Schmerzvisite durch Pflegekräfte?

Hallo eddi-ffmm,

zur Klärung der Diskusion (Übernahme von narkosen ASA I-II) habe ich unserer Fachweiterbildungsstätte angerufen ( Die Leitung ist auch gleichezeitig Vorsitzende von der Deutsche Gesellschaft für Fachkrankenpflege und Funktionsdienste e.V. in NRW)
Ihrer Ausführungen zufolge ist die Übernahme der Narkose rechtens, wenn der Chefarzt dies mitveranwortet.
Auch die Rechtsanwälte "Rossbruch und Böhme" stimmen hier zu, verkündigen dies auch in Fortbildungen und Gutachten.
Die Helios Kliniken werden in diesem jahr eine Modellversuch starten, indem Pflegekräfte speziell für diese Aufgabe geschult werden um narkosen zu übernehmen.
Bei all diesen Dingen hat natürlich die Pflegekraft die Durchführungsverantwortung, aber das ist doch schon jetzt so. Kommt es bei Euch nie vor das eine Fachpflegekraft ohne Anästhesisten im Op ist? Ich muss sagen, dies habe ich in allen Kliniken erlebt in denen ich gearbeitet habe.

@ carmen,
das Anhängen von Blutkonserven kann an Fachpflegekräfte deligiert werden, wenn dies von der Transfusionskommsion so geregelt wird.
Carmen , ein "halber Arzt" will ich keinesfalls sein, aber eine Fachkrankenpflegekraft welche auch die Tätigkeiten ausübt die sie erlernt hat.

bis denne Frank
 
Hallo Eddie,
um nochmal kurz auf Deine Ausgangsfrage zurückzukommen:
Vor zwei jahren ist der damalige Anaesthesiechef mit dem Anliegen, wir Pflegekräfte mögen doch bitte im BD die PCA-Pumpen versorgen, an die Leitung der Anaesthesie herangetreten. Wir haben dieses Begehren von der Anaesthesiepflege aus gemeinsam abgelehnt. Dabei ständen weniger die rechtlichen Argumente im Vordergrund sondern eher die Tatsache, dass ärztliche Arbeitskraft auf Kosten der Pflege eingespart werden sollte. Die Geschichten mit ärztlicher Verantwortung und Durchführungsverantwortung der Pflegekräfte sind ja altbekannt und es gilt der Grundsatz : " Deligierbar ist - fast- alles!!" Letztendlich gibt es für Fachpflegekräfte nur wenig gute Gründe, sich der PCA-Betreuung zu entziehen, vorausgesetzt, der Arbeitgeber ist seinen Aus- und Fortbildungspflichen auf diesem Gebiet nachgekommen. Was wäre zum Beispiel mit einer Intensivpflegekraft, die die Gabe der 8, 16, 24 Uhr Medikation ihrer Patienten verweigert, weil das ärztliche Aufgabe ist :?: Der fach- und sachgerechte Umgang mit anaesthesierelevanten Medikamenten gehört schließlich zum Ausbildungsprogramm der Fachpflege (zumindest ist das hier in NRW so vorgeschrieben). Außerdem gibt es für die Opiatgabe auch Anordnungsbögen, bzw. sollte im stationären Bereich eine schriftliche Anordnung vorliegen, so wie im AWR, wo wir ja auch btm's geben: in der Menge angeordnet, im Zeitpunkt von uns entschieden!
Nein, wir haben unsre Pflegedirektion mit dem Argument überzeugt, das ärztliche Leistung von Pflegekräften erbracht, aber im ärztlichen Sektor bezahlt wird! Wenn wir eine Arbeit tun, für die wir (als Pflege im Haus insgesamt!!!) nicht honoriert werden, also eine unbezahlte Mehrarbeit leisten ist es moralisch sher zweifelhaft, wenn der ärztliche Bereich das auch noch vergütet bekommt. So ist momentan die Praxis, denn die pca wird dem ärztlichen Bereich zugerechnet und nicht der Pflege!!
Grüsse aussem Ruhrpott
KaTo
 
Sorry Frank, :?

ich wollte oder möchte Dir keinerlei Inkompetenz in Deinem Arbeitsgebiet unterstellen, wirklich nicht 8)
Aber Du schreibst, dass Du es gelernt hast, Blut- und Blutbestandteile, als Transfusion transfundierbar, anzuhängen oder umzuhängen.
Hast Du das in einem Fortbildungslehrgang oder Weiterqualifizierung als Fachpfleger gelernt :?:
Weil, in den Krpf-Ausbildung habe ich z.B. gelernt, dass es ausschließlich und nicht delegierbare Arztaufgabe sei. Dies jedoch von Klinik zu Klinik, intern anderst geregelt werden kann. Je nachdem, welche schriftlich festgelegten Regeln das jeweilige KH diesbezüglich aufstellt.
Wie schon geschrieben, bei uns im Haus ist das vollkommene Arztsache, wir gehen da gar nicht dran. Außer vielleicht die speziellen Systeme an die Konserven anbringen und bei Zweitgabe die Überwachung der jeweilen Transfusion.

Schreibst Du mir bitte, wo Du es gelernt hast, Transfusionen anzulegen, auch bei Erstgabe und wer Euch dazu anhält :?: :?

LG

Carmen
 
Hallo Carmen,

ups, hast Du mich nicht richtig verstanden?? Keineswegs wollte ich mit meiner Antwort ausdrücken das Du mir Inkomptenz unterstellst. Ich wollte nur deutlich machen, das ich mich, trotz aller Ausbildungen, als Krankenpflegekraft sehe. Dies ist mir sogar ungeheuer wichtig.
Nun zu deiner Frage:
Ich habe es während meiner Fachweiterbildung 1987 erlernt, inkl. bed-side-test. Auf der Intesivstaion auf der ich vorher gearbeitet habe, war des üblich das die Pflegekräfte die Konserven angelegt haben. (Vereinbarung auf Direktionsebene). In der Klinik in der ich derzeit tätig bin, ist dies anders geregelt, hier sind grundsätzlich die Mediziner dafür zuständig.Gut so!

Aber eigentlich wollte ich etwas anderes zum Ausdruck bringen. Pflege sollte sich endlich nicht mehr als Assistenzberuf des Arztes sehen. Pflege muss dann aber auch bereit sein, Verantwortung für die Tätigkeiten die sie erlernt hat. Hier muss Pflege, so denke ich, noch selbstbewußter werden. In einem Punkt hat kato absolut recht, Pflegekräfte müssen auch für ihre Leistungen entsprechent honoriert werden.

bis denne
Frank
 
Hallo zusammen,
ich glaube, ihr redet ein wenig aneinander vorbei, keiner bezweifelt die erlernten technischen Fähigkeiten und Fertigkeiten.

WOFR, hat man euch auch gesagt, wer im Schadensfalle straf- und zivilrechtlich für euch eintritt???
Gibt es dazu auf der Direktionsebene klare schriftliche Bekundungen, wer für die Übernahme ärztlicher Tätigkeiten durch das Pflegepersonal straf- und haftungsrechtlich eintritt?

Eine weitere Frage, die damit eng verbunden ist, scheint die Stellenanrechnung zu sein. Kriegt ihr wirklich mehr Stellen bzw. die Stellenanteile zugunsten des Pflegepersonals???

Wenn das in deinem Hause wirklich so ist, dann schätze dich glücklich!
 
Hallo flexi,

es ist mittlerweile 12 Jahre her das ich Transfusionen angehängt habe.

Flexi du weisst doch auch das jeder eine Durchführungsverantwortung hat, allerdings, und da gebe ich dir recht, müssen klare Vereinbarungen schriftlich niedergelegt werden.
In unserem Hause übernimmt die Pflege offiziel noch keine ärtzlichen Tätigkeiten. Dies ist von der Pflegedirektion nicht gewünscht.

bis denne
frank
 
Hi Frank :lol:

ich weiß jetzt nicht genau, ob das hier zum Basisthema gehört, doch ich schreibe es trotzdem mal. :weissnix:

Vor 3 und vor 2 Jahren hatte ich recht große Abdominal-OP's. :cry:
Vor jeder OP wurde ich in einen Vorbereitungsraum (Vorbereitung zur eigentlichen Anästhesie) gebracht. Dort waren 2 Anästhesieschwestern und 2 Anästhesiepfleger. Ob dies Fachsr'n oder Fachpfleger waren, entzieht sich meiner Kenntnis.
Jedenfalls legte mir der eine Pfleger eine Viggo mit 3-Wege-Hahn und der andere Pfleger schloß 1000 ml Ringerlösung an. Dann kam eine Sr mit der "tollen" Spritze, wo das Einschlafmittel drin war. Dauerte auch nicht lange und ich war im Traumland. :P
Es war ziemliche Hektik in diesem Vorbereitungsraum, was mir, als Pat., nicht gerde Ruhe vermittelte, um ehrlich zu sein.
Nun meine Frage. :?:
Ist es üblich, dass Sr'n oder Pfl. das Narkosemittel spritzen oder ist diese Tätigkeit auch von Haus zu Haus anderst geregelt?

@BK

Klar, wenn es e i n d e u t i g e Regelungen, und das heißt für mich auch, wer hält die Rübe hin, wenn mal was schief geht, in einer Klinik gibt, dann müssten wir es wohl tun. Ich meine BK's an- und umhängen, sowie Gesamtüberwachung :?
Aber dann muß diese Tätigkeit auch extra für das Pflegepersonal vom Haus vergütet werden :!:
Oder könnte die Pflegekraft, trotz hausinterner Regelungen das An- und Umhängen von BK's verweigern, wenn sie sich das nicht zutraut oder aus anderen Gründen nicht möchte :?: :?: :?:

LG

Carmen
 
Hallo!
Vielleicht spreche ich von Birnen, nicht von Äpfeln, aber das Bild dahinter ist das selbe: Bei uns sind Blutzucker-Tagesprofile an der Tagesordnung.
Je nach Patient sind Insulin-Schemata abgesprochen: Bei BZ so und so hoch: so und soviel spritzen....
Ich könnte mir vorstellen, habe mal bei einer Fortbildung über diabetische Füße einen sogenannten Painscore kennengelernt. Darauf stellt der Patient ein, auf einer Skala von 0 bis 10, welche Schmerzstärke er empfindet. 0 ist absolut schmerzfrei, 10 das Schlimmste, was man sich an Schmerzen vorstellen kann. Und wenn das Pflegepersonal das als Richtlinie nimmt, im Rahmen einer maximal-Dosierung z.B. pro 24 Stunden, und dann je nach Score so und soviel mehr oder weniger? Ich kann mir vorstellen, daß ds für eine Pflegekraft ok sein kann, wenn der Rahmen und die Verantwortlichkeit feststeht. Und die Kollegen auf den peripheren Abteilungen freuen sich, wenn jemand kommt, der dem Patienten viel besser alles erklären kann. Ich würde sagen, Maßstab sollte sein, ob der Patient sich mit einer PCA-Pumpe selbst einen Shot geben würde oder nicht. Und wegen der Mehrbezahlung würde ich auch nicht nachdenken. Man arbeitet acht Stunden oder 480 Minuten. Wenn man andere Arbeit macht, als anders, arbeitet man immernoch 8 Stunden oder 480 Minuten.
Daraus ergibt sich für mich auch kein Mehranspruch auf Gehalt.
Das wäre ebenso für den Hauswart, wenn er immer nur den linken Parkplatz gefegt hat und jetzt innerhalb seiner Zeit auch den rechten fegen soll. Er arbeitet dann nicht doppelt so lang, nur anders, immernoch 8 Stunden oder 480 Minuten. Ich finde, wir müssen nicht immer gleich nach mehr Geld rufen. Weil damit dann auch gleich ein Gegenwert zu erwarten ist. Was würde man denn für mehr Geld tun wollen? Wie würde man einen Anspruch auf hörere Bezahlung wirklich verdienen? Sind wir denn für ein paar Euro mehr für alles zu haben? Sehe ich das falsch?
Liebe Grüße!
Mona
 
hmm ..
480 Minuten ist schon korrekt -
aber zum einen könnte das eine nicht unerhebliche Mehrbelastung bedeuten
zum anderen ist diese Mehrbelastung gleichzeitig mit einer eventuell höherwertigen Tätigkeit verbunden.

Vom Prinzip hast Du recht - selbst der Hauselektriker kann mit der VAS-Skala in der Hand die Schmerzen des Patienten messbar erfassen, und unsere Anästhesisten sagen, für eine PCA muss der Patient Gameboy-tauglich sein....


LIebe GRüsse

Dirk
 
Hallo carmen,

habe ich richtig gelesen, im waren Vorbereitungsraum 4 Anästhesiepflegekräfte tätig?? Boar eine solche Stellenbesetzung ist ja traumhaft. Aber vielleicht war des ja deshalb so hektisch.
Nun zu deine Frage:
Ich kenne es schon so das Pflegekräfte, nach Anordnung des Arztes, die Narkosemittel in der Einleitung spritzen. Dosierungen und Zeitpunkt werden vom Arzt benannt.

Hallo Mona,

sicherlich hast du mit der Dauer der Arbeitszeit recht, aber eine Arbeit mit mehr Verantwortung bzw. eine längere Ausbildungsdauer muss auch entsprechend vergütet werden. Ansonsten müsste es ja keine Gehaltsgefüge geben. Für ein paar Euro bin ich bestimmt nicht zu haben, aber einerseits muss die geleistete Arbeit angemessen entlohnt werden und zum anderen will meine Familie auch satt werden. ( Ich gehe nicht nur zum Spass arbeiten :wink: )

bis denne
Frank
 
...back again!!! :D

Da habe ich ja eine riesen Diskusion losgetreten, wa?! 8O

Ich möchte kurz zum eigentlichen Ausgangspunkt dieses Treats zurück kommen:

Ich habe mich an verschiedenen Quellen informiert und durchweg unterschiedliche Auskunft erhalten...bin also nicht wesentlich weiter gekommen!!! :?
Nun ist es erstmal so, daß heute eine kleine Sitzung mit der Geschäftsführung, mir und unserem Chefarzt stattfindet, in der die Vorstellung unseres Chefarztes diskutiert werden soll!
Grundsätzlich ist es noch immer so, daß ich mich dagegen zur Wehr setzen möchte...Ausgang offen!?
Ich werde euch informieren!!!

Zum Thema Narkoseeinleitung/Spritzen durch Pflege:

Bei uns ist das die Regel, daß der zuständige Anästhesist die Präoxigenierung und Beatmung des Patienten während der Einleitung übernimmt und die zuständige Pflegekraft die Injektion der Medikamente!
Allerdings achten wir sehr darauf, daß während der Ein-/und Ausleitung absolute Ruhe herscht! Zwar ist die Exzitation nicht der Grund, denn diese wird ja durch die modernen Einleitungsmedikamente rasch überwundern...sondern viel mehr der Kompfort des Patienten!!!
"Ruhe und Sicherheit vermitteln"!!!
Allerdings erachte ich es in der Ausleitungsphase für besonders wichtig...denn wer möchte schon durch lautes Gerede und Gepolter, z.B. der Siebe aus einem tiefen Schlaf geweckt werden...CAVE Exzitation!!! :wink:

Gruß
Eddi
 
Hi eddi,

also die Diskussion finde ich schon sehr interessant und auch sehr informativ :!:
Es interessiert mich sehr, was nun bei Euch raus kommt, ob Ihr die Schmerzvisite übernehmen müßt oder nicht.

@Narkoseeinleitung

@Frank,

ja, es war bei beiden OP's, im Jahre 2001 und 2002 so, dass jeweils 4 vom Pflegepersonal, im Anästhesieeinleitungsraum waren.
Dieser Raum war nicht sehr groß und es war auch ein ziemliches Gedräge da drin. Naja, wenn 4x Personal, eine OP-Liege mit Pat. drin steht, ist das ja auch ein bischen viel für so einen kleinen Raum, fand ich.
Was ich vor beiden OP's, im Einleitungsraum völlig vermißte war, dass sich Keiner der Anästhesiepflegekräfte namentlich bei mir vorstellten und irgendwelche Schilder oder Aufnäher mit Namen, waren an deren Kitteln nicht.
Das rief schon mal Verunsicherung bei mir hervor, weil sie eben nur Anonymusse waren.
Und diese Hektik in diesem kleinen Raum, nahm mir den letzten Rest von "Ruhe bewahren". Ich war so schon nervös und dann noch diese anonymen Menschen, mit Gesichtsschutz und Hektik ohne Ende.
Hoffentlich hab ich bei der nächsten OP, welche dieses Jahr noch ansteht, mehr Glück und Ruhe im Einleitungsraum. :?

LG

Carmen
 

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