Schlechte Quick-Werte und Heparin?

hexe1070

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Hallo,

kann mir jemand erklären warum bei schlechten Quick Werten (aufgrund Metastasen in der Leber) dennoch Heparin gesprizt wird und wie genau das wirkt?

Hab in meinen Unterlagen nachgeschaut und natürlich gefunden, dass Heparin ein Thrombinantagonist ist. Mir wird aber irgendwie der Zusammenhang bei Quick 50% und Heparingabe nicht ganz klar. Steh vielleicht grad auf dem berühmten Schlauch.:(

begleitende Infos: Pat. nach Pankreaskopfresektion und Chemo leider nicht mit gewünschtem Erfolg
Metastasen in Leber und vermutlich Peritoneum (keine Kontrastmittelgabe bei Ct möglich wegen Gefahr des Nierenversagens)
AZ schlecht, weitgehend immobil
Quick Wert zw.45-55% auch unter Konakion keine Verbessserung des Quickwertes zu erzielen
massive Ödeme, 19 Kilo Gewichtszunahme, die derzeit über Dauerperfuser mit 500mg Lasix in 24h ausgeschwemmt werden sollen, derzeitiges Ergebnis ca 1kg pro Tag
Kreateninwert über 2
Bauchfellbruch im Bereich der Pankreasnarbe mit Zustand nach Subileus
Pat bekommt ca 1x wöchtl. 1-2 Erykonzentrate um Hb Abfall abzupuffern
Vergrößertes Herz, mit RR Erhöhung
Pleuraerguss links
Morphingabe nach Bedarf


Danke euch
Hexe
 
Warum fragst Du nicht den behandelnden Arzt?
 
Hab ich ja.

Die erste Erklärung war, ab nem Quick von 40 und immobilen Patienten geben sie immer Heparin, da es ja totzdem zu ner Thombose kommen koennte. Als ich weiter nachgefragt habe, hatte sie leider keine Zeit mehr.
 
Der Quick hat mit Heparin sowieso nichts zu tun - das setzt an einer anderen Stelle der Gerinnungskaskade an. Der entscheidende Wert ist da die Plasmathrombinzeit.

Beim beschriebenen Patienten kann man sich natürlich darüber streiten, ob die Thromboseprophylaxe noch sinnvoll ist - aber neben EK-Gaben und Lasix-Perfusor sind die Heparininjektionen ja noch vergleichsweise harmlos.
 
kann sein, dass ich mich jetzt peinlich oute, aber: warum ist der quick-wert i.d. falle doch gleich schlecht?
 
@Eisenbarth
Bezieht sich die Frage darauf, dass ich schlechter Quick Wert geschrieben habe? Oder welchen Grund es hat das der Quick so "niedrig" ist?

Danke Claudia, das ist soweit klar.
 
@Eisenbarth
Bezieht sich die Frage darauf, dass ich schlechter Quick Wert geschrieben habe? Oder welchen Grund es hat das der Quick so "niedrig" ist?

Danke Claudia, das ist soweit klar.

deine art zu fragen verwirrt mich etwas ^^


also ich meinte, warum du den wert als 'schlecht' bezeichnest.

:)
 
Hi Eisenbarth; O-Ton Doctore! Hab ich schlicht übernommen und in der Grundaussage, dass der Quick im Normalfall zwischen 70-130% liegt, hab ich das jetzt schlicht so übernommen. Siehst du das anders?

Danke Elisabeth, der Link ist sehr hilfreich.
 
war das ziel nicht eine antikoagulation?


wenn der quick ohne phenprocoumon so niedrig ist, ist das hinsichtlich der neoplastischen veränderungen i. d. leber sicherlich "schlecht" (im sinne von "schlechtes zeichen"), aber an sich finde ich die aussage skurril - oder ich verstehe es einfach noch nicht.
der quick müsste ja niedriger sein als 50 unter phenprocoumongabe (unabhängig von diesem fall mal) - insofern könnte "schlecht, da noch zu hoch" zutreffen.

ich denke, soeben habe ich mich selber verwirrt. ^^

frag doch mal den arzt! :)
 
Naja, generell magst du da sicher recht haben mit deiner Überlegung. Hier geht es ja tatsächlich darum die "schlechte" Syntheseleistung der Leber darzustellen. Das heißt es ist nicht beabsichtigt dass die Quick-Werte niedrig gehalten werden, sondern im Gegenteil auch mit Gegenmaßnahmen nicht zu erhöhen.
Hinsichtlich der Aussage "schlecht" ging es eben unter anderem wohl darum, dass der Pleuraerguss, der zeitweise massive Atemprobleme gemacht hatte aufgrund dieser Quickwerte nicht punktiert werden sollte/konnte.

Auch steht der operative Verschluß des Bruchs an um zumindest in der verbleibenden Zeit nicht noch die Gefahr eines Ileus ausgesetzt zu sein.
 

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