Hallo Martin.
Der Doppellumentubus (DLT) kommt in der Regel zum Einsatz, wenn ich eine Lungenhälfte "ausschalten" will (beispielsweise bei operativen Eingriffen an der Lunge, der BWS von ventral oder ähnlichem.
Der DLT muss in korrekte Position bleiben um zu vermeiden, dass er seine korrekte Platzierung verliert.
Die Anlage ist schwieriger als ein "normaler" Tubus. In der Regel wird der Tubus mit bronchoskopischer Unterstützung platziert. Ist der Patient jetzt zu flach sediert besteht die Gefahr, dass er hustet. Dann kann der Tubus seine korrekte Lage verlieren und die korrekte Beatmung wird gefährdet.
Er ist auch noch unangenehmer als ein "normaler" Tubus da er einen größeren Außendurchmesser hat. Das macht es zunehmend schwierig.
Ggf. müssen die Patienten eben deswegen auch zusätzlich relaxiert werden, da die reine Sedierung den Hustenreflex oft nicht unterdrückt.
sam2309 schrieb:
Bei JEDER oralen Intubation muss der Patient sediert werden.
Nicht UNBEDINGT. Habe auch schon Patienten ohne Sedierung erlebt, die den Tubus gut toleriert haben. Ist nicht häufig, aber es ist kein absolutes muss. Meistens bietet es sich aber an, das ist wohl wahr. Nur hier ist es in der Regel nicht so schlimm, wenn sich der Tubus bis zu einem Zentimeter bewegt (von den Schleimhautschäden und dem Reiz der dadurch ausgelöst wird mal abgesehen), da er ja nie direkt vor der Carina liegt (wenn richtig platziert).
Das aber nur am Rande.