Umgang mit ärztlichen Anordnungen

Etwas älter schon der Beitrag, möchte trotzdem gern drauf antworten.

Also Medikamente habe ich nie ohne ärztliche Anordnung gegeben.

Aber ich habe immer mitgedacht wenn der Arzt etwas verordnet hat und mich auch einmal geweigert eine Penecillin Infusion anzuhängen
da der Patient angab das er eine Allergie gegen dieses Mittel hat.

Der Arzt wusste dies, tat es aber mit den Worten ab "ach das sagen Patienten oft das sie gegen etwas allergisch sind und sind es dann doch nicht hängen sie die Infuison an".

Ich sagte ihm "Nein wenn sie diese Infusion wollen, kommen sie, hängen sie sie selber an und setzen sich dabei an das Bett und beobachten den Patienten.

Der Doc war sehr erstaunt über meine Weigerung, hatte aber dann wohl keine Lust sich ans Bett zu setzten und verordnete ein anderes Medikament.


Also, wenn ich das Gefühl habe es ist nicht richtig was hier gerade abläuft sehe ich es in meiner Pflicht das auch zum Ausdruck zu bringen.
 
vorab möcht ich sagen das HAES ein Medikament ist und die medikamentöse Behandlung obliegt dem Arzt.
Das schon mal vorweg.
Ich hasse diese Diskussionen - ich weiß auch was ich einem Patienten geben kann wenn ihm dies oder das weh tut oder dies oder jener Zustand eintritt.
Aber deshalb bin ich trotzdem die Krankenschwester und der Arzt ist der Arzt. Und wenn ich meine das ich die medikamentöse Therapie durchführen möchte, dann muß ich mein momentanes Heilpraktikerstudium abbrechen und Medizin studieren.
Ich versteh nicht warum Pflege meint sich so weit in das medikamentöse Gebiet reinzubegeben.
Hat Pflege nicht genug zu tun?
Kommt bald dann der Arzt mit der Waschschüssel?
Wir haben doch im pflegerischen Bereich genug zutun und wenn doch mal genug Luft ist dann können wir ja zur Abwechslung mal wieder längere Gespräche mit dem Patienten führen.

Wenn es bei einer unserer Patienten um Sekunden gehen würde, dann würde ich auch nicht grad den Stationsarzt anrufen, sondern gleich einen Notruf absetzen...denn dann kommt das Notfallteam
und bis ich ne HAES aus dem Schrank holen und fertig hab, ist das Team auch da.
 
Hallo Allerseits.:)
Gerade habe ich meinen eigenen Beitrag "Medikamentenanordnung durch Pflegekraft" in diesem Forum "abgeschlossen". Seht doch mal die Beiträge da an.
Ich bin ein Oldi, 31 Jahre im Beruf, habe auch seit 1986 die Fachausbildung ,arbeitete aber seit 1994 wieder auf peripheren Stationen (erneute Leitungsangebote) und jetzt seit 2000 als "normaler" Pfleger in der UCH.
Ob "einfache PK oder "Spezialist" - die Übernahmeverantwortung, sprich auch das Denken, bleibt immer. Wie schon öfter in verschidener Form angesprochen: Pflege denkt mit, handelt mit und verantwortet dann aber auch.:daumen:
Fragt eure Rechtsabteilung und PDL zu eindeutigen Dienstanordnungen. Begebt euch möglichst nicht in die Grauzone des Wissen und Können - aber nicht dürfen.
Natürlich denken wir PK mit und sprechen Unklarheiten an. Das ist unsere Pflicht.
Im eigenen Sinne und für Patient und Arzt.
MfG sirigel
 
Hab mich hier mal ein bisschen durchgelesen und mich selber gefragt:

Mal angenommen ich schaff mein Examen und krieg eine Stelle und es würde dann passieren ,dass ein Arzt eine völlig absurde (bspw:Überdosierung eines Medikamentes)Anordnung trifft. Ich hab ja dann als Frischexaminierte überhaupt noch nich den Durchblick das dann sofort zu merken, bzw. jede Anordnung sofort in Frage zu stellen...
Das man das langsam raushat wie, was, wo und wann das kommt doch erst mit den Jahren Berufserfahrung, oder?
 
Mal angenommen ich schaff mein Examen und krieg eine Stelle und es würde dann passieren ,dass ein Arzt eine völlig absurde (bspw:Überdosierung eines Medikamentes)Anordnung trifft. Ich hab ja dann als Frischexaminierte überhaupt noch nich den Durchblick das dann sofort zu merken, bzw. jede Anordnung sofort in Frage zu stellen...
Na ja, ... mit dem Erwerb Deines Examens hast Du ja schon bewiesen, dass Du über ein gewisses Fachwissen verfügst. Und wenn Dir dann auffällt, dass ein Medikament in seltsam (z.B. hoher) Dosierung verabreicht werden soll, spricht das ja schon mal dafür, dass Du zumindest weißt, wie hoch das Medikament "normal" dosiert wird. Also spricht ja nichts dagegen, den Arzt, der die Anordnung macht, oder dem gerade diensthabenden Arzt zu fragen, warum das denn so hoch dosiert wird. In aller Regel wirst Du dann eine Antwort bekommen. Man fasst es nicht, aber auch Ärzte verschreiben sich mal. Und bevor Du eine toxische Dosis verabreichst frag lieber ein mal zu viel nach, als ein mal zu wenig.
 
Also das Mitdenken sieht bei uns vor allem so aus, dass wir bei "seltsamen" Anordnungen den Arzt fragen,ob er das wirklich so haben will und warum und wenn wir dann nicht auf einen gemeinsamen Nennen kommen, mit dem wir beide leben können (und der Patient überleben kann) ,dann kriegt er schon mal gesagt,dass er das gefälligst selbst machen soll.Bzw.wir ziehen dann einer seiner Kollegen zu Rate. Meist werden die Herren Doktoren dann aber doch stutzig und überdenken alles nochmal. Viele sind sogar dankbar über Hinweise über "seltsame " Anordnungen,da die Diensthabenden ja meist assistenzärzte sind und wir die Patienten besser kennen ,als sie.
Wenn es um verabreichen nicht angeordneter Substanzen geht, sind wir eher zurückhaltend.Meist läuft es dann so ab,dass wir dann den diensthabenden anrufen und fragen "kann ich Pat.x präperat y geben gegen seine Sympthome abc"
 

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