was die "Erfinder"des Pflegeprozesses eigentlich wollten. Es scheint, dass man in D net in der Lage ist, sich von der "Ausbiludngsplanung" zu trennen. Das unterstellt, dass entweder die Pflegekraft stets examiniert wird oder das die Prüfer über unzureichendes Wissen verfügen. Ich tendier zu letzterem-

Elisabeth

Nachtrag: Pflege in D bescheribt vielleicht deswegen auch so detailiert die Pflegeschritte um damit die eigene Daseinsbereichtigung zu belegen. *grübel* Obwohl- ich hoffe mal, dass das eine falsche These ist.
 
Und wenn man das ganze Schischi mit der Planung weglässt, könnte man dann die Ausbildung nicht locker um ein halbes Jahr verkürzen?
Wir brauchen doch dringend Pflegefachkräfte.
 
Nur einfach füttern, waschen, trocken legen- da reicht auch ein 12 Wochen-Schwesternhelfer-Kurs. Wobei- es geht sogar auch ganz ohne und vor allem billiger: FSJ und Bufdi. Für die paar verbleibenden risikobehafteten medizinsichen Tätigkeiten- da brauchst vielleicht noch ein paar GuKs. Aber die Anzahl der aktuell vorhandenen dürfte den Bedarf dann weit übersteigen, wenn die einfache Pflege eh von Hilfskräften erbracht wird.

Elisabeth
 
Nur einfach füttern, waschen, trocken legen- da reicht auch ein 12 Wochen-Schwesternhelfer-Kurs. Wobei- es geht sogar auch ganz ohne und vor allem billiger: FSJ und Bufdi. Für die paar verbleibenden risikobehafteten medizinsichen Tätigkeiten- da brauchst vielleicht noch ein paar GuKs. Aber die Anzahl der aktuell vorhandenen dürfte den Bedarf dann weit übersteigen, wenn die einfache Pflege eh von Hilfskräften erbracht wird.

Elisabeth
Und was soll deine herbeigeholte Aussage mit diesem Thema zutun haben? Erkläre dich.
 
Die Aussage ist doch gar nicht so weit hergeholt.
Wenn so die Auffassung einer professionellen Pflege aussieht, dann lieber mehr Hilfskräfte, die nur das machen, was ihnen die Fachkräfte auftragen (mittels "Schischi").
Vielleicht sogar besser als "Fachkräfte", die ihre Arbeit nicht begründen wollen (oder können?).
 
Danke- du hast mich verstanden.

Elisabeth
 
Hmm, also ich persönlich finde Pflegeplanungen schon nützlich. Ich arbeite in der Psychiatrie, und finde PPs gerade für die Patienten super. Denn der Patient kann seine Ziele selber setzen, die Maßnahmen festlegen und sieht dann im gemeinsamen Gespräch mit der Pflegekraft, wieiviel er bereits erreicht hat. Manchmal sind die Patienten beim Entlassgespräch richtig überrascht, was sie eigentlich geschafft haben. Von daher: wenns hilft, mach ich das gern, auch wenns für mich mehr Arbeit bedeutet. Und Elisabeth hat natürlich Recht: waschen, füttern, trocken legen kann jeder. Professionell Pflegen nicht.
 
sie hat absolut recht. ein beruf, ein profession, definiert sich doch vorallem auch dadurch, dass es etwas gibt das nur diese berufsgruppe zu tun hat.
wie oben schon gesagt wurde kann "jeder x beliebige helfer" nach gewisser einarbeitungszeit die meisten pflegetätigkeiten ausführen, dazu braucht man keinen GKP.
wir lernen gerade Dinge zum Krankenpflegegesetz im Unterricht und uns wird immer stolz beigebracht, dass seit der neusten auflage endlich klar aufgeführt ist welche tätigkeiten unsere profession bestimmen bzw welche NUR WIR ausführen dürfen.
und da steht ganz oben die pflegeplanung.

ob diese sinnvoll ist würde ich einfach mal so dreist behaupten hängt davon ab wie sie gemacht wird ;)
 
Wer seine Pflege nicht plant, darf sich am Ende nicht wundern wenn er (n)irgendwo ankommt.
Hat mal meine Mentorin zu mir gesagt und ich bin ein absoluter Fan der Pflegeplanung!
 
Wie soll der Pflegeprozeß ohne Pflegeplanung funktionieren?

Weiterhin damikt, dass jeder macht, was er denkt, was gut ist?

"Ich hab da jetzt mal dies und das gemacht" ist eine typische Aussage dazu. Jeder macht, was er will, weil er ja Pflegefachkraft ist und man eben weiß, was zu tun ist.

Klar. Die eine Schwester schmiert Montags Zinksalbe auf den roten Po, weil sie findet, dass Zinksalbe das allerbeste ist, Dienstags benutzt dann die nächste Schwester lieber Pflegeöl usw.

Am Ende der Woche kann man nicht evaluieren und der Po ist immer noch rot.

Ebenso legt jeder sein Augenmerk auf andere Dinge. Die eine Schwester legt richtig viel Wert auf Mobilisation, während die andere Schwester da eher vorsichtig ist und es langsamer angeht.
So wird dann Montags mobilisiert, Dienstags nicht, Mittwochs vielleicht auch nicht, Donnerstags dann wieder, das klappt schon wieder nicht so gut, also heißt es in der Übergabe: Der Patient baut ab. Beide Pflegekräfte können ihr Handeln vermutlich begründen, aus ihrer Grundproffession heraus. Beide brauchen keine Planung, da sie ja beide gelernt haben. Sie haben aber unterschiedliche Empfindungen und unterschiedliche Prioritäten, unterschiedliche Wahrnehnungen. Wie sollen sie bei dem festgelegten Ziel ankommen?
 

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