Unfreundliche Ärzte!

Bravo ! die Ev hat eine hervorragende Beschreibung abgegeben, die es in konzentrierter Form vor dem Hintergrund fundierter Erfahrungen auf den Punkt bringt. Einer der besten Beiträge, die ich hier gelesen habe.

Ärzte, die wie Chaoten herumtoben oder den Telefonhöhrer aufknallen, benehmen sich wie Kleinkinder, die mit den Füßen aufstampfen, wenn sie nicht sofort das bekommen, was sie wollen.
Dies offenbart einen sehr tiefen Einblick in eine schlechte Kinderstube.

Der Krankenhausträger verlangt von seinen Ärzten Vorbildfunktion und gelegentlich müssen kompetente OP-Kranken- und Fachkrankenpflegekräfte diesen Ärzten deutliche Hilfestellung geben, damit sie nicht als sozial inkompetent eingestuft werden und sich damit jeglichen Respekt verspielen.

Bei Ober- und Chefärzten bezeichnet man Cholerikerverhalten als Führungsinkompetenz.

Man muß es den betreffenden Ärzten unter vier Augen näher bringen, wenn völlig unangemessen über die Stränge schlagen, denn disziplinarisch sind Ärzten die Operationskranken- und Fachkrankenpflegekräfte nicht nachgeordnet !
 
Lange habe ich hier nur mitgelesen und hier und da mit dem Kopf geschüttelt.

Das was Ev beschreibt ist in meinen Augen so subjektiv wie ein Beitrag nur sein kann und hat nichts mit einer realistischen und objektiven Einschätzung zutun. Wenn der ein oder andere diese Erfahrung gemacht hat, dann ist das schlimm, schade oder wie auch immer man das nennen mag. Aber eine gesamte Berufsgruppe kann ich so nicht über einen Kamm scheren.

Nach recht vielen Jahren in der Pflege und in verschiedenen Diziplinen habe ich freundliche, kompetente, teamfähige und respektvolle ärztliche Kollegen erlebt und natürlich auch unfreundliche, inkompetente, teamunfähige und respektlose Ärzte. Wobei die letzteren bei weitem in der Minderheit waren.

Einem unfreundlichen Arzt begegne ich entsprechend der Situation und werde ein paar Takte dazu sagen und dann war es das für mich auch.
Was bringt es hier eine ganze Berufsgruppe zu verteufeln? Wir müssen mit allen zusammenarbeiten und ich bevorzuge eine vorurteilsfreie Ebene.

Diziplinarisch mögen die Pflegekräfte den Ärzten nicht nachgeordnet sein, dennoch liegt in der Aufgabe der Ärzte pflegerische Tätigkeiten anzuordnen und zu überwachen.
Natürlich sollte dies freundlich geschehen.....
 
Hallo!

Damit ich nicht falsch verstanden werde: es geht hier keineswegs darum, die ganze Berufsgruppe der Ärzte zu verunglimpfen - das wäre völlig verfehlt und absoluter Unfug !

Es gibt sehr viele kompetente, sensible und hervorragende Ärzte, die sich und ihre Tätigkeit reflektieren und voll im Interesse der Patienten handeln. Fraglos !

Es gibt leider aber auch Ärzte, die die Zusammenarbeit in einer menschlich inakzeptablen Weise bewußt zu dominieren versuchen, weil sie fehlendes Selbstbewußtsein oder fehlende Schlagfertigkeit von Krankenpflegekräften ausnutzen.

Um die ging es. Und darum, dass sich eine Krankenpflegekraft solchen Stil nicht gefallen lassen soll, wie es anhand der "dumm herumstehenden Schülerin" im Threadverlauf beispielhaft dargestellt war, die gerade den ersten Tag im OP hatte und sich überhaupt nicht auskennen konnte.

Ich kenne keine OP-Pflegekraft, die Ärzte während ihrer Arbeit als dumm bezeichnen - auch, wenn sie einen dummen Fehler gemacht haben.

Der Ton macht die Musik und bestimmt das Arbeitsklima, dass maßgeblich für eine positive Arbeitsathmosphäre ist, die es für eine optimale Behandlung von Patienten braucht.
 
Sorry, aber im Frust hilft manchmal nur Verallgemeinerung!
Ich vermisse die Fähigkeit zur Teamarbeit, gerade unter dem hohen Druck und Streß, der stetig zunimmt.
Vor Ärzten, die ihren Job gut machen und einigermassen sozial kompetent sind, habe ich den größten Respekt, gerade weil ich einschätzen kann, was sie leisten. Wir sehen ihnen doch täglich ihre kleinen Macken nach, wir sind so hilfsbereit wie irgend möglich!
Leider sind inzwischen auch die "Guten" zutiefst resigniert und fragen sich, wohin die Misere in der Gesundheitspolitik noch führen soll.
 
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Nach recht vielen Jahren in der Pflege und in verschiedenen Diziplinen habe ich freundliche, kompetente, teamfähige und respektvolle ärztliche Kollegen erlebt und natürlich auch unfreundliche, inkompetente, teamunfähige und respektlose Ärzte. Wobei die letzteren bei weitem in der Minderheit waren.


Das würde ich bestätigen, allerdings genau umgedreht: letztere in der Mehrheit! - Wobei ich mich hier ausschließlich auf Chirurgen beziehe.
Es gab mal welche, für die ich meine Hand ins Feuer gelegt hätte, doch die Zeiten sind vorbei. Zur Zeit bin ich von der ärztlichen Belegschaft mehr als enttäuscht.
 
Ha,ich denke davon können wir alle ein Lied singen.Und ein Patentrezept gibt es nicht.Das hängt von der jeweiligen Op ab.
Mein Liebingsbeispiel: Hüft TEP.Du hast noch nicht mal die Hälfte aller Instrumente auf dem Tisch und der Operateur steht schon hinter dir,bereit zum anziehen.Da könnt ich relgelmäßig ****en.Mittlerweile lass ich sie entwedet stehen oder sie müssen halt steril warten bis ich fertig bin.denn wenn die Op erst mal läuft,hab ich gar keine Chance mehr weiter zu decken.
Also.Leute lasst euch nicht zu viel gefallen,denn letzten Endes wüsste keiner von denen wie sie einen Tisch decken sollten.
 
um HIMMELSWILLEN :eek1::eek1: in was für Kliniken arbeitet ihr da bloß?
Ich hab' bis jetzt in insgesamt 5 Kliniken im OP gearbeitet - Das schlimmste was mir in der Hinsicht begegnet ist war eine OP-Pflegekraft, die nen armen Zivi zur Sau gemacht hat:kloppen:

Hat dieser Thread die Funktion sich mit Lästern und Schimpfen den Frust individueller Erfahrungen & Empfindungen von der Seele zu reden, oder soll eine tiefgründige, spannende und vorallem sachliche Diskussion geführt werden?:)
 
Hallo medizin-ersti,

wie ordnest du denn deinen Beitrag bezüglich deiner Fragestellung ein?
 
Richtungsweisend @flexi.
 
Ähm, sorry, aber gerade die famulanten raffen im op am wenigsten, was abgeht.
ich habe auch kein problem mit den chirurgen, weil ich mit ihnen klartext rede und mich ab sofort weigere zu instrumentieren und zu assistieren, wenn wieder einmal ein unerfahrener chirurg eine op machen will, die er nicht kann, aber so tut als ob. ich bade keine organisationsmängel mehr aus, die auf kosten der pat. gehen. es ist nicht unfreundlichkeit, die mich stört, sondern arroganz, das nicht-hinschauen. und siehe da, auch chirurgen sind lernfähig, danke sehr.
klar sind viele von uns keine intelligenzbestien, in flexibilität, organisationstalent und kommunikationsfähigkeit jedoch meistens überlegen.
ich arbeite im dienst teilweise fünf fachrichtungen ab in raschem wechsel, komme andererseits manchmal mehrere wochen nicht dazu, eine bestimmte op zu machen, trotzdem finde ich mich ad hoc zurecht, wenns wieder soweit ist, aber mr. besserwissser kann sich nur beschweren, wenn gerade kein bekloppter lampengriff steril ist, weil montagmorgen nach dem arbeitsreichen we kein nachschub vorhanden ist. dann ist "dieser op mal wieder das letzte".
aber ich weiß ja, die chefs sind auch alle total überlastet, ich bin auch gern noch der seelsorger für meine chirurgen, ganz die gute krankenschwester.
 
Ähm, sorry, aber gerade die famulanten raffen im op am wenigsten, was abgeht.
Ich hab Augen, Ohren & ein Gehirn.
Ich will nicht sagen, dass ich ein Experte bin in Organisatorik, Hygiene, Chirurgie, menschlichem Miteinander und den anderen Problemen die hier irgendwie zusammengemixt werden;
aber Krieg & Frieden vermag ich im OP wohl zu unterscheiden :)

Ich finde, du übertreibst.
 
Famulanten sollten die Zeit nutzen, sich einen neutralen Einblick über die Schwierigkeiten zu verschaffen, die die verschidendenen Berufsgruppen im OP haben.
1. Es ist nicht nur der Chirurg, auf den immer gewartet wird
2. Es ist auch nicht der Anästhesist, der wieder mal zu blöd zu sein scheint, um eine Leitungsanästhesie auf Anhieb richtig zu setzen, statt da "zeitverschwendend herumzupröckeln"
3. Es ist auch nicht die OP-Schwester, die zu doof ist, mal eben einen Tisch zügig einzudecken
4. Es ist auch nicht der Anästhesiepfleger, der wohl immer in Kaffee- oder Kippenpause ist
5. Es ist auch nicht die Nachtschwester, die den OP-Patienten trotz vier Anrufen immer noch nicht so weit hat
6. Es ist auch nicht die Putzfrau, die Springer......

Jede Berufsgruppe hat besimmte Situationen, aus denen heraus es nicht so weitergeht, wie es eigentlich sollte. Dafür gibt es aber kein Verständnis.

Die Krönung ist alltäglich immer wieder vielerorts die ärztliche OP-Planung, die ohne jede vorherige Absprache mit dem OP- und Anästhesiepflegedienst nur in ein organisatoisches Deasaster mit Frustration nahezu aller Beteiligten einmünden kann.

Es ist nicht allen Beteiligten deutlich oder wird gezielt ignoriert, dass OP-Leistungen eine Teamarbeit darstellt, die auf die schwächste Kette im Glied Rücksicht nehmen muß. Und das schwächste Glied der Kette ist mal der Chirurg, mal der Anästhesist, mal die OP-Schwester......
Wenn die Nachtkrankenschwester auf einer Station beim Reanimieren ist, dann wird die Situation dadurch nicht bessern, dass 5 x aus dem OP angerufen und nachgefragt wird, wo denn wohl der zu operierende Patient jetz bleibt ....Dann gilt: "Sit and wait" oder es kommt Jemand und holt ihn ab...
 
Narzissmus ist eine Charaktereigenschaft, die sich durch ein geringes Selbstwertgefühl bei gleichzeitig übertriebener Einschätzung der eigenen Wichtigkeit und dem großen Wunsch nach Bewunderung auszeichnet. Zu dem namensgebenden Mythos siehe unter Narziss.
Narzissmus - Wikipedia
Kommt diese Persönlichkeitsstruktur bei OP- Fachkräften besonders häufig vor? Es macht fast den Eindruck.

Konflikte gibt es wohl in allen Bereichen menschlichen Miteinanders. Erwachsene Lösungsstrategien können sein:
Eine Win-win-Strategie (win: englisch Gewinn), auch als Doppelsieg-Strategie bekannt, ist eine Konfliktlösung, bei der beide Beteiligten einen Nutzen erzielen. Ähnliche Interessen der Konfliktbeteiligten sind eine notwendige Voraussetzung für diese Form der Konfliktlösung.
Win-win - Wikipedia
Woran scheitern diese Lösungsstrategien im OP? An den Persönlichkeitsstrukturen beteiligter Seiten- OP-Pflege und Chirurgen?

Elisabeth
 
Kommt diese Persönlichkeitsstruktur bei OP- Fachkräften besonders häufig vor? Es macht fast den Eindruck.

Konflikte gibt es wohl in allen Bereichen menschlichen Miteinanders. Erwachsene Lösungsstrategien können sein:
Woran scheitern diese Lösungsstrategien im OP? An den Persönlichkeitsstrukturen beteiligter Seiten- OP-Pflege und Chirurgen?

Elisabeth


Die Richtung ist schon nicht schlecht, würde aber sagen das es bei OP-Pflegekräften nicht häufiger vorkommt als bei Chirurgen ;-)

Tja und wenn die Zwei auf einander treffen klappt das mit dem win win schon nicht mehr ^^

LG Thommes
 
Ich hab Augen, Ohren & ein Gehirn.
Ich will nicht sagen, dass ich ein Experte bin in Organisatorik, Hygiene, Chirurgie, menschlichem Miteinander und den anderen Problemen die hier irgendwie zusammengemixt werden;
aber Krieg & Frieden vermag ich im OP wohl zu unterscheiden :)

Ich finde, du übertreibst.


Nein, diese Situationen finden statt. Aber eben nicht nur. Es ist häufig auch harmonisch oder schlicht Alltag.
Man kommt anfangs als kleine, unerfahrene Kraft in den Op und lässt sich ziemlich lange Zeit eine Menge gefallen, weil man glaubt, dass alle mehr wissen. Irgendwann ist man drin und dann fällt einem auf, dass viele gar nicht so viel wissen, wie sie vorzugeben scheinen. Irgenwann hat man keine Lust mehr, den Mund zu halten - umso besser geht es einem.

Man kann wohl keiner Berufsgruppe bestimmte Charakterzüge zuordnen, denn alle Menschen sind verschieden.
Durch eine vernünftige Kommunikation lassen sich auch viele Dinge beheben.
Manche Erlebnisse sind jedoch schlicht skandalös.
Die bissigen Op-Schwestern sind meistens die, die nicht reden, keine Situationen klären, weil sie Macht- und Hilflosigkeit kennengelernt haben.
 
[...]dann fällt einem auf, dass viele gar nicht so viel wissen, wie sie vorzugeben scheinen.

Wie sieht das dann aus?
Was wissen die Chirurgen nicht, was sie eigentlich wissen sollten,
welche Fehler machen sie daraufhin,
welche Auswirkungen hat das in der Situation & wie reagierst du dann?
 
Im Dienst operieren wir allein mit dem Diensthabenden. Dieser ist möglicherweise Unfallchirurg und hat vor langer Zeit mal AC gemacht. Nun operiert er eine MIC Galle, verletzt den Dünndarm. Auf dem Bildschirm nur Blut. Man bittet mehrfach darum, den Chef anzurufen. Der Operateur tut es nicht. Die Folge: Der Pat. wird mehrfach revidiert...
Doch ein paar Wochen später das gleiche Szenario nochmal.

Eine andere Geschichte: Langlieger-Pat. fällt aus dem Bett - SHF. Der Diensttuende entscheidet sich für einen PFN. Da er unerfahren ist, soll er sich in solchen Fällen mit seinem Chef kurzschließen. Er tut es nicht. Die Op wird ein Desaster, Trochanter abgerissen, Nagel lässt sich nicht einbringen usw. Schon gleich zu Anfang stellte sich heraus, dass die Lagerung auf dem Extensionstisch und die Reposition ein Buch mit 7 Siegeln für den Chirurgen war. Mit meiner Bitte, den Chef anzurufen, stoße ich auf taube Ohren, werde noch angepflaumt. Die Anästhesistin weigert sich ebenfalls. Sie ergreift erst Initiative, als es der Pat. nach mehreren Stunden immer schlechter geht.
Der Chef trifft ein, erkennt die Situation, entscheidet sofort: Die Pat. braucht eine Prothese. Wir disponieren in Windeseile um. Das Spiel hat gedauert von 14 bis 19 Uhr abends.

Meine Schlußfolgerung: Da ich meine Pappenheimer inzwischen kenne, ersuche ich inzwischen vorher, sich die entsprechende Hilfe zu organisieren oder notfalls den Pat. zu verlegen. Ansonsten rufe ich selbst den Chef an.

Andere Dinge sind normal: Tipps geben, wenn´s nicht so klappt, weil ich mir denken kann, was der Chef jetzt tun würde oder was der "alte" OA in solchen Fällen getan hat.

Auch in der Ambulanz bekommt man öfters mal demonstriert, dass jemand eigentlich keine Ahnung hat. Der Pat. wird dann eben standardmässig aufgenommen, damit ihn am nächsten Morgen ein anderer therapieren kann.
 
Bin der Meinung, dass die Entwicklung der letzten Jahre viel mit dem Zwischenmenschlichen zu tun hat.

Immer mehr Punkte auf dem OP-Plan mit noch mehr Belegern in der selben Zeit, mit dem selben Personal.

Die ambulanten OP´s werden auch immer mehr und mehr.

Jeder steht unter Druck und sucht den Fehler, der dann passiert oft bei jemanden Anderen, der in der Hierachie weiter unten steht.

Das bedeutet für die Ärzte Druck von oben, weil bestimmt noch mehr zu schaffen wäre.

In meiner relativ langen Arbeit im OP habe ich immer wieder fest gestellt, daß Chefärzte und Oberärzte es nicht so nötig haben, permanent nach Fehlern zu suchen und meisten auch gewillt sind, souverän am Tisch umzugehen.

Ist erst einmal "der Wurm drin", ist es schwer, wieder Frieden in den Saal zu bekommen, da fast jeder sich mehr oder weniger angegriffen fühlt, wenn Kritik zu Streit wird.

Hilfreich ist es, wenn es Kollegen gibt, die das nicht persönlich nehmen und mit "echtem" Humor die Stimmung wieder auflockern.

Wahrscheinlich kam der Prozess schleichend und wird jetzt erst vielen bewußt.
 
Hi, alles sehr interessant was hier geschrieben wird. :klatschspring:

Bei uns am Haus ist es nicht viel anders als bei anderen auch.
Cholerische, unsichere Chirurgen gepaart mit einer rechthaberischen OP-Kraft im Quadrat mit einem unwilligem Anästhesisten=
SCHREIENDES CHAOS!

Das Team muss einfach passen. Wenn man, wie bei uns, meist in einer Abteilung dauerhaft eingeteilt ist (es gibt da ich nenne es mal "Stammpersonal" und "Aushilfen") gewöhnt sich der "gemeine Chirurg" sehr schnell an einen und hört auch mal zu:mrgreen:.

Wenn in einem Haus ein Rotationsprinzip gehandhabt wird ist dies meist schwierig für den Chirurgen sich auf die "neue" OP-Kraft einzustellen. So meine Erfahrung.
Also handhaben wir es inzwischen so das zumindest eine Kraft des "Stammpersonals" anwesend ist.
Desweiteren gibt es einfach Personal das sich in der ACH wohler fühlt, der nächste fühlt sich in der UCH besser aufgehoben und der Übernächste kann eben in der Kardiologie oder Gynäkologie besser.
Da spielen natürlich auch die zwischenmenschlichen Aspekte eine Rolle.
Der kann mit dem nicht, der andere mit der nicht........ bei, ich sage mal, 50 Personen gibt es IMMER Antipathien.

DAS ist aber Sache der OP-Leitung dies herauszufiltern und zu berücksichtigen.
Man wird feststellen das ein Operateur, wenn er sich ein halbes Jahr an die Kraft gewöhnt hat, Sympathie vorausgesetzt, wesentlich ruhiger wird und sich auch einmal etwas sagen lässt.

Ähnlich läuft dieses dann im BD ab.
Wenn der Unfallchirurg nen Ileus oder Mesenterialinfarkt machen muss kann er dann auch mal auf die in diesem Bereich eingesetzte erfahrene OP-Pflegekraft zurückgreifen und nach Materialien oder Methoden fragen.
In dieser Hinsicht hat dann die Pflegekraft natürlich den längeren Hebel und der Unfallchirurg zumindest eine kleine Beruhigung und mentale Stütze.

Dies sind nur MEINE Erfahrungen aber bisher funktioniert´s so ganz gut ;)

Grüße,
Björn
 
Irgendwann wird man Meister im Ausgleichen und Harmonie stiften.
Dennoch: Wer sagt, dass ich als Schwester das immer sein muss? Wieso braucht der Operateur mich als mentale Stütze?

Der Neue hat seine Linie noch nicht gefunden und nölt an allem rum, wahrscheinlich hat er auch privaten Streß. Es wird freundlich auf ihn zugegangen, man fragt ihn, wie er's denn lieber hätte.
Das Problem: Er weiß es selber nicht, der ganze Op, das Haus, die Anästhesie ist schuld.

Diese Strategie der Streßverarbeitung würde uns nie einfallen als Team.
Was vorher beim langjährigen Oberarzt richtig war, ist nun auf einmal grundfalsch.

Gut, er wird nicht cholerisch, aber gern ironisch fies. Das kann er bei manchen machen, die sind dann verletzt und sagen nichts, geben ihren Frust aber vielleicht irgendwann mal an andere weiter. Die engagierte Kraft wird sich erstmal Mühe geben, ihm alles recht zu machen und seinen Vorlieben herauszufinden, bis ihr irgendwann mal der Kragen platzt.
 

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