Ich habe ganz andere Erfahrungen gesammelt. Die meisten Patienten wollen absolut keinen Berufswechsel, selbst wenn es offensichtlich ist, dass sie mit den Anforderungen im Beruf nicht mehr klar kommen. Viele Patienten sind sehr ambivalent und entscheidungsunfähig. Es kommt selten vor, dass jemand so konkret einen Berufswechsel anspricht.
Ich persönlich finde es gut, dass sich toot der Problematik stellt und einen Arzt aufsuchen will. Ich finde es auch gut, dass sich toot konkrete Gedanken macht und zu einem Schluß kommt.
Letztendlich steht noch lange nicht fest, ob toot wirklich umschulen sollte und kann. Dazu müssen einige Instanzen involviert werden und letztendlich fällen alle gemeinsam die Entscheidung ob Berufswechsel oder nicht. Vielleicht geht toot in eine Therapie und kommt dann zu dem Schluß, das der Beruf doch nicht gewechselt werden sollte.
Positiv zu sehen ist, dass toot sich Gedanken über die Problematik macht. Und an dieser Stelle sollte man nicht verunsichern, indem man sagt, nö nix Umschulung. Und letztendlich ist der Pflegeberuf enorm anstrengend, weit anstrengender als viele andere Berufe. Selbst wenn NUR der Umgang mit Ablehnung, Unfreundlichkeit und Aggressionen das Hauptproblem ist, schließt das einen Berufswechsel nicht aus. Man kann therapieren, aber komplett wird man das Problem nicht weg bekommen. Also stellt sich letztendlich dann immer noch die Frage, ob es Sinn macht, in einem Beruf, wo solche Problematik häufiger auftritt, weiter zu verbleiben.
Ich bin froh, wenn die Betroffenen sich Hilfe suchen. Das ist nämlich nicht selbstverständlich. Viele haben schon einen langen Leidensweg hinter sich. Wir können nicht beurteilen, ob ein Berufswechsel Sinn macht. Das müssen die Personen, die toot behandeln. Aber man sollte toot nicht verunsichern. Zu sagen, "Das liegt an Dir" kann sehr negative Reaktionen hervorrufen, enorme Verunsicherung, kann sogar dazu führen, das toot dann keinen Arzt mehr involviert. Psychisch belastete Personen reagieren oft sehr empfindlich.
Ich hatte auch ein Burnout Problem und arbeite nicht mehr hauptberuflich in der Pflege. Das war für mich genau die richtige Entscheidung. Ich bin total glücklich darüber, dass ich den Weg gegangen bin. Wenn ich nach dem gehe was du aussagst, hätte ich eine Fehlentscheidung getroffen.