Umgang mit Ablehnung, Unfreundlichkeit, Aggressionen

Ich hab ein Problem damit, dass Kollegen sich unnötig quälen weil man ihnen abspricht, sich Hilfe- welcher Art auch immer- zu holen. Man kann den anderen nicht ändern, nur sich selbst.

Der Mensch ist individuell. Da liegt das Problem der vielen Ratgeberbücher am Markt. Sie sind als Beletristik sicher gut geeignet. Wer liest net gerne Erfahrungsberichte. Als Ratgeber sind sie eine Fehlinvestition. Sie können niemals den Profi ersetzen- den Supervisor, den Therapeuten, usw..

Btw.-Eigenreflexion ist immer so eine Sache. Zeigt dein Beitrag gerade sehr schön. Vielleicht solltest mal Glashaus und Steine nachdenken.

Elisabeth
 
Tut mir leid, dass du ein Problem hast. Aber warum und was versetzt jemanden in die Position, sich über seine Kollegen zu erheben?

Meinst du, dass totale Anpassung, um beim Thema des Forums zu bleiben, den Umgang mit Ablehnung, Unfreundlichkeit sowie Aggression erleichtert?

Welches Problem du bzw. die am Markt befindlichen Ratgeber oder deren Autoren haben, kann ich nicht einschätzen.
Mit Verlaub, eine pauschale Einschätzung ist nach meinem Empfinden mehr als respektlos. Insbesondere, wenn man sich ein Urteil über Sachen erlaubt, die man nicht gelesen hat.

Ich habe nie behauptet, dass Bücher einen Therapeuten oder Supervisor ersetzen können.

Persönlich würde ich mich nie respektlos über Bücher äußern, von denen ich nicht einmal genau weiß, sind sie nun Ratgeber oder Belletristik. In dem von dir zur Jammerbuch qualifizierten Buchempfehlung handelt es sich um Belletristik, wie ich nunmehr nach eigener Recherche herausbekommen habe, und der Mensch, der ganz individuelle, mag doch selbst entscheiden, was ihm gut tut und was nicht.

Was du noch meinem Beitrag entnimmst, ist mir ein bisschen rätselhaft. Eigentlich hatte ich lediglich damit eine Respektsempfehlung gegenüber Menschen, die sich im Forum äußern, aussprechen wollen.

Und noch einmal. Bewerte bitte nur das, was du auch wirklich gelesen hast. Ansonsten könnte der Eindruck der Überheblichkeit entstehen.
 
Man kann Burnout nicht heilen, indem man ein Buch liest. Ob Belletristik oder Fachliteratur.

Die TE braucht fachliche Hilfe, die wird sie nicht aus einem Buch, sei es auch noch so interessant oder gut geschrieben, erhalten können.
 
Man kann Burnout nicht heilen, indem man ein Buch liest. Ob Belletristik oder Fachliteratur.

Die TE braucht fachliche Hilfe, die wird sie nicht aus einem Buch, sei es auch noch so interessant oder gut geschrieben, erhalten können.

Stimmt!
Und trotzdem haben mir Fachbücher über Depression wärend meiner Erkrankung geholfen.
Ich bin ein Buchmensch, konnte auch in den schlimmsten depressiven Phasen lesen.
Es half mir meine Erkrankung besser zu verstehen, meine Therapie besser einzuordnen und auch meine Reaktionen besser zu reflektieren.
Es war ein Puzzelteilchen in meiner Befreiung von den schweren lebensgefährlichen Phasen.

ABER: (bei mir) ohne Medikamente und jahrelange Psychologische Therapie wäre ich tot.
 
Herzlichen Dank fuer Deine Wünsche, Lisa44!

Da mein Therapeuten Termin erst Mitte November ist, muss ich mich irgendwie ueber Wasser halten. Buecher ueber die Umstände in der Pflege wuerden mich wohl noch mehr runterziehen.
Ich weiss im Moment nicht weiter, versuche jeden Tag hinter mich zu bringen.
Diese Abfertigung von den Leuten, das Unverstaendnis wenn man doch mal 5 Min. laenger braucht um auf die Klingel gehen zu koennen - das macht mich jeden Tag fertig. Ich versuche meinen Dienst abzuleisten und verschwinde nach der Uebergabe fluchtartig nach Hause. Mit dem Schlafen klappt es trotz Medis oft nicht und wenn traeume ich immer wieder von der Arbeit. Ich versuche mich vor dem Schlafengehen mit einem Buch und positiven Gedanken abzulenken, aber es hilft nichts!
Ich muss einfach durchhalten und funktionieren, egal wie.
 
toot, dann geh doch erst zu einem anderen Therapeuten. Mitte November ist noch lange hin. Lass dir früher helfen.
 
@toot- ich kann dich sehr gut verstehen. Aber auch diese Zeit wirst du überstehen. Was ich dir allerdings empfehlen würde: lass dich bis dahin erst mal AU schreiben. Du hast dann 2 Monate für dich ganz alleine.

Wie füllt man die Zeit?
z.B. Spazieren gehen. Ganz bewusst schauen, wie sich die Natur verändert. Das Farbenspiel genießen.
z.B. einfach auf die Couch und ein Hörbuch an und sich etwas vorlesen lassen. Hörbücher findest in jeder Bibliothek
z.B. was ganz ungewöhnliches ausprobieren. Wie wäre es mit Brot backen?
z.B. ...
... Mach einfach das, worauf du lange verzichtet hast. Lass dir kein schlechtes Gewissen einreden. Von niemandem. Weder in der virtuellen noch in der realen Welt. Du bist es wert auf dich selber zu achten und nicht auf die Bedürfnisse anderer.

Elisabeth
 
Elisabeth hat völlig Recht.

Ich bin Anhänger der Theorie dass Burn-Out nur eine spezielle Form der Depression ist, und Depression ist eine sehr ernsthafte Erkrankung, mit einer nicht zu unterschätzenden Sterblichkeit.

Ich hab find grad die Info nicht ob das schon gemacht wird, aber auch wenn man erst in zwei Monaten einen Termin beim Therapeuten hat, kann man ja trotzdem schon zu niedergelassenen Neurologen oder Psychiatern gehen und sich auf Antidepressiva einstellen lassen, was bei Burn-Out mit schwerer Symptomatik oft gemacht wird und was der Psychotherapeut nur machen kann, wenn er ein psychiatrischer Psychotherapeut ist und kein psychologischer..
Bitte keine falsche Scham. Klar haben die Mittel Nebenwirkungen, aber das ganze liest sich schon wie ein ziemlicher Leidensdruck. Am Ende muss das natürlich der Doc einschätzen, aber ich würde nicht nur auf den Therapeutentermin warten.
 
Ein großes Problem bei dieser Schiene hier ist, dass der psychiatrische Bereich total überlaufen ist. Es werden immer mehr Patienten und Psychotherapien sind sehr zeitaufwendig. Man sollte auch immer das Doppelpack Psychiater und Psychotherapeut bedenken. Viele gute Therapeuten sind Psychologen, die können aber keine Medikamente rezeptieren. Das macht der Psychiater.

Deshalb würde ich auch nicht nur auf einen Therapeutenplatz warten. Krankschreiben ist in schwierigen Situationen sehr sinnvoll, damit man erst einmal aus der Schußlinie gezogen wird. Das können Hausärzte durchaus einleiten. Aber letztendlich sollte die Behandlung durch den Facharzt weiter erfolgen, weil die Krankenkassen sonst gerne Probleme bereiten.

Neue Stelle und krank schreiben:
Kommt immer darauf an, wie sehr man eingeschränkt ist. Fühlst du dich ständig überfordert, nutzt es dir nichts wenn du auf die AU verzichtest, weil fraglich ist, ob du in dieser Konstellation überhaupt die Probezeit überstehst. Und kaum etwas ist frustrierender, als in so einer Zeit auch noch am Arbeitsplatz zus cheitern. Das verschlimmert alles nur noch.

Neue Stelle und AU ist kein Problem, wenn in der Probezeit gekündigt wird. Selbst wenn man keinen neuen AG hat, ist man weiter über die bisherige Krankenkasse versichert und diese zahlen Krankengeld. Arbeizslos melden bringt nichts, da man dann dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen muß. Kann man das aus Krankheitsgründen nicht, muß man den Weg über die Krankenkasse und Krankengeld gehen.
 
Ich hab verschiedene Therapeuten abtelefoniert und November war der absolut frueheste Termin. Manche nehmen auch gar keine neuen Patienten mehr an!

Man merkt mir auf Arbeit nichts an. Ich funktioniere. Wenn alle Daemme brechen wollen, verschwinde ich aufs Klo und nach ein paar Traenen geht es weiter. Ich habe eine sehr hohe Miete und komme mit dem Gehalt gerade so zurecht. Und das Krankengeld waere ja auch nur 60% davon, oder? und man kriegt es ja auch begrenzt. Ich habe einfach Existenzaengste, obwohl ich die AU echt dringend braeuchte.
Der aufgezwungene Urlaub und keinerlei Entscheidungsfreiheit was Silvester und Weihnachten arbeiten betrifft, es macht mich fertig. Man ist in diesem Beruf einfach kein Mensch mehr!
Es gibt Handlungen, die man bei Bewohnern machen muss, die einem selbst gegen jede Wuerde gehen. Aber der Bewohner zahlt, also bekommt er alles. Und wenn die Pflegekraft daran zerbricht, kommt halt eine neue. Es ist zum Schreien! :-(
 
Warum lässt du dich net krank schreiben? Warum glaubst du eine Fassade halten zu müssen damit nur ja keiner merkt, dass es eigentlich gar net geht?

Elisabeth
 
Ich hab verschiedene Therapeuten abtelefoniert und November war der absolut frueheste Termin. Manche nehmen auch gar keine neuen Patienten mehr an!
Wie gesagt, dir wurde empfohlen _zusätzlich_ zum Therapeuten einen Psychiater oder Neurologen aufzusuchen. Wenn der dir keinen Termin gibt, setzt du dich mit nem Buch in seine Sprechstunde.
 
@Elisabeth: Ich habe einfach Angst den Job und somit mein Einkommen zu verlieren. Ich bin alleine und habe Schulden. Und wenn dann auch noch staendig eine fuer mich einspringen muss, bin ich bei den kollegen auch unten durch. :-(
 
Wir hatten ja oben schon geschrieben, dass es ganz bestimmte Voraussetzungen braucht um gekündigt zu werden. Eine länge AU mit positiver Prognose gehört defintiv nicht dazu. Wohl aber bieten häufige Kurzkrankschreibungen dem AG eine Möglichkiet dich zu kündigen. Kurze AU' können eine negative Prognose vermuten lassen.

Bei einer längeren AU können sich sowohl die Kollegen als auch der AG darauf einstellen wenn es um die Dienstbesetzung geht. Das ist bei plötzlichem Ausfall ganz anders. Da wäre ich als Kollege auch not amused. Zumal wenn ich weiß, dass es der Kollegin eigentlich net gut geht und sie dies zu ignorieren versucht.

Elisabeth
 
ich habe in den letzten 12 Monaten 6x den AG gewechselt und wurde immer unglücklicher.

Bei so häufigen Arbeitgeberwechseln nehme ich an, dass sich die TE noch in der Probezeit befindet. Und da kann bekanntlich ohne Angabe von Gründen gekündigt werden. Auch bei längerer AU mit positiver Prognose. Natürlich hätte sie in dem Fall Anspruch auf Arbeitslosengeld 1.

Eine Freundin von mir leidet an Depressionen. Beim zweiten Krankheitsschub während der Probezeit musste sie gehen. (Ehrlich gesagt: Ein Teil von mir versteht auch den AG. Er wusste durch sie von ihrer Erkrankung. Von einer positiven Prognose ist nicht zwangsläufig auszugehen.)
 
Ist net gerade der 6 malige Wechsel ein Grund endlich mal dafür zu sorgen, dass man richtig gesund wird als von Arbeitsstelle zu Arbeitsstelle zu wechseln in der Hoffnung: bei der nächsten wird es besser?

Btw.- die Probleme der TE dürften sich auch in der Arbeit wiederspiegeln. Die Gefühle kann man net unterdrücken. Die kommen nonverbal unweigerlich zum Ausdruck.

Elisabeth
 
Ist net gerade der 6 malige Wechsel ein Grund endlich mal dafür zu sorgen, dass man richtig gesund wird als von Arbeitsstelle zu Arbeitsstelle zu wechseln in der Hoffnung: bei der nächsten wird es besser?

Btw.- die Probleme der TE dürften sich auch in der Arbeit wiederspiegeln. Die Gefühle kann man net unterdrücken. Die kommen nonverbal unweigerlich zum Ausdruck.

Elisabeth


Da stimme ich Dir uneingeschränkt zu.
 

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