Tourengestaltung - immer gleiche Mitarbeiter - pro und contra

Didimo

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23.02.2010
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Hallo! Ich schreibe in unserer ambulanten Einrichtung die Tourenpläne. Es gibt insgesamt 6 Frühtouren. 4 Touren haben jeweils einen "festen" Mitarbeiter 80 % Kräfte. 4 Teilzeitkräfte (jeweils 50%) teilen sich 2 Touren. Nun möchte eine Mitarbeiterin nicht zwischen diesen beiden Touren wechseln, sondern immer nur "ihre" Tour fahren. Irgendwie kann ich sie verstehen, aber ich sehe auch die Nachteile ("Betriebsblindheit" und man wird unflexibel..).Sie will es nicht wirklich verstehen - aber vielleicht verstehe ich nicht....? Vorteile, wenn man immer nur in der einen Tour unterwegs ist und die Nachteile - her mit den Argumenten. Danke!
 
Was möchte denn der Kunde?

Zur Betriebsblindheit. Ist es nicht von Vorteil "seinen" Patienten genau zu kennen und intuitiv auch kleinste Veränderungen schnell wahrnehmen zu können?

Elisabeth
 
Bin selbst 3Jahre eine feste Tour gefahren, sehr nette Klienten, guter Kontakt u.s.w aber nach ungefähr 2Jahren habe ich mich wie in einer Tretmühle gefühlt, jeden Tag genau das Gleiche...ein Tag wie der andere, kam dann morgens fast nicht aus dem Bett, so angeödet von der Arbeit.
 
Ich hatte in meiner Ambulanten Zeit beides: einige Jahre eine feste Tour, und zum Schluß Springer für 6 Touren.

Für eine feste Tour spricht, wie Elisabeth schon sagte, dass ich "meine" Patienten genau kenne und Veränderungen frühzeitig bemerken kann.
Der Patient ist mich gewöhnt, weiß wie ich arbeite, und alles läuft schnell, weil routiniert, ab. (mancher wird in der Routine aber auch betriebsblind und schaut nicht mehr richtig hin)
Die Gefahr dabei ist, dass sich manches einschleicht was nicht über die Module abgedeckt ist, weil ich ja noch Zeit habe und meine Vertretung ist dann 1. die Böse ist weil sie's nicht macht und 2. kommt mit der Zeit absolut nicht hin weil sie z.B. schon mal nicht weiß wo die Wäsche ist oder welche Creme die Pat. wohin möchte.
Ich habe kaum einen Patienten erlebt der nicht lieber "seine" Schwester(n) wollte, und auch aus Angehörigen Sicht kann ich sagen: es ist angenehmer wenn immer der gleiche Ansprechpartner kommt weil die vielen Erklärungen wo ist was und was wird wie gemacht, wegfallen.

Für einen Wechsel der Touren (es sind in deinem Fall ja nicht so viele wie's bei mir war) spricht, dass ich als PK die anderen Patienten wenigstens etwas kenne und ich für dich als Leitung flexibler einsetzbar bin. Der Patient hat mich schon mal gesehen und die Angst "Meine Schwester hat Urlaub" nicht ganz so groß ist wenn er weiß "ah, dann kommt Sr.xy)
 
Hallo ihr Lieben.

Ich bin seit knapp 1 Jahr in der ambulanten Pflege tätig.
Wir haben auch unsere festen touren, müssen aber auch mal andere mitversorgen.

Pro:

Man weiß seine Arbeitsabläufe und der Patient hat seine Routine und alles klappt gut und schnell.
Wenn man wie wir auch Bezugspflege hat, ist das praktisch weil man seine Leutchen kennt und es unsinnig ist eine Bezugspflege zu haben die man noch nie oder zu selten mal gesehen hat.

Nachteil:

Man kann in die Betriebsblindheit rutschen.


und wenn Kollegen nichts über die Patienten wissen, sorry aber da arbeite ich schon so lange dran Dann muss man sich mal ne Übergabe holen. Ist doch auch voll unangenehm vor dem Patienten zu stehen und nicht zu wissen was er hat, was er mag und was nicht und er dir sagen muss was du machen sollst etc.

Geht gar nicht sowas.

Im Endeffekt sollten alle Mitarbeiter Alle Patienten zumindestens kennen und mal Kontakt gehabt haben.
Aber ich habe auch gerne immer meine tour, weil ich dann auch weiß das bei mir fast alles richtig läuft. Das merk ich auch immer nach Krankheit oder Urlaub!

Liebe Grüße
 
Hallo KussMund,
ich arbeite im Krankenhaus und muss auch oft Pat. übernehmen, die ich vorher nicht gepflegt habe.
Trotz Übergabe stehe ich dann vor dem Pat. und frage.
ungefähr so: "Wir kennen uns noch nicht. Bitte sagen sie mir was sie selbst können, wobwei ich ihnen helfen kann und was ich für sie tun soll."
Erstaunlicherweise freuen sich die meisten Pat. darüber, noch erstaunlicher - es kommen relativ oft andere Ergebnisse zustande als gedacht. Ich "darf" manch anderes tun als meine Vorgänger. Manchmal werde ich schamlos ausgenutzt und habe plötzlich einen bewegungsunfähigen Menschen vor mir, aber eben auch oft andersherum. Da haben wir Fortschritte nicht bemerkt, einfach weil alles nur schnell gehen muss, effizient halt.
Allerdings im Krankenhaus - da hoffen wir ja immer, dass es bergauf geht nach der Erkrankung.
Aber unangenehm sind mir meine Fragen noch nie gewesen, es kann sich schließlich immer etwas ändern und das möchte ich registrieren können und der Patient soll auch seine Position dazu beziehen
 
Hallo KussMund,
ich arbeite im Krankenhaus und muss auch oft Pat. übernehmen, die ich vorher nicht gepflegt habe.
Trotz Übergabe stehe ich dann vor dem Pat. und frage.
ungefähr so: "Wir kennen uns noch nicht. Bitte sagen sie mir was sie selbst können, wobwei ich ihnen helfen kann und was ich für sie tun soll."
Erstaunlicherweise freuen sich die meisten Pat. darüber, noch erstaunlicher - es kommen relativ oft andere Ergebnisse zustande als gedacht. Ich "darf" manch anderes tun als meine Vorgänger. Manchmal werde ich schamlos ausgenutzt und habe plötzlich einen bewegungsunfähigen Menschen vor mir, aber eben auch oft andersherum. Da haben wir Fortschritte nicht bemerkt, einfach weil alles nur schnell gehen muss, effizient halt.
Allerdings im Krankenhaus - da hoffen wir ja immer, dass es bergauf geht nach der Erkrankung.
Aber unangenehm sind mir meine Fragen noch nie gewesen, es kann sich schließlich immer etwas ändern und das möchte ich registrieren können und der Patient soll auch seine Position dazu beziehen



Huhu :)

so meint ich das auch nicht mit dem nachfragen wenn man beim patienten ist.
Wenn ich dem Patienten sagen kann das ich weiss was zu tun ist aber ich möchte das er mir nochmal sagt was ich wie machen soll um ihm die situation so angenehm wie möglich zu machen ist das was anderes als vor dem patienten zu stehen und zu sagen "sorry ich weiß hier leider von gar nichts helfen sie mir mal bitte".

das ist für mich ein großer unterschied.

wenn ich zu einem kunden gehe und mir eine übergabe von der kollegin geholt habe und stehe das erste mal vor dem patienten, dann sage ich ihm wer ich bin und warum ich bei ihm bin. und dann sage ich ihm das ich zwar weiß was ich hier zu tun habe, aber von ihm gern nochmal wüsste wie die handhabung und die pflege für ihn am angenehmsten ist.

bisher bin ich damit immer gut gefahren und viele patienten haben mich schon erstaunt angeschaut und gesagt, dass andere kollegen einfach irgendwie machen und nicht nachfragen wie der mensch das gerne hätte :)

Liebe Grüße
 
Ich finde es auch schöner jeden Tag eine andere Tour zu fahren und viele Pat. kennenzulernen, sonst kommt leicht Langeweile und Eintönigkeit auf, für die Pat, besonders für demente Pat, ist es schöner wenige Bezugspersonen zu haben.
Lg Waldrose
 

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