- Registriert
- 08.08.2017
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- Akt. Einsatzbereich
- Pneumologie
- Funktion
- Auszubildende
Guten Abend! Mittlerweile ist es über zwei Jahre her. Aber ich kann es irgendwie nicht vergessen. Ein schwer Kranker wurde auf meiner Station (Pneumologie) betreut. Er kam aus einem Heim und sollte gleich nach dem Klinikaufenthalt ins Hospitz gebracht werden. Die Ärzte gaben ihm keine Hoffnung mehr. Ich bekam von der Anleitung die Aufgabe, ihm Essen zu reichen. Ich betrat den Raum und sah den Mann (behindert). Er reagierte auf meinen Namen und gab unklare zufriedene Laute von sich. Ich reichte ihm das Essen. Es gab Kartoffel und Fleisch. Er versank während der ersten paar Happen bereits immer Mal wieder in einen Dämmerzustand, nickte sozusagen ein. Auf seinen Namen reagierte er und drehte seinen Kopf daraufhin wieder zu mir. Er lächelte. Er aß sehr langsam, nickte immer wieder ein. Ich sprach ihn lauter an, sagte "Drehen Sie sich doch einmal zu mir", er tat dies auch. Ich gab ihm weitere Löffel zu essen. Diese waren etwas mehr gefüllt. Es waren nur Kartoffeln, Fleisch empfand ich für ihn zu fest von der Konsistenz. Er kaute sehr langsam, nickte ein. Ich beschloss, das Essenreichen zu beenden. Er schien nicht wach genug zu sein. Ich verließ das Zimmer. Eine Schwester sprach ich auf die Situation an, sie meinte, dass er wohl bald sterben wird. Ich guckte in sein Zimmer. Er reagierte auf seinen Namen und drehte dich zu mir. Dann berichtete ich meiner Anleiterin. Sie sah auch nach ihm. Wir lagerten ihn gemeinsam, sie meinte, am Tag davor hätte er schon so dämmrig gewirkt. Ich hatte so ein ungutes Gefühl. Die Schwester übernahm seine Betreuung für den Rest der Schicht. Eine dreiviertel Stunde danach etwa, ist er verstorben. Ich habe solche Schuldgefühle. Habe ich beim Essenreichen etwas falsch gemacht? Ist er erstickt oder am Bolustod gestorben?
Vielen Dank für die Antworten!
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