Schlechte Pflege vom Sozialdienst!

Das fängt an mit Kathederlegen nur mit Sterilen Handschuhen (sind leider selten vor Ort) ...

Ich überlege gerade,wie machst du das? Desinfizieren geht ja noch mit unsterilen Handschuhen... aber du dürftest den Katheter ja net berühren, weil dann unsteril.

Zum Unterricht: vollste Zustimmung.

Elisabeth
 
Wenn deine Überlegungen schon schlimm sind, dann sieh mal einem niedergelassen Urologen zu. Der nimmt weder Handschuhe (auch keine unsterilen) noch desinfektionsmittel. Und auch kein NACL zum Blocken. Entweder es wird halt die gleiche Lösung vom alten Katheder nochmal verwendet, oder Leitungswasser tut es auch. Wenn der Herr Doctor nen guten Tag hat nimmt er noch gleitgel, aber nicht immer...

Da sind wir mit unsterilen, aber desinfizierten Handschuhen noch die bessere Wahl.

Manchmal haben wir ein Kathederset. Dann kann man auch nach Leerbuch Katheder legen. Ist aber eher selten.

Habe gerade einen Patienten, wo 2x täglich eine Blasenspülung erfolgen soll. Haben für den ganzen Monat 5 Blasenspritzen bekommen:-?

Achja, und es liegt selbstverständlich kein Spülkatheder.

Improvisation ist eben alles.

lg
 
Hör auf, ycassi- mir wird schlecht.

Vielleicht ist es doch so, dass man besser nix weiß, genau wie die Kollegin aus dem Eingansgthread. Wer nix weiß, kann sich auch net aufregen.

Wie haltet ihr sowas bloß aus? da muss man doch dran kaputt gehen- selbst wenn man keine hohen Ideale hat.

Elisabeth
 
Das hälst du aus, indem du jeden Tag aufs neue dich mit Ärzten, Kranken Kassen und Harten Diskussionen gegen Bürokraten auseinander setzt.

Und indem du weißt, das du den Patienten nicht alleine als Opfer willkürlicher Sparmaßnahmen und Bugets läßt. Aber Wunder kann keiner vollbringen.

lg
 
Chapeau!

Elisabeth
 
Und du glaubst wirklich, das die Patienten alle ständig recappen?

Neenee, ich hab schon oft genug gesehen, wie einfach keine Kappe auf die Nadel kommt und gut ist es (Passt bei verschiedenen Pens auch nicht). Trotzdem wurde die Nadel noch Tagelang benutzt. Auf meine Anfrage wg. Sterilität, Infektion usw. kam nur: Der Arzt hat gesagt, ich soll einfach die Penhaube wieder drauf machen (nicht die Nadelhaube) dann könnte ich die Nadel ruhig mehrmals benutzten.

Sonst höre ich da auch schonmal gerne: Ich mach das schon jahrelang so und habe bis heute keine Infekte bekommen.

Tja, da machste nix, ausser immer fleißig alles dokumentieren...

lg
Dann recappen sie halt nicht. Hört sich grausam an aber mir ist das mittlerweile egal. Ich kann es nicht ändern. Wir haben das auch, daß bei manchen nur die Penhaube drauf ist. Und eben es passiert ja nix.
Hatten wir es nicht an anderer Stelle schon von der hübschen Doku für den MDK?

Zum Kathetern haben wir Kathetersets. Das war ein Kampf aber wir bekommen die mittlerweile verordnet. Ich bin auch soweit, daß ich mich schlicht und ergreifend weigere bestimmte Dinge zu tun. Z.B. nen DK mit Leitungswasser zu blocken. Es gibt für bestimmte Dinge regeln und niemand kann mich zwingen dagegen zu verstoßen. Auch mach ich grundsätzlich die Nadel nach dem spritzen ab, egal wie die Leute zetern, außer sie recappen selbst. Aber das trau ich mich auch noch nicht lange.

Zum Verständnis möchte ich darauf hinweisen, daß in der Häuslichkeit eine andere Keimflora ist als im KH und , daß die Menschen damit gut klar kommen. Egal wie alt und krank.
Wir haben eine Pat in einem echten Schmuddelhaushalt. Da gibts noch nicht mal ne Waschmaschine. Wenn sie ins KH muß kommt sie immer mit fürchterlicher Intertrigo zurück und Pilz und...
Wir kriegen das immer daheim gleich wieder weg.
Es ist einfach ein komplett anderer Arbeitsbereich.

Lg Mila
 
Auch mach ich grundsätzlich die Nadel nach dem spritzen ab, egal wie die Leute zetern, außer sie recappen selbst. ...

Ist der Kunde unmittelbar lebensbedroht, wenn du die Nadel draufläßt? Ich denke, es geht hier um den Kunden... und um seine Kosten. Denn wenn ich ycassi recht verstanden habe, gibts nichts umsonst.

Elisabeth
 
Gilt das MPG nicht im häuslichen Bereich?
Gelten Verordnungen wie Einmalmaterial da nicht? Wenn es eine Pflegekraft des Pflegedienstes ausführt?

Was sagt der MDK dazu? Die Farbe der Zahnpasta muss dokumentiert werden, aber die Nadel darf dranbleiben? *verwirrt gugg*
 
@ Narde

Du hast es erfasst. Genau das ist mein Problem mit dem MDK. Das die entsprechenden Materialien fehlen wird einfach mal dokumentiert und ist für den MDK in Ordnung.

Begründung:

1. der MDK schaut nur nach den Fehlern des Pflegedienstes, nicht nach den Fehlern im gesamten System. Wenn Ärzte/Krankenhäuser Fehler machen wird das nicht nachgeprüft oder sogar schön verklausuliert veröffentlicht.

2. der MDK ist von den Krankenkassen beauftragt (wie der Name schon sagt). Somit ist der MDK natürlich nicht gerade motiviert, der Kasse höhere Kosten zu verursachen, im Gegenteil.

3. Den Bedarf an Materialien legt der Arzt fest. Egal, was Verordnungen für Einmalmaterial sagen. Und wenn ein PD zuviel am Arzt meckert wird der Arzt seine Patienten lieber an einen anderen Pflegedienst verweisen. (Ja, auch wenn offiziel verboten, die Ärzte haben ihre bevorzugten Pflegedienste). Daher fragen auch Pflegedienste nicht gerne beim MDK gegen die Ärzte an.

@ Elisabeth

Umsonst ist nur der Tod. Alle Einmalartikel schmälern das Buget des Arztes. Und deswegen gehen die Ärzte da sehr sparsam mit um. Oft zu Lasten der Gesundheit der Patienten. Harnwegsinfekte sind die häufigste Komplikation im ambulanten Bereich bei Patienten mit SPKs oder DKs. Warum wohl????

@Mila

Bei euch passiert nix. Gut bei uns ist durch Unsterilität beim mehrmaligen Nadelbenutzen auch noch nichts passiert. Aber nach dem ersten Abzess wirst du bestimmt anders denken. Und wenn dieser durch vorschriftsmäßiges Handeln vermeiden gewesen wäre? Ich muß da zwar auch zusehen, egal ist es mir aber auch nach 15 Jahren noch nicht.

Vielleicht versteht jetzt jemand, warum ich so gut auf die MDK Begutachtungen zu sprechen bin.

lg
 
Oft zu Lasten der Gesundheit der Patienten. Harnwegsinfekte sind die häufigste Komplikation im ambulanten Bereich bei Patienten mit SPKs oder DKs. Warum wohl????

Weil die Keime den Katheter als Weg benutzen, auch wenn er unter sterilen Bedingungen gelegt wurde. Die Harnwegsinfekte treten auch in der stationären Pflege auf.

Es gibt in der Versorgung sicher einiges zu verbessern, aber man sollte dafür auch mit schlüssigen Argumenten kommen und nicht mit Anekdoten, bei denen das eine nichts mit dem anderen zu tun hat.
 
Das würde bedeuten, dass das MPG außerhalb des KH eine Farce ist.

Dies scheint vom System auch so gewollt zu sein. Denn sonst müsste es ja der Kasse/dem MDK auffallen, dass zwar eine Leistung abgerechnet wurde, nicht aber das notwendige Verbrauchsmaterial verordnet war.


Elisabeth
 
Wie ich schonmal schrieb: Wo kein Kläger, da kein Richter.
 
dazu kann ich nur noch eins sagen, wenn ich mal in die Situation komme, einen Sozialdienst zu brauchen (Eltern, Oma,...) werde ich genau schauen welchen ich wähle und genau prüfen, ob sich das bezahlen auch lohnt.
Denn so wie in dem Sozialdienst gepflegt wird, bei dem ich gerade bin, kann man genauso gut eine Pflegerin aus Osteuropa nehmen, das würde genauso teuer kommen, wäre aber den ganzen Tag zur Verfügung. (ist zwar gesetzlich glaub ich nicht erlaubt... aber wie gesagt ... wo kein KLÄGER, da kein Richter)
Wenn in einem Sozialdienst 11 Angestellte arbeiten, wobei nur zwei 3-jährig Gelernte, drei 1 jährige und sonst nur ungelernte... ist das einfach nicht genug und nicht "gut genug"
 
Du kannst auch eine ungelernte Pflegekraft anlernen- ihr beibringen, wie es funzt. ist übrigens soagr Ausbildungsziel: Feststellung Pflegebarf, Festlegung Maßnahmen, Anleitung und Beratung udn nicht zu vergessen: die Evaluation. Macht bloß kaum jemand.

Elisabeth
 
Denn so wie in dem Sozialdienst gepflegt wird, bei dem ich gerade bin, kann man genauso gut eine Pflegerin aus Osteuropa nehmen, das würde genauso teuer kommen, wäre aber den ganzen Tag zur Verfügung. (ist zwar gesetzlich glaub ich nicht erlaubt... aber wie gesagt ... wo kein KLÄGER, da kein Richter)

Dann solltest du damit nicht bei den ortsansässigen PDs hausieren gehen, sonst hast du sehr schnell einen Kläger.

Wenn in einem Sozialdienst 11 Angestellte arbeiten, wobei nur zwei 3-jährig Gelernte, drei 1 jährige und sonst nur ungelernte... ist das einfach nicht genug und nicht "gut genug"
[/quote]

Wäre in NRW gar nicht möglich. Hier wird als Grundausstattung für jeden PD eine Mitarbeiteranzahl von mindestens 4 Stellen, davon 3 examinierte Mitarbeiterstellen vorgeschrieben. Und dieses auch bei Eröffnung, sprich auch wenn noch kein Patient vorhanden ist.

lg
 
Wie ist die Verteilung, wenn du 11 MA hast? Musst du dann mind 9 GuKs/APs vorhalten?

Und ob die Qualität nun einzig und allein am Abschluss festgemacht werden kann, darf wohl bezweifelt werden.

Elisabeth
 
Wie ist die Verteilung, wenn du 11 MA hast? Musst du dann mind 9 GuKs/APs vorhalten?

Nee, wenn du die drei examinierten hast reicht das, egal, wieviele MAs du hast. Wenn du allerdings nur drei examinierte hast und eine kündigt, dann hast du ein echtes Problem, wenn die KKs prüfen.

Und ob die Qualität nun einzig und allein am Abschluss festgemacht werden kann, darf wohl bezweifelt werden.

Der Satz hätte von mir sein können.

lg
 
Dann solltest du damit nicht bei den ortsansässigen PDs hausieren gehen, sonst hast du sehr schnell einen Kläger.

Ganz ehrlich ich habe noch nie erlebt, daß gegen sowas vorgegangen wird. In Gegenteil: wenn die Polin Weihnachten, Silvester und Ostern heimfährt, dann springt der PD ein. Grad so als ob in unseren Kalendern nicht auch Feiertag wäre. :x Die die das anordnen sehen halt nur die paar Kröten und müssen selbst nicht raus.
Ycassyy, hättest Du das o.k. von Deinen Vorgesetzten gegen so etwas vorzugehen?
Es sind ja nicht nur unsere Arbeitsplätze, auch die Frauen werden ja oft übelst ausgebeutet...
Lg Mila
 
Ich weiß, dass ff. net en vogue ist in einem Pflegeforum, aber: der Kunde wünscht eine 24 Stunden- Betreuung mit der Möglichkeit eine Beziehung zu einer Pflegekraft aufbauen zu können. Er wünscht, dass die Pflegekraft dann zur Verfügung steht, wenn er sie braucht und nicht wenn der Pflegedienst Zeit hat.
Wie teuer wäre die Erfüllung so eines Wunsches mit deutschen Pflegekräften, wenn überhaupt möglich? Wer wäre schon bereit 24 Stunden über 4 Wochen Dienst zu schieben?
Wieviel bekommen die Kolleginnen aus den osteuropäischen Ländern inklusive Kost und Logis? Und wieviel beträgt die tatsächliche Arbeitszeit? Denn ich bezweifle, dass diese Pflegekräfte in der Wohnung eingesperrt werden.

Elisabeth
 
Natürlich sind die nicht eingesperrt oder gar angekettet. Doch der Job bringt es mit sich, daß die z.T. 24/7 mit den Pat in der Whg. sind und auch nachts springen müssen. Wer will kann gehen und wer nicht mitspielt wird gegangen, die Agentur schickt jemand Neues.
Das Gesetzt sieht auch für diese Leute eine 38h Woche vor. Und vor allem Pausen und Nachtruhe. Und wenn Nachts keine Ruhe dann halt am Tag. Auch Mindestlohn steht ihnen zu. Nun rechne das mal aus für sieben Tage die Woche/ vierundzwanzig Stunden am Tag.
Ich weiß nicht genau was die verdienen. Für osteuropäische Verhältnisse ist das natürlich gigantisch. Aber niedriger als das was ihnen zusteht. Das Geld für die Agentur geht meist vom Lohn ab.

Auf der anderen Seite steht das berechtigte Berdürfnis der Leute nach Betreuung und Versorgung. Das mit der Beziehung halte ich für ein Gerücht, denn die allermeisten Kräfte können kaum deutsch und die Kommunikation ist oft äußerst dürftig. Ganz besonders wenn die zu Pflegende irgendeinen Dialekt spricht und Demenz im Spiel ist. Wer deutsch kann, kann sich teurer verkaufen.
Lg Mila
 

Ähnliche Themen