Verunsichert wegen Diagnose Coxarthrose

Fearn

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Beruf
Krankenschwester /PA
Liebe Foris!

Ich habe Anfang der Woche nachdem ich etliche "Beschwerden" hatte mit denen ich schon länger zu schaffen habe, meine Diagnose bekommen.
" Coxarthrose ( Stadium 3) beidseits".
Natürlich folgen nun noch einige Arzttermine.
Was mich etwas verunsichert: Ich werde 50 Jahre alt. Krankenschwester und bin bis gestern davon ausgegangen, daß ich meinen Beruf bis zum Rentenalter ausführen kann.
In Anbetracht der Symptomatik sieht das im Moment wohl eher nicht so aus.

Wie wäre nun die korrekte Vorgehensweise für mich?
Ab welchem Zeitpunkt muß ich eine Schwerbehinderung beantragen und was passiert dann eigentlich mit mir als Arbeitnehmer?

Werde ich mir eine andere Beschäftigung suchen müssen?

Habt jemand von Euch damit Erfahrung?

Liebe Grüße Fearn
 
Liebe Fearn

Erstmal, Gute Besserung!

Wie deine Zukunft als Krankenschwester aussieht hängt in erster Linie davon ab, welche Behandlung von Deinem behandelnden Arzt geplant ist. Bei Coxarthrose wirst Du, würde ich einmal vermuten, auf Dauer nicht um einen Gelenkersatz herumkommen.

Wenn dies von deinem Arzt schon geplant ist, wirst Du nach einer solchen OP sicher länger ausfallen, aber es muss keinesfalls heißen das Du mit Gelenkersatz berufsunfähig bist. Ich selbst kenne zwei Kolleginnen mit Hüftprothese bzw. Knieprothese die nach OP,Reha,Wiedereingliederung ohne Beschwerden weiter als Krankenschwestern tätig sein können.

Ob man für die Diagnose Coxarthrose eine Schwerbehinderung beantragen kann/muss weiß ich leider nicht.

Ich persönlich würde jetzt nichts überstürzen. Wähle mit deinem Arzt die ideale Behandlung für Dich aus und schaue danach (z.b. nach OP) wo Du stehst und wie es Dir geht. Eine Stundenreduzierung,Abteilungswechsel usw. sind dann immer noch möglich.

Ich wünsche Dir alles Gute und baldige Genesung

Liebe Grüße von der OP-Mietze
 
Hallo Fearn,

ich weiß, dass man mit Gelenksersatz Anspruch auf Feststellung eines "Grad der Behinderung" (GdB, mit Gelenksersatz glaub ich 20%) aber wie es ohne aussieht weiß ich nicht. Jetzt gleich von "Arbeiten aufhören" sprechen, halte ich für verfrüht, was hat denn dein Arzt gemeint bezügl. OP?

Jetzt lass die Diagnose erstmal setzen und besprich mit deinem Arzt das weitere Vorgehen, ich wünsche dir jedenfalls alles Gute!
 
Hallo Fearn

Grad der Behinderung mit 2 TEPs habe ich 40%
arbeite weiterhin 100%

grüsse
sowas
 
...Was mich etwas verunsichert: Ich werde 50 Jahre alt. Krankenschwester und bin bis gestern davon ausgegangen, daß ich meinen Beruf bis zum Rentenalter ausführen kann.
...

Deine Gefühle kann ich sehr gut nachempfinden. Auch ich dachte, ich bin "unsterblich".

Ein Behinderungsgrad feststellen lassen kostet dich nix... nur ein wenig Zeit beim Ausfüllen der Papiere und die Zeit für die Instruierung der Ärzte. Hier solltest du darauf achten, dass es keine Diskrepanz zwischen deiner und seiner Aussage gibt. Ich hab schon von Fällen gehört, da hat der Hausarzt einen uralten Befund geschickt und die aktuellen Befunde einfach vergessen.

Schwerbehinderung - einfach teilhaben - Bundesministerium für Arbeit und Soziales

Elisabeth
 
Das sind recht viele Fragen, die mir durch den Kopf gehen.

Wie lange würde man mit den beiden TEP s ausfallen?
Ich kann mir das zeitlich nicht erlauben.
Wer pflegt meine Mutter in der Zeit? ( Pflegestufe II, 89 Jahre alt, sie lebt zuhause und möchte nicht ins Heim)

Was mache ich mit meinen beiden Pferden.? Kann man mit der TEP weiterreiten?
Mit einer unoperierten Coxarthrose ist das eigentlich nix. Unsere Pferde gehören zur Familie, die haben wir seit 16 Jahren.

Kann ich das riskieren einfach noch ein paar Jahre weiterzulaufen und wenn ja, wie lange?

Ich erhalte für eine verunglückte SUS Operation bei der ein Nerv verletzt wurde und die sehr spät durchgeführt wurde eine Schmerztherapie, die wohl so weit ausgereicht hat, daß die Arthose erst so spät diagnostiziert wurde.
Nun reicht die Schmerztherapie aber nicht mehr aus.
Mehr wollte ich eigentlich nicht einnehmen. Das war eigentlich nichts, daß ich aufstocken lassen wollte ( im Gegenteil).

Der. 2. Arm ist ebenfalls operiert. Der ist okay, aber mit dem linken hebe ich leider nicht mehr viel. Der linke Arm hat Atrophien, Kontrakturen und Lähmungen.(eine Gehhilfe wird warscheinlich auf der Seite nicht problemlos sein.)

Hinzu kommt eine Osteochondrose an mehreren Bandscheiben.

Deshalb war das mit der Diagnosestellung so verzögert, weil ich die Probleme immer wieder auf die Bandscheiben geschoben hab und auf die Symptomatik die ich immer wieder an den Sprunggelenken in den letzten beiden Jahren hatte, evtl. hätte ich noch an Verwachsungen gedacht, die nach der Totaloperation entstanden sind.

An die Hüftgelenke hätte ich niemals gedacht.
So ein ( sorry) Mist hat mir gerade noch gefehlt.

@ Elisabeth- Herzlichen Dank, ich werde mir die wohl am besten kopieren lassen und selbst mitsenden, dann behalte ich einen Überblick, was die vorliegen haben.

Herzlichen Dank Fearn
 
Hallo Fearn,

mit der Hüfttep bin ich 4 Monate ausgefallen
bei der Knietep fast 5 Monate
wobei mich aber meine Gelenke mein ganzes Leben als Baustelle begleiten.
Zur Zeit bin ich völlig schmerzfrei,nur das ISG meckert gelegentlich.

Pflegen kannst du deine Mutter in der ersten zeit definitiv nicht(aber ich pflege immer zu sagen,wenn der Leidensdruck gross genug ist,dann trifft man schon die richtige Entscheidung und setzt Prioritäten.)
manche reiten auch mit Tep---hängt halt von der Beweglichkeit der Hüfte ab,nur fallen solltest du nicht mehr.

Hast du "nur" eine coxarthrose oder auch eine bisher unbekannte Hüftdysplasie?

Grüsse
sowas
 
Hallo Fearn!

Tut mir leid für dich, was du alles durchmachen musstest und immer noch mehr dazukommt.:troesten:
Hast du schon mal eine Knochendichtemessung machen lassen. Mit deinen ganzen Arthrosen, wäre es vielleicht ganz gut, soetwas mal mit deinem Orthopäden zu bersprechen.:idea:

Ich rate dir, lass die Operation machen. Du wirst sehen, dass du hinterher wieder eine bessere Lebensqualität hast. Ist die Hüfte repariert, hören evtl. auch die Rückenbeschwerden auf.
Bei uns gibt es Gehilfen für die ersten Tage nach der OP, die sehen aus, wie ein hoher Gehwagen. Aufgrund deiner Schwäche im linken Arm, würdest du bestimmt so einen bekommen. Der ist eigentlich für WS-Patienten.
Das Ziel der OP ist doch, dass du nach der Reha schmerzfrei bist und ohne Gehilfen zurechtkommst.:deal:

Ich sehe täglich Patienten, die die OP nach "hinten" verschoben haben.
Die OP wird mit jeder Zunahme der Arthrose immer schwieriger.
Ist es jetzt noch eine relativ einfache Operation, kann es in einem halben Jahr schon ganz anders aussehen.
Außerdem werden die Schmerzen auch nicht weniger und dein Gangbild wird schlechter. Da bedeutet auch Verkürzung der Muskulatur, durch "Schonhaltung", vermehrte Belastung der Wirbelsäule und hinterher eine langwierigere Reha.

Bei uns werden die Patienten am 1. postop Tag bereits mobilisiert und erhalten täglich KG und Gehschule.
Nach 7 - 10 Tagen werden sie entlassen und gehen anschließend auf Reha.

In meinem Bekanntenkreis habe ich jemanden, der bereits mit 42 J. eine TEP brauchte. Er war nach der OP happy und arbeitet immer noch in seinem Beruf als Anlagenelektroniker (Ampeln richten).

Überleg nicht zu lange, mit guter Reha und KG wirst du evtl. wieder reiten können. Du musst halt, denke ich, anders aufsitzen.
Gib deine Mutter in eine Kurzzeitpflege und denk an dich!! Hat meine Mutter auch gemacht, als sie operiert werden musste, sie aber noch meine Oma gepflegt hat.

Alles Gute opjutti
 
Kann nicht verstehen, dass hier alle vorschnell zu einer OP raten. Versuchs doch erstmal Konservativ und lass die z.B. manualtherapeutisch behandeln, bevor du dich vorschnell zu einer OP überreden lässt.

Man muss bedenken eine TEP hat eine "Haltezeit" von etwa 12-15 Jahren. D.h. du bist 50, Lebenserwartung ist über 80. Mit jeder Reimplantation geht Knochengewebe verloren.

Zum Thema Lebensqualität: Reiten kannst du erstmal Knicken. Das Luxationsrisiko ist zu groß. Die Starke Abduktion in Kombination mit Rotation und die Scherkräfte..
Bestenfalls nach einem Jahr nach der OP eher später.
 
@billi-batti

ich war 42 bei der ersten Tep und nun trage ich diese schon 14 Jahre in mir--konservative Therapie ist alles gut und schön--aber
KG kriegst du fast nicht mehr verschrieben
und iergendwann ist der Knorpel weg und die Schmerzen so gross,da ist dir alles egal--hauptsache es hört endlich auf wehzu tun.

Dank meiner beiden teps habe ich keine schmerzen,habe Lebensqualität und arbeite 100% in der Pflege---und es geht mir einfach gut.

Kein Arzt setzt unnötig eine Tep ein und keiner lässt es sich freiwillig machen,aber es ist eine Möglichkeit ein normales Leben zu führen

und ich kriege die Kriese,wenn jemand der diese Schmerzen nicht kennt sagt sie sind zu jung es ist zu früh

Grüsse sowas
 
und ich kriege die Kriese,wenn jemand der diese Schmerzen nicht kennt sagt sie sind zu jung es ist zu früh

Es ist fakt, dass eine TEP erst ein Thema ist, wenn die konservative Therapie ausgeschöpft ist. Hier wurde eine Diagnose gestellt, und jeder hier schreit direkt nach einer Endoprothese.

Und nur weil bei dir alles glatt läuft, heißt das noch lange nicht, dass das für alle Patienten zählt. Habe etliche Patienten mit TEPs behandelt in Akut und Rehaphase. Und nicht immer läuft alles so schön ab wie bei dir. Schlimmstes Bsp.: Infizierter Gelenkkopf - Girdle Stone Hüfte - Über ein Jahr Krankenhausaufenthalt.

Die TEP ist eine gute Sache und klar ist es in den meisten Fällen erstmal eine riesen Erleichterung, da der OP-Schmerz im Vergleich zum arthrotischen Schmerz meist wesentlich weniger wahrgenommen wird. Aber ich finde es einfach nicht gut, wenn hier eine TEP empfohlen wird, bevor überhaupt konservativ therapiert wurde.
 
die Therapie wird zum Glück immer noch vom behandelnden Arzt gemeinsam mit dem Erkrankten besprochen und entschieden.

Fearn dir wünsche ich einen kompetenten Arzt und iergendwann die für dich richtige Entscheidung.
Grüsse
sowas
 
Es wird unterschieden zwischen:

zementfreien Prothesen
zementierten Prothesen
und Hybrid- Prothesen


Allerdings die Problematik bei der Hybrid- Prothese ist die Nachsorge.
Bei zementierten Prothesen entsteht das Problem oft intraoperativ beim aushärten des Knochenzements. Dies führt immer zu einem Blutdruckabfall und einem Sättigungsabfall und kann sogar bis zu einem Rechtsherzversagen gehen.

Ich arbeite sehr viel im OP und ich sehe oft auch die Problematik bei Patienten/innen, die zu lange gewartet haben und das Bein der betroffenen Seite meist kürzer und/oder krumm ist. Dann kann eben der Operateur auch nicht mehr viel machen.

Aus dieser Sichtweise heraus betrachtet: Umso älter man wird, um so besser ist es dann doch über eine Endoprothese so früh wie möglich nachzudenken.
 
Ich gehe sehr ungerne zum Arzt, -

und noch weniger gerne in ein Krankenhaus.

Mir kommt das vor, als würde man eine Gefängnisstrafe erhalten.
Wenn es nach mir ginge, dann müßte das in 2 Tagen abgehandelt sein.
Das ist nichts für mich, diese Werkelei an mir.

Ich danke Euch für die Ratschläge,-
man ist doch sehr überrascht, wenn man plötzlich seine Planung über den Haufen werfen soll und man muß sich wirklich ersteinmal mit so einem Gedanken anfreunden.
Ich hätte wirklich auf eine andere Ursache getippt und gedacht:" Das ist dann nun mal so, das wird schon wieder weggehen."
Diverse Sachen, die mit der Coxarthrose zusammenhängen kann man erst zuordnen wenn man weiß wo die Ursache liegt.
Ich hatte schon gedacht: " Was bildest Du dir denn da für einen Blödsinn ein?" wenn ich zb. plötzlich ein paar Stufen nicht mehr laufen konnte.
Da schien sich etwas zu verhaken und beim 2-3 Anlauf ging das dann plötzlich doch.
( "nun verblödest du vollkommen - " hab ich dann gedacht, und daß soetwas peinlich ist, wenn das einer sieht. )

Ich bin aber schon mal froh, daß man nach so einer Op normal laufen kann und seinen Beruf weiterausüben kann, denn davon muß ich ja leben.
Ich wollte später nicht auf Staatskosten leben müssen.

Das beruhigt mich am meißten.

Sicherlich tut das auch oftmals weh, und dann fluche ich ganz schön herum.
Aber ich hätte Probleme aufzuzählen, wann das schmerzt, weil ich mich von Schmerzen nicht behindern lassen möchte.

Wenn Schmerzen vorbei sind, dann sollte man die auch im nächsten Moment vergessen und nicht noch darauf herum reiten, um sich die Zeit zu vermiesen in denen nichts schmerzt.
Ich müßte das tatsächlich aufschreiben, wenn ich das in der nächsten Woche noch nachvollziehen wollte wie oft und wie lange das weh getan hat.
Man kann sich ja nicht den ganzen Tag beobachten, weil man dann soviel schöne andere Dinge versäumt.
Das reicht schon aus, wenn man an manchen Dingen im Laufe der Zeit nicht teilnimmt, weil das wirklich behindert hat mit dem schmerzhaften Laufen und Liegen.

Vielleicht kann man das im Laufe der Berufsjahre einfach auch nur nicht mehr mitanhören, wenn jemand herumjammert, nur noch dieses Thema kennt und die ganze Persönlichkeit auflöst weil der Mensch NUR noch ausschließlich aus Schmerzen zu bestehen scheint.
Man ist doch mehr, als nur ein jammerndes "Wrack" , nicht wahr?

Allerliebste Grüße Fearn
 
Der Beitrag ist ja nun schon mehrere Jahre alt...

Ich gebe dazu mal eben ein Update:

Leider war die Ursache für das Problem nicht die Coxarthrose, sondern die Ursache lag viel höher:

Spinalkanalstenose

Auf die Idee auch etwas höher zu schauen, kam der Orthopäde leider erst sehr spät, nachdem er
an den Hüftgelenken fündig geworden war.

Nun man kann auch "Läuse und Flöhe " haben.

Meine Erfahrungen sind damit leider bescheiden, wobei ich mittlerweile einen GBD von 70 mit Merkzeichen G erhielt,
was ein ziemliches Gestalpe mit dem Arbeitgeber bedeutet.

Nach einer Reha in einer Rheumaklinik / Ergebnis höchstens 3 bis 6 Std. arbeitsfähig, leichte Arbeit mit Heben bis 5 kg , Arbeiten
überwiegend im Sitzen, zeitweise gehend, zeitweise stehend , kein grober Kraftschluss der Hände usw. ( wegen zusätzlicher rheumatischer
Systemerkrankung) war ich zunächst weiter krank geschrieben, bis sich mein Arbeitgeber bei mir meldete:
Er hätte eine leidensgerechte Arbeit für mich.

Das schien aber leider ein Irrtum zu sein, denn den leidensgerechten Arbeitsplatz hielt der Arbeitgeber nicht einmal
14 Tage aufrecht, seitdem ( 2013) versucht er diesen immer wieder zu umgehen.

Die Schwerbehindertenvertretung ist leider auch nicht sonderlich fleissig.

Schön ist Anders....


Der massive " Personalmangel" rechtfertigt alles.

Das ist ein Gestalpe ( immer wieder geplante Überschichten, jeden Tag länger arbeiten, zum Einspringen
nötigen, trotz EM....und ständige Diskusionen warum mehr laufen, heben usw nicht drin ist. Bishin zu dämlichen
Kommentaren der SL. wie Fentanyl sei ja gar kein richtiges Schmerzmittel, das ist ja nur ganz leicht... Grrr!)

Ich kann noch ca 2 km laufen mit einer Schmerztherapie BTM und meine Erfahrungen sind so:
dass die Kollegen ihre " Rückenschmerzen" mit den Symptomen einer Spinalkanalstenose gleichsetzen.
Man muss schon sehr verbindlich werden, um sich durchzusetzen, besonders bei Lowperformern.

Soll aber kein Gejammer sein.. Nachdem ich durch die konservative Behandlung durch bin, alles
versucht habe, was angeboten wird, werde ich wohl den Neurochirurgen mit dem Messer
an mich heranlassen.

Natürlich kann man mit den Diagnosen eine EU Rente anstreben.

Das war aber bisher nicht auf meinem Bildschirm. Man denkt ja immer, es wird noch mal
besser....Immerhin bewege ich mich ja noch fort.

Liebe Grüße Fearn
 
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Reaktionen: Martin H.
Das tut mir leid. Leider gibt es nur selten Kollegen, die mit angepassten Arbeitsplätzen ohne zu hohen Einkommensverlust, durch die Klinik unterstützt werden. Tatsächlich kenne ich nur eine, bei der das funktioniert hat und auch nur deswegen, weil es ein Arbeitsunfall war und die Berufsgenossenschaft richtig Druck bei der Klinik gemacht hat. So hört man jedenfalls. Die Kollegen war aber auch vorher schon ziemlich "kaputt" und hat jahrelang versucht über den normalen Weg, Betriebsarzt und BEM, eine passende Stelle zu bekommen. Ohne Erfolg.

Ich habe das auch durch. Und ich kann "nur" nicht laufen. 30% Schwerbehinderung, höchstens 4 Stunden, ausgewogener Mix -sitzen, laufen, stehen, wenig Gewicht. Bin mit Opiaten so eingestellt, dass ich gut funktioniere und die Schmerzen sich in Grenzen halten. Schmerzfrei bin ich selten. Der Rentenversicherer sieht keinen Grund eine Umschulung zu unterstützen. Insider haben mit gesteckt, sie versuchen die 50--Grenze zu passieren, damit sie es auch nicht mehr brauchen. Denn mit 50 ist man alt und es lohnt keine staatliche Investition, da kann man die Leute nach einer Weile Arbeitslosengeld und Hartz 4 in die Fürrente schicken und Altersarmut schicken und die Statistik bleibt sauber.
Ich hatte das Glück, kurz bevor die Krankenkasse mich ausgesteuert hätte, einen Platz beim MDK zu bekommen. Vorwiegend sitzende Tätigkeit, mit voll bezahlter Weiterbildung und vollem Gehalt während der Einarbeitung. So kann ich bis zur Rente kommen.
Die Klinik hat sich schon dabei quergestellt, mit Schuhe zu finanzieren, die OP-tauglich gewesen wären. Ein angepasster Arbeitsplatz? Ja, eine 30% Stelle an der Pforte für den Schwesternruf. Sie konnten mir noch nicht einmal sagen, in welcher Gehaltsstufe ich eingruppiert worden wäre. Oder vielleicht Steri. Aber auch da wäre das Problem mit den Schuhen gewesen, meine "Behinderten-Schuhe" kann ich ja da nicht tragen. Unterstützung beim Umbau der Bereichsschuhe? "Jaaaahhh, wie können unseren Orthopädiemeister beauftragen. bezahlen müssen Sie das schon selber." Die Einlagen kosten schon für normale Schuhe rund 300 Euronen. 2 pro Jahr übernimmt die Krankenkasse. Das reicht schon für das normale Leben kaum.
Traurig.
Ich hatte das Glück einer Krankenkassenmitarbeiterin zugeteilt zu werden, die nicht noch zusätzlich den Druck erhöht. Da gibt es Geschichten in der Reha, was da manche Menschen mitmachen müssen - unglaublich.

Ich drücke Dir die Daumen und wünsche Dir viel Glück bei der OP und das alles irgendwie einigermaßen gut wird. Man wird bescheiden ;-)

Liebe Grüße
Bachstelze
 
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Reaktionen: Martin H.
Danke für die Rückmeldung @Fearn ... auch wenn es ein trauriger Anlaß ist.
Bishin zu dämlichen
Kommentaren der SL. wie Fentanyl sei ja gar kein richtiges Schmerzmittel, das ist ja nur ganz leicht...
Manchmal denke ich mir echt, solche Leute sollten erst mal ihr Hirn einschalten, bevor sie was sagen! :angryfire:
Hoffentlich klappt das noch bei Dir, ich drücke Dir echt die Daumen!!
Der Rentenversicherer sieht keinen Grund eine Umschulung zu unterstützen. Insider haben mit gesteckt, sie versuchen die 50--Grenze zu passieren, damit sie es auch nicht mehr brauchen. Denn mit 50 ist man alt und es lohnt keine staatliche Investition, da kann man die Leute nach einer Weile Arbeitslosengeld und Hartz 4 in die Fürrente schicken und Altersarmut schicken und die Statistik bleibt sauber.
Ich glaube mir wird´s echt übel... :( Dann bin ich ja auch bald alt.
Zum Glück körperlich noch so weit fit, Gott sei dank.
 
Das ist sehr lieb und freundlich von Euch.

Ich denke, ich habe ja noch ziemliches Glück, denn ich muss ja eigentlich nur bis 62,5 Jahre ( das wären noch 4,5 Jahre)
durchhalten,
und könnte noch zur Wirbelsäulenop, evtl. die Coxarthrose operieren lassen, wenn es gar nicht mehr geht und
wegen der rheumatischen Erkrankung auch noch jedes Jahr eine Reha beantragen.

Die nächste Generation wird in der Situation bis fast 70 durchhalten müssen.

Wer den "Sozialabbau" jetzt unterstützt, der wird im eigenen Alter größere Probleme
haben, als wir jetzt.


Allerliebste Grüße Fearn
 
:o
Die nächste Generation wird in der Situation bis fast 70 durchhalten müssen.

Für die nachfolgenden Generationen ist wahrscheinlich eine Frühberentung mit 57 finanziell "lukrativer", als mit 70 eine kleine Einheitsrente zu erhalten

:cry::rolleyes:
 

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