Stellvertretende Stationsleitung = Vorgesetzter?

Hallo, und DANKE @ Tina

na wuiiii, da habe ich ja anscheinend eine mächtige Diskussion ausgelöst:mrgreen:

Nun, jetzt habe wir den Salat: unsere STL ist zur Zeit krank ( und das vermutlich noch 5-6 Wochen !) wir habe keine offizielle Vertretung !

Ich und noch 2 andere "dürfen" nun Ihre Aufgaben "nebenbei" erledigen, das ganze ( wie schon erwähnt, in der minimal Besetzung ) die Grippewelle hat uns auch nicht verschont so sind noch 2 krank geworden die je 2 Wochen ausfallen, Aushilfe bekommen wir keine da wir eine Spezialstation sind und uns niemand helfen kann, weil die sich nicht auskennen können.
Wenn noch jemand krank wird weiß ich nicht wie wir das schaffen sollen !!
In der Zwischzeit schleppen sich schon einige Kollegen schon mit Erkältung auf die Station, weil sie nicht in den Krankenstand gehen KÖNNEN ( dazu sagte eine " Ich habe ein schlechtes Gewissen Euch alleine zu lassen" ) wie blöd ist das denn ????
Das heißt wir arbeiten nun in der minimalst Besetzung, ohne Pausen und zwischendurch eine Semmel und einen Traubenzucker in den Mund geschoben :knockin:
Aufgaben wie Dienstplanabrechnung macht die PDL da sich natürlich keiner auskennt, Bestellungen (Apo,..uvm. werden im Team aufgeteilt ) "Telefondienst" macht derjenige der gerade beim Telefon vorbei kommt.( und das klingelt den ganzen Tag,..)

Ich wußte schon vorher die Arbeit der STL realistisch einzuschätzen und wie auch schon gesagt, finde ich, dass die STL u.a dazu da ist uns den ganzen organisatorisch"Kram" vom Hals zu halten was sie ohnehin tut.

Außerdem ist unser SL sehr wohl ein Teammitglied, was hier anscheinend vergessen wurde, und man glaubt es kaum sie wird auch als Vorgesetzte angesehen und akzeptiert.
Sie hat absolute Fachkompetenz, Sozialkompetenz und ist immer für einen Spaß zu haben.:nurse:
Die Ärzte ziehen den Hut vor ihr, auch wenn sie manchmal streng sein kann.

Ja, man merkt erst was man hat wenns plötzlich weg ist !!!
lg Marley
 
Der Grundtenor hier ist doch, daß Leitungen in erster Linie leiten und nicht in der Pflege mitarbeiten (sollen).
Meine Frage klingt zwar etwas ketzerisch, ist aber ernst gemeint: Warum müssen Stationsleitungen einer Intensivstationen dann die Weiterbildung I/A haben? Nur, um die Pflegebedürftigkeit eines Patienten zu erkennen und den Personaleinsatz planen zu können?
Oder, weil die STL auch fachlich mindestens soviel können muß, wie die Mehrzahl der unterstellten Personen?
Oder warum?
Ich weiß es wirklich nicht. Könnt Ihr mir weiterhelfen?

Um ein Team und eine Station gut zu leiten, sollte man schon wo richtig genau wissen, was Sache ist, zumindest theoretisch.
Das heißt nicht, dass man dann auch aktiv in der Pflege mitarbeitet.

Zum Thema Teil des temas: die leitung ist nie ein Mitglied wie jedes andere auch, das liegt in der Natur der Dinge: andere Funktionen, andere Tätigkeiten, andere Position. Natürlich ist aber auch der Leithammel ein Schaf und gehört zur Herde, das ist so und wird auch so bleiben, zum Glück.
 
Um ein Team und eine Station gut zu leiten, sollte man schon wo richtig genau wissen, was Sache ist, zumindest theoretisch.

Diesen Anspruch halte ich für weit überzogen. Entweder ich bin im Pflegewissen top oder im Managementwissen.
Ich denke, dass man dies auch nicht braucht. In jedem Team gibt es Pflegeexperten, die man nur entsprechend fördern muss.
Aber manche autoritäre Leitungen haben damit so ihre Probleme- 2 Königen können kein Land regieren.

Elisabeth
 
Es ist schwer möglich, den Förderbedarf eines Mitarbeiters einzuschätzen, wenn ich nicht wissen kann, wo seine Schwächen liegen.
Es ist unmöglich, eine leistungsbeurteilung zu schreiben, wenn ich mich ausschließlich auf das Verlassen muss, was mir Kollegen zutragen.
Es ist schlecht möglich, Dinge zu ändern, wenn ich den Bedarf nicht einschätzen kann.
Es ist nicht möglich, die Mitarbeiter kompetent zu unterstützen, wenn ich fachlich keine Ahnung habe.
Es ist nicht möglich, die Verantwortung für das, was die Mitarbeiter tun zu tragen, wenn ich ihre Tätigkeiten nicht selbst ausführen könnte.
Es ist nicht möglich, die Verantwortung für die Anleitung der SchülerInnen zu übernehmen, wenn ich nicht sicher bin, was sie auf unserer Station lernen können udn wie man es ausübt.
Es ist schwer möglich, die Akzeptanz der Mitarbeiter zu gewinnen, wenn sie wissen, dass ich keinen Pklan von dem habe, was sie da machen.

Man muss keine autoritäre Leitung sein, nur weil man vorher gut gepflegt hat und über das nötige Fachwissen verfügt.
Eine wirklich schlecht arbeitende Pflegeperson wird wohl nicht in die Verlegenheit kommen, Managementfähigkeiten erwerben zu können.

Auch wenn nicht jeder, der fachlich kompetent ist auch Führungsqualitäten hat, so sollte meiner Meinung nach - und diesen Anspruch darf ich an mich selbstverständlich stellen- jeder, der leitet, auch fachliche Ahnung haben.
 
Wieso musst du als Leitung eigentlich alles alleine machen? Weil nur du es richtig kannst und niemandem anderen diese Kompetenzen zutraust? Soviel Mißtrauen ist ungesund.

Elisabeth
 
Wo habe ich denn geschrieben, dass ich etwas oder geschweige denn alles alleine mache?
laut Stellenbeschreibung trage ich für die oben genannten Dinge die VERANTWORTUNG, das heißt nicht, dass ich sie MACHE.
Allerdings mag ich nicht für etwas die Verantwortung übernehmen, das ich nicht mal machen KÖNNTE.

Ein wenig anstrengend, dass dein Bild so festgefahren ist und du hauptsächlich darauf schießt, statt zu lesen, was ich schreibe, wenn du vorhast darauf einzugehen.
 
Bist du wirklich für ALLES verantwortlich oder darf der MA auch selbst die Verantwortung für sein Tun oder Lassen übernehmen?

Mir scheint, dass du da etwas übers Ziel hinaus gehst- zu mütterlich agierst.

Elisabeth
 
Mir scheint, dass du da etwas übers Ziel hinaus gehst- zu mütterlich agierst.

Mir scheint, das ist genau das, was ich in meinem letzten posting meinte ;)
Wenn ich eines nicht bin, dann mütterlich. DAS übrigens bejammert mein Team.

Davon ab scheint mir ausserdem, dass du nicht weißt, was in meiner Stellenbeschreibung steht und ob ich wohl über das Ziel hinausschieße.

Bei den Pflegenden steht:
"...führt die sach- und fachgerechte Pflege des Patienten durch".

Bei den Leitungen steht:

"...ist verantwortlich für die sach- und fachgerechte Durchführung der Pflege der Patienten".

Um also deine Frage zu beantworten- auch wenn sie rein rhetorisch zu sein scheint-
nein, ich schieße da nicht über das Ziel hinaus.
Der Mitarbeiter trägt selbstverständlich in erster Konsequenz die Verantwortung für sein Handeln. In letzter aber ich.

Schade auch, dass du nicht auf das eingehst, was ich dir antworte, das ist nur bedingt ein Dialog.
 
Ich denke, damit ist nicht die von dir hinein interpretierte Kontrollfunktion gemeint. Viel mehr meint dieser (übrigens fast überall gebräuchliche Satz) das du bei der Dienstplanung beachtest, dass ausreichend Fachpersonal vorhanden ist. Du darfst davon ausgehen, dass nach dem Examen entsprechende Kenntnisse vorhanden sind (einschließlich der Methodenkompetenz).
Du musst also nicht die Arbeit deiner MA kontrollieren auf fachliche Richtigkeit. Hier trägt der MA selbst seine Verantwortung.

Macht dein MA also einen Fehler, so ist ausschließlich er dafür verantwortlich.

Elisabeth
 
An welcher Stelle schreibe ich etwas von Kontrolle?
Ich fürchte, dass vor allem du sehr viel in das hineininterpretierst, was ich schreibe, nicht ich in meine Stellenbeschreibung.

Warum genau gehst du davon aus, dass du besser weißt, was genau zu meinem Tätigkeitsgebiet gehört, als ich?

Über Kontrolle in Leitungspositionen könnte man sicher auch seitenweise duskutieren, das sprengt diesen Thread dann aber endgültig.
 
An welcher Stelle schreibe ich etwas von Kontrolle?
Ich fürchte, dass vor allem du sehr viel in das hineininterpretierst, was ich schreibe, nicht ich in meine Stellenbeschreibung.

Warum genau gehst du davon aus, dass du besser weißt, was genau zu meinem Tätigkeitsgebiet gehört, als ich?

Über Kontrolle in Leitungspositionen könnte man sicher auch seitenweise duskutieren, das sprengt diesen Thread dann aber endgültig.

Naja ich muss Elisabeth mal zu Seite stehen. Wenn man Deine Postings hier liest gewinnt man schon den Eindruck, dass Du als Übermutter der Station auftrittst, die alles und jeden unter ihrer Kontrolle haben möchte.
 
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Es ist unmöglich, eine leistungsbeurteilung zu schreiben, wenn ich mich ausschließlich auf das Verlassen muss, was mir Kollegen zutragen.
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Es ist nicht möglich, die Verantwortung für das, was die Mitarbeiter tun zu tragen, wenn ich ihre Tätigkeiten nicht selbst ausführen könnte.
Es ist nicht möglich, die Verantwortung für die Anleitung der SchülerInnen zu übernehmen, wenn ich nicht sicher bin, was sie auf unserer Station lernen können udn wie man es ausübt.


Elisabeth
 
Joerg, dazu muss man aber auch einiges willentlich überlesen, was ich schreibe, nicht wahr?

-Schließlich wird auch nicht jeder Handgriff kontrolliert, den das Pflegepersonal beim Patienten durchführt.
-Ich verstehe meine Rolle als SL so, dass es meine Hauptaufgabe ist dafür zu sorgen, dass meine MA den Rücken frei haben, um relativ ungestört und unbehelligt eine sach- und fachgerechte Pflege durchführen zu können.
-2.) Fachkompetenz wird vor allem von den jeweiligen teams gefordert, die PDL erarten in erster Linie Führungsqualitäten und Sozialkompetenz. Wobei letzteres nicht zu verwechseln ist mit Mama.
-Ich behalte keine Informationen zurück.


Elisabeth:

was genau belegt das Zitat?
Dass ich nichts von meinen MA verlange, was ich nicht auch tun könnte.

Nicht, dass ich kontrolliere und niemanden etwas machen lasse. dazu habe ich btw auch gar keine Zeit.

Seit ich Leitung auf der Station bin haben wir neu eingeführt:
-2 Praxisanleiter mit entsprechendem Kurs
-eine Arzthelferin zur präoperativen Vorbereitung (rasuren, Waschungen, Umkleiden usw)
-1 MAE zur Patientenbetreuung (Vorlesen, spazieren gehen usw)
-1 Pflegesekretärin
-2 Demenzschwestern (die fachschwester gibt's nicht, das weiß ich, aber 2 MA haben sich sehr interessiert, ich achte darauf, dass sie zu jeder Fortbildung gehen können, die sich anbietet, sie geben das erworbene Wissen dann in Teamsitzungen als Multiplikatoren weiter).

Die Schwestern bei uns haben zudem nach Neigung freiwillig übernommene Aufgaben.

Ich delegiere, ich gebe gerne Tätigkeiten ab aber ich mache meinen Job vollverantwortlich.
Wenn beim Lesen bei euch unterm Strich nen mütterlicher Kontrollfreak bei rüberkommt, muss ich ehrlichgesagt grinsen, weil mein team sich über folgende Dinge beschwert:

-Fragen zum Patienten in der Visite beantwortet die Bereichsschwester, die den Patienten versorgt, nicht die Stationsleitung, die ihn nicht gepflegt hat
-Die morgendliche Aufteilung der Sr. in die Bereiche erfolgt selbstständig.
- Diensttauschwünsche bei bestehendem Dienstplan gehen nicht an mich, man spricht die in Frage kommenden Kollegen selbst an.

Die MA auf meiner Station tun sich ausgesprochen schwer damit, eigenverantwortlich handeln zu sollen. Das ist auch meiner PDL bekannt und bewusst, es gab in den letzten jahren mehrere Teamcoachings u.ä. Maßnahmen deswegen. Bei uns ticken manche Uhren irgendwie anders, nicht nur anders als ihr schreibt, auch anders, als ich es in anderen Häusern kennengelernt habe.

beispiel: Sr. verabreicht einem Patienten vor der OP morgens Plavix und einem anderen spritzt sie ebenfalls vor OP morgens Heparin. Ratet, wer das ausgebadet hat. Tip: die entsprechende Sr. war es nicht. Und wieso nicht?
Weil die Verantwortung in letzter Konsequenz ich habe und wenn meine MA nicht wissen, wie die Versorgung vor der Op auszusehen hat, dann hat ihnen das wohl niemand ausreichend erklärt und niemand den Mangel bemerkt. Und dieser jemand war wohl ich ;)


Weitere Deutungen meines Charakters und meiner Art, die Station zu leiten dann vielleicht doch per PN, damit das eigentlich Thema, ob die stellvertrende nun Vorgesetzte ist oder nicht, weiter diskutiert werden kann.
 
beispiel: Sr. verabreicht einem Patienten vor der OP morgens Plavix und einem anderen spritzt sie ebenfalls vor OP morgens Heparin. Ratet, wer das ausgebadet hat. Tip: die entsprechende Sr. war es nicht. Und wieso nicht?
Weil die Verantwortung in letzter Konsequenz ich habe und wenn meine MA nicht wissen, wie die Versorgung vor der Op auszusehen hat, dann hat ihnen das wohl niemand ausreichend erklärt und niemand den Mangel bemerkt. Und dieser jemand war wohl ich ;)

Wieso lässt du dir diese Verantwortung aufdrängen? Greift hier nicht die Durchführungsverantwortung? Der Doc hat doch die Tätigkeit nicht an dich persönlich delegiert.

Das würde ja dem Elternprinzip entsprechen: Vater sagt Mutter das Kind nicht funktioniert, weil Mutter nicht die entsprechende Richtlinie rausgegeben hat.

Wenn du dieses System nicht billigst, warum unterstützt du es dann?

Elisabeth
 
Ich glaube, dass erübrigt sich derzeit.

Elisabeth
 
Ein Oberarzt hat ein Team von Assistenzärzten zu führen. Da sollte er schon auch ein paar Teamführungsqualitäten mitbringen.

Schön wär's ja, aber es ist nicht seine Hauptaufgabe, er hat dafür selten eine FB besucht, muss auch keine vorweisen. Eher noch muss er als Lehrer auftreten.
Zudem sich Ärzte seltener als Team verstehen.
 
beispiel: Sr. verabreicht einem Patienten vor der OP morgens Plavix und einem anderen spritzt sie ebenfalls vor OP morgens Heparin. Ratet, wer das ausgebadet hat. Tip: die entsprechende Sr. war es nicht. Und wieso nicht?
Weil die Verantwortung in letzter Konsequenz ich habe und wenn meine MA nicht wissen, wie die Versorgung vor der Op auszusehen hat, dann hat ihnen das wohl niemand ausreichend erklärt und niemand den Mangel bemerkt. Und dieser jemand war wohl ich ;)

Waren die Medikamente denn überhaupt abgesetzt? Oder sollte mal wieder ein Sündenbock gesucht werden?

Ich denke, als Leitung muss man auch damit leben, dass man von den Kollegen nicht immer geliebt wird.

Und zur ursprünglichen Frage: Natürlich ist die Stellvertretende auch Vorgesetzte. Von dieser erwartet man aber auch etwas mehr.

Ich finde übrigens nicht, dass man MA den Rücken freihalten muss. Von was denn? Die KH-Politik geht alle an (natürlich keine ungelegten Eier) und das meisste dringt sowieso durch (besser direkt als durch die Gerüchteküche).
Vielleicht haben die MA deine Zielvorhaben einfach noch nicht verstanden.
Wenn du allerdings einiges durchsetzen konntest, ist das als persönlicher Erfolg zu werten, ob nun gemurrt wird oder nicht.
 
Hallo,

um nun zum Ende zu kommen, die STL Vertretung IST meine Vorgesetzte wenn die SL nicht da ist, so wurde mir zumindest gesagt.

lg Marley :emba:
 

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