Hallo zusammen,
ich hab mir jetzt mal - sonntags is ja genug Zeit - den ganzen Fred durchgelesen und bin erstaunt ( und teilweise befremdet ) darüber, dass quasi überall Schüler/innen in Pflegeberufen mit diesem, doch immer wichtigeren Thema 'Sterben' ( die Bevölkerung wird zusehends älter ) oft alleine gelassen werden.
Ich hatte das grosse Glück ( so betrachte ich es ) schon seit meiner Kindheit mit älteren, kranken Menschen konfrontiert worden zu sein ( meine Mutter arbeitete 30 Jahre lang engagiert in der häuslichen Krankenpflege und Klein-Sven ist damals mitgefahren - denn da gabs immer lecker Schokolade
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).
So machten mir von Anfang an in der Ausbildung Verstorbene Pat. recht wenig aus, ich konnte verstehen, dass es für sie häufig eine Erlösung war.
Aber auch ich musste miterleben, wie Mitschüler von mir teilweise in solchen Situationen behandelt wurden, so dass manche schnell über einen Ausbildungsabbruch nachdachten ( es glücklicherweise nicht taten ), aber nach und nach damit klar kamen ( kommen mussten ).
Viele ( v.a. ältere ) Kollegen bedenken leider zu selten, dass angehende Krankenpfleger/-schwestern oftmals direkt von der Schule kommen und, mal abgesehen vom eigenen Verwandtenkreis, eher selten mit Krankheit und v.a. Tod konfrontiert wurden.
Auch wir hatten natürlich ein Sterbeseminar, aber das brachte uns auch nicht weiter ( vielleicht die Fähigkeit unserer Leber, mehr Alkohol zu verkraften
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Ich mag zwar als vermotzter, manchmal auch kaltherziger KrPfl. gelten ( und das mit erst 25 Lenzen ), aber in solchen Situationen wird ein Schüler/eine Schülerin niemals Ablehnung von mir entgegengebracht bekommen, denn in meinen Augen ist die schwere Krankheit/der Tod eine Situation, an die jeder Mensch erst herangeführt werden muss ( was auf der ITS wo ich arbeite häufiger vorkommt ).
Und meistens ist es die Wahl, die man den KPS lässt, einen Verstorbenen mit zu versorgen, der ausschlaggebende Punkt, der sie dazu bringt, dann doch mitzuhelfen - jemanden dazu zu zwingen finde ich ehrlichgesagt 'ohrfeigenpflichtig'.
Ach ja, das für mich prägendste Erlebnis in der Ausbildung war, als ich irgendwann morgends in einem Zimmer war, mich mit den drei Damen, die dort lagen, unterhielt und sich die eine dann wieder ins Bett 'schwingen' wollte und plötzlich reanimationspflichtig wurde ( vermutl. LE ) - ich war nicht in der Lage, mich zu bewegen ( ich hatte bis dato noch nie eine Rea gesehen, nur viele Pat. die sterben durften ) und war erst in der Lage den Alarmknopf zu drücken, als mich die Angehörigen ( !! ) anschrien, ich solle etwas tun. Die Pat verstarb - und auch wenn man sie vermutlich nicht mehr hätte retten können, denke ich heute noch gelegentlich darüber nach, und das nach fast 5 Jahren.
So, genug gelabert, euch allen noch einen schönen Sonntag
Cys