Umgang mit Ablehnung, Unfreundlichkeit, Aggressionen

Am Mittwoch habe ich den Arzttermin.
Es ist so wie stormrider sagt, ich bin überfordert, kann nicht mehr mit Ablehnung umgehen. Ich krieg es einfach nicht mehr auf die Reihe. Habe Angst vor jedem neuen Tag, schlafe schlecht oder gar nicht.
Ich bin der Meinung dass ein Berufswechsel helfen würde. Ich hoffe es zumindest.
 
@toot -wenn es ein Burnout oder schon eine Depression ist, dann liegt die Ursache nicht im Beruf, sondern in dir.
Die Berufsausübung kann selbstverständlich alles verschlimmern oder der letzte Tropfen im Fass gewesen sein.

Aber die Ursache das du mit Burnout/(Depression) darauf reagierst liegt bei dir.
Das hat ja auch mit Schuld oder so nichts zu tun. Das liegt in dir, das trägst du in deinem Rucksack deiner Reaktionsmöglichkeiten.

Ich schreibe dies aus eigener Erfahrung, die natürlich keine wissenschaftliche Untersuchung standhalten würde.
Aber es wäre kontraproduktiv wenn du dich nur auf einen Berufswechsel konzentrieren würdest.
Natürlich musst du jetzt erst mal aus dem Problemfeld herausgenommen werden.

LG und Gute Besserung
 
@toot -wenn es ein Burnout oder schon eine Depression ist, dann liegt die Ursache nicht im Beruf, sondern in dir.
Die Berufsausübung kann selbstverständlich alles verschlimmern oder der letzte Tropfen im Fass gewesen sein.
Was willst du denn damit sagen?

Sicher liegt es am Betroffenen. Aber wenn der Beruf zu fordernd ist, muß man Alternativen suchen. Wenn toot das Gefühl hat, dass ein Berufswechsel notwendig ist, sollte man nicht verunsichern. So schnell bekommt man keine Umschulung. Da müssen schon etliche Kriterien überprüft werden. Also warum diese Verunsicherung?
 
Was willst du denn damit sagen?

Sicher liegt es am Betroffenen. Aber wenn der Beruf zu fordernd ist, muß man Alternativen suchen. Wenn toot das Gefühl hat, dass ein Berufswechsel notwendig ist, sollte man nicht verunsichern. So schnell bekommt man keine Umschulung. Da müssen schon etliche Kriterien überprüft werden. Also warum diese Verunsicherung?


Weil jeder Beruf überfordern kann/ unterfordern kann.
Weil jedes Gegenüber überfordern kann.
Weil jede Situation überfordern kann.
Weil man sich selbst überfordern kann.

Ich bestreite @toot mit meinem Beitrag zu verunsichern, es wäre für @toot schlecht sich nur auf einen Berufswechsel zu konzentrieren. Gerade bei psychischen Erkrankungen ist das "Bauchgefühl" eben kein guter Berater, die erste Lösungsidee nicht immer die Beste, evtl. nur die Bequemste.
Auch schließe ich in keinster Weise aus, dass ein Berufswechsel der richtige Weg ist.
Ich schließe ihn allerdings als einzigen Weg aus.

Hast du in der Psychiatrischen Praxis ganz andere Erfahrungen gesammelt? Die Frage ist wirklich informativ!
Ich war in der Ausbildung nie in einem Psych. Einsatz und im theoretischen Unterricht kam Psychiatrie praktisch nie vor.
 
Ich habe ganz andere Erfahrungen gesammelt. Die meisten Patienten wollen absolut keinen Berufswechsel, selbst wenn es offensichtlich ist, dass sie mit den Anforderungen im Beruf nicht mehr klar kommen. Viele Patienten sind sehr ambivalent und entscheidungsunfähig. Es kommt selten vor, dass jemand so konkret einen Berufswechsel anspricht.
Ich persönlich finde es gut, dass sich toot der Problematik stellt und einen Arzt aufsuchen will. Ich finde es auch gut, dass sich toot konkrete Gedanken macht und zu einem Schluß kommt.
Letztendlich steht noch lange nicht fest, ob toot wirklich umschulen sollte und kann. Dazu müssen einige Instanzen involviert werden und letztendlich fällen alle gemeinsam die Entscheidung ob Berufswechsel oder nicht. Vielleicht geht toot in eine Therapie und kommt dann zu dem Schluß, das der Beruf doch nicht gewechselt werden sollte.

Positiv zu sehen ist, dass toot sich Gedanken über die Problematik macht. Und an dieser Stelle sollte man nicht verunsichern, indem man sagt, nö nix Umschulung. Und letztendlich ist der Pflegeberuf enorm anstrengend, weit anstrengender als viele andere Berufe. Selbst wenn NUR der Umgang mit Ablehnung, Unfreundlichkeit und Aggressionen das Hauptproblem ist, schließt das einen Berufswechsel nicht aus. Man kann therapieren, aber komplett wird man das Problem nicht weg bekommen. Also stellt sich letztendlich dann immer noch die Frage, ob es Sinn macht, in einem Beruf, wo solche Problematik häufiger auftritt, weiter zu verbleiben.

Ich bin froh, wenn die Betroffenen sich Hilfe suchen. Das ist nämlich nicht selbstverständlich. Viele haben schon einen langen Leidensweg hinter sich. Wir können nicht beurteilen, ob ein Berufswechsel Sinn macht. Das müssen die Personen, die toot behandeln. Aber man sollte toot nicht verunsichern. Zu sagen, "Das liegt an Dir" kann sehr negative Reaktionen hervorrufen, enorme Verunsicherung, kann sogar dazu führen, das toot dann keinen Arzt mehr involviert. Psychisch belastete Personen reagieren oft sehr empfindlich.

Ich hatte auch ein Burnout Problem und arbeite nicht mehr hauptberuflich in der Pflege. Das war für mich genau die richtige Entscheidung. Ich bin total glücklich darüber, dass ich den Weg gegangen bin. Wenn ich nach dem gehe was du aussagst, hätte ich eine Fehlentscheidung getroffen.
 
Danke für die vielen Meinungen und Worte!!!

Ich kann nur sagen dass ich mir wünsche nicht mehr in der Pflege arbeiten zu müssen und dass sich damit die meisten Probleme lösen. Sie kamen mit der Pflege und ich hoffe sie gehen dann auch wieder.
Was das Thema Umschulung betrifft habe ich keine Hoffnung, ehrlich gesagt. Man muss sich durchsetzen können und das gelingt mir im Moment nicht. Ich fühle mich zur leer irgendwie. Ab morgen stehen 6 Frühdienste an und ich will es einfach nur hinter mich kriegen. Ich bin gespannt was der Arzt sagt. Aber akut helfen kann er mir wohl nicht... klar. Ich halte euch auf dem Laufenden wenn ihr wollt.
 
@stormrider, danke für die ausführliche Antwort, dies erklärt vieles.

@toot, warum bist du nicht arbeitsunfähig geschrieben? Das kann und darf auch ein Hausarzt.
 
Ich hab diese Arbeitsstelle erst seit diesem Monat und kann nicht gkeich ausfallen! :-(
 
Danke! Ich muss die Woche halt irgendwie ueberstehen... :-(
 
Ich hab mir auch mal ueberlegt auf 50% zu reduzieren und noch einen anderen Job zu machen. Was meint ihr?
 
Hallo! Hatte lange keine Zeit mehr, hier reinzuschauen, aber jetzt dachte ich mir, nimmst du dir mal die Zeit. Ich habe diesselben Probleme bereits öfter gehabt, habe auch sehr darunter gelitten. Was man macht, was man tut, oft scheint es alles sinnlos, egal von welcher Seite, du bist immer am A...Und ich glaube, das ist auch in jeder Position so, ob du in einer Leitungsfunktion stehst oder einfach nur "pflegst". Ganz selten, dass man mal ein kleines Dankeschön bekommt.

Habe gerade auch mal bei Amazon geschaut, habe ein Buch gefunden, dass ganz gut auf dieses Problem passt, hab es mir mal bestellt, manchmal helfen ja auch Bücher, mir geht es jedenfalls so.
 
Ach, hatt ich vergessen, falls ihr wissen wollt, wie es heißt: Otto und Charlotte in der Altenpflege. Ich glaube, das hat was, mal schauen.
 
Hi Lisa,
ich hab gar nichts ueber das Buch gefunden. Hast Du noch einen Link dazu?

Ich habe nun eine Ueberweisung fuer den Psychotherapeuten und versuche alsbald einen Termin zu bekommen.
 
toot, auf 50 Prozent zu reduzieren und dir noch einen "Nebenjob" zu suchen, ist auch keine Lösung. Denn als 50 Prozent Kraft musst du häufig einspringen und zwei Jobs gleichzeitig zu haben ist doch noch viel Energieraubender und anstrengender. Nimm den Weg Psychotherapeuten und schau wohin er dich führt. Alles gute.
 
Hi Lisa,
ich hab gar nichts ueber das Buch gefunden. Hast Du noch einen Link dazu?

Ich habe nun eine Ueberweisung fuer den Psychotherapeuten und versuche alsbald einen Termin zu bekommen.
Kauf es nicht.


Hier hat sie das Buch schon beim bestellen angepriesen: http://www.krankenschwester.de/foru...-muenchner-az-pflege-folter-5.html#post386186

10 Stunden später (nach dem bestellen wohl gemerkt) hat sie es schon durch und kann es nur wärmstens empfehlen ;)
http://www.krankenschwester.de/forum/alltag-altenpflege/7933-verdient-altenpfleger-7.html

Ein Schelm...
 
Sorry, das Buch heißt "Otto und Charlotte auf dem Pfad der Altenpflege" von Karl&Betta Kamp. Wie geht´s dir? Besser? Daumen drück!!!
 
Sorry, ich hatte Toot gemeint, mit Gute Besserung und Daumen drück!

Übrigens Maniac, du musst es nicht kaufen, und deine Unterstellungen lass bitte mal, ich hatte Elisabeth bereits etwas dazu erklärt, vielleicht ist es dir untergegangen. Mir tut Ihr keinen Gefallen mit dem Kauf, echt. Ich wollte es nur empfehlen, da es eben nicht nur "ein Jammerbuch" ist, wie Elisabeth geschrieben hat, nein, ist es nicht, da sind Sachen drin, die es wirklich gibt in unserem Land. Ich hatte bereits das Vergnügen mit solchen Erlebnissen, viele andere meiner Kolleginnen und Kollegen auch. Es ist schon haarsträubend, was da abgeht, in der Pflege. Geld regiert die Welt, der Deutsche bekommt die Teilzeitfahrkarte mit Befristung, damit man ohne Probleme den Nachschub, der Sprache nicht gewandt, einrollen lassen kann auf Gleis Nr. Fünfzehn. Und die Omi, die des Abends noch Musikantenstadl schauen wollte, sitzt nun 1,5 Stunden auf der Toilette, weil man ihr Anliegen nicht verstand, ihre Bitte nach der Fernbedienung.
Wenn das noch unter Jammern fällt und unter Spaß, dann wünsche ich doch jedem einen ebenso schönen Lebensabend ...
 
Ist doch so richtig nett, wie einige der Kollegen miteinander umgehen, wie war doch das Thema? Umgang mit Ablehnung, Unfreundlichkeit und Aggressionen, da fühlt man sich doch gleich wie im richtigen Pflegeteam und Dinse rückt einen Beitrag zur Diskussion mit einem Totschlagargument gleich mal in die für sie passende Ecke.
Ein von ihr selbst nicht gelesenes Buch „scheint sich bei den beliebten Jammerbüchern einzureihen", ist doch wirklich toll!
Ich habe dieses Buch auch noch nicht gelesen, aber würde mir nicht anmaßen, es zu bewerten.
Wieso sind Pflegejammerbücher eigentlich „beliebt“? Was zu beweisen wäre.
" Pflege ist die Tätigkeit zwischen zwei Intrigen", den Erfinder dieser doch sehr treffenden Beschreibung kann ich leider nicht benennen, aber es stimmt.
Wie geht man eigentlich mit Ablehnung, Unfreundlichkeit und Aggression, egal von welcher Seite ausgehend, um?
Diejenigen, die es mit aller Härte getroffen hat, können und wollen sich häufig nicht dazu äußern, und der Rest ist froh, dass es ihn nicht selbst betrifft und bringt seinen Allerwertesten rechtzeitig in Sicherheit.
Ich bin mir bewusst, dass auch mein Beitrag nach besten Kräften zerrissen wird.
Egal, ob eine Buchempfehlung oder Meinungsäußerung, die nicht passt, im Zweifelsfalle darf es auch einmal ein bisschen grober sein.
„Freiheit ist die Freiheit des Andersdenkenden“ und auch die Stigmatisierung: „…die hat das Buch bestellt, und zehn Stunden später wärmstens empfohlen…“, das ist doch Ablehnung pur.
Selbst, wenn sie das Buch selbst geschrieben hätte, setzt konstruktive Kritik doch erst einmal die Kenntnisnahme des zu kritisierenden Gegenstandes voraus.
Neben Ablehnung, Unfreundlichkeit, Aggression sind Überheblichkeit und Selbstüberschätzung auch nicht so toll.
 

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